Beschlossen: Fahrverbote in Stuttgart ab Anfang 2019
Fahrverbote für Diesel EU4 und älter
Die Landesregierung in Stuttgart hat sich offenbar auf Fahrverbote für Diesel ab Anfang 2019 geeinigt. Betroffen sind vorerst nur Diesel der Abgasnorm Euro 4 und älter.
Stuttgart - Besitzer älterer Dieselautos in Stuttgart müssen sich auf Fahrverbote vom 1. Januar 2019 an einrichten. Dies gilt für Fahrzeuge der Euro-Abgasnorm 4 und schlechter, beschloss die grün-schwarze Koalition in Baden-Württemberg am Mittwoch. Bei den Fahrverboten soll es eine Übergangsfrist bis zum 1. April 2019 für Anwohner geben.
Ein Fahrverbot für jüngere Diesel der Euronorm 5 soll zunächst vermieden werden. Es soll von der Wirkung eines Paketes zur Luftreinhaltung für die Landeshauptstadt abhängig gemacht werden, hieß es aus Koalitionskreisen. Von diesen möglichen Verboten sollen aber Euro-5-Diesel für eine Übergangszeit von zwei Jahren ausgenommen werden, die entweder mit einer Software oder mit einer Hardware nachgerüstet worden sind. Stuttgart folgt mit dem Verbot Hamburg, wo bereits Einschränkungen für Dieselwagen auf zwei Streckenabschnitten gelten.
Die Koalitionsspitzen um Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) wollten Details ihrer Einigung noch am Nachmittag bekanntgeben. Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig hatte im Februar dieses Jahres entschieden, dass Fahrverbote zur Luftreinhaltung grundsätzlich erlaubt sind, wenn die Verhältnismäßigkeit gewahrt wird. Seither stand die Regierung von Kretschmann unter großem Druck, die hohen Stickoxid-Werte in der Stadt zu senken. Die Schadstoffe entstehen bei vielen Verbrennungsvorgängen, im Straßenverkehr vor allem aus Dieselmotoren.
Die CDU-Fraktion hatte mehrere technische Lösungen vorgestellt, die zu einem niedrigeren Stickoxid-Ausstoß in der Stadt beitragen sollen. Dazu gehören ein innovativer Straßenbelag, der die Gase aus der Luft bindet, sowie eine Lärmschutzwand, die sowohl Stickoxide als auch Feinstaube aus der Luft abbauen soll.
Laut Zahlen, die das Kraftfahrt-Bundesamt (Stand 1. Januar 2018) an das Land übermittelte, sind in der Region Stuttgart, Böblingen, Esslingen, Göppingen, Ludwigsburg und im Rems-Murr-Kreis insgesamt
534.573 Dieselautos zugelassen. 34 Prozent davon sind mit Euro-5-Norm unterwegs, das entspricht 183.358 Autos. Hinzu kommen noch 188.163 Dieselwagen, die mit den Euronormen 1 bis 4 registriert sind. Das entspricht einem Anteil von 35 Prozent aller Dieselautos.
Zahlreiche Ausnahmen
Die Landesregierung musste auch deshalb eine Entscheidung treffen, weil das Verwaltungsgericht Stuttgart ihr eine Frist bis Montag (16.7.) gesetzt hatte, um ihre Luftreinhaltemaßnahmen genauer zu erklären. Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) kündigte unter anderem mehr Expressbuslinien und ein besseres Parkraummanagement in Stuttgart an. Insgesamt kostet das Maßnahmenpaket zur Luftreinhaltung nach seinen Worten 450 Millionen Euro, wobei die Finanzierung zu einem Großteil schon gesichert sei. Es gebe eine offene Summe von 105 Millionen Euro über zehn Jahre, die es zu finanzieren gelte.
Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) sprach von zahlreichen Ausnahmen von den Fahrverboten, etwa für Lieferverkehre und das Handwerk. "Wir haben hier unbefristete freie Fahrt vereinbart."» Ausnahmen gebe es auch für Menschen im Schichtdienst, Pflegedienste und Kleinstbetriebe, die bei Verboten in ihrer Existenz bedroht seien.
Ministerpräsident Kretschmann sagte, die Einigung zeige, dass die Koalition handlungsfähig sei. Zuvor war spekuliert worden, die Landesregierung könnte an der Frage der Diesel-Verbote zerbrechen.
(dpa)
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Willkommen in Absurdistan; die größten Nox-Sünder sind die EU5er!
Die EU4er emittieren deutlich weniger NOx, warum schließt man die aus?
Damit die Besitzer neue Autos kaufen? 😮
Nach welchen Kriterien agiert eigentlich die Politik? Billiger Aktionismus?
Und was wird dann aus der grünen Zone in Stuttgart?
Und ich fahr gemütlich weiter mit meinem
Euro 2 Benz Benziner ????
...Euro 1 Benziner würde auch schon genügen, haben auch die grüne Plakette 😆
See you in Stuttgart, da is ja dann bald viel Platz ;-)
( . . . eh alles Schwindel, Papierwerte/Prüfstandswerte sollen die Luft real sauberer machen . . . dabei wird real weitergestänkert . . . bin ja mal gespannt, ob die mal logisch da drüber nachdenken und wann der erste dagegen klagt ;-) )
Glaubst du etwa immer noch an das Märchen, dass irgendeine Politik die Umwelt interessiert? 😆 😆
Die Amis haben VWs Strafzahlungen für Blödsinn verplant und um die niedersächsische Milliarde wird doch immer noch gestritten, was für einen Quatsch man davon kauft/baut oder welche Sesselfurzer auf Steuerzahlers Kosten eingestellt werden.
Verklagt doch mal zur Abwechslung den Staat wegen Betrug. Bietet der Kasperverein myright da keine Sammelklage an? 😜
Vollkommener Unfug die Euro-5 Diesel noch reinzulassen. Zwischen Euro-2 bis 5 ist praktisch kein unterschied, erst die Euro-6 kommen "spürbar" runter und Euro-6D haben eine Chance real in die "Nähe" der Werte zu kommen, die der Prüfzyklus sehen will.
Trotzdem ist ein Euro-6 Diesel kaum "besser" als ein 30 Jahre alter Euro-2 Benziner. Und auch die modernsten 6D Diesel schlagen abgastechnisch keinen Euro-3 Benziner.
Dieses Verbot wird etwa so wirksam sein wie ein totales Fahrverbot zwischen 12 und Mittag.
Und wie wird das kontrolliert ohne andersfarbiger Plakette? Meinen Benz gab es mit Euro4 und Euro5 und ist so von außen nicht zu erkennen.
Hamburg sperrt 2 Straßenabschnitte und im Hafen legen jährlich rund 9.000 Containerschiffe + 200 Kreuzfahrtschiffe an.
Finde den Fehler.
https://www.motor-talk.de/.../...g-durch-die-schifffahrt-t6318689.html
Tja, da wollte der feine grüne Kretschmann dem Daimler kein Haar krümmen, deshalb nur für Euro 4 und älter. Auf Bundesebene am liebsten jedem das Auto wegnehmen und zum Bio-Müsli-Essen zwingen, auf Länderebene den Schwanz einziehen. Ja so liebe ich sie unsere Grünen.
Ich bin gegen flächendeckende Fahrverbote, darum bin ich froh, dass deren Durchsetzung durch das typisch deutsche klein-klein verhindert wird. Würde man es günstig und weitreichend haben wollen, würde man noch drei weitere Plaketten einführen. Eine mit ner 5 drauf für EU-5 Diesel, eine mit ner 6 für EU-6 Diesel und einer mit ner 7 für EU-6d Diesel und Benziner mit PF.
Oder einfach die Steuerlast auf den Liter Diesel um 10c anheben und die auf Benzin 10c senken. Dann würde sich der Diesel für den Durschnittsfahrer nicht mehr rechnen.
Nochmal Glück gehabt. Aber ab Sept. 19 bzw. Januar 2020 sind auch wir EU5 dran. Da Wette ich drauf!
Das ist egal. Wie bei den bisherigen Umweltzonen besteht der Haupteffekt der Fahrverbotszonen nicht im Fahrverbot sondern im Austausch der Altfahrzeuge durch schadstoffärmere Neufahrzeuge. Ein Effekt den man mittelfristig auch durch Abwarten erzielen kann.
Da ich mit meinem Euro 4 nicht mehr reindarf, muss ich dann gezwungengerweise die Euro 0 Grobstaubschleuder (200D /8) aus dem Jahre 1975 nehmen! :-(
Ehrlich - dein Strich 8 ist vom Gesundheitsaspekt auch verträglicher. Nur weil es hinten am Auspuff nicht hübsch aussieht, ist es nicht zwingend schädlicher als ein aktueller 6d temp. Deinem alten Herren dürften Partikel PM2.5 und kleiner unbekannt sein, der 6d temp produziert sie massenweise ohne sie wirksam zu filtern.
Von da aus immer eine Handbreit Platz um das Schätzchen und freie Fahrt in die Stuttgarter Innenstadt.