Audi Q2 1.0 TFSI: Test, Daten, Preise
Kerniger Motor, etwas viel Plastik
Was taugt die Basis? Beim Audi Q2 überrascht der kleinste Motor durch eine gute Performance. Das einfachste Cockpit dagegen gefiel uns nicht, die Aufpreispolitik auch nicht.
Berlin – Der Trend zu immer mehr SUV-Modellen ist auch bei Audi längst angekommen. Der neue Q2 scheint auf den ersten Blick jedoch sehr nah am etablierten Q3. Das kompakte SUV bietet jedoch etwas, das dem Q3 fehlt, wie unser Alltagstest mit dem 1.0-TFSI-Benziner zeigt.
Karosserie/Platzangebot: Viel Platz vorn und hinten
Erstaunlich, wie viel Platz Audi in dem 4,19 Meter kurzen SUV bietet. Der Q2 ist immerhin fünf Zentimeter kürzer als der dreitürige A3. Bei gleichem Radstand liegt er bei der Beinfreiheit sogar gleichauf mit dem Q3, misst aber 20 Zentimeter weniger in der Länge.
Selbst ein Mini Countryman überragt den Q2 um fast zehn Zentimeter. Vorn und hinten reicht die Knie- und Kopffreiheit selbst für großgewachsene Mitfahrer. Mit vier Personen kann es locker auf eine längere Tour gehen, ganz ohne Schmerzen. Lediglich der Einstieg auf die hinteren Plätze fällt wegen des abfallenden Daches und den engeren Türausschnitten leider unkomfortabel aus.
Für die große Tour ist der Audi Q2 allerdings weniger gemacht als für die Stadt. Die übersichtliche Karosserie mit kurzen Überhängen lässt sich einfach in enge Parklücken zirkeln. Zwar verstellen die breiten C-Säulen und die kleine Heckscheibe die Sicht nach hinten. Die hinteren Parksensoren können das jedoch zumindest beim Einparken ausgleichen.
Der Kofferraum fasst alltagstaugliche 405 bis 1.050 Liter, also 55 Liter weniger als im Q3. Ohne hohe Ladekante lässt sich das Gepäck einfach auf den Kofferraumboden schieben. Die 40:20:40 teilbare Lehne kostet allerdings 250 Euro Aufpreis, das Ablage- und Gepäckraumpaket 180 Euro. Serienmäßig und äußerst praktisch ist der zweifach in der Höhe verstellbare Ladeboden. Unpraktisch ist allerdings, dass sich die Hutablage nicht unter dem Ladeboden verstauen lässt.
Der beste Platz liegt im Q2 vorne links. Gute 8,5 Zentimeter höher als beim A3 Sportback (und 6 cm niedriger als im Q3) gelegen, steigt der Fahrer leicht ein und sitzt anschließend perfekt im Auto. Prädikat: seniorengerecht. Die beim Testwagen integrierten Sportsitze mit 4-Wege-Lendenwirbelstütze (245 Euro) bieten auf kurzen und langen Strecken viel Seitenhalt und Komfort. Selten saßen wir in einem Kompaktwagen so bequem.Interieur: Tolle Verarbeitung
Schon die Basisausstattung bietet im Q2 einen passablen Innenraum. Die Verarbeitung und viele Details passen zum Anspruch der Marke: schicke runde Lüftungsdüsen, sauber geschnittene Kanten und hochwertige Regler. Erstmals gibt es sogar hinterleuchtete Dekorleisten. Leider, leider: Das hart aufgeschäumte Armaturenbrett und die billig wirkenden Seitenverkleidungen passen gar nicht ins Bild. Hier macht Audi den guten ersten Eindruck wieder zunichte, und das ist ziemlich untypisch. Sparmaßnahme wegen der Dieselkrise?
Wie bei den größeren Audi-Modellen üblich, lässt sich der Innenraum problemlos verfeinern. Neben der Basis bietet Audi die Ausstattungen Sport und Design für 1.850 Euro Aufpreis an, die unterschiedliche optische Akzente setzen. Unser Testwagen kam in der Variante Design, hatte eine Kontrastlackierung und 17-Zoll-Räder (200 Euro).
Die edle Aluminiumoptik kostet 70 Euro, die praktische Armlehne 140 Euro und die schicke blaue Ambientebeleuchtung 250 Euro. Das mag wie Spielerei aussehen, wirkt aber wirklich edel – natürlich nur, wenn es dunkel ist. Dass der automatisch abblendende Innenspiegel 130 Euro extra kostet, ist seltsam.
Infotainment: Modernes Cockpit und schnelle Verknüpfung
Schön, wenn auch übertrieben, war in dem Testwagen das virtuelle Cockpit integriert. Das volldigitale 12,3-Zoll-Kombiinstrument zeigt nicht nur Geschwindigkeit und Drehzahl an, sondern auch die großflächige digitale Navigationskarte. Das sieht wirklich schick aus, lenkt die Augen nicht ab, kostet aber auch viel Geld: entweder separat 650 Euro oder gleich 3.100 Euro im Technology-Selection-Paket. Dazu zählen Smartphone Interface, MMI-Navigation Plus und das bequeme Multifunktionslederlenkrad. Das MMI lässt sich, wie bei Audi gewohnt, einfach über den mittig angeordneten Dreh-/Drücksteller und zwei Tasten auf dem Mitteltunnel bedienen.
Die separate Klimaleiste hat Audi schön ins Armaturenbrett eingegliedert, der aufgesetzte Monitor liegt gut im Blickfeld, wirkt aber wie ein Fremdkörper. Beim Testwagen waren der digitale Radioempfang (300 Euro) und das Audi-Soundsystem (255 Euro) dabei. Eine gute Investition für Musikliebhaber.Assistenzsysteme/Sicherheit: Kleinigkeiten kosten extra
Im Vergleich zum Q3 bietet der Q2 aktuellere Assistenzsysteme. Serienmäßig sind Abstandswarner mit Bremsassistent und die elektromechanische Parkbremse an Bord. Zum optionalen Assistenzpaket für 1.590 Euro zählen unter anderem adaptiver Tempomat, Spurhalte-Assistent, Verkehrsschilderkennung sowie Stau- und Fernlichtassistent. Die Parksensoren gibt es obendrauf.
Audi lässt sich aber Kleinigkeiten wie den Anfahrassistenten (80 Euro) oder den Parkpiepser (390 Euro) extra bezahlen. Eine lohnende Investition sind die LED-Scheinwerfer mit dem dynamischen Blinklicht am Heck für 1.245 Euro. Mehr Licht auf der Straße bedeutet mehr Sicherheit. Auch der im Innenspiegel integrierte Regen- und Lichtsensor (125 Euro) sollte mit an Bord.
Der aktive Spurhalte- und Stauassistent für 600 Euro ist ebenfalls eine Überlegung wert. Praktisch für die Stadt: der Querverkehrassistent. Er warnt beim Rückwärtsfahren vor herannahenden Fahrzeugen. Für ein besseres Klima im Q2 sorgt die Klimaautomatik für 550 Euro.
Antrieb/Getriebe: Kerniger Dreizylinder
Audi bietet für den Q2 drei Benziner an: den 1.0 TFSI mit 116 PS und die Vierzylinder 1.4 TFSI mit 150 PS sowie 2.0 TFSI mit 190 PS. Dazu kommen drei Vierzylinder-Diesel mit 116 PS, 150 PS und 190 PS. Zugegeben: Am Anfang waren wir skeptisch. Passt der kleine Dreizylinder-Benziner zu dem 1,3 Tonnen schweren SUV? Nach zwei Wochen Test wissen wir: ja. Und wie.
Der kernige Motorlauf steht dem Q2 gut. Das volle Drehmoment von 200 Newtonmeter liegt zwischen 2.000 und 3.500 U/min. Aus dem Stand sprintet der Q2 in 10,1 Sekunden auf Tempo 100. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 197 km/h. Bis 140 km/h fährt sich der Audi mit dem Motor entspannt, darüber wirkt er angestrengt. Wer den Q2 in der Stadt nutzt, wird mit dem Motor zufrieden sein. Für Autobahnschrubber gibt es natürlich bessere Alternativen. Denn dort wird der Dreizylinder ab 3.500 Touren laut und zieht sich unnötig viel Sprit rein. Auf 100 Kilometer verbraucht der 1.0 TFSi im bei gemischter Fahrweise 6,4 Liter, bei längeren Autobahnetappen 6,7 Liter. Zum Vergleich der NEFZ-Verbrauch: 5,4 Liter auf 100 Kilometer.
Auf das DSG sollten Q2-Fahrer verzichten, so präzise schaltet die manuelle Sechsgang-Box. Die Gänge flutschen wie ein heißes Messer durch kalte Butter und leiten die Kraft ausschließlich auf die Vorderräder. Wer beim Q2 einen Allrader sucht, muss zu einem der stärkeren Motoren greifen.
Fahrwerk/Lenkung: Sportlich abgestimmt
Audi kann Fahrwerk. Der Q2 macht da keine Ausnahme. In Kombination mit den 17-Zoll-Rädern federt das SUV sportlich-straff, ohne bei jeder Bodenwelle zu poltern. Für mehr Komfort bietet die Optionsliste das adaptive Fahrwerk (800 Euro) an. Das Audi Drive Select für die Verstellung des Fahrzeugcharakters gibt es für den Basisbenziner übrigens nicht.
Zur Abstimmung passt die direkt und präzise arbeitende Lenkung mit variabler Übersetzung. Damit fährt sich der Q2 agil und schnell durch Kurven. Der im Vergleich zu normalen Kompaktfahrzeugen höhere Aufbau wirkt sich nicht spürbar nachteilig aus.
Ausstattung/Preis: Nicht günstig, aber hochwertig
Mit mindestens 23.400 Euro liegt der Audi Q2 unter dem Mini Countryman (ab 24.000 Euro) und dem Audi Q3 (28.700 Euro). Der 4,36 Meter lange Seat Ateca (ab 19.990 Euro) kostet weniger. Unser Testwagen war zwar mit dem Basisbenziner ausgestattet, dafür aber mit der Ausstattung Design (ab 25.250 Euro).
Außerdem waren viele Extras integriert, wie Komfort-Klimaautomatik (550 Euro), Audi Design Selection (1.850 Euro), Technology Selection (3.150 Euro), Assistenzpaket (1.590 Euro) und die LED-Scheinwerfer (1.245 Euro). Zusammen mit weiteren Optionen summiert sich der Listenpreis auf fast 16.000 Euro über Basispreis.
Fazit: Der Basismotor passt
Wer ein kompaktes SUV aus deutscher Produktion sucht, kommt am Q2 nicht vorbei. Auf nur 4,19 Meter Länge bietet der Audi erstaunlich viel Platz im Innenraum. Dazu kommen eine hochwertige Verarbeitung, aktuelle Assistenzsysteme und ein Cockpit zwischen Budget- und Oberklasse. Das lässt sich Audi allerdings gut bezahlen: Zum Grundpreis von 23.400 Euro summieren sich schnell ein paar Tausend Euro. Die Überraschung bietet aber der Motor: Der Dreizylinder 1.0 TFSI mit 116 PS reicht nicht nur für die Stadt. Nein, er passt durch seinen kernigen Motorlauf zum Q2 besser als der Vierzylinder. Außerdem fährt er sparsam und sauber.
Technische Daten Audi Q2 1.0 TFSI
- Antrieb: 1,0-l-Dreizylinder-Turbo-Benziner
- Leistung: 116 PS (85 kW) bei 5.000 – 5.500 U/min
- Drehmoment: 200 Nm zwischen 2.000 – 3.500 U/min
- Getriebe: manuelles 6-Gang-Getriebe, Frontantrieb
- 0-100 km/h: 10,1 s
- Höchstgeschwindigkeit: 197 km/h
- Verbrauch: ab 5,4 l/100 km (NEFZ) (bei 16-Zoll-Räder)
- CO2: 122 g/km
- Testverbrauch: 6,7 l/100 km
- Länge: 4,191 m
- Breite: 1,794 m/2,09 m mit Außenspiegel
- Höhe: 1,508 m
- Radstand: 2,601 m
- Leergewicht: 1.280 kg
- Kofferraum: 405 l-1.050 l
- Zuladung: 485 kg
- Basispreis Audi Q2: ab 22.900 Euro
- Testwagenpreis: 39.300 Euro
Wobei die Hersteller sich hüten werden, eine Basisausstattung raus zugeben. Also ohne wirkliche Extras.
Basismotor ist das höchste der Gefühle.🙄
Könntest du erklären, wie du das meinst? Ich kann mir mein Auto doch bestellen wie ich es möchte.
Gute alternative zu den dicken SUV (Einsteigen war Top), leider noch kein Hybrid zur auswahl!
Ich mag ja das Upgrade-Label namens Audi von VW eh nicht, aber wie sieht DAS HECK denn bitte aus? Hat hier der PC das Design übernommen? Der Rest ist natürlich übelster Einheitsbrei. Aber: WER hats erfunden? Genau, Audi. So gesehen – der Erfinder darf das natürlich 😊
Vorsprung durch – mmmh, Technik ist es nicht, Design ist es nicht, Verkaufszahlen sind es nicht... Vorsprung durch was nochmal? 😆
"Was taugt die Basis?"... Und Extras für 18.000 Euro drin 😆
was für eine Schrottkiste...
Ich finde den Q2 außerordentlich hübsch und gerade das Heck ist für mich das schönste von allen Q-Modellen. Manche Augen benötigen halt immer den selben Brei, neue Sachen kann das Gehirn dann nicht aufnehmen und es wird als schlecht/hässlich interpretiert 😆 😆
Ist ja wohl Geschmacksache, "Hässlich" habe ich jetzt jetzt bewusst provozierend geschrieben. Hässlich liegt im Auge des Betrachters. Ich gebe mir immer mühe, Dinge die ich "hässlich" finde, mit "gefällt mir nicht" zu titulieren. Man muss nicht immer auf dem Geschmack von anderen treten. Es gefällt einem, oder es gefällt einem halt nicht. Gibt es eigentlich einen "besseren" Geschmack?
Gruß Tom
Sagt wer? Und was fährst du, damit du den Q2 als "Schrott" bezeichnen kannst?
Zum Glück gibt es für 40.000 Euro auch ordentliche Autos mit mehr Power und Nutzwert...
fühlst du dich in deiner Kaufentscheidung nicht gerecht gewürdigt, oder warum polterst du gegen diesen Kommentar? Zwar etwas "subtil" formuliert aber sonst isses ja wohl Geschmackssache.
Finde den Q2 auch hässlich.
Das war natürlich auf die Fahrzeuge für Tests in Automagazinen und sonstigen Testmedien gemünzt.
Natürlich kannst du dir das Auto, im Rahmen der Preislisten, kaufen wie du möchtest.
PR-Fahrzeuge wie dieses wird man kaum in der Holzausstattung im Test sehen.
Bei so einem Berg von Extras sollte man schon noch 2000 € für den 150 PS-Motor aufbringen können. Ich denke, die Kombination aus Basismotor und großer Ausstattung ist gebraucht nicht so leicht weiterzuverkaufen, oder?
Btw: Beim Q2 ist das Arablau ganz toll.
j.
Ich vermeide Worte wie "hässlich" weil es halt einfach subjektiv ist und ich niemand auf die Füsse treten möchte der "mein hässliches" als schön empfindet, aber solche Eigenschaften gehen andren Menschen ja völlig ab. Ihre Meinung ist Gesetz.
Ich benötige überhaupt keine Würdigung für meine Entscheidungen, weil es ja meine Entscheidungen waren. Ja ich habe einen Q2 bestellt, weil er halt wirklich wie die Faust aufs Auge zu unseren Bedürfnissen passt. Ob den Q2 jemand hübsch findet oder nicht, ist mir egal. Aber wir haben locker 10 Autos zur Probe gefahren, für uns und unsere Ansprüche hat der Q2 halt am besten gepasst. Was ich nicht leiden kann, sind Worte wie "Hässlich", oder "Schrott" , zumal diese Menschen meistens überhaupt keinen realen Kontakt zu den Produkten hatten. Ich habe bewusst "Produkt" geschrieben, weil sich solche Aussagen nicht nur auf Autos beziehen. Es gibt in Deutschland leider sehr viele Menschen, die ihre Meinung als allgemeingültig hinstellen und andere treffen wollen mit den oben genannten Worten. Mir ist es egal ob mein Nachbar einen Dacia fährt oder irgendetwas anders, mir würde es im Traum nie einfallen, ihm seine Freude an seinem Auto nehmen zu wollen. Aber andere Menschen sehen das halt nicht so. Wenn man aber gerade zu diesen Menschen sagen würde, "hätte ich jetzt nicht gekauft," würden sie an die Decke gehen wie eine Rakete.
Tomsche ich halte deine Meinung und deinen Beitrag in Ehren, aber es dürfte auch klar sein, dass die Allermeisten, die ein Produkt als "Schrott" o. ä. titulieren, nicht wirklich davon ausgehen, dass deren Meinung auch Gesetz ist.
Ich sage meistens auch lieber "Das Auto ist Potthässlich" anstatt "Mir persönlich sagt das Design nicht 100%ig zu". Manchmal muss man halt einfach frei raus seine Meinung kuntun dürfen. Andere dürfen sich da einfach nicht gleich auf den Schlips getreten fühlen. Wenn einer z. B. behauptet, der Mercedes CLA oder GLA sei hübsch, dann denke ich mir zwar: 'Was hat der für ein völlig krankes Hirn', aber ich sage es ihm nicht auch noch. Ich lasse ihm seine absurde, perverse Meinung, die allerdings nur einem Blinden oder Geisteskranken entspringen kann. Ich sage es ihm aber nicht.
Ich schreibe gegebenenfalls MEINEN Kommentar darunter, dass diese Autos potthässlich sind. Oder wenn ich etwas sozialer drauf bin, dass ICH diese Autos potthässlich FINDE. Das kommt dann summa summarum aufs Selbe hinaus, wie wenn der eine sagt "Das Design spricht mich außerordentlich an", der andere "...trifft nicht ganz meinen persönlichen Geschmack". Es ist nur etwas würziger 😉
Ich würde da also kein Fass aufmachen. Man muss hier tagtäglich Beiträge lesen wie "Dein Geschmack ist Gesetz" oder "Über Geschmack kann man nicht streiten" usw. Soll einfach jeder seine Meinung sagen.
Aber NICHT persönlich werden – das ist klar 😊