Vergleich: Subaru Impreza (2017, G5) gegen Subaru XV (2017, G5)
Subarus ungleiche Kompakt-Zwillinge im Duell
Gleiche Plattform, gleicher Antrieb, ähnliche Optik: Der Subaru XV ist die SUV-Variante des Impreza. Doch die Kompakten trennt mehr als ihre Höhe. Eine Vergleichsfahrt.
Frankfurt – Diese zwei Subaru-Modelle würden bei anderen Herstellern womöglich unter einer Typenbezeichnung laufen: Gleiche Basis, gleiche Antriebe, ähnliche Optik - der Subaru XV ist ein höher gelegter Impreza mit geringfügigen Änderungen an der Karosse. Eigentlich hätte da ein Namenszusatz gereicht. Adventure, Wildlife, irgendwas in der Art - alles andere von Allroad bis Rocks ist ja bereits vergeben.
Doch die zwei Namen ergeben Sinn. Die Plattform-Brüder ähneln einander weit weniger als das Datenblatt vermuten lässt. Das Fahrgefühl ist unterschiedlich, viele Talente sind anders gelagert. Wir sagen, was die ungleichen Zwillinge können. Und welcher Subaru zu welchem Käufer passt.
Unterbau: Die gleiche Plattform
Impreza und XV sind die ersten Fahrzeuge auf Subarus neuer Global-Plattform. Auf demselben Unterbau werden die nächsten Generationen der Offroader Outback und Forester stehen. Subaru bereitete die Bodengruppe für den Einsatz von Elektro- und Hybridantrieben vor. Die ersten Subi-Modelle mit E-Motor kommen garantiert nicht vor 2020 – und höchst wahrscheinlich mit Allradantrieb. Bei Impreza und XV ist er alternativlos. So wie das CVT-Automatikgetriebe „Lineartronic“.Entscheiden kann der Kunde, ob ein 1,6-Liter oder ein 2,0-Liter-Aggregat die Kraft in den Antriebsstrang schickt. Beides Vierzylinder-Boxer, beides Sauger, beides Benziner. Der kleinere Motor hätte einen Lader bitter nötig. Magere 114 PS bei späten 6.200 Umdrehungen – damit bleiben in XV und Impreza nur die „Aggregats-Zustände“ lahm oder laut. Wir empfehlen den 2,0-Liter-Motor mit 156 PS und 196 Newtonmeter. Ab rund 3.500 Umdrehungen bietet er ordentlichen Vortrieb, die Höchstleistung liefert er kurz bevor der Drehzahlbegrenzer einsetzt.
CVT-Automatik: Gummiband-Brüder
Mit potenterem Aggregat wird es XV und Impreza hierzulande nicht geben. Subarus Heizer-Ambitionen sterben in Europa mit dem Rallye-Derivat WRX STI im Laufe des Jahres 2018. Die Japaner predigen nun Sicherheit und Komfort.Attribute, die sich problemlos ohne ein knackiges Handschaltgetriebe oder ein Gänge-durchfeuerndes Doppelkupplungsgetriebe erfüllen lassen. Nur: Mit der stufenlosen Automatik-Variante ist es wie mit Blutwurst: Mag man oder hasst man, dazwischen gibt es wenig. Subarus Interpretation des CVT-Getriebes lässt Kritiker jedoch nicht sofort würgen: Sieben einprogrammierte Fahrstufen simulieren Gänge, der Fahrer kann über Wippen am Lenkrad Einfluss nehmen. Steht der Schalthebel auf M, bevormundet das System den Fahrer selten.
Das System in Impreza und XV wirkt verbindlicher als die CVT-Lösungen vieler anderer Hersteller. Doch im Ansatz bleibt das Grundproblem bestehen: Ein beim Kick-Down hoch orgelnder Motor bei zunächst mäßigem Vortrieb, der viel zitierte Gummiband-Effekt.
Assistenzsysteme: Die selben Augen
Auf ein manuelles Getriebe wird bei Impreza und XV „wegen der Assistenzsysteme“ verzichtet, sagt Subaru. Und meint: Wegen der Kupplung. Klar, der Trick moderner Fahrassistenzsysteme gelingt nur ohne drittes Pedal: Wenn sich das Auto im ACC-Modus an den Vorausfahrenden hängt, hinter diesem bis zum Stillstand abbremst und von selbst wieder losfährt.Subaru braucht dafür ausschließlich ein Stereo-Kamera-System namens „Eye-Sight“. Anders als bei anderen Herstellern gibt es kein Radar. XV und Impreza verraten über einen Monitor an der Mittelkonsole, ob sie ein anderes Fahrzeug tatsächlich erkannt haben. Das beruhigt, wenn sich die Kompakten mit dem Bremsen vor einer stehenden Kolonne gelegentlich recht lange Zeit lassen. Viele Modelle mit Radar-Unterstützung sind genauso risikofreudig. Neben dem adaptiven Tempomat bietet Subaru noch Spurhalteassistenten sowie Blind-Spot-Warner für Impreza und XV an.
Innen sind Subarus Kompakter und Subarus Kompakt-SUV weitestgehend identisch. Der Innenraum ist angenehm sachlich gestaltet. Keine Schnörkel, keine Design-Experimente. Die Leder-Einlagen sind großzügig unterfüttert, das Plastik im oberen Bereich zumindest ein bisschen. Die Sitze bieten ausreichend Seitenhalt, sind jedoch relativ weich gepolstert.
Fahrverhalten: Ähnliche Technik, anderes Gefühl
Der kompakte Impreza fühlt sich agiler an als sein Plattform-Bruder. Die Lenkung ist angenehm direkt. Gleichzeitig im Bereich um die Mittelstellung nicht übertrieben sensibel. Das macht Autobahn-Fahrten entspannter. Der Kompakte neigt sich in Kurven kaum. Die Vorderachse kommt mit kleinen Fahrbahnunebenheiten gut zurecht, die Dämpfer der Hinterachse nicht immer. Sie ist übertrieben hart für ein Auto mit insgesamt eher braver, untersteuernd ausgelegter Abstimmung.Im XV kommen Schläge selten durch. Das Kompakt-SUV trägt unaufgeregt über Kanten und Rillen im Asphalt. Rückmeldung wird trotzdem nicht komplett herausgefiltert. Zügig Fahren auf der Landstraße kann Spaß machen, auch die Lenkung ähnelt jener des Impreza. Doch in engen Kurven schiebt er früher über die Vorderräder als die flachere Alternative. Das Auto fühlt sich insgesamt robuster, solider an als der Kompakte. Aber eben auch schwerfälliger. Man vermutet einen veritablen Gewichtsunterschied – und wird prompt vom Datenblatt widerlegt. Mit dem 2,0-Liter Aggregat wiegt der Impreza 1.405 Kilo, für den XV in derselben Motor- und Ausstattungsvariante gibt Subaru 1.443 Kilogramm an – eine Differenz von schlanken 38 Kilogramm.
Das Stabilitätsprogramm ist in beiden Modellen deaktivierbar. Für manche Subaru-Kunden ist das entscheidend – die Produkte des einstigen Rallye-Weltmeisters werden zum Teil immer noch als Drift-Spielzeug gekauft. Klappt mit dieser Leistung nur auf Schnee. Da allerdings sogar mit aktiviertem Schleuderschutz – Impreza und XV lassen mit Sicherheitsnetz per Gas induzierte Heckausbrüche so lange zu, bis der Fahrer bremst oder entschieden gegenlenkt. Dann rattert das System die Autos per Bremseingriff wieder zurück in die Spur.
Laden und ziehen: Filigrane Ösen, hohe Kanten
In XV und Impreza ist der Platz für die Passagiere großzügig bemessen. In beiden Reihen. Doch im Fond bieten die äußeren Plätzen wenig Kopffreiheit. Auf dem Mittelplatz stört der Kardanwellen-Tunnel.Die Bank lässt sich in beiden Modellen im Verhältnis 60:40 umlegen. Dann stehen anstelle der regulären 385 Liter jeweils bis zu 1.310 Liter bereit. Als Lastesel ist der Impreza geeigneter: Beim XV ist die Ladekante höher, liegt auf einer Höhe von rund 0,8 Metern. Beim Impreza beginnt die Heck-Öffnung rund 12 Zentimeter weiter unten. An der Innenseite geht es bei beiden Subis wieder 11 Zentimeter nach unten.
Im Gepäckraum bieten Impreza und XV mehrere Ösen zur Ladegut-Sicherung. Die Plastik-Ringe wirken etwas filigran, die Transportfläche steigt bei umgeklappten Sitzen leicht an. Beides nicht optimal beim Transport sperriger Gegenstände. Den „Schwertransport“ erledigen viele Subaru-Kunden ohnedies mit dem Anhänger. Als Zugfahrzeug ist der XV geeigneter: Bis zu 1.400 Kilo darf das SUV ziehen, bei der Fließheck-Limo sind es 200 Kilogramm weniger.
Preise: (Rund) 1.000 Euro Differenz
Mit dem 1,6-Liter-Motor und der Basis-Ausstattung startet der XV ab 22.980 Euro. Mit 2,0-Liter-Aggregat beginnen die Preise bei 27.980 Euro. Die entsprechenden Impreza-Modelle starten bei exakt 1.000 Euro weniger. Die Preisgestaltung ist in allen Ausstattungsvarianten (Trend, Comfort und Exclusive) ähnlich, ihr Umfang nahezu identisch. Die Sport-Variante ist dem Impreza mit 2,0-Liter-Motor vorbehalten. Fahrwerk und Motor bleiben beim Top-Impreza (ab 31.680 Euro) unangetastet. Äußerlich unterscheidet er sich durch 18-Zoll-Alufelgen und breitere Schweller von den Baureihen-Brüdern. Der wahre Sport ist eben im Kopf.
Fazit
Erstaunlich, dass aus so vielen gleichen Komponenten zwei so unterschiedliche Autos entstehen. Am 2,0-Liter führt in beiden Fällen kein Weg vorbei. Der Impreza ist die agilere Option. Kein richtiger Sportler, doch im Subaru-Portfolio künftig das Mittel der Wahl für alle, die einen kompakten flotten Allradler für die Landstraße wollen – und mit einer unkomfortablen Hinterachs-Dämpfung leben können. Der XV ist die Alternative für die Cruiser. Die Anhänger-Besitzer. Die mit den abgelegenen Ausflugszielen.
In Deutschland werden sie insgesamt in der Mehrheit sein: Der ausgelaufene XV war 2017 Subarus zweitwichtigstes Modell. Vom Kompakt-SUV gingen zehn mal so viele Exemplare weg wie vom Impreza.
Technische Daten Subaru Impreza
- Modell: 2.0i Exclusive
- Motor: 2,0-Liter-Vierzylinder-Benziner
- Leistung: 156 PS (115 kW) bei 6.000 U/min
- Drehmoment: 196 Nm bei 4.000 U/min
- Getriebe: stufenloses Automatikgetriebe mit 7 simulierten Stufen, Allradantrieb
- 0-100 km/h: 9.8 s
- Höchstgeschwindigkeit: 205 km/h
- Verbrauch: 7,0 l/100 km
- CO2: 159 g/km
- Länge: 4,460 m
- Breite: 1,775 m
- Höhe: 1,480 m
- Leergewicht: 1.405 kg
- Kofferraum: 385 bis 1290 l
- Preis Testwagen: 28.480 Euro
- Basispreis mit 2,0-Liter-Motor: 26.980 Euro
Technische Daten Subaru XV
- Modell: 2.0i S Exclusive
- Motor: 2,0-Liter-Vierzylinder-Benziner
- Leistung: 156 PS (115 kW) bei 6.000 U/min
- Drehmoment: 196 Nm bei 4.000 U/min
- Getriebe: stufenloses 7-Gang-Automatikgetriebe, Allradantrieb
- 0-100 km/h: 10,4 s
- Höchstgeschwindigkeit: 194 km/h
- Verbrauch: 6,9 l/100 km
- CO2: 155 g/km
- Länge: 4,465 m
- Breite: 1,800 m
- Höhe: 1,615 m
- Leergewicht: 1.443 kg
- Kofferraum: 385 bis 1310 l
- Testwagen-Preis: 29.980 Euro
- Basispreis mit 2,0-Liter-Motor: 27.980 Euro
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Diese hübschen Fotos vom Geländeeinsatz sind stets amüsant anzuschauen...wieviele Fahrzeuge der Serie wohl in den Genuss kommen werden?
Ist aber eine gute Verkaufsförderung dieser Artikel..
Subis kauft man vor allem auch wegen der Geländekompetenzen. Sonst könnte man ja auf den permanenten Allrad verzichten, da er auch etwas Mehrverbrauch bedeutet....
Die klassische Kundschaft fährt auch gerne mal abseits befestigter Straßen und Wege!
Ja sicher - die Zulassungszahlen werden sich verdoppeln, gar ver-x-fachen!
(100 Neuzulassungen im Monat statt 25 - so ungefähr, nicht?)
Genauso rasantes Wachstum und hoher Marktanteil wie bei den Elektroautos. 😆
Ich schiele so ein wenig auf den Impreza, den es nun wieder mit 150 PS gibt, was nicht immer der Fall war. Dem Diesel weint auch keiner hinterher.
Aktuell ist er mit noch etwas zu teuer, aber in zwei bis drei Jahren sieht das besser aus und ich hätte wieder einen Impreza, mit dem ich sehr zufrieden war. Die Straßenlage und Traktion war einfach unerreicht gut und damit der Reifenverschleiß extrem niedrig.
Die ganzen Spötter sollten sich vielleicht mal vor Augen führen wie viele Autos Subaru in den USA und Down Under verkauft. Gerade in Neuseeland eine der meistverkauften Marken. Der Impreza war dort sogar vor einiger Zeit das meistverkaufte Auto überhaupt, wenn ich nicht irre...
Dort gibts auch viele üble Schotterpisten... Einen Golf möchte man da eher nicht fahren.
für den xv sprechen vor allem die 13 liter mehr tankinhalt.super wagen.
Da spricht auch noch die Bodenfreiheit von 220mm welches SUV gibts denn noch mit so viel Bodenfreiheit? Bei den meisten ist bei 180mm schluss. Viele haben sogar nur 150mm.
Hinzu kommt bei Subaru ein echt guter Allradantrieb mit 3 Differentialen wobei das Mittlere soweit mir jetzt bekannt ist jetzt elelktronisch reglbar ist.
Einzig das manuelle Getriebe vermisse ich, weshalb ich auf den Vorgänger ausgewichen bin.
Das hat mit Spott nichts zu tun - es spiegelt doch nur die Tatsachen wider.
Zum Glück verkaufen sich die Modelle in anderen linksgelenkten* Gegenden besser, sonst würde die Marke hier wohl genauso aussterben wie Daihatsu.
Die wenigsten Leute sind Förster oder Jäger und ebenso wenige wissen eben Qualität zu schätzen...
*Lenkrad links, nicht wie z. B. in Japan rechts
... ich hab letzte Woche einen XV 2,0i in der Exclusive-Version für eine Mitarbeiterin bestellt. Liefertermin KW 20.
Wegen der ganzen Diesel-Problematik sollte es ein Benziner werden.
Gesetzt waren:
- kleiner SUV
- ca. 150 PS als Benziner
- Allradantrieb (ist ja heute bei SUVs nicht mehr selbstverständlich)
- Mindestausstattung: Klima, Navi, Rückfahrkamera
und das Ganze zu einem Preisrahmen von maximal 28.000 € incl. Überführung und MWSt.
Das war nicht einfach, bis ich mich erinnert hatte, dass wir vor ewigen Zeiten mit einem Subaru Legacy sehr zufrieden waren. Das Auto war fast unkaputtbar.
So einen XV Exclusive mit 156 PS gibt es im Net so ab 26.500 € (Neufahrzeug, kein EU), ich hab beim Händler in der Nähe geringfügig mehr bezahlt, spar mir aber ein paar Hundert km durch die Republik zu fahren um das Auto zu holen.
Schaut Euch mal an, was der Exclusive Alles an Ausstattung hat. Dafür bezahlt man bei deutschen Premiumherstellern 10 - 15.000 € extra ... 😉
Für 3.000 € mehr gibt es den Exclusive+, der hat dann zusätzlich noch Leder, elektrische Sitze, Lenkradheizung und Panoramadach. Der kosten dann 30.000 € und hat Sonderausstatung die bei anderen Herstellern 15 - 20.000 € kostet.
Und das ist wirklich alles gut und solide verarbeitet und macht keinen minderwertigen Eindruck, wie ich bei der Probefahrt festgestellt habe. Offen gestanden war ich bei der Probefahrt sehr positiv überrascht.
Wenn jemand ein schlechtwegetaugliches Allrad-Suv braucht, führt am XV preis-/leistungsmäßig kein Weg vorbei.
Wenn irgendwann mal der Yaris meiner Partnerin die Biege macht, werde ich ihr den Impreza dringend ans Herz Legen. SUV braucht sie nicht, aber Allrad hätte sie gerne.
XF-Coupe
hm auf den Bildern ziemlich ungleicher vergleichstest... n suv mit nem kompaktwagen zu vergleichen... kommt nur mir das komisch vor?
Ich habe noch den Forester SF bin total zufrieden 300tkm gelaufen ,und bis auf den durst im Anhängerbetrieb sehr begeistert. Was den Allrad angeht spitze da halten andere Hersteller nicht mit .
Ich bin den Neuen gefahren mir gefällt nur das Getriebe nicht was ja auch hier technisch das selbe ist.
Wenn wieder Subaru dann nur mit dem oldschool vorgelege Handgeschaltet.
Sonst trennen sich die wege beim nächsten auto.
Allerdings gefällt mir der Innenraum deutlich besser als früher es wirkt hochwertiger.
Lies den Test genau. Beide bauen auf der selben Platform auf darum geht es ja.
Wenn man mal in die bergigen Regionen der Schweiz fährt, ist es wie mit VW in Deutschland, nur umgedreht. Massenhaft Subarus. Die werden schon wissen, warum sie keinen Allrad-VW fahren.
Nach einer Forester Diesel CVT Probefahrt muss ich sagen, dass mich die Subaru Version des CVTs nicht so sonderlich gefällt, gibts denn da eine Möglichkeit, die Schaltstufensimulation zu deaktivieren und das Getriebe zu nutzen, wie es gedacht ist?
Wie sieht es mit Anhängerbetrieb aus? Gerade bei XV und Forester bietet sich das ja eigentlich an. Macht das das CVT mit?