Umfrage: Radfahrer sind eines der größten Sicherheitsprobleme
Schlechte Sicht, Baustellen und Radfahrer
Was verunsichert Autofahrer im Straßenverkehr am meisten? Forsa hat bei rund 1.500 Personen nachgefragt und die größten Störfaktoren festgestellt.
Berlin - Jeder zehnte Autofahrer hält Fahrradfahrer für eines der größten Sicherheitsprobleme im Straßenverkehr. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Forsa-Umfrage im Auftrag der Versicherung CosmosDirekt. Demnach gaben 74 Prozent der 1.506 befragten Autofahrer an, bei riskantem Verhalten eines Radfahrers schon einmal Angst oder ein mulmiges Gefühl gehabt zu haben.
Elf Prozent nannten Radfahrer, die Verkehrsregeln missachten, als einen von drei Aspekten, die die Verkehrssicherheit am meisten gefährdeten. Noch mehr Schrecken verbreiten den Ergebnissen zufolge Motorradfahrer, die auf Landstraßen überholen: 79 Prozent sagten, in so einer Situation bereits ein ungutes Gefühl gehabt zu haben.57 Prozent der Befragten gaben zudem an, dass Motorradfahrer, die sich im Stau zwischen den Autos durchschlängeln, bei ihnen bereits Unbehagen ausgelöst hätten.
Auch schlechte Sichtverhältnisse (78 Prozent) und Baustellen auf der Autobahn (62 Prozent) verunsicherten viele Fahrer. Frauen gaben durchweg häufiger an als Männer, in den abgefragten Situationen schon einmal Angst gehabt zu haben.
Im ersten Halbjahr 2018 sind auf deutschen Straßen weniger Menschen gestorben als im Vorjahreszeitraum. Die Zahl der Verkehrstoten ging laut Statistischem Bundesamt um 3,3 Prozent auf 1.474 Menschen zurück. Von Januar bis Mai starben allerdings 11 Prozent mehr Menschen als im Vorjahreszeitraum bei Unfällen mit Lkw, Sattelschleppern und anderen Güterkraftfahrzeugen.
Quelle: dpa
Volle Bestätigung.
Liebe Fahrradfahrer: Wenn ihr einen Radweg seht, meidet diesen bitte grossräumig, dieser ist nur für Anfänger gedacht!
^^ Ironie oder Wahrheit?
Bin als Fußgänger und als PKW-Fahrer, manchmal auch als Radfahrer unterwegs. Die offenkundige Rücksichtlosigkeit meiner Rad fahrenden Mitbürger erstaunt mich zuweilen immer wieder. Das ist echt beschämend.
Wenn ich selbst mit dem Rad fahre, fahre ich bewusst defensiv. Aber regelkonform als Radler unterwegs zu sein, ist oft genug gar nicht so einfach. Auf der Straße fahren erzeugt ein intensives Unsicherheitsgefühl sofern keine Radwege vorhanden sind. Manchmal ist es eine Crux, will man die Fahrtrichtung ändern, weil die Straße dafür erst überquert werden muss. Deshalb scheinen viele Radler sich auf den Fußwegen mitzubewegen, was mich als Fußgänger in Berlin enorm belastet.
Und: Möglicherweise ist nicht nur der motorisierte Verkehr schneller geworden, sondern gefühlt auch die Radfahrer. Als Fußgänger ist das in manchen Situationen echt beängstigend, weil ein möglicher Crash ein enormes Risiko darstellt.
Die Antworten in der Studie sind so grotesk, das kann nur Ironie sein.
Wenn wir es kurz zusammenfassen:
- Auto --> Baum/Brückenpfeiler --> Autofahrer ziemlich sicher tot
- Auto --> Lkw --> Autofahrer wahrscheinlich tot
- Auto --> Auto --> Autofahrer ggf. tot
- Auto --> Fahrrad --> Autofahrer lacht sich tot
Wenn diese Studie (und die Stammtischkommentare bei MT) eins zeigt, dann dass Leute Gefahren nicht einschätzen können.
VPL, die Leute wollen auch keine Radfahrer plattfahren.
Klar, die haben ja auch mehr Gänge und sind leichter, das ist nicht mehr so anstrengend wie früher. Dazu die Pedelecs.
Was mir im Zeitalter der LED übrigens völlig rätselhaft ist: warum haben Fahrräder keine Blinker?
Meine Empfehlung: Einfach mal 2 Stunden über die bestens ausgebauten Radwege des deutschen Straßennetzes fahren. Am besten mit dem Rennrad. Falls es wegen schlechter Fahrbahnoberflächen oder zugeparkter Radwege dann doch einmal die Straße sein muss, damit rechnen, dass Autofahrer mit Rachegelüsten nicht davor zurückschrecken, in lebensgefährdendem Abstand laut hupend klar zu machen, wem die Straße gehört. Dabei den Reflex unterdrücken, einfach mal einen ordentlichen Tritt in die Seitentür vorzunehmen.
Was verunsichert Autofahrer im Straßenverkehr am meisten?
Ähm ... andere Autofahrer? Die, die dich von hinten überholen, während du an der roten Ampel wartest? Die mit 10 cm Abstand bei 180? Die, die auf der rechten Spur nochmal Gas geben, damit Du nicht auf die Autobahn auffahren kannst? Die, die in den Kreisverkehr so rüde einfahren, dass du bremsen musst? Die, dir auf der Landstraße auf deiner Spur entgegenkommen, weil sie hirnlos überholen? Die, dich im Kolonnenverkehr auf der AB rechts überholen und dir dann auf den Millimeter vor die Nase ziehen?
Ach so, die Antwortmöglichkeit gab es gar nicht in der Umfrage.
Was für n Nonsens. Danke, CosmosDirekt.
Und: den Autofahrer nervt es natürlich nicht, wenn er keinen Schulterblick macht, und einen Radfahrer auf dem Radweg übersieht. Oder auf dem Radweg parken. Nervt den Autofahrer auch nicht. Alles cool für alle.
Schon recht und auch nachvollziehbar.
Wobei ich das Geschwindigkeitsargument nicht so richtig nachvollziehen kann. Auf dem Rad ist kaum jemand mit mehr als 25 km/h unterwegs. Der Durchschnitt eher mit 15 km/h. Warum das bei einer innerstädtischen Regelgeschwindigkeit von 50 km/h für viele Menschen so ein großes Problem ist, erschließt sich mir nicht.
Zur Frage nach den Blinkern: Weil sie der Gesetzgeber nicht für erforferlich hält und sie nicht zulässig sind. Dazu § 67 StVZO Abs. 4 S. 3 (Hervorhebung durch mich):
"Nach vorne und nach hinten wirkende Fahrtrichtungsanzeiger, genehmigt nach der Regelung Nr. 50 der Wirtschaftskommission der Vereinten Nationen für Europa (UNECE) – Einheitliche Bedingungen für die Genehmigung von Begrenzungsleuchten, Schlussleuchten, Bremsleuchten, Fahrtrichtungsanzeigern und Beleuchtungseinrichtungen für das hintere Kennzeichenschild für Fahrzeuge der Klasse L (ABl. L 97 vom 29.3.2014, S. 1) und angebaut nach der Regelung Nr. 74 der Wirtschaftskommission der Vereinten Nationen für Europa (UN/ECE) – Einheitliche Bedingungen für die Genehmigung von Fahrzeugen der Klasse L 1 hinsichtlich des Anbaus der Beleuchtungs- und Lichtsignaleinrichtungen (ABl. L 166 vom 18.6.2013, S. 88) sowie Anordnung der Bedienteile nach der Regelung Nr. 60 der Wirtschaftskommission der Vereinten Nationen für Europa (UNECE) – Einheitliche Vorschriften für die Genehmigung zweirädriger Krafträder und Fahrräder mit Hilfsmotor hinsichtlich der vom Fahrzeugführer betätigten Bedienteile und der Kennzeichnung von Bedienteilen, Kontrollleuchten und Anzeigevorrichtungen (ABl. L 297 vom 15.10.2014, S. 23), sind nur bei mehrspurigen Fahrrädern oder solchen mit einem Aufbau, der Handzeichen des Fahrers ganz oder teilweise verdeckt, zulässig."
Ich wusste das das Argument mit dem Belagszustand kommt, aber das kann ich nicht gelten lassen.
Ich wohne in BaWü und hier wurde von den Grünen die Radwege massiv ausgebaut, vergrössert und nagelneu geteert.
Passt den Radfahrern immer noch nicht.
Also nächstes Argument bitte warum es doch so eine Zumutung ist für die armen Radfahrer auf dem super glatten Radweg zu fahren?
Das Rennrad ist ein Sportgerät und gehört nicht auf die Strasse , erst recht nicht wenn es den üblichen Zustand der Strasse bzw des Radweges nicht bewältigen kann.
Ich darf mit meinem Sportgerät, eine Vollcross-Maschine, auch nicht auf die Strasse (oder den Radweg)
Gleiches Recht für alle !!!!
Und wenn du wüßtest welchen Reflex ich mir manchmal als Autofahrer unterdrücken muß
@ Biggismalls:
Geteert? Ich hoffe nicht.
Davon abgehesen: überall Radwge und alle nagelneu? Auch in Stuttgart? Wow, das klingt zu schön um wahr zu sein und genau das ist es leider auch.
Wo jetzt genau die große Verunsicherung bei Autofahrern in der Studie herkommt, erklärt dein Straßenbenutzungsargument aber auch nicht. Nochmal für's Protokoll: Straßenbenutzung ist der Regelzustand seit 1997. Ist das nach mittlerweile 21 Jahren noch immer der Grund für deine Wut als Autofahrer?
Für das Protokoll:
§ 2 Abs. 1 StVO: "Fahrzeuge müssen die Fahrbahnen benutzen, von zwei Fahrbahnen die rechte. Seitenstreifen sind nicht Bestandteil der Fahrbahn."
und
§ 2 Abs. 4 S. 4 "(...) Eine Pflicht, Radwege in der jeweiligen Fahrtrichtung zu benutzen, besteht nur, wenn dies durch Zeichen 237, 240 oder 241 angeordnet ist. Rechte Radwege ohne die Zeichen 237, 240 oder 241 dürfen benutzt werden. Linke Radwege ohne die Zeichen 237, 240 oder 241 dürfen nur benutzt werden, wenn dies durch das allein stehende Zusatzzeichen „Radverkehr frei“ angezeigt ist."
@ Gururom:
Das ist falsch. Macht ja nichts, ich erkläre es gern: Ein Rennrad ist in Deutschland ein gewöhnliches Fahrrad und mit der entsprechenden Beleuchtungsanlage und Reflektoren (ja, auch Steckleuchten sind da erlaubt!) jederzeit zur Benutzung öffentlicher Straßen berechtigt. Es gelten die Regeln zur Benutzungspflicht wie oben geschildert.
Im Durchschnitt ist das durchaus so. Aber die "Außerreißer" haben zahlenmäßig kräftig zugenommen, also rein gefühlt. Ob das objektiv auch so ist, würde ich zwar vermuten, aber Daten dazu habe ich keine.
In Berlin sehe ich recht häufig einzelne Radler, die echt gut in die Pedale treten. Blöd ist nur, wenn man als Fußgänger oder wenn Dein Kind mit einem 80 kg-Menschen + 10 kg Fahrrad kollidiert. Klar will man das nicht, aber Radwege müssen manchmal überquert werden. Dann sind Highsped-Radler ein enormer Risikofaktor, weil die Radwege oft genug diese Tempi für die Sicht nicht hergeben.
Als Autofahrer ist es auch nicht witzig, wenn man sich auf einem Fußgängerüberweg zubewegt und plötzlich wird ein Radfahrer sichtbar, der dort die Straße kreuzt. Klar ist der im Unrecht, weil er nur dann Vorrang hat, wenn er absteigt. Frage mich aber nur, wieviele diese Regeln befolgen. Stress entsteht dann trotzdem beim Fahren.
@ a3Autofahrer.
Volle Zustimmung! Vor allem das Verhalten einiger Experten auf zwei Rädern an Fußgängerüberwegen ist ätzend. DA kann ich die Studie bzw. die Verunsicherung sehr gut nachvollziehen. Genauso wie das Radeln auf Gehwegen oder entgegen der Fahrtrichtung. Das nervt jeden anderen Verkehrsteilnehmer und sollte dringend unterbunden werden.
Bei der Geschwidnigkeit ist es - vermute ich - tatsächlich die fehlende Gewöhnung der Autofahrer. Ich hoffe da schlägt die Pedelecwelle irgendwann positiv durch und man erwartet es eher, dass viele Radfahrer schnell unterwegs sind.
Die Analyse mit den Gehwegen stimmt auch. Von Fußgängern kann man im geschützten Sietenraum nicht allzu viel Aufmerksamkeit erwarten. Ich würde schnellen Radverkehr deswegen immer lieber auf der Fahrbahn sehen. Aber da gibt es ja mehr als eine Gegenstimme 😉
Es gibt sogar die Verpflichtung die Radwege zu benutzen? Wow!
Finde das ist aber zuviel verlangt, der sportliche Ehrgeiz und toller Belag geht schliesslich vor die Sicherheit. Das weiss doch jeder.😉
Ja, die Radwege wurden in BaWü neu ausgebaut. Sie sind in Deutschland allgemein gut ausgebaut.
Aber dazu muss man auch manchmal durch ein Waldstück. Mit super glattem Belag. Ist sogar schneller.
Benutzen will sie trotzdem niemand.
Ich kenne die Sicht vom Auto, ÖV, Fahrrad, und Fussgänger. Die beiden Letzteren sind die schwächsten Verkehrsteilnehmer nehmen sich aber im Gegenzug häufig das Meiste raus. Halten sich alle an die Regeln funktioniert das Ganze ganz gut. Am schlimmsten sind Verkehrsteilnehmer die sich nicht an die Regeln halten und dadurch unberechenbar werden.
Aktuell sind das meiner Meinung eine Untergruppe nämlich die E-Bikes, resp. Pedelecs. Schneller als klassische Fahrräder, nicht besser sichtbar und häufig nicht Regelkonform unterwegs (von Gehsteig zur Strasse wechselnd und zurück, quer oder bei Rot über Kreuzungen, etc.).