Schwere E-Bike-Unfälle wegen unangepasster Geschwindigkeiten
Immer mehr schwere Unfälle mit E-Bikes
E-Bikes werden stetig beliebter. Die Zahl der schweren Unfälle steigt. Oft trifft es Senioren oder E-Bike-Tuner.
Goslar - Die Zahl der schweren Unfälle mit E-Bikes nimmt weiter zu. In den ersten neun Monaten des Jahres 2017 seien knapp 4.300 Unfälle mit Personenschäden registriert worden, an denen die oft auch als Pedelecs (Pedal Electric Cycle) bezeichneten Räder beteiligt gewesen seien, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) mit. Dies seien 28 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes sind 2017 bis September 55 Pedelec-Fahrer ums Leben gekommen. Die Zahl der Toten für das gesamte Jahr dürfte damit voraussichtlich etwa doppelt so hoch sein wie 2014, dem ersten Jahr, in dem das Bundesamt Pedelec-Unfälle erfasst hatte. Damals gab es 39 Todesopfer.
Kraft-Kraft-Kopplung bei Fahrrädern mit E-Motor
Nach Angaben des Fahrrad-Clubs ADFC gibt es in Deutschland mittlerweile rund 3,5 Millionen Pedelecs. Allein 2017 seien knapp 700.000 neu hinzugekommen, ein Anstieg um rund 25 Prozent. Grundsätzlich sei der Anstieg der Unfallzahlen durch die steigende Zahl der E-Bikes zu erklären, sagte ADFC-Sprecherin Stephanie Krone.
Der Unfallforscher Siegfried Brockmann weist auf die steigende Zahl älterer Verkehrsteilnehmer hin, die Fahrräder mit zusätzlichem Elektromotor nutzen. "Der Anteil Älterer an Pedelec-Unfällen ist überdurchschnittlich hoch." Zudem steige die Zahl illegal getunter Pedelecs, die schneller fahren als die erlaubten 25 Stundenkilometer, sagte Brockmann, der die Unfallforschung der Versicherer (UDV) leitet, im Vorfeld des Verkehrsgerichtstages in Goslar. Jeder dritte Unfall mit einem Pedelec sei die Folge unangepasster Geschwindigkeit, sagte Brockmann. So starb kurz vor Weihnachten in Bremen ein E-Biker, als er mit überhöhtem Tempo frontal mit einem Fahrrad kollidierte.
E-Bike: Überhöhte Geschwindigkeit durch Motortuning
Brockmann plädiert für eine technische Lösung: Die Unterstützung, die der Elektromotor liefert, sollte an die Kraft gekoppelt sein, die Fahrer selbst aufwenden. "Wer langsam tritt, bekommt nur wenig Motorleistung oder wird im Tempo gedrosselt", sagte Brockmann. "Das wird dazu führen, dass Senioren mit dem E-Bike nicht mehr schneller fahren können als Fahrradfahrer." Besonders gefährlich wird es aus Sicht des Unfallforschers, wenn E-Bikes getunt werden. So verfolgte die Polizei jüngst in Soest (Nordrhein-Westfalen) einen Radler, der sein getuntes Mountainbike bis auf 60 Stundenkilometer beschleunigte.
Der Expertenkongress hatte sich in der Vergangenheit wiederholt mit dem Thema "Pedelecs" und Möglichkeiten zum Schutz der Fahrer befasst. Der 56. VGT beschäftigt sich vom 24. bis 26. Januar unter anderem mit den Themen "Fahrerflucht", "höhere Bußgelder für Verkehrssünder" und "Cannabis im Straßenverkehr".
Quelle: dpa
"Oft trifft es Senioren oder E-Bike-Tuner."
Und erst die Kombi beider in einer Person (! 😉
Ach Flex Didi, als ob die Senioren Ihre Räder tunen würden..........
Die Senioren sind meist im Besitz der für schnellere Bikes nötigen
Führerscheine und Sie können sich diese Bikes auch kaufen.
Aber die Meisten haben gar kein Interesse an der "Raserei".........
Wen kann das verwundern?
Keine für Tempo und Gewicht angemessenen Bremsen, schmale Räder.
Fehlende Schutzkleidung.
Helme die für den Arsch sind.
Fahrer die sich ohne Hirn mit Raserei über Radwege, Fußwege und Kreuzungen fortbewegen.
Alles in allem eine gefährliche Modeerscheinung.
Vielleicht sollte man für die Nutzung auch mal langsam an einen Führerschein für alle denken?
Man kann zwar die Anzahl der Idioten damit nicht begrenzen, aber man hätte wenigstens ein Regelwerk für Unfallverursacher und Geschädigte.
Das ist auch nur die halbe Wahrheit
fahr selber ein S-Pedelec immer mit Licht, weil Pflicht (wie der Helm auch) und nicht abschaltbar, was meinst wie oft dir da Leute vors Radl fahren nach dem Motto ; nur ein Radler, das geht schon noch da bist dann für die Scheibenbremsen dankbar.
Ich wurde seit 14 Jahren nicht mehr mit dem Auto/Motorrad angehalten (allgemeine Verkehrskontrolle)
Das wird auf dem Fahrrad noch seltener passieren. Also fast keine Gefahr erwischt zu werden.
Und wenn ein Führerschein für Fahrräder Pflicht wird, dann werden die Straßen noch voller und auch die Schüler werden sich in noch vollerer Busse Quetschen müssen.
Die Meldung das mal ab und zu mal ein getuntes E-Bike erwischt wird ist auch kein Unterschied zum 50ccm Roller passiert dort genau so oft.
Und wenn man mal dadrüber nachdenkt möchte ich gar nicht wissen wieviel PKW mit Chiptuning fahren das nicht eingetragen ist.
Das Problem ist ein anderes:
E-Bikes/Elektrofahrräder sind gerade auch bei Senioren beliebt. Denn sie erlauben auch älteren Menschen Mobilität und Freizeit- Erleben in der Natur ("Ausflüge" / Radtouren). Zu "Raserei" muss es hier garnicht kommen (und die Gruppe der Senioren hat ja sehr oft durchaus den Führerschein).
Es ist eher das Problem, dass die Oldies auf einmal auf dem Rad Geschwindigkeiten erreichen, zu denen sie normalerweise garnicht mehr in der Lage wären. Die Kontrolle für dieses Tempo ist nicht mehr gut genug. Wenn es dann zu Stürzen kommt, dann sind Physis und Reaktion nicht mehr geeignet, den Sturz abzufangen/zu mildern. Somit sind die Sturzfolgen direkt relativ heftig.
Räder und Bremsen sind bei neueren Räder sogar für viel höhere Geschwindigkeiten ausgelegt, die von geübten Radfahrern auch gefahren werden. 30 km/h Schnitt und 45 Spitze sind für einen jüngeren Radfahrer auch ohne E-Motor kein Problem. Bergab oder mit Rückenwind noch mehr. Die Fahrwerke moderner Räder können das locker vertragen.
Das Problem ist nicht nur die steigende Anzahl an Pedelecs, sondern davon abgeleitete Probleme.
Die Kilometerleistung pro Radfahrer steigt. Mit einem Pedelec werden Distanzen mühelos. Senioren, die Pedelecs kaufen waren vorher normale Radfahrer, die kaum noch gefahren sind. Mit der teuren Anschaffung verbinden Sie das Ziel, viel mehr auf dem Rad zu sein. Da kommen bei 25% mehr Pedelecs nicht die Radkilometer zusammen, die 25% mehr Radfahrer schaffen würden, sondern exponentiell mehr. 40-80 km Tagestouren sind bei heutigen Akkus kein Problem, in den Radführern für Pedelectouren sind das die üblichen Distanzen.
Dass sich Senioren bei Stürzen schwerer verletzen, ist bekannt. Aber tatsächlich reicht auch das Sicht- und Reaktions- und Balancevermögen nicht mehr aus, wenn bei 25 km/h überraschende Störungen auftreten, was im Verkehr immer passieren kann. Schulterblick in Fahrt ist für fast alle Senioren eine unlösbare Aufgabe, ebenso eine Vollbremsung aus 25 km/h.
Bei Pedelectunern sind die Ordnungskräfte nahezu blank. Es fällt ihnen unendlich schwer, im Betrieb Tuningchips zu erkennen, illegale und legale Selbstbauten auseinanderzuhalten, maskierte S-Pedelecs von Pedelecs zu differenzieren. Es bleibt nur die gutachterliche Prüfung nachdem ein schwerer Unfall mit einem Pedelec passiert ist. Daher ist im Alltag nichts zu befürchten, was den Absatz der recht preiswerten Tuningchips steigert. Selbst sehr einfach erkennbare Drehzahlhalbierer können nur erkannt werden, wenn man weiß, dass es sie gibt und wie sie aussehen. Da haben also die Ordnungshüter noch viel zu tun. Bisher haben sie durch Nichtstun einen quasi rechtsfreien Raum geschaffen.
Die Forderung des Unfallforschers nach proportionaler Unterstützung zur eigenen Tretleistung, zeigt, dass er nicht im Thema ist. Zwar erfordert das Pedelec vom Gesetzgeber her keine proportionale Unterstützung, aber in der Praxis funktionieren praktisch alle marktgängigen Pedelecs so. Auch wenn sie getunt sind.
Alle Jahre wieder die gleiche Geschichte.
Fehlt nur noch die "Hurra-Meldung" , dass Seniorenunfälle mit nichtunterstützen Rädern seit Jahren abnehmen.
Rasende Senioren, gewissenlose Pedelec-Tuner, S-Pedelecfahrer ohne Ritterrüstung - hab ich ein Klischee vergessen?
Je mehr Unfälle es mit E-Bikes gibt desto weniger mit normalen Fahrräder. Ich bin seid meiner Jugend kein Fahrrad mehr gefahren und habe mir dann 2015 ein E-Bike gekauft, mit dem bin ich bis jetzt 9600 km gefahren was für mich sehr viel ist.
Ich wohne im Westerwald und würde mir kein normals Rad mehr kaufen, das fahren mit dem E-Bike macht soviel spaß.
Und das Fahhrad ist das einzige Fahrzeug das man ohne nachweis das man auch nur eine Vehrkehrsregel kennt im Straßenverkehr bewegen darf, beim Auto oder Motorrad wäre das eine Straftat fahren ohne Führerschein.
Grundsätzlich hat es nichts mit ebikes zu tun !
Natürlich durchdringen ebikes den Fahrradmarkt und mehr Räder haben eine eUnterstützung.
Fahrradfahrer fahren ohne Passivschutz; ein Fallen birgt große Verletzungsrisiken:
https://m.youtube.com/watch?v=D646F40Z6cM
Damit haben Ältere ein Problem, aber auch Kinder, die Stubenhocken und in und mit Handywelten leben.
Mopeds haben ab 50 km ein Problem und Motorradfahrer ab 80 km; hier sind dann schwerste Verletzungen, auch mit Todesfolge, die Realität.
Das Beste sind vernünftige Fahrradwege und spezielle Fahrradrouten; der Rest ist schlicht Übung und Aufmerksamkeit. Autofahrer eingelullt in Musik, Entertainment etc. achten zu wenig auf Radfahrer. Assitenzsysteme im Auto schützen auch Radfahrer mit. Neue Autos sollten immer mit Notbremssystemen gekauft werden.
Vielleicht im Eco-Modus (Stufe 1); bei maximaler Unterstützung (Stufe 4) ist das auch ohne Tuning nicht so. Ich habe übrigens den Bosch Performance Antrieb.
Man kann das auch weiterspinnen: jährlich sterben mehr als 400 Fußgänger auf dt. Strasse. Wo ist der Aufschrei nach Handyverbot, Helm und Protektoren?
Die E-Bikes (Pedelec) haben höhere Schwerpunkt und sturzrn leichter ab, als zb Moped oder Motorrad. Und wenn dazu keiner Helm am Kopf ist...
Gruß. I.