TÜV-Bericht: Alte Autos immer besser
Mehr als drei Viertel bekamen sofort die Plakette
Autos werden in Deutschland zwar immer älter, aber auch immer besser. Das besagt zumindest eine Auswertung der Hauptuntersuchungen des TÜV Nord.
Hannover – Autos werden immer älter. Lag 1960 das durchschnittliche Alter aller Autos in Deutschland bei 3,7 Jahren, waren es im Jahr 2000 schon 6,9 Jahre und 2010 8,1 Jahre. Vergangenes Jahr stieg das durchschnittliche Alter auf ein Rekordhoch von 9,3 Jahren, wie das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) mitteilt.
Von den in Deutschland gemeldeten 45,8 Millionen Pkw war dennoch fast jeder dritte jünger als fünf Jahre. 2,76 Millionen Autos sind dagegen älter als 20 Jahre. Rund 600.000 Pkw haben mehr als 30 Jahre auf dem Blech und gelten damit als Oldtimer. Davon fahren etwa 380.000 Autos mit einem H-Kennzeichen durch die Gegend.
Die gute Nachricht: Bei der Hauptuntersuchung werden diese älteren Fahrzeuge zunehmend weniger auffällig. Entweder hat sich die Qualität gebessert – oder die Besitzer pflegen ihre Fahrzeuge liebevoller. Zum vierten Mal hintereinander ging die erhebliche Mängelquote bei der TÜV-Nord-Hauptuntersuchung zurück, von 22,9 auf 22,2 Prozent aller geprüften Autos.
Mehr "fehlerfreie" Autos
Die Zahl der fehlerfreien Autos hat vergangenes Jahr zugenommen, und zwar auf 65,4 Prozent aller Fahrzeuge. Ein Jahr zuvor lag die Quote noch bei 64,3 Prozent. 12,4 Prozent aller geprüften Fahrzeuge beim TÜV Nord wiesen nur geringe Mängel auf. So bekamen mit 77,8 Prozent mehr als drei Viertel der geprüften Autos beim ersten Anlauf ihre neue Plakette.
Zwar ist jedes fünfte Auto erheblich reparaturbedürftig. Jedoch nur 0,015 Prozent der geprüften Autos wurden von den Prüfern sofort stillgelegt. Am häufigsten monierten die Prüfer das Licht und die Elektrik, dahinter folgen Umweltbelastung, Achsen, Räder, Reifen und Bremsen.
Diese Autos schnitten am besten ab
Je älter die Fahrzeuge sind, desto höher ist die Zahl derjenigen, die im ersten Anlauf keine Plakette bekommen. So fallen bei der ersten HU nach drei Jahren 5,8 Prozent der Autos wegen erheblicher Mängel durch, zwei Jahre später sind es 11,1 Prozent und nach elf Jahren 30,1 Prozent. Haben Dreijährige im Schnitt 50.123 Kilometer auf der Uhr, liegt die Laufleistung bei den Elfjährigen bei 136.130 Kilometern.
Als das Auto mit den geringsten Mängeln ermittelte der Überwachungsverein den Mercedes SLK. Bei den Kleinstwagen schnitt der Opel Adam am besten ab, bei den Kleinwagen der Mazda 2, in der Kompaktklasse die Mercedes A-Klasse, in der Mittelklasse der Volvo V40, bei den Vans der Golf Sportsvan und bei den SUV der Mercedes GLK.
Hängt aber auch stark von den Prüfern und der Prüfstelle ab.
Hab hier in Hamburg in letzter Zeit nur Probleme, offenbar werden bestimmte Marken bevorzugt, bzw. ältere Autos sollen aus dem Verkehr gezogen werden.
An meinem einen Fahrzeug hat sich ein junger Prüfer-Azubi unter Aufsicht eines älteren Prüfers über eine halbe Stunde ausgetobt und Dinge aufgeschrieben, die einen nur zum Kopfschütteln brachten. Bei der Nachuntersuchung in derselben Prüfstelle sagte ein anderer Prüfer: "Da soll ich jetzt echt gucken? Komm, hier hast die Plakette, fahr, das ist doch lächerlich, der Wagen ist doch komplett in Ordnung und sicher!".
Da wird aus einem einzigen Tropfen Öl an der Kante eines 20 Jahre alten Motors eine "erhebliche Umweltbelastung", winzige Rostpickel an einer Stelle werden zur "gefährlichen Korrosion", dabei stochert der Prüfer derart brutal auf den tadellosen unterboden ein dass ich ihm ernsthaft nahelege sich eine gute Rechtsschutzversicherung zu suchen, da er gerade die Vollverzinkung der Karosserie beschädigt.
Bin dann einmal in eine kleine Stadt zur Prüfung gefahren. Außer einem gutgemeinten Hinweis die Bremsbeläge im Folgejahr mal zu ersetzen (neue lagen schon bereit) gabs nix außer einem "Gute Fahrt, schönes Auto!" mit auf den Weg.
Lustig auch der Ausschrei "DA IS JA ALLES VOLLER ÖL!" als mein einer Wagen von unten begutachtet wurde. Nein, es war Unterbodenschutz, der allerdings glänzend-schwarz war und das auch im trockenen Zustand noch blieb. Sowas kannte der Prüfer gar nicht.
Beim nächsten Wagen hab ich diesen dann in Leuchtorange aufgetragen, damit man es besser erkennt...
Ich habe drei HU-Prüfer in meinem Bekanntenkreis. Mit denen macht die Prüfung fast schon Spaß. Und es besteht auch ein gewisses Vertrauen, dass weniger akute Mängel umgehend beseitigt werden.
Wenn ich mich in meinem Bekanntenkreis umhöre wie manche Autos geprüft werden wundert mich das nicht wirklich. Da gibt es für ein kleines Trinkgeld die Plakette zum selberkleben. Zum Teil habe ich da auch Verständnis, wenn einen Dekra und Co. wegen defekter Heckklappendämpfer durchfallen lassen ("hohe Verletzungsgefahr").
Ist doch schön, dass die Autos lange halten.
Heißt auf Neudeutsch glaub ich Nachhaltigkeit 😆
Ich hatte bisher nie ernsthafte Schwierigkeiten, meine diversen Fahrzeuge (momentan Bj. 1982 und 2014) durch die HU zu bringen.
Beim TÜV/DEKRA ist es halt meist wie im normalen Leben ... bei gepflegtem Fahrzeug und angemessenem Auftreten ist der Prüfer fair und korrekt - was übrigens auch für die Freunde von der Rennleitung gilt - die machen i.d.R. alle auch nur ihren Job 😊
Also ich selbst bin Schornsteinfeger, nicht des gleiche, aber doch irgendwo ähnlich.
Entsprechend Verstehe ich die Panik mancher Leute nicht wenn man nicht beim ersten Anlauf die Plakette bekommt.
Fakt ist, ich hab n Auto, und des Brauch ne Plakette.
Nu kann ich zur Werkstatt meines Vertrauens gehen, die falten und walten lassen, und bekomm n neues Siegel.
Wenn ich so eine Werkstatt nicht habe, fahre ich zu irgend einer Werkstatt, sage "Ich brauch TÜV", dann fährt der die Karre die Bühne hoch, und des Theater geht los...
"Oh Oh die Bremsbeläge gehen gar nicht...."
"Sehen se des Braune am Auspuff? Der is so gut wie durch, machen wir direkt mit"
"Ey ey ey die Gummis die Gummis... da muss leider die ganze Achse raus"
"Boah is der Motor aber Dreckig, da müssen wa erstmal ne Motorwäsche machen"
"Also die Reifen gehen gar nicht, muss auf jedenfall Neu"
So dieses Spiel kann ich dann mehrfach treiben, 3 Werkstätten werden jeweils völlig Unterschiedliche Dinge finden, und bei keiner hab ich die Garantie, dass, nachdem es gemacht ist, ich wirklich ne (legale) Plakette bekomm.
ODER
Ich geh zum TÜV, der schaut sich des an, sagt mir dann
dies
das
jenes
(Oder ich bekomm direkt den Stempel)
Und mit der Liste dies das und jenes geh ich zur IRGEND einer Werkstatt, geb denen den Zettel und sag "Bitte macht mal dies das und jenes" und FERTIG
Fahr dann 3 Tage später zur Nachuntersuchung, die kostet mich dann? 20€? Und hab nen voll legalen TÜV, und es wurde wirklich nur gemacht, was richtig war, und nicht mal rein Prophylaktisch die Bremsbeläge, weil die ja in "Spätestens 5000km eh runter sind" <<<< (Sportliche Aussage ohne des Fahrprofil zu kennen...)
Für meine nächste Plakette werde ich auch erstmal zum TÜV fahren, anhand der Liste werd ich dann entscheiden ob ich es selbst machen kann, ansonsten nachfragen was es kostet wenn ich es machen lasse, und wenn dann ne Zahl bei rumkommt, die ich nicht als Sinnvoll ansehe, hab ich ~4 Wochen Zeit n anderes Auto zu suchen, und den jetzigen los zu werden.
Und was kostet dann die böse Nachprüfung? 12,5€? Und dafür soll ich irgend ein Risiko eingehen? Ist den Leuten überhaupt bewusst wie lächerlich des is?
Eine HU macht mir persönlich echt keinen Spaß mehr.
Ich warte meine Autos allerpenibelst und vor allem auch Vorsorgliche Wartung macht bei manchen Sachen Sinn. Wenn ich rundum die Brembeläge machen muss dann kann ich auch gleich die Führungen überholen wenn ich eh dabei bin und dann kann ich auch gleich die Bremsflüssigkeit wechseln.
So mache ich dann in der Regel immer mehrere dinge zusammen weil wenn ich eh grad das eine auseinander habe komme ich an das andere sowieso grad gut dran.
Aber, es gibt Prüfer die das so rein gar nicht juckt. Ich war mal in einer werkstatt, wir hatten da zusammen eben die Querlenker, Radlager, Stoßdämpfer, Bremsen usw. gemacht. Der Wagen war noch auf der Bühne drauf. Da stolpert kurz nach Mittag der Prüfer von GTÜ in die Halle, Blick fest auf seinem Klemmbrett und ohne unters Auto zu schauen hat er dann seinen Text runtergeleiert. "Die Querlenker müssen neu die haben Spiel, die Bremsen müssen neu die sind verschlissen, die Stoßdämpfer müssen neu die sind am ölen" und stokelt hinten aus der Halle wieder raus.
Der Werkstattleiter guckt mich an und winkt ab. Der Typ hat genau die Sachen bemängelt die wir grad neu gemacht hatten. Als der mit den Autos durch war hatte er den ganzen Hof mit Autos vollstehen und kein einziger hat ne Plakette bekommen. Der Leiter war auf 180 und hat bei GTÜ angerufen das von denen keiner mehr kommen braucht. Ich hab auch keinen Cent bezahlt für den TÜV, bin zwei Tage später nochmal hin und da war dann ein anderer Prüfer von Dekra.
Geht garnich sowas.
Andersrum hatte ich aber auch mal einen Prüfer bei TÜV Nord und einen bei der KÜS die echt Klasse waren. Die haben sehr genau hingeschaut und waren total begeistert vom Auto und Zustand.
Das kann doch gar nicht sein. Laut so einigen selbsternannten Experten im Forum war früher doch alles besser und die Autos von damals hielten einfach ewig. Die moderneren Autos dagegen gehen ständig kaputt und sind qualitativ der absolute Bodensatz. 😆
...trotzdem werden auch die alten Autos älter - wahrscheinlich viel älter als die modernen Fahrzeuge je werden können.
Genau mein Handeln.
Bin sogar 'froh' wenn der TÜV beim ersten Anlauf nicht klappt.
Relevante und behebbare Mängel auf dem Zettel und
ab in die Werkstatt.
Kostet ggfs. Zeit (Wiedervorstellung) und 'kleines' Geld (neue Gebührenmarke).
Nach-TÜV kann dann in der Werkstatt erfolgen.
Der TÜV... Hatte mal vorne links eine gebrochene Feder die bereits nen Bogen gemacht hat. TÜV Prüfer von der DEKRA geht in die Grube von vorne und beachtet das Teil nicht. Mängelfrei durch 😊
Oder wo ich beim nächsten TÜV 2 Jahre später da war - "Bremse hinten links kurz vor Ende" war die Aussage laut Zettel, aber TÜV gekriegt. 2 Wochen später Stahl auf Stahl beim Winterauto. 😆
Ist halt immer unterschiedlich leider
Liegt aber teilweise auch daran, dass die Elektronik schwer zum Nachbauen ist, während die alten Autos rein mechanisch sind und dank 3D Drucktechnologie wohl nochmal nen guten Boost kriegen. Die nicht ganz so alten AUtos mit bisschen Elektronik haben noch "massive" Elektronik ohne ganz kleinen Prozessoren und winzigen Leiterbahnen, die halten noch was aus...
Ich fahre zur GTÜ bei uns im Dorf, das sind die Besten
Traktor TÜV 10min, wenn alles geht + nette Unterhaltung
Da siehst du es! Fakenews auch schon bei MotorTalk 😆 !
Nun ja, ich wechsle lieber 2x einen Nockenwellensensor bei einem alten Auto (bekannter Fehler Vectra B), anstatt 1x einen AFL Scheinwerfer oder 1x Steuerkette bei einem neueren Auto (bekannter Fehler Vectra C). Da fährt man trotz in der Anzahl mehr Defekten unter dem Strich trotzdem günstiger.
Da kann ich nur zustimmen! Es ist nicht automatisch ein Weltuntergang, wann man die Plakette erst beim zweiten Anlauf bekommt.
Ich war beim TÜV SÜD: Der Prüfer zieht eine Windung der Feder an der Hinterachse aus dem Fahrwerk. Ist logischerweise ein erheblicher Mangel. Ich habe dann die Werkstatt meines Vertrauens damit beauftragt, die Federn auszutauschen und eine Nachprüfung durchführen zu lassen. Das hat weder Unmengen Geld noch Unmengen Zeit verschlungen.
So super pingelig war der Prüfer nicht: Ein halbes Jahr später musste ich das Traggelenk und die Pendelstützen austauschen lassen, weil die ausgeschlagen waren.