Staatsanwalt: Unaufmerksamer Busfahrer verursachte schweres Busunglück
Keine technischen Mängel am Bus
Das schwere Busunglück auf der A9 mit 18 Toten Anfang Juli ist weitgehend aufgeklärt. Demnach war eine Unaufmerksamkeit des ebenfalls verstorbenen Fahrers die Unfallursache.
Hof - Eine Unaufmerksamkeit des Fahrers hat nach Erkenntnissen der Ermittler den Busunfall auf der Autobahn 9 in Oberfranken mit 18 Toten ausgelöst. Der Reisebus sei deshalb vor einem Monat auf einen Sattelzug aufgefahren, dadurch sei es zu Kurzschlüssen bei der Batterie und der Elektrik im vorderen Bereich des Busses gekommen, sagte Staatsanwalt Jochen Götz am Mittwoch in Hof. Er sprach von einer "Verkettung mehrerer tragischer Umstände". Bei dem Unfall am 3. Juli nahe Münchberg kamen 18 Menschen ums Leben, darunter auch der Fahrer. 30 Menschen wurden verletzt. Die Reisegruppe, überwiegend Senioren aus Sachsen, war unterwegs nach Italien.
Unmittelbar neben der Batterie des Busses befand sich ein Kraftstofftank, der durch den Aufprall zusammengestaucht wurde und platzte. Der Kraftstoff habe sich dann entzündet, erläuterte Götz.
Die Flammen seien noch durch einen Drucklufttank angefacht worden, sodass sich rasch Rauch und Feuer ausbreiten konnten. "Es ergaben sich keine Anhaltspunkte, dass eines der Fahrzeuge vor dem Unfall gebrannt hat", sagte Götz.
Keine technischen Mängel
Die Ermittler stellten auch keine technischen Mängel bei den Fahrzeugen fest. Der 2013 gebaute und Anfang 2014 erstmals eingesetzte Bus eines Unternehmers aus Löbau (Sachsen) verfügte allerdings nicht über ein Assistenzsystem, das beispielsweise bei einem drohenden Auffahrunfall automatisch abbremst. Dieses System sei erst bei neueren Busmodellen Pflicht, sagte der Chef der Verkehrspolizei Hof, Horst Thiemt.
Der Bus prallte mit 60 bis 70 Kilometern pro Stunde auf den Sattelzug, der an einem Stauende gebremst hatte. Warum der Busfahrer unaufmerksam oder abgelenkt war, konnte nicht mehr geklärt werden.
Die vorgeschriebenen Ruhepausen und Lenkzeiten hatte er eingehalten. Nach Zeugenaussagen sei es ruhig im Bus gewesen, sagte Götz. Zwei der verletzten Businsassen sind immer noch im Krankenhaus.
Quelle: dpa
Auch der beste Fahrer kann nicht zu jeder Sekunde auf voller Höhe seiner Aufmerksamkeit sein. Ich hatte bisher nie gelesen oder gehört, dass sich ein Verdacht gegen den Fahrer richten würde. Alle Aufmerksamkeit wurde auf den Brand gelegt. Von der Ursache sprach niemand. Aber jeder ahnte wohl, was wirklich Sache ist. Überhaupt erfahrene Fahrer.
Dessen Schutzengel hatte wohl kein glückliches Händchen (wie es wohl so mancher Fahrer in dessen Vergangen besser erleben durfte), aber dennoch hat sich der Fahrer noch als solcher betätigt und manchen Passagier noch gerettet, ehe er selbst sein Leben verlor.
Das zeigt, wie wichtig es ist, die den Fahrer unterstützenden Helferlein zügigst zu perfektionieren und zu nutzen. Denn KEIN Fahrer kann zu jeder Sekunde völlig auf dem Posten sein. Die rollenden Bomben müssen entschärft werden.
Warum ist die Batterie direkt neben dem Tank angebracht??
Tja ...? Vielleicht spielt Platz auch bei Bussen eine Rolle.
Bei meinem Auto ist sie auch direkt neben dem Tank. Nur getrennt durch eine dünne Zwischenwand aus Alu-Blech, die einen Auffahrunfall nicht unbedingt überstehen wird.
Sicher schon etwas älter, aber sehr eindrucksvoll. Vor allem die Innen-Aufnahmen.
klick!
Man sieht, wie gefährlich die scheiß Beckengurte sind. Dabei sind geeignete Gurtsysteme in den Literatur seit Jahrzehnten beschrieben. Aber zu teuer? Für Menschenleben?
Beckengurte sind ein Witz! Besser wären Integralsitze mit 3-Punkt Gurten. Das sollte Pflicht werden. Es werden wohl die Kosten sein.
Lt. Polizeibericht stimmt das nicht. Er sei direkt durch den Aufprall schwer verletzt und eingeklemmt gewesen sein.
🙁 🙁 🙁
simmu
Zumindest in Norwegen sind 3-Punkt Gurte und Anschnallpflicht in Bussen. In einem der Busse war zusätzlich so ein Pustgerät für Alkohol verbaut. Der Fahrer musste erst pusten und bei 0,0 Promille ließ sich auch der Motor starten.
Ich denke gerade "erfahrene" Fahrer und Berufsfahrer sind unaufmerksamer als "normale" Fahrer, weil die sich so überlegen fühlen und meinen Kunststückchen während der Fahrt machen zu können... Sehe ich recht oft bei LKW-Fahrern, dass die mit allem möglichen beschäftigt sind, außer mit einer aufmerksamen Fahrt.
Mit anderen Worten: wer viel fährt ist nicht automatisch ein guter Fahrer!
Stimmt, gebe ich dir Recht. "Nobody is perfect", das ist Fakt! Die technischen Möglichkeiten sind aber schon soweit das man alle Fahrzeuge, ob PKW oder LKW, so ausstatten kann das Auffahrunfälle vermieden werden könnten. Die geistige Trägheit der Politiker und vor allem die der PKW und LKW Industrie, ich arbeite bei diesen, ist unerträglich. Der Staatsürger ist hier mal gefragt!!! Auf die Straße gehen und seinen Forderungen mal Nachdruck verleihen! So Funktioniert Demokratie!!! Fahrverbot kann mich mal! Ich habe mir Rechtskonform ein Auto (Diesel) gekauft, der Rest interessiert mich nicht!
Du willst nicht wissen, was ich alles bei PKW-Fahrern sehe, die mit allem möglichen beschäftigt sind, außer mit einer aufmerksamen Fahrt - wenn ich mit dem LKW unterwegs bin und von oben in die Autos reingucken kann.... 🙄
Ja, viele PKW-Fahrer sind auch nicht viel besser! Ich hätte das allgemeiner schreiben sollen...
Aus Mangel an Kreativität schlicht schlecht konstruiert. Dass die Elektrik in Fahrzeugen immer wieder für Probleme sorgt, ist ja nicht wirklich ein Novum, da kann man sowas in der Entwicklung als Problem schon ausmerzen, indem man z.B. die Nähe bestimmter Komponenten zueinander vermeidet oder diese entsprechend abschirmt.
Es ging doch aber durch die Medien das er geholfen hat und dann zusammen gebrochen ist