Mercedes-AMG Project One (2019): Erlkönig auf Erprobung

Lebenszeichen vom schnellsten AMG-Projekt

Heiko Dilk

verfasst am Thu Sep 20 00:01:24 CEST 2018

Er ist zu laut, um ihn geheim zu halten: Mercedes zeigt Bilder von der Erprobung des für 2019 geplanten Hypercars Project One. Das 1.000-PS-Monster klingt nach Formel 1.

Der Mercedes Project One drehte bislang auf geheimen Teststrecken seine Runden
Quelle: Daimler

Affalterbach - Es war eine Weile still um das bisher schnellste Projekt von AMG. Doch Stille ist jetzt keine Option mehr. Wegen des Antriebs, der im Project One arbeitet. Jedenfalls behauptet Mercedes-AMG, dass sich die Prototypen des Renners mit Straßenzulassung wegen ihres Klangs kaum noch vor der Öffentlichkeit verbergen ließen. Abgesehen davon dürfte ein bisschen Publicity dem Projekt auch nicht schaden.

Also veröffentlicht der Haustuner vom Daimler jetzt erste Erlkönigbilder des Hypercars. Das drehte bis jetzt auf einem geheimen Testgelände im englischen Brixworth seine Runden, nachdem im Frühjahr die ersten Antriebsstränge in die Testträger eingebaut wurden.

Technisch gibt es nur noch wenig Geheimnisse um das bislang ambitionierteste AMG-Modell. Ein 1,6-Liter-V6 aus der Formel 1 wird gemeinsam mit vier Elektromotoren für den Vortrieb sorgen. Insgesamt soll eine Systemleistung von 1.000 PS zur Verfügung stehen. Der Verbrenner dreht bis 11.000 U/min und ist für den Großteil des Sounds zuständig.

Vier E-Motoren im Project One - einer für den Turbo

Ein 1,6-Liter-V6 aus der Formel 1 bringt den Project One zusammen mit vier Elektromotoren auf 1.000 PS
Quelle: Daimler
Von den vier E-Motoren sitzen zwei an der Vorderachse und verteilen ihre Kraft von je 120 kW (163 PS) per Torque Vectoring an die Räder. E-Motor Nummer drei mit ebenfalls 120 kW sitzt am Benziner und verbindet ihn über einen Stirnradantrieb mit der Kurbelwelle, um zusätzlichen Vortrieb zu generieren. Der vierte E-Motor bringt die Turbine des Turboladers auf bis zu 100.000 Umdrehungen.

Der Project One soll in weniger als 6 Sekunden Tempo 200 erreichen und bis zu 350 km/h schnell werden. Wichtiger dürfte AMG jedoch die Performance auf der Rennstrecke sein. Wir gehen davon aus, dass die Petrolheads in Affalterbach damit liebäugeln, den Rundenrekord auf der Nordschleife zu holen.

Vor 2019 wird daraus allerdings nichts werden. Mercedes-AMG will nach früheren Plänen noch Ende 2018 mit der Produktion des Project One beginnen, der Marktstart ist fürs kommende Jahr vorgesehen. 275 Exemplare sollen zum Preis von 2,3 Millionen Euro (vor Steuern) an die exklusive Kundschaft gehen.

 

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