Land Rover: Markenausblick, Neues zum Defender
Land Rover bringt eine ganze Defender-Familie
"Wann kommt denn jetzt der neue Defender", fragen sich Baureihen-Fans im Jubiläumsjahr der Offroad-Ikone. Noch spannender ist aber: "In wie vielen Formen wird er kommen?"
Solihull - Alles wäre so stimmig gewesen. Bei irgendeiner der vielen Feiern, Treffen und Rekordversuche zum 70-jährigen Jubiläum des Defender hätte sie wohl auf die Bühne rollen sollen: Die Neuauflage des zwischen 1948 und 2016 gebauten Land-Rover-Kernmodells. Gut, klar bestätigt haben die Briten die diesjährige Premiere des neuen Defender nie. Lediglich zwischen den Zeilen angedeutet. Nun dürfte die Vorstellung erst 2019 erfolgen, das Modell nicht vor 2020 beim Händler stehen.
Für die Verspätung gibt es laut britischen Medien plausible Gründe. Zumindest einer entschädigt Baureihen-Fans fürs Warten: Um den Offroader soll eine ganze Modellfamilie entstehen. So wie sie bereits jetzt um den noblen Range Rover existiert. Und künftig in ausgebauter Form auch den praktikablen Discovery umgibt.
Künftig drei Modellfamilien
Defender, Discovery und Range Rover als gleichberechtigte Säulen des Modell-Portfolios. Das gehe jedenfalls aus Strategie- und Finanzpapieren hervor, die dem britischen Magazin Autocar vorliegen. Einen offiziellen Kommentar des Herstellers gibt es bislang nicht. Die Fokussierung der Produktgruppen entspricht dem Erwartbaren: Range decken den luxuriösen On-Road-Bereich ab. Defender-Derivate werden die richtigen Kraxler. Bei Discovery-Modellen gehe es um Vielseitigkeit.Die Überraschungen stecken im Detail: Neben den traditionellen Varianten mit drei (kürzerer Radstand) und fünf (längerer Radstand) Türen soll der Defender demnach bald nach seinem Marktstart im Geschäftsjahr 2020/2021 als Pick-up erhältlich sein. Über weitere „Familienmitglieder“ sei noch nichts bekannt. Die Karosserieform bestimmt die strategische Ausrichtung. Kleiner Defender und Pick-up dürften so puristisch werden, wie wir die Baureihe kennen. Damit konkurrieren sie mit den entsprechenden Varianten des Jeep Wrangler. Der größere Defender könne eine Alternative zur Mercedes G-Klasse werden: urig im Ursprung, gehoben bei Ausstattungsangebot und Preispolitik. Nur mit mindestens zwei Zylindern weniger als in den stärksten (momentan: einzigen) Varianten des Stuttgarters.
Defender-Neuauflage ohne Leiterrahmen
Den heute verbreiteten Achtzylinder soll es bei Modellen auf der neuesten Plattform nicht mehr geben, dort kommen maximal Reihensechser zum Einsatz. Der Defender nutzt dem Bericht zufolge diesen jüngst entwickelten MLA-Unterbau (für Modulare-Längs-Architektur). Die Alu-Plattform soll schrittweise Ordnung in das Bodengruppen-Chaos (sechs Plattformen für 13 Jaguar-Land Rover-Modellreihen) bringen, ist für elektrifizierte Modelle geeignet.Anders als der klassische Offroader mit Leiterrahmen und Starrachse käme die Defender-Neuauflage damit mit selbsttragender Karosse und Einzelradaufhängung. Immerhin bleibt das Design wohl näher an der historischen Vorlage, als Land Rover das mit der Studie DC 100 im Jahr 2012 in Aussicht stellte.
Der Road-Rover: Ein Landy als "Flachbahner"?
Das Range-Rover-Badge kennzeichnete schon bislang eine weitgehend abgeschlossene Produktgruppe des Sortiments. Zu Gelände-Derivaten in vier Größen (SUV-Kompakt- bis SUV-Oberklasse) soll gerüchteweise der erste echte „Flachbahner“ der Marke kommen. Laut britischen Medien wird die Oberklasse-Limo Road Rover die Land-Rover-Interpretation eines Jaguar XJ. Andere berichten von einem großen Kombi. Das zeigt schon: Dieser Range ist alles andere als gesichert, die häufig für 2019 prognostizierte Vorstellung eher illusorisch. Immerhin ließ sich Land Rover unlängst die Rechte an der Modellbezeichnung schützen.Die nächste erwartete Range-Rover-Produktneuheit betrifft das kleinste Modell: Der kompakte Evoque ist nach bald acht Jahren reif für den Modellwechsel, die Premiere dürfte noch 2018 erfolgen. Generation zwei soll den neuen MLA-Unterbau jedoch nicht nutzen, stattdessen auf einer überarbeiteten Variante der bereits bislang verwendeten D8-Bodengruppe stehen.
Englands Offroad-Stolz wird wohl Slowake
Über geplante Discovery-Modelle und -Derivate ist nichts Konkretes bekannt, hier blieb die Gerüchteküche vergleichsweise kalt. Gesichert ist: Aktuell übersiedelt die Produktion der seit 2017 erhältlichen, fünften Discovery-Generation von England in die Slowakei. Die jährlich rund 45.000 Discovery-Exemplare entstehen fortan in Nitra. Die Maximalauslastung des Werkes sei erst bei rund 150.000 Fahrzeugen erreicht. Damit gilt die Defender-Fertigung nahe Bratislava ab 2019 als wahrscheinlich. Für Autocar liegt der Grund für die (mögliche) Verspätung vordergründig im Koordinationsaufwand mit neuem Werk, neuer Plattform und Evoque-Launch.Jedenfalls wird die Stückzahl der Defender-Neuauflage weit höher als jene des Vorgängers - den baute man 2016 in weniger als 20.000-facher Ausführung. Heute wäre das zu mager - wenn Land Rover das selbst gesteckte Ziel erreichen will: Mindestens eine Million Autos pro Jahr sollen künftig (inklusive Jaguar-Modellen) abgesetzt werden. Der Defender wird wohl eines der erfolgreichsten Fahrzeuge abseits der SUVs. Selbst mit verspätetem Start.
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Für den deutschen Markt sollte es doch wohl der Kombi sein. 😊
Der Road Rover sieht von hinten, ein wenig aus, wie ein Lancia Thesis. ^^
Ich sag' einfach mal, dass der Road Rover ein Konkurrent zu V90 Cross Country, A6 Allroad und E All-Terrain wird.
Nur damit ich später sagen kann, ich hab's doch gesagt 😎
Und es ergäbe weitaus mehr Sinn, als dem Konzernbruder interne Konkurrenz zu machen.
Achja .. die Slowakei wird noch zum neuen Autoland. KIA, Audi, Land Rover ..
Billiglohn und Europa zieht eben. Wissen auch die ehemaligen Landesregierungen von Thüringen. Also gucken, wann Opel und Mercedes nachziehen.
Mercedes macht das richtig: Auch das neue G-Modell sieht wie ein G-Modell aus. Je näher die Optik des zukünftigen Defenders bei den alten bleibt, desto besser für den Markterfolg. Die Technik darunter ist zweitrangig solange das Fahrzeug gute Geländeeigenschaften mitbringt. Also kraxeln muss er können, dann ist es egal was für Achsen oder Rahmen unter der Karosse sind.
Gruß Michael
Die sollen mal schauen dass die vielgepriesenen Ingenium Motoren auch als Sechsender zur Verfügung stehen, dann schaue ich wieder nach JLR.
@g0ldba3r: Die Slowakei ist schon das Autoland der EU. Zumindest pro Kopf. 😉
Das ist der Jaguar XJ und so schon auf dem Markt.😉 Ja etwas Thesis/Delta an den Leuchten ist da zu erkennen...
Es kommt ... nicht unwesentlich auf den Preis an.
Am unteren Ende der SUV-Kette steht der Suzuki Jimny ... danach kommt nach einem Abstand ... die Defender Familie.
Sollte spätestens im September 2020 als Reihensechser kommen.
Was ist ein Jaguar XS Herr Förster?
Es ist ein Jaguar XJ lieber Experte und ist übrigens das älteste Modell im Konzern. Eine Rover Kopie ist deshalb sehr unwahrscheinlich.
Der Jimny ist kein SUV, sondern ein Geländewagen mit Leiterrahmen. Am anderen Ende der Preisskala stehen der neue und alte G und der alte Defender. Dazwischen gibts z.B. den Land Cruiser.
Der neue Defender wird mit etwas Pech ein SUV irgendwo bei Touareg, Q7 und Cayenne. Ob der selbsttragende Unterbau zum Geländewagen reicht, muss er erst beweisen.
Der alte DEFENDER war ein Geländewagen mit Leiterrahmen. Das Modell war so legendär, dass einige wehmütige Fans, eine Nachfolgervariante planen:
https://www.welt.de/.../...r-aller-Gelaendewagen-vor-dem-Comeback.html
Der neue DEFENDER verzichtet auf den Leiterrahmen:
https://www.welt.de/.../Ade-Leiterrahmen-Land-Rover-Defender-II.html
Na ja, der JIMNY von Suzuki und der Defender von Land Rover haben einen gemeinsamen "Vorfahren":
den Jeep:
https://www.welt.de/.../...schichte-des-britischen-Gelaendewagens.html
"Der Jeep war das Vorbild --- Daran war Ende der 40er-Jahre natürlich noch nicht zu denken. Damals präsentierte die renommierte Marke Rover ein Produkt, das so gar nicht zur bürgerlichen Pkw-Palette passte. Maurice Wilks, leitender Ingenieur bei Rover und Bruder des geschäftsführenden Direktors Spencer Wilks, hatte einen Rover für den Farmer im Sinn gehabt, „mit dem er überall hinkommt und alles machen kann, einen universellen Land Rover“.
Dieses landwirtschaftliche Nutzfahrzeug sollte die während des Zweiten Weltkriegs nach Britannien gekommenen und nun von den Bauern genutzten Jeep auf den Feldern ablösen und zugleich gegen den damals besonders populären Ferguson Traktor antreten. Ausfuhrgewinne erwirtschaften musste der im April 1948 in Amsterdam enthüllte Allrad-Rover außerdem, denn die britische Regierung teilte die begrenzten Rohstoffmengen damals nach Höhe der Exporterlöse zu."
Der Jimny geht auf das Modell LJ10 und dieses Modell auf Produktionsrechte des 4x4 Minicar HopeStar:
Quelle Pressebox: "Konnte doch die Suzuki Motor Co. Ltd schon 1968 die Produktionsrechte am japanischen 4x4-Minicar HopeStar erwerben und dieses in nur zwei Jahren zum Suzuki LJ 10 weiterentwickeln. Mit unter drei Meter Länge und 1,30 Meter Breite entsprach der LJ 10 als erster Allradler der in Japan steuerlich privilegierten Kei-Car-Klasse. Die Initialzündung zum Allrad-Hype im kleinsten Offroad-Segment setzte der frech-fröhliche Suzuki aber durch seine Talente als Kletterkünstler mit zuschaltbarem Allradantrieb inklusive Geländeuntersetzung.
Tom Schwede, auto-news: "Hope baute gerade einmal 15 Exemplare. Sie verfügten über einen Zweitakter mit 359 ccm großen luftgekühlten Zweitakter von Mitsubishi. Auch die Hinterachse des Geländewagens stammte aus dem Teileregal bei Mitsubishi. Der Misserfolg belastete das Unternehmen schwer. Denn ursprünglich wollte Hope 100 Exemplare des ON360 bauen und orderte dafür die notwendigen Teile. Um die offenen Rechnungen zu begleichen, bot Hope die Rechte an dem Geländewagen an. Mitsubishi lehnte ab, Suzuki schlug zu."
Der Defender wurde irgendwann von Lifestyle-Kundenkreisen entdeckt und der Jimny von Städtern und Hobbyjägern.
Einzelrad und kein Leiterrahmen=kein 4x4 fürs Gelände.
Sobald man ein solchen Wagen liften will, ist die Aufhängung schnell am Ende.
Echte 4x4 baut mittlerweile nur noch Toyota(Hilux,HDJ80,HZJ75), Suziki(D-Max) und Jeep(Wrangler).