Diesel-Debatte: Scheuer fordert Beitrag von ausländischen Herstellern
Scheuer nimmt ausländische Hersteller in die Pflicht
Im Zuge der Diesel-Debatte fordert Verkehrsminister Scheuer auch von ausländischen Herstellern einen Beitrag. Wie dieser aussehen soll, sagt er nicht.
Berlin - Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer hat an die ausländischen Autobauer appelliert, einen Beitrag im Kampf gegen schmutzige Diesel-Abgase und Fahrverbote zu leisten. "Ich sehe auf deutschen Straßen nicht nur deutsche Diesel", sagte der CSU-Politiker in einer Videobotschaft, die sein Ministerium am Dienstag ins Netz stellte. "Deshalb fordere ich die ausländischen Automobilhersteller auf, ihren Beitrag in der deutschen Diesel-Debatte zu leisten." Es könne nicht sein, "dass nur die deutschen Autobauer saubere Diesel liefern sollen und die ausländischen Produzenten von der Tribüne aus zuschauen und sich aus der Verantwortung stehlen."
Welchen Beitrag genau er meint, oder wie dieser aussehen soll, sagte Scheuer nicht. An den Updates der Motorsoftware, über die derzeit 6,3 Millionen Diesel-Pkw sauberer gemacht werden sollen, beteiligen sich auch die ausländischen Hersteller Alfa Romeo, Fiat, Jeep, Mazda, Renault, Dacia, Subaru, Suzuki, Ford und Opel. Ausländische Marken haben dem Verband der Automobilindustrie zufolge einen Anteil von etwa 30 Prozent an den Neuzulassungen in Deutschland.
Scheuer arbeitet derzeit an einem neuen Konzept, das darüber hinaus Dieselautos im Bestand sauberer machen und Besitzer älterer Diesel zum Umstieg auf sauberere Modelle bewegen soll. Scheuer hat dafür attraktivere Umstiegsprämien vorgeschlagen als diejenigen, die deutsche Hersteller nach dem Dieselgipfel im Sommer 2017 gestartet hatten. Hardware-Nachrüstungen älterer Diesel am Motor lehnt Scheuer weiterhin ab, hat aber angekündigt, dass auch sie, insbesondere für Euro-5-Diesel, geprüft würden.
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Quelle: dpa
Warum werden die in und ausländischen Autohersteller getrennt genannt? Die Autohersteller müssten für jedes Auto, das zu viele Schadstoffe ausstößt zur Kasse gebeten werden.
Die Autohersteller müssten auch einen Anteil an den Ladesäulenausbau leisten. Sie werden dadurch mehr E Autos verkaufen können.
Anstatt dessen werden die Autohersteller mit Forschungssubventionen für Leuchtturmprojekte bezahlt. Die Firmenwagenregelung kann man auch als Subvention bezeichnen.
... beteiligen sich auch die ausländischen Hersteller Alfa Romeo, Fiat, Jeep, Mazda, Renault, Dacia, Subaru, Suzuki, Ford und Opel.
Eine altdeutsche Marke - in den Köpfen von Otto Normal erst ein Amerikaner, jetzt wohl ein Franzose.
Warum ist PSA generell nicht aufgelistet? Die sind als Vorreiter in Sachen niedriger Schadstoffausstoß wohl sauber genug - gehört dann Opel nicht automatisch zu den Saubermännern?
@JanFred77:
Sorry. ich konnte nicht widerstehen. Ich habe es versucht, ehrlich! 😉
Herr Scheuer bewegt mal wieder heiße Luft....
Was macht eigentlich die "Ausländermaut"?
Diese CSU-Verkehrsminister sind für mich jämmerliche Marionetten...
Was genau ist denn "zu viele Schadstoffe" ?
De facto stoßen alle auf der Strasse befindlichen Diesel das aus, was zum Zeitpunkt ihrer Markteinführung per Gesetz zulässig war. Selbst der Großteil der Betrugsdiesel aus dem VW Konzern erfüllt inzwischen diese Anforderungen, mit Ausnahme einiger Hartleibiger, die seich gegen das Update gewehrt haben.
Von daher ist "zur Kasse bitten" hier ein frommer Wunsch, der schlichtweg nichtmal ansatzweise rechtlich durchsetzbar ist. Alles, was ein MInister hier erreichen kann, ist eine nachträgliche Verbesserung der Fahrzeuge, wenn es eben heute neuere Technoligien gibt, oder eben eine sukzessive Erneuerung des Fahrzeugbestandes, das alles aber immer auf Freiwilligkeit der Hersteller beruhend.
Ich bin kein Fan der Autolobby aber was der Minister da raus haut ist völliger Schwachsinn und blankes Wahrheitenverdrehen und auf gut Deutsch LÜGEN.
Die ausländischen Autos sind genau so sauber wie die Deutschen. Sie richten sich alle nach geltenden EU Normen und wenn einer negativ auffällt, wurde/wird das behoben.
Was soll also das Gelaber?!
Es gibt keine rechtliche Grundlage, warum die ausländischen Hersteller sich in irgend einer Weise beteiligen sollten um die Straßen sauberer zu machen.
Und dann diese ewige Angstmache, dass Diesel stinken und wir in Städten ja fast verrecken wegen der schlechten Luft. Die Luft wird von Jahr zu Jahr immer besser. Seit Jahren die Hetzjagt auf Diesel.... ICH KAN ES NICHT MEHR HÖREN.
Die Realität sieht aber dann wohl doch etwas anders aus. War aber klar, dass er diese Sichtweise hat.
Das ist (d)eine Meinung. Es gibt aber auch andere.
Ein interessantes Dokument dazu hat @Flaherty in seiner Signatur verlinkt.
...Hintergrund ist die Feststellung, dass – bis auf wenige Ausnahmen – praktisch alle neueren Diesel-Pkw die im EU-Recht vorgegebenen Grenzwerte nicht einhalten. Nach Untersuchungen des Umweltbundesamtes ist deutlich belegt, dass sowohl Euro 5 als auch Euro 6 Dieselfahrzeuge im Schnitt die Grenzwerte deutlich überschreiten. ...
...In tatsächlicher Hinsicht ist zunächst festzuhalten, dass sich in den meisten Fällen mit bloßen Software-Updates die Abgase nicht auf die EU-rechtlich vorgeschriebenen Werte senken lassen. Diese Lösung ist also bereits emissionsseitig unzureichend. ...
Die Grenzwerte sind bekannt?
Die werden trotzdem noch von vielen übertroffen.Dank der Abschalteinrichtungen, die die Motoren "schützen" sollen.Ist der Schutz von Motoren vor Schaden höher zu bewerten als der Schutz von Menschen vor zu hoher Schadstoffemissionen.
Das eine Abgabe für den Ausbau der Ladeinfrastruktur von der Automobilindustrie von mir ein frommer Wunsch ist,ist mir bewusst. Die Autoindustrie ist aber die Industrie,die vom Ausbau am meisten gewinnt.
Nicht in den für die jeweiligen Fahrzeugen geltenden Prüfvorschriften.
Nö. Es ist keine Meinung, sondern schlichtweg ein Fakt, dass die Hersteller zum Zeitpunkt der Markteinführung ihrer Produkte die dafür notwendige Typprüfung bestanden haben. Dass einer (ggfs nach heutigem Stand auch zwei) dabei betrogen haben, ist auch bekannt und wird korrigiert.
Alle anderen haben alle Homologierungstests bestanden, und infolge dessen eine nach EU Recht gültige Betriebserlaubnis erhalten. Das hat nichtmal ansatzweise etwas mit einer (von mir aus auch meiner) Meinung zu tun, und daran ändern auch "interessante Dokumente" ziemlich wenig.
Bei Gesetzen gibt es nichts zu bewerten. Da gilt eine ganz ganz simple Schwarz-Weiß Regel. Entweder man hält sie ein, oder man hält sie nicht ein.
Grenzwerte sind selbstverständlich bekannt, die dafür vorgeschriebenen Prüfvorschriften ebenso. Und dass ein Hersteller XY (egal welcher) die für die EU4 oder EU5 notwendigen Grenzwerte gemäß der dafür vorgeschriebenen Prüfprozedur eingehalten hat, ist ein ziemlich eindeutig nachzuweisender Fakt.
Jetzt darf natürlich jeder, auch Du, die jeweiligen Grenzwerte oder auch die dazugehörige Prüfvorschrift gut finden, oder eben auch nicht so gut, das wäre eine Bewertung. Das ändert aber weder an dem Grenzwert, noch an der Vorschrift, noch an der Tatsache, ob eine Hersteller die Norm einhält, nichts. Da gibt's nur 'ja' oder 'nein' , vollkommen unabhängig von Deiner persönlichen Bewertung.
Ich verstehe hier langsam nur noch Bahnhof bzw. sehe offenbar nur einen Hass auf die deutsche Automobilindustrie.
In den immerwährenden Diskussionen darüber, kommen (natürlich und richtigerweise!) immer Hinweise auf auch die anderen Hersteller. Jetzt geht's hier mal um andere...isses auch wieder nicht richtig und noch mehr, es wird sogar verteidigt...doch wehe dem, der das für das "deutsche Dieselthema" tut 🙄
Wobei das "verteidigt" nun allerdings auch wieder zutrifft (und zwar auch für deutsche Fabrikate! ), denn die Fahrzeuge dieser Klassen und Zeit, wurden nie dafür ausgelegt im realen Betrieb geprüft zu werden, auch wenn das die ganzen ums Feuer tanzenden Rumpelstilzchen gerne so hätten und es so oft wiederholen (davon wirds trotzdem nicht wahr) 😉
@XLTRanger
Direkte Frage(n) an dich.
Warum hat man sich auf europäischer Ebene in den 70/80er Jahren dazu entschlossen, Abgasnormen fest zu legen?
Welches Ziel, welchen Effekt wollte man erreichen?
Was meinst du?
Sicher?