• Online: 3.440

Audi A3 Sportback, Audi Q2 1.4 TSI: Vergleich, Test, Preise - Q2 und A3 im direkten Audi-Duell

verfasst am

Diese beiden Audi sind sich sehr ähnlich, preislich wie technisch: Audis Kompakt-Limo A3 und das neue SUV Q2 zeigen im direkten Vergleich trotzdem Unterschiede.

Berlin – So viel ist sicher: Eine Nische zwischen A3 und Q2 wird Audi nicht mehr finden. Beide Autos sind so dicht beieinander, wie es nur geht: Identische Motoren, ähnliche Ausstattungen und ein Preisunterschied von gerade einmal 400 Euro – zumindest in der nackten Basis. Sogar die Größe stimmt an vielen Stellen überein.

Kompakter und Kompakt-SUV sind also ungleiche Zwillinge. Wir haben beide Autos verglichen und stellen fest: Ein paar Unterschiede gibt es dann doch zwischen A3 und Q2. Denn Preis, Materialien, Platz und Fahrgefühl unterscheiden sich stärker als zunächst gedacht.

Abmessungen und Platzangebot: Mehr Raum im A3

Es fängt beim Offensichtlichen an. Der Q2 wirkt massiger und größer als der A3. Das liegt vor allem am riesigen Kühlergrill und der steilen Front. Insgesamt überragt er den A3 um etwa acht Zentimeter in der Höhe und einen Zentimeter in der Breite. Dafür benötigt der A3 zwölf Zentimeter mehr Länge.

In der Breite nehmen sich beide Modelle innen nichts. Unterschiede im Millimeterbereich fallen nicht auf. Was dem Q2 an Länge fehlt, verteilt Audi nach oben. Das ergibt eine aufrechtere Sitzposition vorn und einen sehr ähnlichen Kofferraum. Nur im Fond kommt das SUV nicht an den A3 ran. Ihm fehlt eine Menge Knieraum. Für Erwachsene kann es hinten unangenehm werden.

Dieser Vergleich funktioniert aber erst, wenn der A3 mit fünf Türen vorfährt. Dann heißt er Sportback, bietet etwas mehr Ladevolumen als in der Basis und kostet 900 Euro Aufpreis. Damit steigt der Vorteil für das SUV auf 1.300 Euro, gut fünfeinhalb Prozent des Q2-Basispreises.

Innenraum und Verarbeitung: Harter Kunststoff im Audi Q2

Dass der Q2 weniger kostet, spürt man bei den Materialien im Innenraum. Im Q2 gibt es mehr harten Kunststoff und weniger Liebe zum Detail. Der Infotainment-Monitor fährt im SUV nicht ein, sondern sitzt starr auf dem Armaturenbrett. Die Mittelkonsole ist schmaler und schafft mehr Platz am Knie. Dadurch rutscht aber der Lautstärkeregler hinter den Schalthebel und ist schlechter zu erreichen.

Beide Autos baut Audi tadellos zusammen. Nichts knarzt oder klappert, alle Tasten fassen sich gut an und klicken mit gutem Druckpunkt. Insgesamt fühlt sich der A3 wertiger an, vor allem durch die besseren Materialien. Im Q2 gibt es dafür bunte Spangen auf Armaturenbrett und Türverkleidungen. Die machen das Cockpit hübscher.

Antrieb: Baukasten-Motoren ab 115 PS

Unter den Hauben stecken Baukasten-Antriebe mit beinahe identischen Daten. Den Q2 liefert Audi mit 115, 150 oder 190 PS aus, jeweils als Benziner oder Diesel. Im A3 leistet der stärkste Selbstzünder sechs PS weniger. Dafür stehen noch Versionen mit Plug-in-Hybrid (E-Tron), Erdgas (G-Tron) und Sportmodelle (S3, RS3) zur Wahl. Ein sportlicher Q2 ist derzeit noch nicht erhältlich.

In beiden Testwagen arbeiten 1,4-Liter-Benziner (1.4 TFSI COD) mit 150 PS, 250 Newtonmetern Drehmoment und Zylinderabschaltung, jeweils gekoppelt an Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe. Im A3 setzt Audi mittlerweile den Nachfolger mit 150 PS und identischen Leistungsdaten ein.

Seine flachere Linie macht den A3 eine Idee flinker und sparsamer. Auf dem Datenblatt stehen 8,2 bzw. 8,5 Sekunden auf Tempo 100 sowie 212 bzw. 220 km/h Höchstgeschwindigkeit. Im Alltag macht das keinen Unterschied, der Motor funktioniert in beiden Karosserien tadellos. 40 Kilogramm mehr Gewicht und eine große Front kosten beim SUV allerdings Kraftstoff: Auf der Pendelstrecke ins Berliner Umland trank der Q2 6,5 Liter Sprit pro 100 Kilometer, 0,3 Liter mehr als der A3. Bei höheren Geschwindigkeiten steigt die Spreizung.

Beide Autos stellen bei geringer Last die mittleren Zylinder ab. Das funktioniert schnell und ohne ruckeln, beim A3 etwas länger als beim Q2. Makel bei beiden: Das Doppelkupplungsgetriebe wird in komplexen Situationen ungemütlich, zum Beispiel beim Beschleunigen aus niedrigen Geschwindigkeiten.

Fahrwerk und Lenkung: Große Unterschiede zwischen Audi A3 und Q2

In der Abstimmung differenziert Audi klar zwischen A3 und Q2. Der Kompakte fährt komfortabel und leise, mit straffem Fahrwerk, aber ausgezeichnetem Abrollkomfort. Das SUV federt härter und fühlt sich rumpeliger an. Was robust aussieht, muss offenbar auch so fahren. Passt ja auch irgendwie zum hohen Schwerpunkt.

Fazit, Ausstattung und Preise

Trotz aller Unterschiede: A3 und Q2 fahren dicht beieinander. Einer komfortabel und gediegen, der andere urig und robust – dahinter steckt fast identische Technik. Der Q2 gefällt in engen Parklücken durch seine bessere Übersicht, der A3 durch Stille im Cockpit und besseren Abrollkomfort.

Mit dem getesteten Motor liegt der Preisunterschied bei 1.000 Euro. Der Aufpreis für den A3 lohnt sich, sobald hinten regelmäßig Gäste mitfahren, oft hohes Reisetempo anliegt oder die Haptik im Innenraum wichtig ist. Und natürlich, wenn es kein SUV sein soll.

Hinzu kommt eine bessere Basis-Ausstattung. Im Q2 leuchtet serienmäßig Halogenlicht, im A3 Xenon. LED-Scheinwerfer kosten 980 (A3) bzw. 1.245 Euro (Q2) Aufpreis. Matrix-LED bietet Audi im Q2 nicht an. Ähnliches Spiel beim Radio: Bluetooth gibt es im A3 serienmäßig, im Q2 für 440 Euro Aufpreis. Ein Navigationssystem kostet im A3 1.295 Euro, im Q2 für 1.420 Euro.

Im Q2 kostet dafür die Klimaautomatik mit 550 Euro 50 Euro weniger als im A3, elektrisch einstellbare Außenspiegel sind 15 Euro günstiger. Außerdem bietet Audi im SUV ein Head-up-Display mit Projektion auf eine Plexiglasscheibe an. Für den A3 ist das System noch nicht verfügbar.

Audi A3 Sportback 1.4 TFSI und Audi Q2 1.4 TFSI: Technische Daten

Auto Audi A3 Sportback 1.4 TFSI Audi Q2 1.4 TFSI
Motor 1,4-Liter-Turbobenziner 1,4-Liter-Turbobenziner
Leistung 150 PS bei 5.000 – 6.000 U/min 150 PS bei 5.000 – 6.000 U/min
Drehmoment 250 Nm bei 1.500 – 3.500 U/min 250 Nm bei 1.500 – 3.500 U/min
Getriebe Siebengang-Doppelkupplung Siebengang-Doppelkupplung
Beschleunigung 8,2 s 8,5 s
Höchstgeschwindigkeit 220 km/h 212 km/h
Normverbrauch 5,1 l/100 km 5,5 l/100 km
CO2-Ausstoß 116 g/km 126 g/km
Testverbrauch 6,2 l/100 km 6,5 l/100 km
Länge 4,31 m 4,19 m
Breite 1,78 m 1,79 m
Höhe 1,43 m 1,51 m
Gewicht 1.315 kg 1.355 kg
Kofferraumvolumen 380 l 405 l
Basispreis (Liste) 24.200 Euro 22.900 Euro
Basispreis mit getestetem Antrieb 27.900 Euro 26.900 Euro
Avatar von SerialChilla
BMW
142
Hat Dir der Artikel gefallen? 16 von 26 fanden den Artikel lesenswert.
Diesen Artikel teilen:
142 Kommentare: