Top Ten: Die besten Geländewagen
SUV-freie Zone von Lada bis Landy
Steil ist für sie ein relativer Begriff, Schlamm eine Einladung. Diese zehn Offroader können, was schicke SUV nur simulieren: Klettern und waten, wo andere längst stehen.
Von Arild Eichbaum
Top 10: Echte Geländewagen
SUV sind der letzte Schrei – aber eben auch verweichlichte Ausgaben ihrer Vorbilder, der echten Geländewagen. Die "Stadtgeländewagen" kommen zumeist ohne Kastenrahmen und Starrachse aus, oft ohne Allrad - von Differenzialsperren oder Untersetzung ganz zu schweigen.
All das müssen sich echte Geländewagen nicht nachsagen lassen. Die simulieren ihre Geländetauglichkeit nicht optisch, sondern besitzen echte Offroadkompetenz. Im Folgenden unsere Top 10 der Kletterkünstler, und Matschmatadoren.
1. Lada Taiga
Seit seiner Einführung im Jahr 1976 stets nur ganz behutsam modellgepflegt, war der Lada Taiga auch als Lada Niva und Lada 2121 bekannt. Mittlerweile heißt das Modell in Deutschland Lada Taiga 4x4. Auch nach 40 Jahren kommt der Kompaktkraxler ohne Klarglasscheinwerfer aus.Die Einzelradaufhängung vorn war zum Marktstart noch etwas Besonders, die Hebel-Armada zwischen den Vordersitzen für all die Geländehelfer ebenfalls. Das ABS ist ein Zugeständnis an die Moderne, statt ESP bietet der nach wie vor billigste Geländewagen in Deutschland auf Wunsch Gewehrhalter und Wildwannen. Dieselmotoren gab es nur sporadisch, optional hält Lada ein LPG-System für den Saugbenziner bereit.
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2. Toyota Land Cruiser
In insgesamt elf Generationen wurde der Toyota Land Cruiser seit 1954 nicht nur deutlich größer, sondern auch kräftiger und komfortabler. Seine geländegängigen Gene hat er dabei nie verloren. Standfeste, knorrige Diesel- und Benzinmotoren sorgten für hohe Anhängelasten. Allradantrieb und eine hohe Zuverlässigkeit halfen bei der weltweiten Verbreitung des in zig Varianten gefertigten Land Cruiser.Bester, wenngleich unerfreulichster Beleg für die Robustheit des Toyota ist dessen weltweiter Kriegseinsatz als so genanntes Technical, ein mit leichten Raketen- oder Rohrwaffen bestückter Kampfwagen zumeist irregulärer Truppen.
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3. Nissan Patrol
Unter dem Modellnamen Patrol bietet Nissan seit 1960 Geländewagen an, deren Ursprünge im 1951 eingeführten 4W60 liegen. Großvolumige Otto- und Dieseltriebwerke, mehrheitlich aus dem Nutzfahrzeugbereich, stellten kräftigen und oftmals rustikalen Vortrieb sicher. Der zuschaltbare Vorderachsantrieb sorgt für problemloses Vorankommen.Offene und geschlossene Versionen sowie Pick-ups in mehreren Radständen und Gewichtsklassen sorgten für große Karosserievielfalt. Nach fünf Generationen war jedoch Schluss mit der ausschließlichen Fokussierung auf Geländetauglichkeit. Die seit 2010 hergestellte Y62-Reihe mit 275 bis 428 PS ist eher als Fullsize-SUV konzipiert.
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4. Mitsubishi Pajero
Komplett wird das japanische Fullsize-Triumvirat mit dem 1982 lancierten Mitsubishi Pajero. Zunächst mit zuschaltbarem Vorderradantrieb, ab der dritten Generation seit 2000 mit dem permanenten Super Select 4WD versehen, stellt den mit Untersetzung und Sperren ausgestatteten Pajero kein Schlammloch vor Probleme.Die erste Generation lässt sich alternativ als Hyundai Galloper (1991-2003) finden, mit leichtem Facelift und aktualisierter Ausstattung. Stets in offener und geschlossener Ausführung sowie mit kurzem oder langem Radstand lieferbar, wird der Pajero seit 2010 ausschließlich mit einem Vierzylinder-Diesel angeboten. Zuvor gab es auch Exemplare mit Vier- und Sechzylinder-Benzinmotoren.
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5. Mercedes G-Klasse
Angefangen hatte er 1979 als Militärfahrzeug, das die Bundeswehr jedoch zunächst ablehnte. Heute positioniert Mercedes den G zwar unverändert kantig, aber eheblich luxuriöser als zunächst vorgesehen. So zog der Mercedes G vornehmlich in die Garagen der Reichen ein.Während Versionen mit V8-Benziner oder AMG-Trimm zumindest bei uns nur selten im Gelände genutzt werden, nutzen heute etliche zivile und militärische Einsatzkräfte die „Wolf“ genannte Militärversion. Immer wieder legte Mercedes spektakuläre Ausführungen wie den 6x6 oder den 4×4² auf, mit Portalachsen wie beim Unimog – um auf die unverändert bestehende Souveränität abseits befestigter Wege hinzuweisen. Für den Alltag empfehlen sich Exemplare mit Fünf- und Sechszylindermotoren.
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6. Jeep Wrangler
Einst wurde er als „Willys“ fürs Schlachtfeld des zweiten Weltkriegs konzipiert, danach wurde er zum zivilen Gelände-Dauerbrenner. So der Werdegang des Jeep in aller Kürze. Nach den Modellen CJ2 bis CJ10 – CJ steht für „Civilian Jeep“ – debütierte 1987 der Jeep Wrangler. Viel am Konzept änderte sich nicht: Weiterhin bietet der Jeep viel Frischluft, Bodenfreiheit und Geländetauglichkeit.Daran hat sich in vier Wrangler-Baureihen bis heute nichts geändert. Wesentliche Neuerung ist der seit Ende 2006 zusätzlich erhältliche Wrangler Unlimited mit einem zweiten Paar Türen. V8-Motoren standen beim Wrangler nicht mehr zur Wahl, verschiedene Benziner und Diesel mit vier oder sechs Zylindern mussten ausreichen. Die aktuelle Wrangler-Generation stellte Jeep im November 2017 auf der LA Auto Show vor. Nach Deutschland kommt sie in der zweiten Jahreshälfte 2018.
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7. Suzuki SJ 410, SJ 413 und Samurai
Höchstens niedlich war der SJ von Suzuki mit seiner Kürze von 344 Zentimetern – aber mit Allrad, Geländereduktion und Freilaufnaben vorn dennoch ein absolut ernsthafter Geländewagen. Suzuki bot die Modellfamilie aus SJ 410, SJ 413 und Samurai von 1981 bis 2004 an. Benziner von 1,0 bis 1,3 Liter Hubraum oder ein 1,9-Liter-Diesel in Kombination mit einer geschlossenen oder offenen Karosserie gefielen sowohl in Japan als auch in südeuropäischen Urlaubsregionen. Entsprechend leicht zu finden sind Gebrauchte heute. Eine modernere Alternative stellt der etwas größeren Nachfolger Suzuki Jimny.Suzuki SJ auf mobile.de finden
8. Hummer H1
Als modulares Armeefahrzeug des Herstellers AM General wurde das Humvee ab 1985 zunächst bei der US Army eingeführt. Bekannt wurde der Geländewagen durch den 2. Golfkrieg und durch den Hummer-Fahrer Arnold Schwarzenegger. Der zivile Ableger Hummer H1 entspricht technisch größtenteils dem militärischen HMMWV, kam aber mit 12-Volt-Bordnetz und komfortablerem Interieur. Zur Wahl standen vier Diesel und ein Benziner, stets mit acht Zylindern.Gute Kippsicherheit dank enormer Spurbreite, hohe Wattiefe, üppige Bodenfreiheit und beachtliche Böschungswinkel sorgen für vorbildliche Geländeeigenschaften. Der immerhin 219 Zentimeter breite H1 verfügt über per Bremseinwirkung sperrbare Differenziale an beiden Achsen, ab Baujahr 2003 über elektrische Eaton-Differenzialsperren hinten, ab 2004 auch vorn. Zusätzlich zu den serienmäßigen Portalachsen weisen die meisten H1 eine Reifendruckregelanlage auf. Die Nachfolger kamen ab 2006 von GM.
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9. VW Iltis
Der VW Iltis machte sich verdient als Inspiration für den Audi quattro – er war zwar für den Armeeeinsatz gedacht, wurde aber auch an nicht-uniformierte Kunden abgegeben. Der Neupreis von rund 40.000 DM entsprach 1982 etwa drei Basis-Golf– klar, dass der von 1978 bis 1988 gefertigte Iltis kein Kassenschlager wurde. Mit nur 202 Zentimetern Radstand, zuschaltbarem Vorderradantrieb, Geländegang sowie hinterer und teils auch vorderer Differentialsperre bietet er ein kompetentes Geländepaket.Nachdem VW die Produktion eingestellt hatte, übernahm Bombardier die Fertigungsstraße und fertigte einen geringfügig modifizierten Iltis – zum Beispiel für die kanadische Armee.
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10. Land Rover Serie 90/110/Defender
Ein weiteres Urgestein in dieser Liste ist der Land Rover. Im Laufe der vierten Serie erhielt der Landy den Beinamen Defender, nämlich 1990. Die Baureihe wurde bereits Ende 1983 als kurzer 90 und langer 110 sowie als 130 für Sonderaufbauten eingeführt. Mit der Namensergänzung wollten die Briten ihren Geländeklassiker vom neuen Discovery abgrenzen.Über den langen Bauzeitraum sorgten Benziner mit vier bis acht Zylindern sowie vier- oder fünfzylindrige Diesel für Vortrieb. Geländegängigkeit garantieren Allradantrieb und Mittendifferenzialsperre.
Schwächen in der Fahrdynamik wurden in den letzten Baujahren zunehmend augenfälliger, auch um die Zuverlässigkeit stand es nicht immer zum Besten. Das tat der Beliebtheit des Defender und seiner Vorfahren keinen Abbruch: Der 1948 vorgestellte Allradler bleibt mit seinen Tugenden das Urmeter für einen von vornherein für zivile Nutzung geplante Kastenwagen.
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Wer sich mal in der Welt umschaut, da wo Geländewagen gefragt sind wird sehen es gibt mit großem Abstand eine Nummer 1 => Toyota
Es ist unglaublich wie robust die Fahrzeuge sind, selbst mit mehreren hunderttausend Kilometern auf der Uhr.
Einen Lada habe ich noch nie in Afrika gesehen
In diesem Artikel geht es eher um die Geländegängigkeit und nicht um weltweite Verkaufserfolge. Der Lada Niva ist eben Geländegängiger, wendiger und quirliger als jeder andere Geländewagen.
Die Bildunterschrift des VW-Iltis
ist dahingehend missverständlich, dass lediglich auf den ersten, 1980 bei AUDI produzierten Allradler hingewiesen werden soll. Grundsätzlich gab es schon vorher Unternehmen - Jensen, Subaru, Lada und AMC - die, von Jensen abgesehen, allradangetriebene PKW in Grosserie herstellten.
Cheers,
DrHephaistos
Der Lada ist wohl der billigste Geländewagen den man hier Neu Kaufen kann. Der 5 Türer ist nur paar Tausend Euro Teurer als der 3-Türer. Zwischen 11.000 und 14.000Euro Listenpreis. Dafür wird gibt es bei Deutschen Hersteller nur Kleinwagen mit weniger Nutzwert. Auch passt man im Lada 4x4 auch mit Dicken Wintermantel rein. Da hatte ich auf der Letzten Autoausstellung schlechte Erfahrungen gemacht. Ohne Jacke passte ich fast überall ohne Probleme rein. Aber mit Dicker Jacke waren auch manche teuren Modelle mehr als nur zu Eng dank breiter und Hoher Mittelkonsole.
Wenn es in paar Jahren den Lada 4x4 noch gibt werde ich ihn mir als nächstes kaufen. Den Elektronischen Mist brauch ich nicht. Auch ist die Rundumsicht durch die Scheiben beim Lada ein Erlebnis. Den keine Parksensoren oder verdreckte Kameras Ersetzen können. Radio mit Navi und Freisprecheinrichtung kann man für wenig Geld Nachrüsten.
Beim Mitsubishi Pajero muss ich aber mal korrigieren, was das Allradkonzept angeht. Das Super Select 4WD System gibt es schon seit 1991 mit der Modelleinführung der vollausgestatteten V20, genauso wie die 100% Differentialsperre in der Hinterachse. 😉
Leider nicht alles andere, was ein modernes Auto ausmacht und meiner Meinung nach dazugehört, um im heutigen Straßenverkehr halbwegs mitzuhalten.
Ein Ignis mit Allrad kostet ab rund 16.000 € Listenpreis, reicht für 99 % der Einsatzzwecke aus. Wahrscheinlich kann man die Rücksitze sogar rausnehmen, für den Fall, dass man eher Platz braucht als zu viert durch die Gegend fährt.
Alternativ gibt´s auch (natürlich nur gebraucht) noch den Daihatsu Terios. Viele Fahrer waren beeindruckt wie gut der dann doch im Gelände geht, was man ihm nicht zugetraut hätte. Kann selbst auch nichts negatives berichten, seit Jahren in der Familie und kann Geländeeinsatz (schlechte Feldwege) bestens ab. Der Samurai als Vorgänger hatte denselben Einsatz nicht so gut weggesteckt (war auch eher indiskutabel als PKW).
Rundumsicht ist toll, man gewöhnt sich aber auch an unübersichtlichere Autos sehr schnell.
Hier haben wir Fahrzeuge , die nicht nur so tun als ob, sondern die wirklich können.
Die halten auch harten Einsatz aus und verbiegen sich nicht sofort alle Bleche.
Früher gab es viel mehr davon: Den Trooper/Monterey, den Frontera, den 4Runner, den Terrano usw. Heute haben wir es vorrangig mit Asphaltstraßen-PKWs zu tun, die nur aussehen, als wären sie robust. Die Krönung der Lächerlichkeit: Optischer Unterfahrschutz. Großartig. Als ob sich ein Fußballer ein Blatt Papier als Schienbeinschutz in die Strümpfe schiebt oder ein Boxer eine Chipslette als Zahnschutz in den Mund.
Und das Ergebnis sind dann frühzeitig runter gerockte SUVs, weil Mutti meint, sie könne mit ihrem Kita Taxi auch die Schlaglochpiste mit Vollgas nehmen. Hat ja 19 Zoll Alus, die sind Paris-Dakar-geprüft 😆😆😆
Zum Hummer H1 Arnold Schwarzenegger fuhr nicht einen, er fahrt ihn immer noch allerdings von Kreisel Elektrik umgebaut, auf E-Antrieb.(Wenn er nicht mehrere hat)
Mir fehlt in der Liste auch der Grand Cherokee vor allem auch die älteren Modelle...
Seit dem ich abgelegen auf dem Land lebe, möchte ich einen Geländewagen nicht mehr missen.
Ursprünglich reflektierte ich auf einen Lada Taiga, bei dem kam ich aber mit der Ergonomie nicht zurecht, es passte einfach nicht richtig zu meinen Proportionen. Der kleine Suzuki Jimny hatte dann eine für mich verblüffend gut passende Gestaltung aus Abstand Pedale, Lenkrad usw. , so daß eine nicht vorhandene Verstellmöglichkeit auch nicht vermisst wurde.
Die Gesamtqualität sehe ich ebenfalls klar über dem Lada Taiga, die Geländetauglichkeit auf Augenhöhe.
Bevor ich mir ein SUV kaufen würde, welches Luxus böte, den ich gar nicht vermisse, tät ich eher einen günstigen Geländewagen (wie den Jimny) mit einem günstigen Sportqoupé (z.B. Toyota GT86) ergänzen. Beide können ihr Segment richtig und nicht "alles ein bisschen".
Da ich primär Motorradfahrer bin, spare ich mir aber auch den GT86 und schätze den Jimny als extrem breit einsetzbares Alltagsauto, auch in die Stadt hinein wird er wegen seines geringen Parkplatzbedarfs familiär meist bevorzugt.
Aber ist der Grand Cherokee nicht ein SUV?
Also ich hab letztes Jahr nach meiner E Klasse (210) mal einen Wechsel auf den Frontera A gewagt. Von Ausstattung, Komfort und Fahrleistung sind das Welten Unterschiede. Aber bis jetzt Anfang ich den Frontera am Besten von allen meinen Autos.
Dieser Purismus, man bekommt alles mit beim fahren und kann auch fast überall fahren...
Das war vll. kein extrem Offroader, aber definitiv besser als jeder Pseudo-suv den ich gesehen habe.
Ja er wird vielleicht jetzt so bezeihnet aber seine Gene sind klar Geländewagen...
Einmal hier
Schick da mal einen von ABM SUV durch
Schade, dass der Lada keine Quersperren hat, dann wäre er geradezu perfekt...
Das kommt jetzt ganz drauf an welcher. Der Touareg I (und witzigerweise Cayenne I) war durchaus offroad-tauglich, mit Low-Range und Diff-Sperren. Auch vom noch aktuellen Touareg gibt es die TerrainTech Variante mit zwei Diff-Sperren und Low-Range.