H4-Halogenlampen im Test: Die Tops, Flops und Mythen
Lampentest: Manche Schluss-Lichter sind gefährlich
Die Fachzeitschrift "Autobild" ermittelte unter 22 H4-Halogenlampen die Besten. Und sagt, welche Produkte man auf keinen Fall in die vorderen Scheinwerfer stecken sollte.
Hamburg / Berlin – Wer nach Ersatz für eine defekte Halogenlampe im vorderen Scheinwerfer sucht, wird von Superlativen erschlagen: Jede H4-Birne am Markt ist laut Hersteller Super, Ultra oder Giga. Hinzu kommen hochtrabende Prozentangaben: Ein Plus zwischen 130 und 150 % an „Vision“ prangt auf so mancher Verpackung der Lampen aus der gebräuchlichen Halogen-Bauweise.
Was der Kunde davon halten sollte? Geht es nach einem Bericht in der aktuellen Printausgabe der Fachzeitschrift "Autobild": nichts. Die Lichtmenge, die eine Lampe aussenden darf, ist begrenzt. Gemessen wird in Lumen, der Gesetzgeber gestattet eine Leuchtstärke (Fachbegriff: Lichtstrom) von maximal 1.150 Lumen inklusive Toleranzwert. Gängige Produkte ähneln sich in dieser Beziehung also stark.
Und doch leuchten die am Markt erhältlichen H4-Lampen unterschiedlich gut. Über die wahrgenommene Helligkeit entscheidet vornehmlich die Verarbeitungsqualität. Gemeinsam mit der Berliner Lichttechnik-Abteilung des TÜV-Rheinland testete "Autobild" 22 H4-Lampen – allesamt im Scheinwerfer eines Jeep Wrangler. Wir präsentieren die Top-Leuchten und die Schluss-Lichter.
Schwächen bei der Verarbeitungsqualität
Höher eingepreiste Fahrzeuge kommen heute meist mit LED-Scheinwerfern oder (selten) Laser-Licht. In den 70er-Jahren waren H4-Scheinwerfer das heiße Ding. Eine Lampe besteht aus Glühwendeln (auch Glühfäden) für Fernlicht und Abblendlicht und einem Reflektor. Von der richtigen Ausrichtung des Wendels hängt ab, wie gut wir mit dieser Lampe sehen. Wir sprechen von Zehntelmillimeter-Arbeit. Passt die Position nicht, kommt trotz Lichtstrom am gesetzlichen Limit wenig auf der Straße an.
Im Test war das ein verbreitetes Problem unter den Produkten der No-Name-Hersteller. Das mit einem Paarpreis von 3,19 Euro günstigste Produkt „Brehma“ wies einen der dürftigsten Helligkeitswerte auf. Klassifizierung: „Mangelhaft“. Schlechter wurde unter den legal zulässigen Lampen nur das „A.T.U. Basic Light“ bewertet. Wer diese Leuchte nutzt und begeistert ist, täuscht sich womöglich dennoch nicht. Die Abweichungen zwischen einzelnen Exemplaren war hier besonders groß. „Die eine leuchtet ganz passabel, die andere unterirdisch“, heißt es in der Begründung für die Einordnung in die Kategorie „Mangelhaft“.
Die Besten
Manche Produkte namhafter Hersteller schneiden bei den Leucht-Messungen nur unwesentlich besser ab als die günstigeren Vertreter. Doch dabei handelt es sich meist um Longlife-Varianten, also möglichst langlebige Birnen wie etwa die mit „Gut“ bewertete „Osram Ultralife“ oder die mit „Sehr Gut“ klassifizierte "Philips Long Life Ecovision“.
Der Testsieger kommt mit der „Vision plus 30%“ ebenfalls von Phillips. Ein Paar kostet im Zubehörhandel rund 18 Euro. Das Modell „Cartechnic“ war in den Leucht-Wertungen nur geringfügig schlechter. Der geringe Paar-Preis von etwas mehr als 12 Euro verhilft zum Titel des Preis-Leistungssiegers.
Die absoluten Flops
Wer noch besser sehen will, nutzt einfach eine 90 Watt-Lampe (anstelle der zulässigen 55/60W-Leuchte) oder steckt eine LED-Variante in den Halogen-Scheinwerfer? Mythen, die im Test überprüft wurden. Und sich als katastrophal falsch erwiesen. Die nicht zugelassenen „Fansport Super White 100/90W“ leuchtete nicht so hell wie erhofft, wurde dafür richtig heiß. Noch gravierender war das Problem bei der „Beacon Night Vision“, die trotz regulärer Kennzeichnung ebenfalls 90 Watt zog – und bei längerer Nutzung womöglich den Scheinwerfer zum Kokeln gebracht hätte.
Die LED-Lampe „Tripcraft C6 H4 LED“ leuchtete durchgängig im Fernlicht-Betrieb. Wer so unterwegs ist, fällt garantiert auf. Und riskiert eine Strafe: Laut EU-Recht ist der Austausch einer Halogen-Leuchte durch eine LED-Variante nämlich untersagt, wie es im Bericht heißt.
Am besten paarweise tauschen
Auf Grundlage der Testergebnisse raten die "Autobild"-Tester zum Kauf von Markenprodukten aus dem Zubehör-Fachhandel. Einerseits wegen der besseren Sicht. Andererseits, um Folgeschäden am Fahrzeug zu vermeiden. Die einzelnen Exemplare lägen bei Markenprodukten in Bezug auf die Lebensdauer nahe beieinander. Heißt: Bleibt ein Scheinwerfer dunkel, wird die Leuchte im zweiten Scheinwerfer ebenfalls bald erloschen sein. Damit sei ein paarweise Tausch empfehlenswert.
Quelle: Autobild, aktuelle Ausgabe vom 4. Oktober 2018
Kann ich sogar nachvollziehen. Einer der Vorbesitzer meines Caprice hat 100W Birnen verbaut. Als ich eine davon wegen Defekt tauschen musste und eine originale 55 Watt Birne eingesetzt hatte wunderte ich mich das die dunkler ist bis ich gesehen hatte das es eben 100W Birnen waren. Dann habe ich später beide durch Phillips xtremevision 130 getauscht. Auch in 55W. Was ein Unterschied! Die 100W mag zwar nominell stärker sein, allerdings haben die Xtremevision eine viel bessere Lichtfarbe wodurch sie generell heller leuchten.
Das Sie nicht so lange halten ist mir völlig egal. Lieber habe ich generell ein brauchbares Licht als das die Birne ein paar Wochen länger hält. Davon ab wird der Wagen eher selten nachts bewegt, die werden also auch so ein paar Jahre halten 😉
Ich mache es ähnlich. Habe momentan Osram Nightbreaker drin. Der unterschied ist jetzt nicht übermäßig, aber doch merklich. Die kürzere Haltbarkeit interessiert mich jetzt weniger, zum einen will ich in der Nacht ein gutes Licht, zum anderen bin ich nicht so krank dass ich am Tag ein Licht benötige.
Ja, die gute "alte" H4 Glühlampe, schön dass es sie noch gibt.
Wenn Scheinwerfer und Reflektor gut aufeinander abgestimmt sind, ist H4 heute noch gut.
Ich selbst fahre in einem Panda 100HP die Philips X-tremeVision +130 seit einigen Jahren und die sind absolut top und ein himmelweiter Unterschied zu normalen H4-Glühlampen.
Es muß nicht immer LED sein.
MfG
mopedgoeger
Das mit dem "Schluss-Licht" könnte man allerdings auch falsch verstehen - H4 Lampen im Rücklicht würde ich auch als Gefahr einstufen 😆
Also H4 Lampen habe ich schon seit 2001 in keinem Fahrzeug mehr.
Bei meiner ZOE fahr ich Osram Nicht Braker die sind deutlich besser als die Serien H7. Fahre sie sich schon 1,25 Jahre im ZOE Dank Led tagfahrlicht und wenig Vibrationen halten sie länger als im Verbrenner.
Wie, nach 15 Monaten willst du schon beurteilen, das sie, des E-Antriebes wegen, länger halten.
Also, bei meinem Diesel-Fiesta (am 15. 11. 2015 zugelassen) sind noch die ersten Birnen drin. Der Citroen Xsara (Saugbenziner) hat in seinen zehn Jahren bei mir (gebraucht gekauft), drei H7 für Abblendlicht verbraucht. Zweimal rechts, einmal links.
In meinem Daihatsu war nach 14 Jahren und 285000 km zweimal vorne links eine Lampe defekt. Außerdem ist die Kennzeichenbeleuchtung weggegammelt. Alle anderen sind wohl noch original. Beim Mitsubishi sind nach 3 1/2 Jahren und mehr als 90000 km noch alle Lampen i.O.. Die Scheinwerfer machen zwar nicht sehr hell, aber mit Tacho 70 in der Nacht hatte ich bei (Großtier-) Wildwechsel noch immer genug Zeit zum Bremsen, knapp wurde es nie. Die Japaner verbauten in den 2000er Jahren übrigens oft Lampen von Philips - Made in Germany.
Die besten Flops? Warte mal... Markenhersteller: Phillips Blue Vision.
Bei den alten Opels hielten die H4 auch immer ewig.
Kunststück bei den Klingeldrähten, die da zu den Lampen verlegt waren. Spannungsabfall wie Sau, kein Licht, aber langlebig waren sie. 😆
Aber wenn wir schon bei alten Schätzchen sind: kann mal jemand so einen Vergleichstest für H2 machen? Na - kennt die noch jemand?
Bei den LED Einsätzen hätten sie sich bisschen mehr trauen können. Mal ins oberste Preissegment greifen und schauen was geht. Einfach so, weil mans kann.
Billige Chinaware und sich dann freuen, dass sie kaputt sind - da hätte ich mir mehr gewünscht. Aber gut, die können auch nicht aus ihrer Haut.
Genau diese hätten sie testen sollen: https://www.philips.ch/c-p/12901HPX2/x-tremeultinon-led
Ich habe zur Zeit die Philips H7 Racing Dingsbums im Einsatz
https://www.ebay.de/.../172430131654
Kein Vergleich mit modernen LED-Systemen, aber recht ordentlich.
Die Philips LED Lampen sind noch nicht zugelassen für Deutschland, Philips arbeitet aber dran, ich beobachte das schon einige Zeit in der Hoffnung das sie eine Zulassung bekommen.
Aber die kosten auch ab 150€ aktuell im Ausland...
Die Blend-saison fängt wieder an. 🙁
LED einsätze in nicht dafür entwickelten Lampen die wohl möglich zu extrem viel Streulicht im 4-5 K Farbtemperaturbereich führen..Ich hoffe dass der Quatsch verboten wird. Gerade bei spiegelend nasser Fahrbahn sieht man in den Linkskurven rein gar nichts mehr. Vollkommen daneben diese Entwicklung.
Meine persönliche Erfahrung ist, die meisten die Blenden sind Halogener mit mangelhafter Einstellung bzw bei Beladung eine Nichtbenutzung der LWR.
Daher bin ich auch für eine ALWR bei allen Leuchtmitteln, egal ob Halogen, Xenon LED usw...
Wenn man zu viert fährt hat man bei 3x 75Kg schon 225kg Zuladung, die meisten PKW haben rund 500Kg Zuladung, da ist also ohne Gepäck schon die Hälfte erreicht und kein Schwein benutzt bei Halogen die LWR...
Naja die meisten User der Nicht Braker schreiben was von 6 Monaten Lebensdauer.
Unsere Zafira C hat HIR 2 Lampen und wird demnächst 5 Jahre alt. Alles noch Original an Leuchtmittel.