Tesla-Unfall trotz Autopilot-System
Hintergründe zum tödlichen Tesla-Unfall
Der jüngste tödliche Unfall mit einem Tesla-Elektroauto in Kalifornien hat sich bei eingeschaltetem Autopilot-Assistenzsystem ereignet. Der Fahrer habe trotz Warnungen nicht reagiert.
Washington/Palo Alto - Das erklärte Tesla in einem Blogeintrag. Bei dem Unfall war am 23. März 2018 ein Tesla Model X auf einer Autobahn im Silicon Valley in der Nähe des Ortes Mountain View gegen einen Betonpoller gefahren. Danach krachten zwei Fahrzeuge in das Auto.
Fuhr der Fahrer zu schnell?
Der Fahrer starb, ein 38 Jahre alter Mann aus San Mateo (Kalifornien). Er soll verhältnismäßig schnell gefahren sein und unter bislang ungeklärten Umständen einen Film im Borddisplays des Auto gesehen haben. Tesla bestreitet dies.Dagegen betonte das Unternehmen, dass eine Barriere aus Metallfragmenten, die Fahrzeuge gerade in solchen Situationen vor dem Poller abbremsen soll, nach einem vorherigen Unfall noch nicht wieder aufgebaut worden war. Dadurch sei der Reaktionsweg drastisch verkürzt gewesen. "Wir haben in keinem anderen Crash Schäden solchen Ausmaßes bei einem Model X gesehen", bekräftigte Tesla. Die Fahrzeuge der Firma hatten stets sehr gut in Crashtests abgeschnitten.
Tempomat war aktiviert
Bei dem Model X sei der sogenannte adaptive Tempomat eingeschaltet gewesen, bei dem der Wagen automatisch den Abstand zum vorderen Fahrzeug hält, erklärte das Unternehmen. Dabei sei die Funktion auf die Mindestentfernung eingestellt gewesen. Der Fahrer habe mehrere visuelle und eine akustische Warnung bekommen - und etwa fünf Sekunden Zeit und 150 Meter Entfernung bis zum Aufprall gehabt. Seine Hände seien vor der Kollision sechs Sekunden lang nicht auf dem Lenkrad gewesen.Der Fahrer bemängelte das System zuvor
Der Fernsehsender ABC berichtete in den vergangenen Tagen, der Fahrer habe sich nach Angaben der Familie mehrfach beschwert, das Autopilot-System habe in Richtung des Pollers gelenkt. Für den 38- jährigen Apple-Mitarbeiter war das der Arbeitsweg. Er sei mit der Beschwerde auch bei einem Tesla-Händler gewesen, "aber sie konnten es dort nicht nachvollziehen".Tesla hatte bereits in einem ersten Blogeintrag darauf hingewiesen, dass Teslas mit eingeschalteter Autopilot-Software die Unfallstelle insgesamt 85.000 Mal und allein seit Jahresbeginn rund 20.000 Mal ohne Zwischenfälle passiert hätten. "Der Tesla-Autopilot verhindert nicht alle Unfälle - ein solcher Standard wäre unmöglich - aber senkt ihre Wahrscheinlichkeit stark", betonte das Unternehmen jetzt.
Mit Autopilot sinke das Unfallrisiko
Mit dem Autopilot-System sei das Risiko, in einen tödlichen Unfall zu kommen, 3,7 Mal geringer. Der Crash wird auch von den Elite-Unfallermittlern der US-Behörde NTSB untersucht. Sie treten meist bei Flugzeugabstürzen in Aktion - oder bei Unfällen, aus denen grundsätzliche Lehren gezogen werden könnten. Im aktuellen Fall soll unter anderem der Brand nach dem Unfall untersucht werden - sowie Schritte, um ein beschädigtes Elektroauto sicher abzutransportieren.
Quelle: DPA
Ein schön neutral geschriebener Artikel.
Danke.
"der Fahrer habe sich nach Angaben der Familie mehrfach beschwert, das Autopilot-System habe in Richtung des Pollers gelenkt..."
Und trotz dieser Fehlfunktion verlässt sich der Fahrer auf das System?
Angesichts dieser Umstände bleibt es vollkommen unverständlich, warum der Fahrer die Warnungen des Systems kurz vor dem Unfall ignoriert hat.
Zwei Fragen dazu:
1. Warum fährt ein "Autopilot" gegen ein festes Hindernis, dass schon lange da steht?
2. Warum wird der Wagen nicht zum Stillstand gebracht, wenn das System schon merkt, dass der Fahrer nicht reagiert?
Es fehlt die entscheidende dritte Frage:
3. Warum hat der Fahrer nicht reagiert?
Da hat der schon eine Schwachstelle im Autopilot ausgemacht, beim Händler sogar reklamiert, kennt sogar die exakte Stelle, an der sie täglich zu tage tritt, wird mehrfach akustisch gewarnt - und guckt Filme.
Dummheit oder Suizid !
Angesichts des vermutlich hohen IQ des Fahrers halte ich Letzteres für wahrscheinlicher.
Das beste System nützt nichts, wenn am Steuer ein Vollidiot sitzt. Warum der Autopilot den Unfall nicht verhindern - oder mindern - konnte ist aber immer noch offen, die Erklärung wäre schon interessant.
Gute Fragen.
Ich kann mir nur vorstellen, dass der Fahrer das System aktiv übersteuert hat?
@der_hausmeister
Hierzu sollten wir erst einmal das Ergebnis des NTSB-Berichts abwarten.
Wäre ja mal interessant, wie viele tödliche Unfälle in den USA zwischen den letzten Zweien mit Autopilotbeteiligung stattfanden.
Und dann wäre da immer noch -wie schon erwähnt- die Frage, warum man sich auf dieses System so verlässt, dass man sogar Warnmeldungen ignoriert, wenn man sich doch mehrmals beschwert hat.
Wollte da jemand krampfhaft zu Schaden kommen, um zu zeigen, dass er Recht hat?
Klingt stark nach menschlichem Versagen ..
Obwohl er nachweislich nicht auf die Warnungen reagiert hat? 😱
Meiner Meinung nach ist die Frage nicht relavant, weil möglicherweise der Fahrer nicht mehr in der Lage war das Fahrzeug zu bedienen.
Stufe 2. Assistenzsystem. Fahrer ist "selbst schuld"! Hätte der den "Unfall" überlebt...
Auto-Pilot "intelligent", Poller dumm!
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