Niedrigste Zahl von Verkehrstoten in Deutschland seit 60 Jahren
Historischer Tiefstand bei Verkehrstoten
Die niedrigste Zahl von Verkehrstoten seit mehr als 60 Jahren wurde für das vergangene Jahr in Deutschland registriert. "Da geht noch mehr!" sagt die Polizeigewerkschaft.
Wiesbaden - Bei Verkehrsunfällen auf deutschen Straßen kommen immer weniger Menschen ums Leben. Im vergangenen Jahr gab es in Deutschland 3177 Tote im Straßenverkehr, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag unter Berufung auf vorläufige Ergebnisse in Wiesbaden mitteilte. Die Zahl sank um 29 Personen und damit auf den niedrigsten Stand seit Beginn der Statistik im Jahr 1953. 2017 wurden 388.200 Menschen auf deutschen Straßen verletzt und damit 2,1 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Bei der Zahl der Toten war bereits 2016 ein Rekordtief erreicht worden, während die Zahl der Verletzten damals leicht zunahm.
Den bislang vorliegenden Zahlen zufolge sank 2017 vor allem die Zahl getöteter Autofahrer, auch die Zahl getöteter Fußgänger ging zurück. Dagegen kamen 46 mehr Fahrer von Motorrädern und -rollern ums Leben sowie 30 zusätzliche Fahrer von Lastwagen, Sattelschleppern und anderen Güterkraftfahrzeugen.Diese Entwicklung zeige, dass es noch viel zu tun gebe, sagte der Leiter der Unfallforschung der Versicherer (UDV), Siegfried Brockmann. Das gelte unter anderem für die Themen Ablenkung am Steuer durch Smartphones, Unfälle mit abbiegenden Lastwagen sowie die immer weiter zunehmende PS-Leistung von Motorrädern. Die Gesamtzahlen seien zwar sehr erfreulich, ein grundsätzlicher Trend lasse sich aber nicht ablesen: "Seit 2010 gibt es relativ wenig Bewegung." Wäre der Sommer 2017 schöner gewesen, hätte es noch mehr Motorrad- und Fahrradunfälle gegeben, schätzte Brockmann. Im ersten Halbjahr sei nach dem schönen Frühjahr noch ein Anstieg der Verkehrstoten verzeichnet worden.
Deutschland erreicht das selbstgesteckte Ziel nicht
Die Zahlen seien noch immer erschreckend hoch, hieß es von der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG). Der Vorsitzende Rainer Wendt kritisierte, Deutschland hinke der selbstauferlegten Verpflichtung hinterher, von 2010 bis 2020 die Zahl der Toten um 40 Prozent zu reduzieren. Nötig seien mehr Kontrollen durch Polizisten sowie Notbremsassistenten für Lastwagen so zu gestalten, dass sie ab einer Geschwindigkeit von 30 Kilometern pro Stunde nicht mehr abschaltbar seien. Dies könne Unfälle am Stauende vermeiden. Zudem müssten an Landstraßen mehr Schutzplanken aufgestellt werden.Die Gesamtzahl der Unfälle erreichte vergangenes Jahr einen Höchststand: Die Polizei nahm rund 2,6 Millionen Unfälle auf, das waren zwei Prozent mehr als im Jahr zuvor; bei 2,3 Millionen davon entstand Sachschaden, bei 301.200 gab es Tote oder Verletzte.
Von 21.000 auf 3.177 in 48 Jahren
Die Statistik zeigt große Unterschiede unter den Bundesländern: In Baden-Württemberg, Brandenburg, Rheinland-Pfalz, im Saarland und in Thüringen gab es 2017 mehr Verkehrstote als im Vorjahr. In Bremen blieb die Zahl unverändert, in den übrigen Bundesländern sank sie.
Gemessen an der Einwohnerzahl war das Risiko, im Straßenverkehr zu sterben, in Brandenburg, Sachsen-Anhalt sowie Niedersachsen am höchsten. Am geringsten war es in den Stadtstaaten sowie in Nordrhein-Westfalen, wo auf eine Million Einwohner 27 Getötete kamen.
Anfang der 1950er Jahre starben - BRD und DDR zusammengerechnet - noch knapp 8.000 Menschen pro Jahr auf deutschen Straßen. Mitte der 50er Jahre stieg die Zahl auf rund 14.000. Der Höchstwert wurde 1970 mit 21.000 Verkehrstoten erreicht. Seither fällt die Kurve - mit kleinen Ausreißern - dank Gurtpflicht, Helmpflicht, niedrigerer Promille-Grenze und Sicherheitssystemen wie Airbags.
Quelle: dpa
Na Super! Dann ist hoffentlich endlich jedes TL vom Tisch, was eh totaler Blödsinn ist.
Im vergangenen Jahr hat der Quotient aus nützlicher Polizeiarbeit und Auf-den-Sack-gehen einen historischen Tiefstand erreicht.
Aber "Da geht noch mehr!", sagt die Polizeigewerkschaft.
🙄
3177 Tote im Verkehr - juckt niemanden großartig. Zugunfall mit 10 Toten oder Flugzeugunfall mit 100 Toten und schon gibts tagelang Sondersendung, Überprüfungen etc. Immer wieder seltsam dieser Mensch.
Prinzipiell eine tolle Nachricht! 😊
Sich nur auf die Toten zu beschränken ist meiner Meinung aber deutlich zu wenig.
Wieviele von den 388.200 Verletzten haben Platten in ihrem Körper, wievielen wurden Gliedmaßen abgetrennt, wieviele sind Invalide etc.? (Langzeitschäden)
Zum Thema:
Gedenken an Bridget Driscoll.
https://de.wikipedia.org/wiki/Bridget_Driscoll
Gut, dass der Fußgängerschutz bei neuen Autos eine große Gewichtung bekommt - auch wenn hier über das Einheitsdesign an der Front gelästert wird. Sehr gut, dass immer bessere aktive Assistenten (Notbrems- etc.) entwickelt werden.
Bsp. Active Hood Pedestrian Safety System:
https://www.youtube.com/watch?v=oUBtG0oRJOY
Danke an die Entwickler!
Nicht nur PS zählen.
pikanterweise ist die Zahl der Verkehrsunfälle gestiegen.
Die Zahl der Unfalltoten ist nur gesunken, weil die Autos sicherer geworden sind.
So gesehen ist dein Wunsch eher Traumtänzerei 😉
Ohne Tempo 80 auf Landstraßen ohne bauliche Mitteltrennung wird man von den immer noch viel zu hohen Zahlen nicht entscheidend runterkommen.
An vielen Stellen müssten zudem Bäume entweder entfernt, oder durch Leitplanken von der Straße getrennt werden.
Ca. 70% aller getöteten PKW Fahrer sterben auf Landstraßen.
Ca. 500 Baumtote im Jahr.
Dann sollte man endlich mal anfangen folgende Unsitten abzustellen:
- sich durch irgendwelches Multimediagedöns, rauchen etc. vom Fahren ablenken lassen
- mit defekter Beleuchtung fahren
- blinken und benutzen der Rückspiegel für unnötig erachten
- deutlich langsamer durch die Gegend fahren als erlaubt
Des Weiteren sollt es 100% Haftung im Falle eines Unfalls geben wenn jemand rücksichtslos die Spur wechselt oder einfach grundlos auf die Bremse steht um Oberlehrer zu spielen.
Hier schreien immer alle nach Tempolimit aber das die Probleme woanders liegen sehen sie nicht.
Die Leute sollten sich an die bestehenden Verkehrsregeln halten dann gäbe es auch wesentlich weniger Unfälle !!!
Hätte die Polizei mal die 6000 NOx Opfer mit rein gerechnet, sähe spektakulärer aus. Das mit der Statistik und so üben wir besser nochmal.
Inwiefern versucht man hierbei einen Zusammenhang darzustellen?
Diese Rechnung ist natürlich auch absolut sinnvoll. Das tatsächliche Risiko eines Unfalls hängt mitnichten von der Anzahl der Einwohner des Umfelds ab, sondern von den Gegebenheiten des Verkehrs. Das wirkt ja geradezu so, als könne man Unfälle in Großstädten durch deren Einwohnerzahl kompensieren. In Berlin sind damit z.B. noch immer 96,5 Menschen ums Leben gekommen.
Der Clou ist, während vielleicht einige 100 im näheren Umfeld des Unfalls tatsächlich im Straßenverkehr unterwegs waren, halten sich tausende weiterer Leute irgendwo im Umfeld aber abseits des Verkehrs und/ oder Unfalls auf. Der dabei dargestellte Zusammenhang ist unsinnig.
Nein genau nicht. Wer 2 Verkehrtote in der Familie hat, weiß was das für die Familien bedeutet.
Es muss um jedes Menschenleben gekämpft werden.
120 km/h Tempolimit, extrem verschärfte Kontrollen und wesentlich höhere Strafen.
In Frankreich hat man das Tempolimit auf Landstraßen auf 70 km/h runtergesetzt.
Nur in Deutschland schaut man zu.
Und was ist mit den anderen Leuten? Zumal das noch lange keine Aussagekraft hat. Am Ende wurden die zwei in einer Fußgängerzone von einem Fahrrad totgefahren.
Das ist doch Unsinn.
Medizinisch - wissenschaftlich festgelegt sind die MAK Werte den ein Arbeiter 8 Stunden am Tag ausgesetzt sein darf 23,5 mal höher als die Grenzwerte in Städten.
Dann müssten wir ja Millioenen von Arbeitern haben die an NOx sterben. Das überhaupt jemand an NOx stirbt, ist gar nicht erwiesen.
Nein, in Deutschland schaut man nicht zu sondern erlässt haufenweise sinnlose Tempolimits.
Was nützt es wenn man auf ner schnurgeraden übersichtlichen Landstraße 70 macht und der Nächstbeste wegen Langeweile aufm Handy rumspielt und deswegen in den Gegenverkehr rauscht ?
Du kommst immer mit dem Argument der 2 Verkehrstoten in der Family, aber was war der Grund für den Unfall ?