Mitsubishi Outlander Plug-in-Hybrid 2018: Fahrbericht, technische Daten
Mehr Power im Plug-in-Bestseller
Ab September bietet Mitsubishi den Outlander PHEV mit mehr Hubraum, mehr Batterieleistung und weniger Verbrauch an. Technisch bleibt er eines der interessantesten SUV.
Marseille - Auch, wenn er optisch etwas bieder wirkt: Der Mitsubishi Outlander Plug-in-Hybrid ist technisch ein aufregender Typ. Im September kommt, dem Inkrafttreten des WLTP-Zyklus geschuldet, eine gründlich überarbeitete Version auf den Markt.
Eine Systemleistung nennt Mitsubishi nicht. Der Verbrenner leistet nun 135 PS (bisher 121 PS). Der Hubraum wuchs von 2,0 auf 2,4 Liter, der Motor arbeitet nun nach dem Atkinson-Zyklus. Der Benziner lädt über den Generator (95 PS) bis etwa 70 km/h ausschließlich die Batterie, während die beiden Elektromotoren an Vorder- und Hinterachse (vorn 82 PS, hinten nun 95 PS) den Antrieb übernehmen.Folglich fährt der Outlander bei niedrigen Geschwindigkeiten immer elektrisch - und verfügt über kein Getriebe im klassischen Sinne, sondern quasi über drei mit jeweils fester Übersetzung. Der Benziner kann per Kupplung getrennt und zugeschaltet werden und ist dann starr an die Räder gebunden, mit einem großen Übersetzungswert, der in etwa dem sechsten Gang eines konventionellen Getriebes entspricht. Beschleunigt man auf Landstraßentempo oder schneller, wechselt der im Wirkungsgrad verbesserte Vierzylinder in den Antriebsmodus und hilft bei der Beschleunigung.
Kein Sportler, eher ein Gleiter
Die jetzt 13,8 kWh fassende Lithium-Ionen-Batterie kann per Kabel binnen vier Stunden (bei 230 V/16A) aufgeladen werden und reicht dann für 45 Kilometer Fahrt nach WLTP-Messung. Bisher waren es 53 Kilometer nach dem alten Messzyklus NEFZ. Statt 125 sind jetzt bei elektrischer Fahrt maximal 135 km/h drin. Wer die Batterie stets nachlädt, fährt äußerst benzinarm. Den kombinierten WLTP-Verbrauch beziffert Mitsubishi mit zwei Litern je 100 Kilometer.
Doch genug der Theorie, jetzt wird losgefahren. Geschmeidig und rein elektrisch zieht der Japaner an. Die E-Motoren starten lautlos, und wenn die Traktionsbatterie geladen ist, bleibt der Verbrenner zunächst angenehm stumm. Das ändert sich, wenn man die volle Leistung abruft und schneller fährt. Jetzt kann man schön an der Grafik im Zentraldisplay sehen, dass der Vierzylinder beim Antrieb hilft. Der klinkt sich ruckfrei in den Strang und tendiert dabei zu hohen Drehzahlen, wenn man den Gasfuß nicht im Griff hat.
Rasch wird klar, dass Mitsubishi den Outlander Hybrid nicht unbedingt als Öko-Mobil, sondern als komfortablen Gleiter verstanden wissen möchte. Mit seinen zehneinhalb Sekunden von 0 auf 100 km/h fährt der 1,9-Tonner keineswegs phlegmatisch, aber auch nicht sportlich. Dabei wiegt das Fahrwerk seine Passagiere sanft, auch auf schlechten Straßen.Fünf wählbare Rekuperationsstufen
Mit den Paddles am Lenkrad greift man nicht etwa in die Schaltstrategie ein (es gibt ja keine Schaltstufen), sondern wählt die Rekuperationsleistung in fünf Stufen. Bei „0“ wird nach Loslassen des Gaspedals so gut wie gar kein Bremsmoment aufgebaut, während die Stufe 5 dezentes Kopfnicken der Mitfahrer zur Folge haben kann.
Verschiedene Betriebsmodi fördern den Erwachsenen-Spieltrieb. So kann man den Verbrenner per Knopfdruck dazu veranlassen, die Batterie wieder aufzuladen. Das ergibt zwar wenig Sinn, wenn es um Effizienz geht - stellt aber die Möglichkeit in Aussicht, das letzte Stück vor der Ankunft lautlos zu fahren. Von weitaus größerem praktischen Nutzen kann der neue Schnee-Modus sein, der die Kraftverteilung unter widrigen Fahrbahnverhältnissen mit der Zielrichtung größtmöglicher Traktion regelt.
Unter dem Strich ist der Outlander mit den drei Herzen ein feiner Alleskönner. Er bietet ein durchaus großzügiges Raumangebot für Mensch und Gepäck (453 bis 1.584 Liter) plus eine 35 Liter aufnehmende Unterflur-Cargobox. Allerdings ist der Hybridstrang nicht zwingend die richtige Wahl für jedes Fahrprofil. Vor dem Kauf sollte man ruhig noch einmal nachrechnen, ob sich Anschaffungs- und Betriebskosten angesichts der individuellen Jahresfahrleistung lohnen. Schließlich gibt es den Mitsubishi Outlander auch als effizienten Diesel.
Technische Daten Mitsubishi Outlander Plugin-Hybrid
- Typ: Mittelklasse-SUV
- Länge: 4,70 m
- Breite: 1,80 m
- Höhe: 1,71 m
- Radstand: 2,67 m
- Kofferraumvolumen: 453-1.584 m
- Verbrennungsmotor: 2,4 Liter großer Vierzylinder-Benziner mit Atkinson-Betriebsmodus
- Leistung: 135 PS
- Maximales Drehmoment: 211 Nm bei 4.500 U/min.
- Elektromotor: Zwei Elektromotoren mit 82 PS + Generator (95 PS)
- 0-100 km/h: 10,5 s
- Vmax: 170 km/h
- Durchschnittsverbrauch: 2,0 l (WLTP)
- CO2-Ausstoß: 45 g/km
- Effizienzklasse: A+
- Preis: Noch nicht bekannt, voraussichtlich unter 40.000 Euro.
Quelle: SP-X
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Leider gibt es den Hybrid nicht mit sieben Plätzen
Da gehört außerdem ein leistungsstarker Motor rein.
Vorzugsweise ein Diesel mit 2,0 L Hubraum und über 200 PS.
Ein Diesel-Hybrid wäre zum ziehen von Anhängern optimal. Wofür ist ein SUV sonst gebaut?
MT hat Zweifel, ob sich der effiziente Hybrid rechnet und verweist zum Abschluss auf den Diesel?????
Autobild lässt grüßen!
Der letzte Satz musste wohl noch sein. Leider bin ich den Outlander bisher nur als Diesel gefahren. Das LED Licht fand ich toll, die 5 l/100 km des Dieselmotors waren in Ordnung, effiient geht aber anders. Ich wüsste gerne, wie viel der PHEV bei 85-90 km/h auf der Autobahn verbraucht. Die Holländer, die (vermutlich zu vielen tausend) bei Ferienbeginn mit ihren Outlander PHEV quer durch Deutschland fahren, sind meistens weitaus schneller unterwegs. Bei Spritmonitor sind es übrigens 4,2 l/100 km beim PHEV und über 7 l/100 km beim Diesel. So viel zum "effizienten Diesel".
Wenn auf der örtlichen Elektroauto-Ausstellung neben dem voll ausgestatteten Outlander PHEV für schon happige 50000 € ein i3 und ein A3 etron für 60000 € stehen und ein Q7 etron für weit über 100000 €, sieht man schnell wer das Thema Elektomobilität wirklich in den Markt bringen will und kann.
Bei einem Einstandspreis von voraussichtlich unter 40.000 Euro find ich den Outlander für einen Plug-in Hybriden nicht unbedingt uninteressant, auch wenn die Aufpreisliste das Ganze auf eher 50.000 Euro katapultieren wird. Hier könnten sich deutsche Hersteller mal ne Scheibe abschneiden, rein von der Preisrelation her... 😉
Der Verweis auf den Diesel ist im Moment noch gerechtfertigt. Die dumme Hysterie in Deutschland ändert daran nichts...
Elektrisch 162 g/km CO2 im deutschen Strommix.
Die meisten SUV ziehen keine Anhänger.
Und Diesel sind tot, auch wenn der doofe, deutsche Dieselfanboy das vermutlich als letzter mitbekommen wird.
Wer ist denn hier hysterisch? Hier treffen sich vornehmlich Technik interessierte Autonarren. Mich regt es nur auf, wenn die MT-Redaktion in der Vergangenheit stecken bleibt und einen, auch in dieser Fahrzeugklasse, mittlerweile obsoleten Dieselmotor in Betracht zieht. Keine Frage, der Diesel wird seinen Platz in den Geschichtsbüchern finden, aber ich möchte in die Zukunft blicken. Und da will ich keinen Mildhybrid à la VW sehen, weil das in meinen Augen technisch und wirtschaftlich unsinnig ist.
Genau... Und deshalb lacht die halbe Welt, zumindest unsere europäischen Nachbarn nur noch über uns, weil wir mit unserer gekünstelten Öko-Hysterie gerade selbst einen unserer wichtigsten Wirtschaftszweige zerlegen. Von der kalten Enteignung des Einzelnen mal abgesehen... 😉 😜 😆
Und die Verkaufszahlen an Dieselfahrzeugen (nun mehr mit modernem Euro-6) sagen trotz Verschiebungen hin zum Benziner nach wie vor etwas anderes. Tod ist der Diesel noch lange nicht. Dummes Stammtischgeschwätz...
Dachte ich mir auch gerade. Vorallem wollen jetzt allerlei Hersteller auf Diesel Hybrid setzen. Die Franzosen schwören seit Jahren auf Diesel Hybrid. Ich warte weiter auf einen ordentlichen Diesel Hybrid aus deutscher Entwicklung (oder vllt von Mercedes, der dann zumindest zu 70% in DE gebaut wird...).
Volvo ist damit auch gut gefahren, macht es nur nicht, weil der Hauptabsatzmarkt USA und China kaum Vorteile beim Diesel haben (die fahren eh nur mit Elektro und da ist das Benzin so günstig, dass keiner Diesel kauft)
Mein Gedanke. Ein Benzinmotor mit nur 136PS/211Nm bei 1.9 Tonnen ist ein Witz.
Dann versuch's mal zusätzlich zum Fahrzeuggewicht mit den obligatorischen oder brauchbaren 2,5 oder 3,5 Tonnen Anhängelast... 😜
Interessant wäre doch der Verbrauch ohne Ladung ... also auf der Langstrecke. Ich vermute zwischen 10-12Liter Benzin und damit weit entfernt von den 7ltr eines RAV4 Hybrid. Es ist schon klar dass der Großteil der Fahrten Kurzstrecke sind, aber dafür müsste man schon den Stromverbrauch mit Ladeverlusten mit einberechnen. Von der negativen CO2 Bilanz des Plug-In Akkus ganz zu schweigen. Ich denke daher dass im Moment RAV noch die wesentlich bessere Gesamtbilanz bei höherem durchschnittlichen Benzinverbrauch hat. Erst mit 100% Strom aus regenerativen Quellen wird sich diese Bilanz zugunsten eines reinen Stromers oder Plug-Ins drehen.
Bezüglich der Dieselhysterie muss ich @neoneo28 beipflichten.
Grüße Mig
Dieser Mitsubishi plug-in kann auch Energie rekuperieren. Also denke ich, dass die Batterien nie wirklich leer sein werden. Die 10-11 Liter sind dann normalerweise wohl nicht drin. Ich denke eher 7-8 Liter.