Nachspiel für BVBs Guerreiro: 90.000 Euro Geldstrafe
Raphaël Guerreiro wegen Fahrerflucht verurteilt
Ein teures Nachspiel für den portugiesischen BVB-Spieler Raphaël Guerreiro. Wegen Unfallflucht wurde dieser jetzt zu einer Geldstrafe von 90.000 Euro verurteilt.
Dortmund - Neun Monate nach einer Unfallflucht muss Fußballprofi Raphaël Guerreiro vom Bundesligisten Borussia Dortmund 90.000 Euro an gemeinnützige Einrichtungen zahlen. Das hat das Dortmunder Amtsgericht am Mittwoch entschieden. Guerreiro hatte zuvor gestanden, am 21. November 2016 in Dortmund einen Verkehrsunfall verursacht zu haben und trotzdem weitergefahren zu sein.
"Er hatte damals einen Blackout", sagte sein Verteidiger Alfons Becker. Der Spieler sei überfordert gewesen, weil er damals kaum Deutsch sprechen konnte. "Aus diesem Grund ist er kopflos geflohen", sagte Becker.
Guerreiro war am Mittwochmorgen auf Krücken im Dortmunder Amtsgericht erschienen. Der portugiesische Europameister hatte sich beim Confederations Cup einen Fußbruch zugezogen. Zu der Unfallflucht sagte er über einen Dolmetscher: "Mir ist bewusst, was ich da angerichtet habe. Das werde ich nie vergessen. Das hätte nie passieren dürfen."
Ein Blechschaden in Höhe von 2000 Euro
Der 23-Jährige hatte einem anderen Autofahrer mit seinem Porsche beim Abbiegen die Vorfahrt genommen. Dabei war es zu einem Blechschaden in Höhe von rund 2.000 Euro gekommen. Guerreiro war zwei Stunden nach dem Unfall allerdings selbst zur Polizei gegangen und hatte den Unfall gemeldet. Der Schaden ist bereits beglichen.
Die Staatsanwaltschaft und das Gericht hatten Guerreiro ursprünglich einen Strafbefehl und damit eine Art schriftliche Verurteilung geschickt. Darin war eine Geldstrafe von 120.000 Euro (40 Tagessätze à 3000 Euro) festgesetzt worden. Außerdem sollte ein neunmonatiges Fahrverbot verhängt werden. Weil Guerreiro dagegen jedoch Einspruch einlegte, kam es zum Prozess.
Richterin Stephanie Heinzelmann reduzierte die Geldstrafe wegen Unfallflucht am Ende auf 90.000 Euro und setzte sie sogar zur Bewährung aus. Damit Guerreiro aber nicht ganz ohne Sanktion aus dem Prozess herauskomme, legte sie gleichzeitig fest, dass er die Summe an insgesamt neun gemeinnützige Organisationen zahlen muss, darunter den Kinderschutzbund und die Verkehrswacht.
Quelle: dpa
Was in Köpfen von Leuten vorgeht, die dort ins Stadion gehen und damit indirekt dafür sorgen
das aus Jungspunden schnell Millionäre werden --- wird sich mir niemals erschließen.
Der Ärmste. Eine Geldstrafe von 90.000,- € und das zur Bewährung ausgesetzt. Wie muss er sich denn bewähren? Tore schießen oder keine Verkehrsdelikte mehr begehen?
Und ein Tagessatz von 3.000,- €? Sitzt der nur auf der Reservebank?
Otto-Normalverbraucher hätte das Monatsgehalt abdrücken dürfen und Gelegenheit bekommen, sich in den nächsten Monaten als Fußgänger zu bewähren.
Weis auch nicht was in meinen Kopf vorgeht...
Aber es fühlt sich gut an.
Heja BVB
Gejammer von Menschen ohne Hobby...
In diesem Sinne. Heja BVB. 😉
Naja, also wenn er 2 h später zur Polizei ging und es "nur" ein Blechschaden in Höhe von 2.000 € war...
Wäre eben die Frage, ob da ein Auto im Wert von 2.000 € komplett zerschellt ist oder ob das nur eine Beule war. Schön ist´s nicht, aber ist doch eben auch nur ein junger Kerl, der Fehler macht. Was soll man von einem 23 Jährigen erwarten, der nur Fußball im Kopf hat und so viel Geld, dass er sich um wenig sorgen muss? Da könnte man doch glatt das Jugendstrafrecht noch anwenden. Wo und wann wird der denn "erwachsen"?
Ich find´s grenzwertig den jungen Leuten zu viel Geld zu zahlen und halte nichts von Fußball, aber man muss schon einfach realistisch sein.
Ob hier bei einem anderen mit anderem Maß gemessen worden wäre... ich denke nicht, er hätte aber eben vielleicht die Rechtsschritte nicht wahrgenommen bzw. wahrnehmen können.
Ist doch aber generell so:
Habe ich eine dicke Karre, Vollkasko, verdiene gut, "meinen" Anwalt, dann werde ich ganz anders fahren als im Kleinstwagen, den ich mir so schon kaum leisten kann. Sieht man doch täglich auf der Straße. Hat nichts mit Neid zu tun... wer kann, der kann eben...
Das Argument glaube ich sehr gerne, allerdings dürfte man schon davon ausgehen können, dass im Ernstfall die Polizei recht zügig einen Dolmetscher für das Portugiesische organisieren kann 😊
Es ist aber dennoch kein Vorsatz erkennbar, daher ist die (saftige) Geldstrafe in Ordnung. Mit 90.000 EUR können gemeinnützige Vereine durchaus viel anfangen.
Merkwürdig. Wie viele Verständnis für einen 23-jähriger Porschefahrer bei Unfallflucht haben. Wäre er nur Sohn aus reichem Hause bekäme er das nicht. Als Balltreter ist er aber wohl quasi Nationalheiligtum. Bei deutlich geringeren Parkschäden können die Verursacher mit viel Glück auf eine Einstellung mit Auflagen hoffen. Hat leider mit Gerechtigkeit nichts zu tun.
Und sich auf seine mangelnden Deutschkenntnisse berufen finde ich einfach nur toll. Dann sollte er vielleicht Bus, Bahn und Taxi nehmen.
Dass Fußballfans ihr teils sauer verdientes Geld dazu nutzen, aus Balltretern Millionäre zu machen, ist deren Angelegenheit. Geht niemanden etwas an. Störend finde ich es eher, dass ich (bekennender Nicht-Fan) gezwungen bin, mich an den Wahnsinnsgehältern und Transfersummen mit der Zwangsabgabe zu beteiligen.
Fahrlässige Unfallflucht gibt es nicht. Einfach mal in § 142 StGB schauen. Und wenn die Geldstrafe auf Bewährung ausgesetzt ist (wie im Bericht geschrieben), können die gemeinnützige Vereine mit dem Geld bis zum Bewährungswiderruf gar nichts anfangen.
Ich glaube das Urteil ist nicht richtig widergegeben, sonst würde er ja quasi straffrei ausgehen. In anderen Quellen heisst es "...zu einer Zahlung von 90.000 Euro an gemeinnützige Organisationen in Dortmund verurteilt worden. Außerdem erhielt der 23-Jährige eine Bewährungsstrafe in Höhe von weiteren 90.000 Euro". Da wird ein Schuh draus.
Nicht nachvollziehen kann ich, dass wohl kein Fahrverbot verhängt wurde. Was z.T. die Verharmlosung der Tat anbelangt denke, ich dass jeder Geschädigte, der wegen einer Fahrerflucht leer ausgeht, das etwas anders sieht.
mit welcher Zwangsabgabe?
Teuer? Der weint sich sicher in den Schlaf deswegen. Pfff...😆
Rundfunkbeitrag ist eine Zwangsabgabe. Zahle ich zu Hause gerne, hab auch eine Gegenleistung. Zahle ich im Büro ungern, höre weder Radio noch sehe ich TV hier.
Was du "gern" bezahlst ist deine Sache. Aber zieh nicht die anderen mit rein.