Aston Martin DB11 AMR (2018): Test, Preis, technische Daten
Mehr Dampf, weniger Glamour
Aston Martin überarbeitet den stärksten DB11. Als AMR hat der V12-Sportler künftig ein paar PS mehr. Und schlechtere Manieren. Gut so. Der Gran Turismo im ersten Test.
Nürburgring - Irgendwie wirkte die Topversion des Aston Martin DB11 bislang zu fein. Wie ein reicher Junge mit den besten Fußballschuhen - der dann doch nie auf den Platz kommt. Was nutzt ein V12 mit zwei Turboladern, wenn man nicht wirklich damit spielen kann? Weil der GT-Sportwagen auf Glamourgleiter machen muss. Sahen die Engländer offenbar ähnlich. Und präsentieren die schärfere Variante mit dem Zusatz AMR. Für "Aston Martin Racing". Die bisher bekannte zahmere Version mit zwölf Brennräumen entfällt.
Wer braucht schon Chrom?
Außen entfernte Aston Martin all das glänzende Chrom. Kühlergrill und Lufteinlässe sind nun schwarz, an Außenspiegeln, Dach, Motorhaube und Heckklappe gibt es Carbon-Applikationen. Aston Martin sieht als Alleinstellungsmerkmal für den AMR einen optionalen giftgrünen Streifen vor. Der kann - wie bei unserem Testfahrzeug - abgewählt werden. Im Innenraum bleibt der Strich erhalten, zieht sich längs über die bequemen Schalensitze mit gutem Seitenhalt. In Kombination mit den überwiegend dunklen übrigen Materialien sieht das stimmig aus. Ansonsten änderte sich im Innenraum im Vergleich zum gewohnten DB11 nichts.Im AMR sorgt der 5,2 Liter große V12 nun für 639 PS, 31 mehr als bislang. Letztendlich Zahlenspielereien. Entscheidender ist, dass sich die Leistung dank neuer Kennlinien für das Gaspedal deutlich geschmeidiger dosieren lässt. Außerdem wurde die Achtgang-Wandlerautomatik von ZF feiner auf das große Triebwerk des AMR abgestimmt. Gangwechsel klappen nun schneller. Der Fahrer kann sie manuell über den Zug an den fest montierten Alu-Schaltwippen steuern.
Besonders groß ist der Unterschied zum bisherigen DB11-Topmodell beim Klang: Im Sport-Modus sprotzelt und blubbert der aufgeladene V12-Dino. Die Nachbarn bittet man am Tag der Bestellung schon lieber vorsorglich um Verzeihung. Klettert die Nadel dann außerhalb der Ortschaft die Drehzahlleiter hoch, entwickelt der DB11 eine Klangcharakteristik wie sie dem britischen GT bislang nie gestattet war – wirklich spektakulär.
Paradedisziplin bleibt die Bahn
Das adaptive Fahrwerk und das Chassis wurden neu abgestimmt, für mehr Kurvendynamik und mehr Spaß auf anspruchsvollen Landstraßen – bisher setzte der DB11 wegen der weichen Grundcharakteristik Grenzen. Als AMR kann der DB immer noch äußerst komfortabel dämpfen. Trotz der leichten Tendenz zum Untersteuern lassen sich in schnellen Kurven überraschend hohe Geschwindigkeiten erreichen. Lediglich die weiterhin etwas ruppige ESP-Applikation verdirbt aus engen Ecken heraus den Spaß. Das System regelt zu rigoros, wenn das maximale Drehmoment von 700 Newtonmeter bei Gas-Einsatz über die Hinterachse herfällt. Eine etwas feinfühligere Herangehensweise des Stabilitätsprogramms würde den Fahrspaß erhöhen. Schaltet man das System hingegen komplett aus, gehen die breiten Hinterreifen schnell in Rauch auf.Der DB11 AMR fährt sich auf der Landstraße deutlich agiler als das bisherige Zwölfzylinder-Modell ohne Performance-Kürzel. Seine stärkste Disziplin bleibt aber weiterhin das entspannten Gleiten auf gerader Strecke. Ab auf die Autobahn, kurz aufs Gas bis die Reisegeschwindigkeit erreicht ist, und dann mit aktiviertem Tempomat entspannt die Bahn entlang - kaum ein Sportwagen bietet so viel Komfort auf langen Strecken. Dann kann man das V12-Orchester ruhig im Drehzahlkeller einsperren, sich von der leistungsstarken Audioanlage und dem von Mercedes bezogenen Infotainmentsystem bespaßen lassen.
Fazit
Lohnt sich das Upgrade vom „normalen“ DB11 V12 auf den AMR also? Definitiv. Besonders, wenn man gerne eine geschwungene Landstraße in die Reiseroute einarbeitet. Oder der bisherige DB11 in Bezug auf Klang und Fahrverhalten zu gediegen erschien. Allerdings: Der DB11 AMR startet nun bei strammen 220.000 Euro, bisher veranschlagte Aston „nur“ 205.000 Euro für die V12-Variante.
Technische Daten Aston Martin DB11 AMR
- Modell: Aston Martin DB11 AMR (Aston Martin Racing)
- Motor: 5,2-Liter-V12-Biturbo-Benziner
- Getriebe: Achtgang Wandler-Automatik mit Schaltpaddles
- Leistung: 639 PS bei 6.500 Umdrehungen
- Drehmoment: 700 Nm bei 1.500 - 5.000 Umdrehungen
- Verbrauch: 11,4 l/100 km
- CO2: 265 g/km
- 0 – 100 km/h: 3,7 s
- Höchstgeschwindigkeit: 334 km/h
- Länge: 4,75 m
- Breite: 1,95 m
- Höhe: 1,29 m
- Radstand: 2,81 m
- Leergewicht (EU): rund 1.870 kg
- Kofferraum: 270 l
- Grundpreis: 220.000 EUR
Quelle: sp-x
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Nice!
Auch wenn Farbe und Preis nicht meinen Vorstellungen entsprechen 😆.
(...) Besonders groß ist der Unterschied zum bisherigen DB11 Top-Modell beim Klang: Im Sport-Modus sprotzelt und blubbert der aufgeladene V12-Dino. Die Nachbarn bittet man am Tag der Bestellung schon lieber vorsorglich um Verzeihung. (...)
Wozu braucht man das?! Das Ding faellt doch schon optisch auf und der Interessierte kann sich denken, dass der Hobel auch Leistung hat, auch wenn ein Fahrzeug vernuenftig und im Leerlauf leise laeuft
Das andere ist fuer mich pubertaeres Rumgeruelpse um 5-Sterne-Lokal...
Bisschen komische Farbe, aber immer noch ein Traum. 😱
Danke, ich konnte mal wieder herzlich lachen 😆
Mensch, bist du kleinlich... 😆
Hat sich der DB11 im Vergleich mit dem DB9 bisher so schlecht verkauft, dass man ihn plötzlich so in die Sportler Ecke verschiebt? Schade, ich finde das passt irgendwie nicht zusammen.
So ein Unsinn im Artikel mit den Nachbarn. Einen Satz vorher wird es doch klar, dass der Wagen nur im Sport-Modus engagierter sein Revier markiert. Einfach den Modus nicht aktivieren beim Start, dann klappt´s auch mit den Nachbarn.
Wobei ich bei dem Preis bezweifle dass der geneigte Käufer direkte Nachbarn hat, aus demselben Grund wird der Aston auch nicht bei den üblichen Stadtposern zu finden sein. Der wird je nach Käufer entweder artgerecht auf der Rennstrecke bewegt oder in einer Sammlergarage versauern.
Du hast aber gelesen dass es nur eine zusätzliche Variante zum normalen DB11 und kein Ersatz ist?
Das wäre schön, aber ich les' da eher, dass sie entfällt, Zitat:
" Die bisher bekannte zahmere Version mit zwölf Brennräumen entfällt."
Dann wäre das der einzige Aston der nicht überdurchschnittlich laut wäre....
Ein wunderbares Gefährt für den Spielhallenbesitzer mit Stil, der sich auf der Fahrt zur Eisdiele wie James Bond fühlen möchte und damit "bewundernde" Blicke auf sich zieht.
Da hast du recht, aber im Zusammenhang würde ich rauslesen, dass die zahmere Motorvariante im AMR nicht angeboten wird (falls jemand die Optik, aber den bekannten Motor möchte) und das im Artikel einfach etwas unglücklich formuliert wurde: " Und präsentieren die schärfere Variante mit dem Zusatz AMR. Für "Aston Martin Racing". Die bisher bekannte zahmere Version mit zwölf Brennräumen entfällt."
Vielelicht kann MT da noch etwas Licht ins Dunkel bringen. 😊
Den D11 AMR gibt es nur als 12ender mit dem 639PS Motor.
Den V8 mit 510PS und V12 mit 608PS gibt es in der 'normalen' Version weiterhin.
https://global.astonmartin.com/de/models/db11
Die hier abgebildete Version ist schon ein hässliches graues Mäuslein. Da würde ich mir eine andere Farbgebung wünschen. Aber was solls, zur Not frißt der Teufel Fliegen. Lieber als graues Mäuslein als gar kein D11. 😎 😆
Gerade die Farbe macht doch was her steht dem Wagen mit den Schwarzen Details perfekt.
Die Grautöne sieht man viel zu selten auf den Straßen wie z.b Slate Grau, Stahl Grau oder Nardograu ...
Mal so als Frage in den Raum gestellt:
Gibt es überhaupt noch Fahrzeuge, die grundsätzlich übersteuern? Der Hinweis auf das Untersteuern wirkt nämlich etwas deplatziert, wenn man bedenkt, dass das für quasi alle Fahrzeuge heutzutage normal ist.