Gaffer bekommt Anzeige wegen unterlassener Hilfeleistung
Lieber gefilmt statt zu helfen
Seit einiger Zeit berichtet die Polizei immer wieder über Probleme mit Gaffern bei Rettungseinsätzen. In einem Fall erstatteten die Beamten nun Anzeige.
Burgau - Ein Gaffer soll in Bayern den vergeblichen Rettungsversuch bei einem tödlichen Motorradunfall gefilmt haben. Der verunglückte Fahrer war am Dienstag mit zwei Biker-Freunden auf der Autobahn bei Burgau unterwegs, als er aus bisher unbekannter Ursache mit seinem Zweirad in eine Leitplanke prallte, wie die Polizei mitteilte. Der 59 Jahre alte Mann erlag an der Unfallstelle seinen Verletzungen. Seine Freunde erlitten einen Schock.
Als Ersthelfer nach dem Unfall noch versuchten, das Leben des Verunglückten zu retten, war ein Fahrer aus seinem Lastwagen ausgestiegen und hatte die Szene mit seinem Smartphone gefilmt. Die Polizei nahm ihm das Handy ab und erstatteten Anzeige wegen Verdachts der unterlassenen Hilfeleistung und der Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen. Die Polizei berichtet seit einiger Zeit über Probleme mit Gaffern und blockierten Rettungsgassen.
Quelle: dpa
Richtig so. Dazu noch unerlaubtes Betreten der Autobahn.
Handy als Beweismittel beschlagnahmen und nach dem Verfahren als "Tatwerkzeug" verschrotten.
gut so ... weiter so ... alle festnehmen und anzeigen!
Richtig so. Diese "Gaffer" oder neudeutsch "Leserreporter" sind ein Übel.
Meiner Meinung nach gehören die Leute die sowas auf irgendwelchen Internetplattformen publizieren dort ebenfalls gesperrt.
Oder wozu filmt man das ganze?
Wie oben schon vermerkt. Gaffer werden von einem großen Boulevard-Blättchen Leserreporter genannt und für sowas bezahlt...
... es gibt auch immer wieder welche, die einfach nur glotzen, sich nicht vertreiben lassen, auf die Einsatzkräfte los gehen oder diese behindern.
naja..
kommt man als einer der ersten zum Unfallort, MUSS man zum Verletzten, helfen, telefonieren, absichern, die straße blockiern usw.
kommt man später, darf man nicht im Weg stehen, wegschauen, schnell vorbei fahren, usw.
dazwischen ist dann ja wohl ein "Graubereich"..
sich hinzustellen und "Gaffer" oder "unterlassene Hilfeleistung" zu schreien, ist dann natürlich einfach..
So wie hier:
http://www.n-tv.de/.../...hindert-Rettungskraefte-article20018927.html
Ich sehe da nicht viel Platz für einen Graubereich. Entweder bin ich Ersthelfer oder / und Zeuge oder ich fahre weiter. Der einzige für mich denkbare Graubereich wäre, wenn mein Warndreieck oder ein Fahrzeug der Absicherung dient und ich nichts weiteres tun kann, da genug andere Ersthelfer da sind.
Dann wird aber Polizei oder Feuerwehr die Unfallstelle bald richtig absichern und ich kann weiterfahren.
Nicht, wenn man es in derart eindeutigen Fällen tut wie hier.
Da reden wir durchaus von:
@lrlr: Wie würdest du es denn nennen, wenn jemand Menschen filmt, die einen Verletzten/Sterbenden versuchen zu retten/in den Tod begleiten? Das ist mindestens unangebracht, ich würde es eher asozial nennen. Still aus der Entfernung zusehen wenn die erste Hilfe schon geleistet wird ist was anderes, aber das Ganze zu filmen ist nur widerlich...und dient nur der Sensationsgeilheit.
Das muss zu Recht bestraft werden, denn wie im Artikel steht ist es mindestens eine Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs.
Ich kann nur hoffen, dass vom zuständigen Gericht es genauso gesehen wird und es eine abschreckende Strafe verhängt und nicht als minder schweren Bagatelldelikt durchgehen lässt.
Ich hoffe auch, dass die Gerichte hier auf Basis der inzwischen gegebenen gesetzlichen Möglichkeiten ein Urteil sprechen, das andere vom Gaffen und Filmen abschreckt!
Und als Lkw Fahrer oder sonstwie zur Existenzsicherung auf seinen Führerschein angewiesener wird man sich dann genauer überlegen, ob man einen Schwerverletzten filmt - wenn schon eigene moralische Grundsätze einem das nicht verbieten.
Solche Tatsachen wundern mich schon lange nicht mehr. Solange mit solchen "spektakulären" Kurzfilmen auf den einschlägigen Plattformen lieber Klicks und likes geerntet werden, dazu die Regenbogenpresse sowas noch bezahlt, ist doch helfen völlig out.
An diesen Themen sieht man wieder die Degeneration der Gesellschaft, grundsätzlich muss zwingend in ein solide und vernünftige Allgemeinbildung investiert werden, nicht nur finanziell, sondern auch moralisch, damit vor allem ein roter Faden sich durch das Bildungssystem durchzieht und vor allem Basics, wie Jahrtausende alte grundlegende Kulturtechniken sicher gelehrt werden. Oder einfacher ausgedrückt Lesen, (Kopf-)Rechnen und Schreiben.
Meine Überzeugung: mit guter Allgemeinbildung kommen viele Probleme gar nicht erst auf oder lassen sich recht einfach lösen.