Driften auf Eis im Subaru WRX STI
Mit 300 PS und Porno-Spoiler über schmelzendes Eis
Wer mit Allrad driften möchte, braucht viel PS, wenig Grip und Geduld. Wir haben es im Subaru WRX STI versucht und gefragt: Driften Männer eigentlich anders als Frauen?
St. Margarethen/Österreich - Wenn Geduld eine Tugend ist, steht es schlecht um mich. Meine Hände habe ihren eigenen Kopf, weil das Heck nicht da ist, wo ich es haben möchte. Ich kenne die Regeln, meine Beifahrerin wiederholt sie ungefragt. „Nicht so viel lenken“. So beratungsresistent sind doch in der Regel nur Männer. Das hat mir gerade einer der Instruktoren erklärt.
Ich sitze in einem Subaru WRX STI und soll den 300 PS Allrader auf einem österreichischen Eis-Parcours unweit von Salzburg zum Driften bringen. Gemeinsam mit zehn anderen Frauen soll ich lernen, wie man die Rallyelegende mit dem Porno-Spoiler zum eleganten Ausbrechen bringt.
Ohne Haftung zum Drift
Das Eis taut. Es regnet. Schlechter könnten die Bedingungen für unseren Winterworkshop nicht sein. Denn auch fürs Driften benötigt man zumindest ein bisschen Grip. Die Stimmung ist trotzdem sonnig. „Das wäre bei Männern anders“, sagen gleich mehrere Instruktoren. Warum? Hier und heute geht es nicht nur um Fahrdynamik, sondern auch ums Geschlecht.Können Männer besser fahren? Besser driften? Keiner der gefragten Herren mag darauf konkret antworten, während er mir in die Augen schaut. Stattdessen höre ich Phrasen: Frauen sind gefühlvoller, leiden nicht an Selbstüberschätzung und sind lernbereiter. Klischee? Klar. Ein bisschen Wahrheit? Wahrscheinlich.
Haftung gibt es nicht auf dem Eis unter Wasser. Der WRX STI wird teilweise schon bei den Aufwärmrunden instabil. Fahrdynamik im Schritttempo. Schneller als 30 km/h werde ich bei diesem Drifttraining wohl nicht. In der Schneewehe lande ich trotzdem - wegen überhöhter Geschwindigkeit. „Solche Bedingungen habe ich in fünf Jahren hier nicht erlebt“, sagt Werner Gusenbauer, Driftprofi und Workshopleiter. Wer bei diesem Wetter 2 km/h zu schnell in die Kurve fährt, fliegt raus. Es sei denn, der- oder diejenige weiß, wie man mit quertreibenden Allradmodellen umgeht.
Wenig lenken und dann warten
Ich war bislang vor allem mit driftenden Hecktrieblern unterwegs, die mit Gegenlenken und Gasfuß beherrscht werden. Der Subaru mit der romantischen 90er-Jahre-Technik samt manueller Handbremse, permanentem Allradantrieb, abschaltbarem ESP und ungefilterter Rückmeldung vom Untergrund möchte, dass ich wenig lenke. Und vor allem, dass ich warte. Ich habe das verstanden, doch Warten ist nicht mein Ding. Auf trockenem Untergrund beschleunigt der STI in 5,2 Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h. Schluss ist bei 255 km/h.Wenn man auf glattem Grund zwar nicht laufen aber fahren kann, sitzt man ziemlich sicher in einem Allradfahrzeug. Bei jedem Fahrerwechsel wächst mein Respekt vor dem Subaru WRX STI. Denn er meistert den haftungsfreien Untergrund selbst ohne Spikes souveräner als alle Teilnehmerinnen. Die Damen klammern sich beim Gang ums Auto an den übergroßen Heckspoiler. Die Frittentheke als Geländer. Eine gute Figur macht dabei nur das Auto.
Ende 2018 ist Schluss
Kein Klischee, sondern Realität: Der Subaru WRX STI wird fast nur von Männern gekauft. Es gibt hierzu keine genauen Zahlen. Jörg Kracke, Leiter Aftersales bei Subaru, schätzt die weibliche Kundschaft im niedrigen einstelligen Prozentbereich. Noch seltener sind Männer, die sich einen WRX STI ohne Riesenspoiler bestellen. Doch auch die gibt es.
Nicht mehr lange. Ende 2018 stellt Subaru den Verkauf in Europa ein. Der Grund dafür sind neue Abgasvorschriften. In anderen Ländern wird das Fahrzeug weiter angeboten – und wer weiß, vielleicht kommt irgendwann mal ein Nachfolger zu uns. Dann als Hybrid. Zum Abschied wird Subaru eine Final Edition auflegen. Wer ein günstiges Track-Tool sucht, findet bei mobile.de eine große Auswahl an gebrauchten WRX STI. Viele im typischen Blau, manche mit goldenen Felgen. Wer sich so etwas freiwillig kauft, weiß, was dieses Auto kann.Wieso reden wir darüber?
Der Frauenanteil bei Driftrainings liegt ebenfalls irgendwo im einstelligen Prozentbereich. Die meisten erscheinen mit ihrem Partner, kaum eine alleine. Frauen driften mit Stil, sie fahren entspannt und ohne Tamtam, sagen die Instruktoren. Männer nähern sich dem Thema Driften nach Aussage der Männer von der technischen Seite. Ich höre die Worte Testosteron und Draufgänger. Schwer belehrbar. Ich frage mich: Wieso reden wir überhaupt darüber? Ich weiß, dass Männer und Frauen nicht gleich sind, doch Männer und Männer sind das auch nicht.
Es ist vielmehr eine Frage des Interesses. „Ich möchte nicht sagen, dass Männer besser fahren. Die Frauen, die sich dafür interessieren, nehmen es mit den Männern mit gleichem Wissensstand locker auf“, sagt Sabine Gusenbauer, Ehefrau und Geschäftspartnerin von Werner Gusenbauer. Doch das Interesse ist gering. Zwei spezielle Frauentrainings vom Veranstalter DCMS GmbH wurden schlecht gebucht.
Sabine Gusenbauer selbst kann Auto fahren, und sie kann driften. Bereits mit 22 arbeitete sie als Instruktorin in der Verkehrswacht in Vaihingen/Enz. Wer sich von ihr nichts sagen lassen wollte, bekam eine klare Antwort: Rutsch rüber, ich zeige es Dir. Nach der Fahrt war alles gesagt.Driften ist zu 80 Prozent Gefühl, sagt Rennfahrer Tim Schrick. Ganz leicht einlenken, auf die Bremse treten und warten. Frauen fahren mit Gefühl, und sie nähern sich dem Grenzbereich von unten, sagt Sabine Gusenbauer.
Am Nachmittag wird es hitziger
Am Ende des Tages habe ich den Kampf gegen meine rebellischen Hände gewonnen. Der Subaru macht, was ich will – oder ich, was er will? Egal. Zum Abschluss des Events fahren je zwei Frauen gegeneinander durchs Eisoval. Drei Runden. Danach muss jede in ihrer Hütchen-Garage stehen bleiben. Keine Pylone darf fallen. Keine Linie überfahren werden.
Schon in der ersten Runde werden auf einer Seite alle Hütchen von einem quer fliegenden Subaru versetzt. Das zaghafte Geschlecht hat offenbar Eis geleckt oder Benzin gerochen oder irgendein anderes Klischee bedient. Auf jeden Fall häufen sich am Nachmittag die Fälle vermeintlicher Selbstüberschätzung.
Ende des Jahres verschwindet der letzte Frittentheken-Schlitten vom deutschen Markt, nachdem der Mitsubishi Lancer Evo bereits verabschiedet wurde. Ich würde mir wünschen, dass die Diskussion über Männer-und-Frauen-und-wer-kann-eigentlich-was gleich mit verschwindet.
*****
In eigener Sache: Wir verschicken unsere besten News einmal am Tag (Montag bis Freitag) über Whatsapp und Insta. Klingt gut? Dann lies hier, wie Du Dich anmelden kannst. Es dauert nur 2 Minuten.
Subaru WRX STI Technische Daten
- Motor: 2,5-Liter-Boxermotor mit 4 Zylindern
- Leistung: 300 PS/221 kW
- Maximales Drehmoment: 407 Nm/4.000 Umdrehungen
- 0-100 km/h: 5,2 s
- V-Max: 255 km/h
- Verbrauch: 10,9 Liter
- CO2-Ausstoß: 252 g/km
- Länge: 4,60 m
- Breite: 1,80 m
- Höhe: 1,48 m
- Radstand: 2,65 m
- Leergewicht: 1.527 kg
- Preis: ab 44.500 Euro
Die Debatte, auf die die Menschheit gewartet hat: Driften Männer anders als Frauen? 🙄
Was bitte ist ein Porno-Spoiler ???????
Geiles Auto! Frauen sitzen eher viel zu nah am Lenkrad, wie man im Foto sehen kann und sehen halt nicht so cool aus wie Männer 😜 . Die sitzen nämlich mit dem Oberkörper zum Beifahrersitz gerichtet und nur mit einer Hand. "Fast and furious" style 😎
Es gibt Frauen, die fahren besser als Männer. Es gibt Männer, die fahren besser als Frauen. Die Gewichtung ist aber komplett verschieden. Wenn sich 30% der Männer für Autos interessiert, wird sich nicht einmal die Hälfte an Frauen mit gleichem Interesse finden.
Laut eigener Erfahrung kann ich sagen, dass Frauen es mit Autos nicht so eng nehmen. 😆 gegen den Bordstein gefahren? "Ach mir doch egal" 😤
Das Auto ist aber der Hammer. Sieht einfach so extrem aus. Sieht man kaum auf den Straßen, was mir persönlich gefällt. Dann ist der Subie immer das Highlight aufm Platz.
Also ich bin ein Mann und sitze auch immer relativ nahe am Lenkrad.
Es gab auch mal einen männlichen DTM Fahrer (kann nicht mehr eindeutig sagen wer, evtl. war es https://de.m.wikipedia.org/wiki/Roland_Asch ) der auch immer sehr nah am Lenkrad war.
Mit der selben Argumentation wie ich.
Mehr Kontrolle über das Lenkrad und damit über das Auto.
ich sehe eher das sehr viele Männer viel zu weit weg sitzen und die Lehne auf Liegeposition stellen 😆
Ich meine aber ich sehe das bei älteren Autos öfter, dass die Rückenlehne bis zu den hinteren sitzen abgeklappt wird
Das ist ein Doppel-D förmiger Endflügel am Auto.
Hängt vom Fahrer und vom Sitz ab. Ich bekomme Rückenschmerzen, wenn ich zu aufrecht sitze. Deswegen ist meine Lehne immer etwas weiter hinten. Hinter mir kann keiner ab 1,70m sitzen.
Nachteil ist, dass ich dadurch Probleme beim parken habe. Meine Haube hängt so schon tief und in meiner Position sehe ich die haube gar nicht mehr.
Rückenschmerzen bei aufrechter Sitzposition?
Ich glaube bei mir eher umgekehrt.
Aber egal, mit ausgestreckten Armen habe ich einfach keine gute Kontrolle über das Lenkrad.
Und Autofahren besteht aus mehr als nur gerade aus und hin und wieder eine minimale Kurve.
Also auch bei Schmerzen könnte ich kaum anders fahren.
Oder nur sehr sehr langsam.
Jedenfalls sieht es so aus (Bild 10), als ob Frau Stahl ihren Spaß an dem Drift Training gehabt hat. Das zählt doch.😊
Ja und die Biene dürfte hier auch mehr Artikel schreiben. Die Korrektur der Wortwahl übernehmen wir gern...
LG
Tina
Egal ob Mann oder Frau am Steuer- Hauptsache, Spaß dabei!
Ich arbeite auch als (Motorrad-) Instruktor und kann die Vorurteile oder Stereotypen bestätigen: Es ist einfacher Frauen zu unterrichten. Sie hören besser zu, sind vorsichtiger und nicht so beratungsresistent ??
Mit sich überschätzenden Männern zu arbeiten kann echt mühsam sein...
Bin ich Berufhlich beschäftig mit Mäner und Frauen. Frauen mit seine Sänfte und Loyalität erreichen mehr, als Mäner mit seine roh Gewalt, Resistenz und Weigerung.
Gruß. I.
Bei Bild 10 ist der Motor aber aus, oder der Drehzahlmesser hat versagt. Wage zu bezweifeln das die Autorin da gerade driftet.
Edit:
Und es leuchten ziemlich viele Lampen. Spricht auch eher für Zündung. Aber dem Gesichtsausdruck nach scheint ja auch das Spaß zu machen. Oder die Subarus gehen ziemlich schnell kaputt.
Erinnert mich ein bisschen an die Bushaltestellen im Altersheim, wo sich alle hinstellen und am Ende einer sagt: "Wir sind jetzt da." und alle gehen wieder zurück auf ihr Zimmer.