Porsche will Sichtung von Unterlagen verhindern
Nach Diesel-Razzia
Bei Porsche wurde im Zusammenhang mit dem Dieselskandal Material beschlagnahmt. Nun will Porsche mit einem Widerspruch verhindern, dass es gesichtet wird.
Stuttgart - Der Autobauer Porsche will nach der Diesel-Razzia in der vergangenen Woche verhindern, dass Ermittler die sichergestellten Unterlagen sichten. Das sagte ein Sprecher der Stuttgarter Staatsanwaltschaft am Mittwoch. Porsche habe gegen die vorläufige Sicherstellung zur Sichtung vollumfänglich Widerspruch eingelegt, sagte der Sprecher. Zuvor hatten die "Stuttgarter Nachrichten" darüber berichtet.
Demnach muss das Amtsgericht Stuttgart entscheiden, ob die Staatsanwaltschaft die Unterlagen durchsuchen darf oder nicht. Sollte das Amtsgericht zu Ungunsten von Porsche entscheiden, könnte der Autobauer noch beim Landgericht Beschwerde einlegen. Womit Porsche den Widerspruch begründete, teilte die Anklagebehörde nicht mit. Das Unternehmen habe angekündigt, zu prüfen, ob es den Widerspruch tatsächlich in vollem Umfang aufrechterhalte.
"Die bleiben, wo sie sind"
Im Zusammenhang mit der Diesel-Affäre hatten Einsatzkräfte vor gut einer Woche mehrere Porsche-Standorte durchsucht, darunter die Zentrale in Stuttgart-Zuffenhausen und das Entwicklungszentrum in Weissach. Hintergrund sind mögliche Manipulationen bei der Abgasreinigung von Dieselautos. Porsche weist die Vorwürfe zurück.
Die sichergestellten Unterlagen gehen dem Sprecher zufolge vorerst nicht an Porsche zurück. "Die bleiben erstmal, wo sie sind. Aber man sichtet sie noch nicht." Nach der Diesel-Razzia sitzt auch ein hochrangiger Manager des Autobauers in Untersuchungshaft. Er wurde wegen Flucht- und Verdunkelungsgefahr verhaftet. Neben dem verhafteten Manager werden auch ein aktuelles, namentlich nicht genanntes Vorstandsmitglied und ein früherer Mitarbeiter beschuldigt.
Die VW-Tochter Porsche entwickelt und produziert selbst keine Diesel-Antriebe und laut Blumes Schreiben auch nicht die dafür benötigte Steuerungssoftware. In den großen Geländewagen stecken Audi-Motoren. Bereits seit September 2017 sitzt ein ehemaliger Porsche-Vorstand in Untersuchungshaft, der früher für Audi als Motorenentwickler tätig war.
Quelle: dpa
Falls die Staatsanwaltschaft einen Personalengpass hat, würde ich wegen der Akteneinsicht die Jungs von der DUH fragen 😆
Mich würde mal interessieren, wer in der Zuffenhausener Zentrale die Verantwortung für den Widerspruch trägt.
Und sie hören mit der vollumfänglichen Aufklärung einfach nicht auf. Wenn Sie erstmal dabei sind, sind sie nicht zu stoppen...
Ich weiß nicht ob ich lachen oder weinen soll.
Es mag grotesk wirken, dass hier auf Teufel komm raus jegliche Aufklärung verhindert wird.
Kann sich noch jemand an die eigens dafür einbestelle Kanzlei erinnern? Ihr Bericht sollte ja Licht ins dunkel bringen.
Gut, dass sich die VW AG nicht ein zweites Mal ins Bein schießt und alles veröffentlicht war zu erwarten, deshalb wurde auf die Akte auch schnell der Deckel drauf gemacht.
Aber das man sich jetzt gegen die Justiz wendet ist eine andere Liga.
Aber gut, was soll die Kavallerie bringen wenn man sie gegen den Hersteller von (Hausfrauen) Panzer schickt?
Porsche, ihr wart die Helden meiner Kindheit. Nun aber schäme ich mich für euch.
Ihr macht alles kaputt wofür Made in Germany steht.
Mittlerweile hoffe ich sogar das ihr mit der Taktik so richtig auf die Fresse fliegt.
Es wäre eine Tragödie für Deutschland und seine Arbeitsplätze, aber wer soll unseren teuren Premiumkram noch kaufen wenn wir nur fur List, Betrug und Verdunkelung stehen in der Welt?
Die bei den Razzien gefundenen Indizien sind immerhin so zahlreich, daß es bereits für einen Haftbefehl gereicht hat. Das läßt tief blicken...
Was lese ich im Artikel?
Porsche legt "vollumfänglichen Widerspruch" ein.
Also echt ... 😕🙄
Hat sich da etwa jemand nicht an die Vorgaben von oben gehalten, die da lauten "Kulturwandel, Aufklärung"? 😜
Das wurde ja schon bemängelt:
https://www.motor-talk.de/.../...ter-kulturwandel-bei-vw-t6329336.html
Traurig wie sich die deutsche Automobilindustrie immer unglaubwürdiger macht, ihr über jahrzehnte aufgebautes High-End Image beschädigt und ihre Kunden wie die Lemminge behandelt und für dumm verkauft.
Es bleibt zu hoffen, daß andere deutsche Hersteller diesem Beispiel nicht folgen.
Warum hat eigentlich der Werksschutz die Polizei und Staatsanwaltschaft überhaupt reingelassen? Das ist heiliges Porscheland.
Der Staat soll sich Mal nicht so aufspielen, will der unsere Industrie kaputt machen?
Das beschlagnahmte Material geht die garnichts an!!
Disclaimer: Kann Spuren von Sarkasmus enthalten.
Das beschlagnahmte Material war so umfangreich, dass noch schnell Umzugskartons gemietet wurden. 😆
Bleibst du bei deiner Kronzeugenvariante für Blume?😆
Der Widerspruch ist nur konsequent. Porsche wird alles aufklären, von der Staatsanwaltschaft sprach niemand.
H. war auch bei Porsche für die Motorenentwicklung verantwortlich und hat beim BVerfG Haftbeschwerde eingereicht.
Neuer Artikel mit weiteren Details.
Porsche Presseerklärung von heute
Dummheit gehört bestraft, wer es nach solanger Zeit es nicht geschafft hat, alles belastende beiseite zu schaffen, dem ist nicht mehr zu helfen. Wirkt auf mich absolut arrogant, hier reicht die Lobby anscheinend nicht mehr, und das ist gut so.
Was anderes lässt sich daraus erstmal nicht ableiten....
Sollte die Quelle des Dieselskandals etwa bei Porsche zu finden sein?