Nio ES8 (2018): Elektro-SUV für China

Nomi, wann kommt das E-SUV mit 644 PS?

Sven Förster

verfasst am Tue Dec 19 16:25:10 CET 2017

Bei uns ist Nio für schnelle Nordschleifen-Runden bekannt. In China geht es dem E-Autobauer um schnelle Wechselzeiten: Der ES8 ist ein potentes E-SUV mit Tauschbatterie.

Mit dem ES8 stellt der chinesische E-Autohersteller Nio erstmals ein massentaugliches Modell vor
Quelle: Nio

Köln - Mit seinem Handy unterhält man sich längst. Bald geht das auch mit dem Auto. Zum Beispiel: „Okay Nomi, wer hat das schnellste E-Auto auf der Nürburgring Nordschleife gebaut?" - „Das waren wir mit unserem Sportwagen EP9.“ Wir, das ist der E-Auto-Produzent Nio. Und Nomi ist der Name des elektronische Assistenten an Bord des ersten massentauglichen Modells der Marke: Dem ES8.

Das mehr als fünf Meter lange SUV kommt mit zwei E-Motoren, je einem pro Achse. Die sorgen für insgesamt 480 KW (644 PS) und ein Drehmoment von 840 Newtonmetern. Der Sprint auf Tempo 100 soll in nur 4,4 Sekunden gelingen. Schneller als 180 km/h wird der Siebensitzer nicht. Klar, höhere Geschwindigkeiten würden auf Dauer die Akkus allzu schnell leersaugen. Nio gibt eine Reichweite von 350 Kilometern an.

Batterie Laden? Batterie tauschen!

Auf dem Armaturenbrett des Nio ES8 thront der elektronische Assistent: Nomi, die Alexa des chinesischen Elektro-SUV
Quelle: Nio
Wie lange das Wiederaufladen dauert? In diesem Fall: Vollkommen egal. Zumindest jenen künftigen Kunden, die das optionale Batterietausch-System wählen. In Nios Wechselstationen soll der Tausch der Traktionsbatterie in rund drei Minuten erledigt sein. Für das Leasing des 70 kwh-Akkus veranschlagt das Unternehmen monatlich 165 Euro. Dafür sinkt der Verkaufspreis des Fahrzeuges um 13.000 Euro auf umgerechnet 45.000 Euro.

Ok Nomi, wo ist denn nun der nächste Händler, die nächste Batterietausch-Station? „Auf einem anderen Kontinent“, würde der elektrische Assistent antworten. Vorerst soll das Oberklasse-SUV ausschließlich in China verkauft werden. Dort will Nio mehr als 1.000 der benötigten Swap-Stationen errichten. Ähnliche Pläne gab es unter anderem von Tesla. Geschafft hat das bisher kein Hersteller.

Marktstart bereits 2018

Der Nio ES8 ist mehr als fünf Meter lang. Der Radstand beträgt gut drei Meter
Quelle: Nio
Der ES8 soll mithilfe einer Mehrfeld-Front- und vier Surround-Kameras autonomes Fahren auf gehobenem Niveau ermöglichen. Was genau der Hersteller darunter versteht? Kann uns zum gegenwärtigen Zeitpunkt wohl nicht einmal Nomi sagen. Allzu futuristische Ankündigungen würden wir dem Start-Up jedenfalls nicht abkaufen – der Marktstart soll schließlich bereits 2018 erfolgen. Bis dahin werden noch einige rechtliche Fragen zum autonomen Fahren offen sein. Auch in China.

In der näheren Zukunft sind andere Parameter beim Autokauf entscheidend. Zum Beispiel der Fahrkomfort. Hierfür verbaute Nio im ES8 eine Luftfederung. Oder die Variabilität: Der Beifahrersitz wird auf Knopfdruck zur Liege, Sitzreihe zwei und drei können vollständig umgelegt werden. Außerdem zählen in der Gegenwart die kleinen, liebenswerten Spielereien. Wie eben ein elektronischer Assistent, der in einem kleinen Display am Armaturenbrett wohnt. Die in eine Röhre gezwängte Alexa wäre neidisch.

 

Quelle: Mit Material von Sp-x

Im Nio ES8 sorgen zwei E-Motoren für insgesamt 480 KW (644 PS) und ein Drehmoment von 840 Newtonmetern. Wie viel Leistung der Akku abgeben kann, ist nicht bekannt
Quelle: Nio
Der Nio ES8 ist mehr als fünf Meter lang. Der Radstand beträgt gut drei Meter
Quelle: Nio
Auf dem Armaturenbrett des Nio ES8 thront der elektronische Assistent: Nomi, die Alexa des chinesischen Elektro-SUV
Quelle: Nio
Auf Knopfdruck wird der Beifahrersitz des Nio ES8 zur Liege
Quelle: Nio
Der Nio ES8 ist ein Siebensitzer. Die hinteren beiden Reihen können vollständig umgelegt werden
Quelle: Nio
Der Innenraum des Nio ES8
Quelle: Nio
Digitaler Tacho und Head-Up-Display im Nio ES8
Quelle: Nio