Mercedes EQ Silver Arrow: Showcar in Pebble Beach
Für den schnellsten Trip von Frankfurt nach Darmstadt
Mercedes neuester Silberpfeil fährt rein elektrisch und erinnert an vergangene Zeiten. Der EQ Silver Arrow nimmt sich optisch den Rekordwagen von 1938 zum Vorbild.
Stuttgart – Man muss nicht alles verstehen, was Gorden Wagener über Design zu sagen hat. Was genau der Mercedes-Gestalter mit den beiden Design-Polen „Hot“ and „Cool“ beschreibt, wissen wir zum Beispiel nicht. Vermutlich geht es um eher kühl-technische Elemente einerseits (cool) und um ansprechende Formen (hot) andererseits.
Das jüngste Schaustück von Mercedes, das jetzt auf der Monterey Car Week in Pebble Beach zu sehen ist, versteht man auch ohne Wageners Ausführungen. Es flitzt irgendwo zwischen Zukunft und Vergangenheit hin und her. Wobei die Historie schon im Namen anklingt. „EQ Silver Arrow“ heißt das 5,30 Meter lange Showcar und zitiert damit die Silberpfeile aus Mercedes' Motorsport-Vergangenheit.
Mercedes EQ Silver Arrow: Inspiration von 1938
Ganz konkret: Der Weltrekordwagen von 1938 bildet die Inspiration für den EQ Silver Arrow. Daimler hatte ihn auf Basis eines Grand-Prix-Silberpfeils W 125 von 1937 aufgebaut, um einen Geschwindigkeitsrekord aufzustellen. Technische und sportliche Höchstleistungen standen während der Nazizeit hoch im Kurs, ebenso wie furchtlose und draufgängerische Rennfahrer. Im Jahr 1938 boten Auto Union und Mercedes sich einen regelrechten Schlagabtausch, durchaus im Dienste der Ideologie.Rudolf Carracciola raste am 28. Januar 1938 um kurz nach 8 Uhr morgens auf der Autobahn zwischen Frankfurt und Darmstadt zu einer Geschwindigkeit von 432,7 km/h. Ein Rekord, den die Auto Union noch am selben Tag auf derselben Strecke zu übertreffen versuchte. Doch Bernd Rosemeyers Auto Union Typ R wurde von einer Windböe erfasst und geriet auf den Mittelstreifen. Rosemeyer wurde aus dem Wagen geschleudert und starb. Die Zeit der großen Weltrekordfahrten war damit vorbei. Caracciolas Rekord hielt bis 2017. Seitdem ist ein Koenigsegg Agera RS das schnellste Auto auf einer öffentlichen Straße.
Virtuelles Rennen im echten Silver Arrow
Formal lehnt der Silver Arrow sich eng an den Silberpfeil an, technisch ist er weit von ihm entfernt. Die Karosserie besteht aus Kohlefaser. Die silberne Farbe wird in mehreren Schichten aufgetragen. Die Vorbilder fuhren unlackiert, um Gewicht zu sparen. Zwei ausfahrbare Heckspoiler dienen als Luftbremse, die Räder sind nur zum Teil verkleidet. Reminiszenz an den Ahnen: Jedes Rad besteht aus 168 Aluminium-Speichen.Den Innenraum baut Mercedes mit Walnussholz aus, auf Sitz und Lenkrad ziehen die Designer sattelbraunes Leder. Außerdem gibt es viel gebürstetes Aluminium. In die Zukunft weist der Panorama-Bildschirm vor dem Fahrer. Weniger wegen der Technik als wegen der Funktion: Der Bildschirm zeigt nicht nur ein 3D-Bild der Umgebung an, sondern auf Wunsch auch eine virtuelle Rennstrecke sowie einen gegnerischen Fahrer, gegen den sich Rennen bestreiten lassen.
Etwas nützlicher: Sollte induktives Laden künftig auf der Fahrbahn möglich sein, wird das hier ebenfalls entsprechend angezeigt. Und laden muss der Silver Arrow. Zwar setzt Mercedes beim Antrieb auf ganz ähnliche Leistungswerte wie im Rekordwagen, aber sie werden anders erreicht.
Mehr als 700 PS: E-Motor gegen V12-Benziner
Mit einem nicht näher spezifizierten Elektroantrieb soll der Silver Arrow 750 PS leisten. Der flache Akku im Unterboden verfügt über eine Kapazität von 80 kWh. Mercedes verspricht mehr als 400 Kilometer Reichweite nach dem neuen Verbrauchszyklus WLTP. Beim Rekordwagen kommt die Kraft von 736 PS bei 5.800 Umdrehungen aus einem brüllenden V12-Benziner mit 5.577 ccm Hubraum.Der Silver Arrow brüllt nicht, er fährt weitgehend lautlos. Doch das lässt sich ändern. So kann man dafür sorgen, dass das Showcar den Sound eines aktuellen Formel-1-Wagens imitiert, oder einen 4,0-Liter-V8 von AMG. Den Sound des Vorbilds beherrscht der Generator allerdings nicht. Sonst könnten Besucher der Monterey Car Week womöglich vergleichen. Mercedes stellt den Rekordwagen mit Original-Fahrgestell und einem der drei Original-Motoren ebenfalls dort aus.
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Optisch finde ich ihn gut, die technischen Daten sind mir aber zu theoretisch.
Jetzt fehlt nur noch BMW mit einer völlig weltfremden Studie.
Währenddessen fahren wahrscheinlich schon die ersten Technikträger von Teslas neuem Roadster (getarnt als Model S) mit 1000 km Reichweite, mehr als 400 km/h Höchstgeschwindigkeit und 2 Sekunden von 0-100 km/h auf öffentlichen Straßen.
Aber solange der Soundgenerator der Studie den Verkauf der AMG Modelle ankurbelt, ist die Welt doch in Ordnung. Was interessiert unsere Premiumhersteller die Zukunft, wenn die Aktionäre heute Gewinne sehen wollen...
Zwischen Frankfurt und Darmstadt gilt zurzeit Tempo 100 wegen der Elektrifizierungsarbeiten.
Aha und wen genau interessiert das? Vielleicht sollte man ein Extraportal für derlei Spielkram machen... "Showcar-Talk" oder so, dann kann man sich hier wieder um die echten Autos kümmern, die auch tatsächlich mal auf die Straße kommen.
Interessant finde ich die schwebenden Gurte. Wann gehen die in die Serie?
Der liebe Gordon hat wohl die Siemens-Lufthaken modifiziert ..
An sich finde ich Silberpfeile cool. Aber diese sollten echt sein und auch fahren können. Ein virtuelles Modell ist einfach nur billig. Die hätten wenigstens die Karosse bauen können und den Pfeil mit einem TDI auf die Bühne bringen können.
Andere Hersteller haben sich in letzter Zeit, mehr mühe bei ihren Silberpfeilen gegeben.
TDI... was haben wir gelacht! 😆
Das wichtigste aber zum Schluss: Du fährst auch in Zukunft deinen Daihatsu weiter.
Genau!
Oder Musk macht ein Rückzieher vom Rückzieher, so wie mit der Pseudo-Privatisierung Teslas? Oder rastet bei Twitter wieder aus, weil er seine Ziele nicht einhalten kann, aber null-kritikfähig ist? Oder wird vorher von seinen eigenen Leuten und Geldgebern beukotiert und ist dann gar nicht mehr Tesla-Chef? Du sieht, wahrscheinlich kann ja so einiges bei Tesla passieren.
Na sowas. Ich dachte, das gesamte Fahrzeug war noch Original. 😕
Die können von mir aus auch elektrisch fahren. Hauptsache die bauen das Ding und es kann rollen.
Diese ganzen Showcars sollen die möglichen Kunden dazu bewegen, sich keinen Tesla zu kaufen und statt dessen lieber zu warten bis in ungewisser Zukunft, evtl., nicht so aber sehr ähnlich, diesmal aber ganz bestimmt, ein bezahlbares, vergleichbares (zum Tesla) Modell lieferbar ist?
Natürlich sollen auch Emotionen geweckt werden...äh...für deutsche Autos?
Ein nicht funktionierendes Ablenkungsmanöver würde ich sagen...gähn!
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