Studie: Dudenhoeffer sieht Blase auf dem Automarkt
Hohe Rabatte, keine zusätzliche Nachfrage?
Die Autohersteller wollen die Diesel-Umtauschprämien auch im neuen Jahr zahlen. Ferdinand Dudenhöffer sieht in diesen Rabatten die Ursache einer Neuwagen-Blase.
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Essen - Auf dem deutschen Automarkt entsteht nach Einschätzung des Experten Ferdinand Dudenhöffer eine Blase wegen der dauerhaft hohen Preisnachlässe. Vor allem mit ihren Diesel-Eintauschprämien hätten die Hersteller die Rabatte im Jahr 2017 auf bislang nicht gekannte Höhen getrieben, schreibt der Direktor des CAR-Center Automotive Research der Universität Duisburg-Essen in der Dezember-Ausgabe seiner regelmäßigen Rabattstudie.
Vor Weihnachten haben die deutschen Autohersteller angekündigt, die Rabatte auch 2018 weiterlaufen zu lassen. Nach Abebben der so verlängerten Rabattwelle werde es schwer werden, weitere Neuwagen zu verkaufen, warnte Dudenhöffer die Industrie. In einem gesättigten Markt wie Deutschland erzeugten hohe Rabatte keine zusätzliche Nachfrage, sondern allein Vorzieheffekte, die man im Laufe des Jahres spüren werde.
Nach Marktbeobachtungen des Instituts werden einzelne Modelle wie beispielsweise der Ford Focus mit einem offen beworbenen "Umweltbonus" von mehr als 40 Prozent in den Markt gedrückt, wenn dafür ein älteres Dieselfahrzeug eingetauscht wird. Dazu kamen auch im Dezember zahlreiche taktische Tageszulassungen sowie die Rabatte bei Internet-Händlern.
Der Umwelteffekt durch die aus dem Verkehr gezogenen Alt-Diesel sei nicht geeignet, die befürchteten Fahrverbote in einzelnen Städten zu verhindern, schreibt Dudenhöffer. Sein Institut geht davon aus, dass bis zu 1,15 Millionen Autos eingetauscht werden könnten, gut 6 Prozent des Diesel-Bestandes. Ihnen stünden aber 1,3 Millionen neu zugelassene Diesel-Fahrzeuge entgegen, die trotz Euro 6-Norm zum Teil hohe Mengen Stickoxide ausstießen. Die Diesel-Prämien blieben daher "Verkaufsförderaktionen mit einem wenig messbaren Nebeneffekt", so die Marktbeobachter.
Weiterlesen: Wann lohnt sich die Diesel-Prämie?
Quelle: dpa
Erster weil internetsüchtig
Ich hab Dudis Aussagen schon oft kritisiert, aber her hat er eiinfach recht.
Wann hört ihr endlich auf der Phrasendreschmaschine "The Dude" zuzuhören? Der Typ hat in seiner aktiven Zeit bei den Autoherstellern nur verbrannte Erde hinterlassen und sich dann an eine Uni gerettet. Schaut mal in seine Publikationsliste - da steht keine einzige wissenschaftlich anerkannte Zeitschrift drin, weil der Typ nur Allgemeinplätze von sich gibt. Für die Provinzuni Duisburg ist es natürlich ein Jackpot, so oft wie ihr Name im Zusammenhang mit dem Vollpfosten genannt wird.
Den Automobilern ist egal, wie sie ihre Autos unter die Leute bringen, solange die Gewinne passen. Wenn der Käufer auf möglichst hohe Rabatte schielt, gibt's die eben auf Mondpreise. Auch der Finanzminister freut sich, denn der Leasingnehmer versteuert ja 1% vom Listen(mond)preis. Ich kaufe meine Autos immer noch nach Endpreis.
Und dann schlägt meine Stunde, weil mir die Dieselrabatte eh nichts bringen, will ja nen Benziner in Zahlung geben.
Dem kann ich nur zu 100% zustimmen. Alles, was der Mann bisher prognostiziert hat, ist nicht eingetroffen.
Eigentlich kann man genau auf das Gegenteil setzen, dann liegt man goldrichtig.
Warum sollte der Kunde sich an das Rabattniveau gewöhnen, wenn die meisten diese Rabatte gar nicht bekommen? Er widerspricht sich doch selbst.
Ich glaube auch kaum, dass der Großteil der alten Diesel gegen Prämie getauscht werden, denn die meisten Fahrer von Diesel vor Euro 5 können sich gar keinen Neuwagen leisten. Die sind froh wenn sie ihren alten Diesel noch so lange wie möglich fahren können.
Beispiele?
Mit den Diesel 5 stimmt wir fahren einen und bekommen nirgends Rabatte
Hier wurde u.A. der Focus als Beispiel für den hohen Rabatt genannt. Ein schlechtes Beispiel wie ich finde. Der Focus steht kurz vor seinem Produktionsende und der Nachfolger kommt 2018. Ford macht genau das, was jeder andere macht und verkauft ein Auslaufmodell mit möglichst niedrigen Deckungsbeiträgen, um Ladenhüter zu vermeiden. Der hier angegebene Rabatt würde beim neuen Modell wahrscheinlich deutlich geringer ausfallen.
Klar platzt die Blase 2018 und nicht nur auf dem Auto, sondern auch auf dem Immobilienmarkt. Wir schlittern evemtuell ins nächste Konjunkturtief..........
Ich finde die Aussagen auch meist lächerlich von dem. Aber jetzt hat er Recht. Wobei jeder der darüber ein bisschen nachdenkt und beschäftigt selbst darauf kommt.
Die Rabatte sind allgemein sehr hoch und die Diesel Prämie ist meist Augenwischerei,was aber nicht jeder kapiert. Aber viele kaufen doch nur weil es günstig ist jetzt, zumindest im privaten Bereich. Und das werden schon einige sein die es vorziehen.
Und hohe Rabatte sind nie wirklich gut auf Dauer. Nach meiner Erfahrung hat das bis jetzt nur Peugeot begriffen und Skoda wobei es da auch ab und an ein schnäppel gibt.
Oh wie kommt es das Dödel dieses mal Ford anstatt Opel nennt?
Muss Ferdi wohl mal nen guten Tag gehabt haben das er Ford blöd darstellt anstatt Opel...
Vielleicht sein Vorsatz für das nächste Jahr? Der soll mal endlich bei VW anfangen die die ganze Diesel Affäre zu verantworten haben! Was ein Oberdödel... Kann ich nur mit dem Kopf schütteln das er immer noch nicht seinen Rentenantrag gestellt hat und die Leute mit seiner Meinung verschont!
Wünsche ein frohes neues Jahr 😊
Im Endeffekt ist es doch interessant, wie genau die Rechnung hinter den Kulissen ausschaut. Keiner hat was in dieser Gesellschaft zu verschenken. Und gerade die Autokonzerne nicht. Unterm Strich lohnt es sich garantiert, auch wenn kleinere Gewinnbrötchen gebacken werden. Und an die Rabatte werden sich viele gewöhnen, am Schluss passt es für die Hersteller, wird halt das Verkaufsmodell angepasst.
Auch die Abwrackprämie hat gezeigt, wie es läuft, am Ende war der Bedarf an preiswerten Fahrzeugen so groß, dass die Preise angehoben wurden und die Prämie verpufft ist. Hauptsache der neue Besitzer konnte sagen, das er die Prämie abgefasst hat. Heute prahlt man dann mit Rabatten, und die Rechnung stimmt wieder.
ich verdiene 1000 eur im Monat und habe mir vor kurzem ein kleines altes Zechenhaus für supergünstige 600000 eur gekauft. Kredit ist auch supergünstig; ich verstehe also nicht, was du meinst 😉.
Eine Blase sehe ich nicht; auch nicht die Folgen einer Blase.
Es ist vielmehr so, dass die Preise in Deutschland relativ hoch sind und damit natürlich auch ein Preisdruck existiert. Folglich sind Rabatte sehr wahrscheinlich; würden diese nicht gewährt werden, würde Kunden stärker EU-Reimporte kaufen oder direkt im Ausland. Es ist vergleichbar, als wenn 2 Temperaturen in einer Flüssigkeit vorliegen würden. Mit der Zeit gleicht es sich halt an. D.h. auf Dauer werden Autos in Deutschland günstiger werden. Mit dem Platzen einer Blase hat es aber nichts zu tun.
Beim Diesel ist allerdings ein Sondereffekt vorhanden, der die Gebrauchtwagenpreise etwas einbrechen lässt. Diesel fällt stärker aus, wenn Fahrverbote ausgesprochen werden. In den jeweiligen Regionen beginnt dann eine Dieselflucht. Der Effekt ist massiver. Der Effekt hat allerdings auch nichts mit einer Blase zu tun.
Sehr ärgerlich ist allerdings dieser Effekt: „Der Umwelteffekt durch die aus dem Verkehr gezogenen Alt-Diesel sei nicht geeignet, die befürchteten Fahrverbote in einzelnen Städten zu verhindern, schreibt Dudenhöffer. Sein Institut geht davon aus, dass bis zu 1,15 Millionen Autos eingetauscht werden könnten, gut 6 Prozent des Diesel-Bestandes. Ihnen stünden aber 1,3 Millionen neu zugelassene Diesel-Fahrzeuge entgegen, die trotz Euro 6-Norm zum Teil hohe Mengen Stickoxide ausstießen. Die Diesel-Prämien blieben daher "Verkaufsförderaktionen mit einem wenig messbaren Nebeneffekt", so die Marktbeobachter.“
D.h. Es kommen neue Diesel auf den Markt, die nichts bewirken, da diese auch weiter verschmutzen. Zieht der Käufer sogar einen SUV-Kauf mit großem Diesel und hoher PS-Stärke als Ersatz für ein kleineres Fahrzeug in Betracht, ist der Verschmutzunggrad u.U. noch größer. Eine Luftverbesserung in den betreffenden Zonen findet so nicht statt. Ist der neue Wagen sogar größer, verschlechtert sich die Parksituation in der jeweiligen Straße weiter (wenn im öffentlichen Raum geparkt wird).
Erst politische Restriktionen werden aber leider erst eine breitere andere Alternativkaufentwicklung auslösen. Darum wird sicher gestritten: Nichts tun, etwas tun, etwas mehr lokal fördern. Vieles ist vorstellbar, aber bei der Bewegungsstarre in Deutschland ist „Nichtstun oder Pseudotun“ die wahrscheinlich eintretende Begleitung. Es wird ... ausgesessen und deutsche Alternativ Autos eher in anderen Zielmärkten verkauft, die hier politisch forscher agieren. Langfristig schädigt sich so die deutsche Autoindustrie selbst. Eine Tragödie nimmt ihren Lauf.