Ford bestätigt: Hackett neuer Geschäftsführer
Ford feuert CEO Mark Fields
Personalwechsel in Dearborn: Der US-Konzern Ford tauscht seinen Geschäftsführer aus. Der bisherige Ford-Chef Mark Fields wird durch den Manager Jim Hackett ersetzt.
Update 15:15 Nach Ford-Statement komplett neu verfasst
New York - Der US-Autobauer Ford hat Medienberichte bestätigt, nach denen der Konzern einige Führungspositionen neu besetzen will. Darunter auch den Posten des Geschäftsführers: Der bisherige Konzernlenker Mark Fields ist seinen Job los. Laut Ford wird er das Unternehmen verlassen. Nachfolger wird Jim Hackett, der bislang im Unternehmen für selbstfahrende Autos zuständig war.
Fields stand seit geraumer Zeit unter Druck. Zuletzt musste er sich auf der Aktionärsversammlung vor zwei Wochen erhebliche Kritik anhören, wie die "New York Times" schrieb. Sinkende Gewinne und eine enttäuschende Aktienkursentwicklung sind die Hauptgründe: In Fields' Amtszeit hat die Ford-Aktie nahezu 40 Prozent ihres Wertes verloren.
Neue Rolle für Europa-Chef Farley
Daneben bestätigte der Konzern weitere Umbesetzungen im Management. Der bisherige Europa-Chef des Konzerns, James Farley, wird zum "Executive Vice President" befördert. Unter Farley hatte Ford of Europe nach hartem Sparkurs den Weg zurück in die Gewinnzone gefunden. Künftig soll er alle Regionen weltweit steuern, außerdem Marketing und Verkauf sowie Lincoln verantworten.
Auch der Nordamerika-Chef Joseph Hinrich soll eine neue Rolle übernehmen. Er rückt in die Verantwortung für globale Produktentwicklung, Produktion und Einkauf auf. Daneben werden vier weitere Vorstandsposten neu besetzt. Nachfolger für die Manager auf ihren bisherigen Positionen würden zu einem späteren Zeitpunkt benannt, teilte Ford mit.
Strategische Neuausrichtung?
Fords Geschäfte mit Pick-ups und SUVs liefen zwar lange Zeit gut. Doch die Autokonjunktur in den USA ist spürbar abgekühlt. Der Marktanteil von Ford auf dem Heimatmarkt sinkt. Fields hatte angekündigt, das Unternehmen umbauen zu wollen, um besser auf die neue Konkurrenz durch Google, Apple, Uber oder Tesla reagieren zu können. Das sollte mit Einsparungen einhergehen. So kündigte der Manager Mitte Mai einen Jobabbau an. 1.400 Stellen sollen bis Jahresende wegfallen. Insgesamt sollen die Kosten um drei Milliarden Dollar verringert werden. Ford hat weltweit insgesamt etwa 200.000 Mitarbeiter, rund die Hälfte davon in den USA.
Die schwachen Zahlen haben laut US-Medien zu Zweifeln an Fields' Ausrichtung des Unternehmens in Richtung autonomes Fahren, E-Mobilität und Carsharing geführt. Hackett soll sich, "gemeinsam mit Bill Ford", wie es in der Erklärung heißt, um drei Schwerpunkte kümmern:
- Schärfung der operativen Arbeit: Als Ziele nennt Ford eine "verbesserte Qualität", eine bessere Marktstrategie und bessere Produkteinführungen. Hier ist klar, wo Potenzial besteht: Zwischen der Vorstellung eines neuen Modells und dem Verkaufsstart lagen in Europa zuletzt regelmäßig lange Zeiträume.
- Modernisierung des Geschäfts: Hackett soll neue Methoden der Unternehmensführung einführen,die "Innovation freisetzen", Entscheidungsprozese beschleunigen und die "Effizienz verbessern". Konkret nennt Ford die verstärkte Nutzung von Daten, künstlicher Intelligenz oder 3D-Druck.
- Um den Konzern auf künftige Herausforderungen vorzubereiten, solle der neue CEO auch sicherstellen, dass Ford die richtige Unternehmenskultur besitze und die richtigen strategischen Prozesse anwende, um sich auf künftige Kundenbedürfnisse einzustellen.
"Wir wollen Ford von einer Position der Stärke aus für die Zukunft verändern", lässt sich Bill Ford zitieren. Hackett sei der richtige Mann, um Ford in dieser Umbauphase zu führen. Sein menschlicher Führungsstil werde das Potenzial "unserer Leute und unseres Geschäfts freisetzen". Bei Anlegern kam die Entlassung Fields gut an. Die Ford-Aktie legte vorbörslich um 2,5 Prozent zu und ging mit einem Plus von 1,5 Prozent in den US-Handel.
Kann man nur hoffen der feiste Billy fährts an die Wand.
Kommt einem ja vor wie beim Fussball. Lief doch gut bei Ford, hatte man nicht zuletzt auch eine der höchsten Umsatzrenditen ? Hauptsache mal n Trainerwechsel. 🙄
Ist doch völlig normal bei börsennotierten Unternehmen, noch dazu aus der englischsprachigen Region (GB, USA). Wir haben bei uns jedes Jahr zweistellige Wachstumsraten. Trotzdem reicht´s eben nicht, deswegen wechselt alle 6 Monate der Big Boss. Es müssen eben 20% Wachstum sein. Mittlerweile laufen schon 80% unseres Unternehmens bzw. unserer Produktionslinien auf 4-Schicht-System Montag bis Sonntag. Bin mal gespannt wie es weiter geht ... moment, da ist ja noch 20% Luft.
Der Titel war mal wieder ein toller Köder. 🙄
Erst heißt es: "Ford feuert CEO Mark Fields"
Im letzten Absatz wird es dann zu: "Wie das Magazin 'Forbes' unterdessen schreibt, könnte auch der aktuelle Chef Mark Fields selbst das Unternehmen verlassen."
Edit: Schon besser. 😉
war richtig gehend geschockt von der Überschrift. Und dann den Text gelesen... Clickbait par excellence
Zum Thema: Wenn Fields geht, dann nur wegen Spannungen. An der Wirtschaftlichkeit kanns meines Erachtens nicht liegen.
Das Problem bei Ford sind ganz sicher nicht Wachstumsraten oder Gewinne, da steht das Unternehmen tatsächlich im Moment besser da als je zuvor, und auch besser als viele andere in der Branche.
Das Problem ist eher, dass man es nicht geschafft hat, diese Ergebnisse den Aktionären zu vermitteln, bzw. sich der Aktienkurs nicht dahin bewegt, wie es der Geschäftssituation angemessen wäre.
Von daher denkt Bill Ford neben der derzeitig sehr guten wirtschaftlichen Situation wohl eher langfristig.
Tja, wenn es denn immer alles einleuchtend wäre... nur wegen "Spannungen" schmeißt man vielleicht einen Trainer, aber einen erfolgreichen Manager??? Naja, ist halt ein schnelllebiges Geschäft.
Ich zitiere mal von oben:
"Sinkende Gewinne und eine enttäuschende Aktienkursentwicklung sind die Hauptgründe: In Fields' Amtszeit hat die Ford-Aktie nahezu 40 Prozent ihres Wertes verloren.
Autokonjunktur kühlt sich ab"
Aktienkurse sind das eine - da zeigt sich halt nur, wie viel Vertrauen die Shareholder in das Unternehmen und die Gewinne haben.
Wenn die Gewinne aber einbrechen - und das werden sie - dann kann der Shareholder auch nicht mehr so viel erwarten. Ein Teufelskreis!
Da ist aber kein Problem von Ford sondern von allen Herstellern in den USA. Viel Masse statt Klasse. Und mit der Trump-Regierung wird das sicher nicht besser da drüben.
Dann wird halt schnell mal der Trainer ausgewechselt und ganz viel umgekrempelt ... ob das etwas bringt wird sich zeigen.
40% verloren? Unglaublich, wie lange "Spitzenmanager" miese Arbeit verrichten dürfen
Wer Arbeitsplätze in den USA abbaut, wird gefeuert - da steckt garantiert Hr. Trump dahinter. 😉
Verkehrte Welt. Tesla macht momentan keine Gewinne, aber der Aktienkurs ist um 100 % gestiegen.
Am Aktienmarkt geht es nur um die Frage, was man einem Unternehmen zukünftig noch zutraut, wieviel Innovationen zu erwarten sind, die sich eines Tages auszahlen.
Ein Bekannter, der im GM After-Sales Service Bereich in Atlanta arbeitet hat es mir neulich so erklärt:
Ford hat Probleme am oberen und unteren Ende des Angebotsportfolios. Was fehlt, ist Erfolg bei den margenstarken Modellen wie beispielsweise den großen Geländewagen. Das Duo Ford Expedition/Lincoln Navigator verkauft sich bedeutend schlechter als das GM Quartett Chevrolet Suburban/Chevrolet Tahoe/GMC Yukon/Cadillac Escalade. Während Ford 2016 nur gut 70.000 dieser Fahrzeuge verkaufte, brachte GM fast 260.000 dieser teuren und margenstarken Vehikel in den Markt. Hauptgrund: Ford strich den V8 und ersetzte ihn durch den Ecoboost V6. GM hält stur am Ecotec3 Smallblock 5,3 Liter und 6,2 Liter V8 fest.
Auch bei den Pickups läuft es für Ford schlechter als alle "Verkaufsweltmeister" Jubelarien es vermuten lassen. Ja, betrachtet man die beiden GM Modelle (Silverado und Sierra) getrennt, verkauft Ford in jeder der drei Klassen mehr. Aber Sierra und Silverado darf man nicht getrennt sehen. Es ist eine Firma, ein Auto. Und dann liest sich das schon ganz anders:
"Halbtonner":
GMC Sierra - Chevrolet Silverado: 412.000
Ford F 150: 382.000
"Dreivierteltonner":
GMC Sierra - Chevrolet Silverado 2500: 111.000
Ford F 250 Super Duty: 85.500
"Eintonner"
Ford F 350 Super Duty: 55.000
GMC Sierra - Chevrolet Silverado 2500: 35.000
Hier liegt Ford erstmals leicht vorne.
Full Size Pickup total:
GM: 558.000
Ford: 522.000
RAM: (z.Vergleich): 332.000
Toyota, Nissan und Co: vernachlässigbar
In diesen beiden (eng verwandten und hoch profitablen) Segmenten verliert Ford gegen GM deutlich. GM: 818.000 Einheiten - Ford: 592.000 Einheiten.
Aber auch unten läuft es nicht gut.
Focus: 190.000 Einheiten.
"Japaner" (Honda, Nissan, Mazda, Toyota): 1.024.000 Einheiten - der Corolla alleine davon 320.000.
GM (Cruze und Verano): 240.000 Einheiten
"Koreaner" (KIA und Hyundai): 300.000 Einheiten
VW: 160.000 Einheiten
Alleine schon diese Zahlen würden mir reichen, den Kerl rauszuwerfen.
Ich habe das Opaimage und das grausige Außendesign bei Lincoln im Verdacht. Cadillac lief aus diesen Gründen auch mal schlecht.
IMO hat die Börse zur Realität heute nur noch eine periphere Verbindung. Da sind viel zu viele Akteure am Markt, die nicht mehr rational handeln, deshalb hat man am Ende eine Riesen-Zockerbude anstelle dessen, wofür die Börse mal gedacht war.
Darf man fragen welche Branche? Viele unserer Kunden (>2/3 Automotive) fahren 21 Schichten die Woche...
Spätestens in 3 Jahren geht dann auch der 62-jährige Hacket.......in den Ruhestand.
Ich verstehe den ganzen Schwachsinn nicht. Man feuert einen Manager, der anerkanntermaßen ein gute Profitabilität und ordentlichen Marktanteil weltweit erbracht hat. Dazu hört man von der Marke Ford, im Gegensatz zu einigen anderen Marken mit mehr Premiumanspruch, in der Technik, Zuverlässigkeit, Rückrufe und Kundenzufriedenheit in letzter Zeit wenig schlechtes. Dafür wird Ford nicht so herausragend an der Börse wahrgenommen wie z.B. Tesla, die dort maßlos überbewertet werden und die monetär in sie gesteckten Erwartungen mit großer Wahrscheinlichkeit nie werden erfüllen können.
Börse ist halt Erwartung und Phantasie bei wenig Realität. Mir ist es lieber, ein Manager macht seine Hausaufgaben und bringt vernünftige Produkte auf den Markt als das er marktschreierisch Zukunftsvisionen malt, die er nie wird einhalten können, Hauptsache die Masse der Bevölkerung glaubt das Märchen. Aber der tolle Bill will wohl was anderes..... sich in der Sonne überzeichneter Aktienpapiere der Masse zeigen und als erfolgreicher Manager vor seinen reichlich beschenkten Aktionären stehen, egal ob der Kunde mit den Produkten dann auch noch zufrieden ist....
Gruß
Gravitar