Opel: PSA-Chef Tavares signalisiert Gesprächsbereitschaft
Tavares will Zukunft der Opel-Werke diskutieren
In den letzten Wochen gab es bei Opel viel Streit um die Sanierungspläne des Neueigentümers PSA. Nun will PSA-Chef Tavares die Vorhaben mit dem Betriebsrat abstimmen.
Rueil-Malmaison, Paris - Eigentlich standen die Zukunftspläne für die deutschen Opel-Werke in Rüsselsheim, Eisenach und Kaiserslautern schon fest. Nun will Carlos Tavares die Vorhaben doch noch einmal mit dem Betriebsrat diskutieren. Das erklärte der PSA-Chef gegenüber deutschen Medienvertretern.
Vorbedingung gebe es keine. In den Plänen gehe es unter anderem um geplante Automodelle, Kapazitäten, Investitionen und die geforderte "Performance" der Werke. Er sei auch bereit, der IG Metall Kostenstrukturen vergleichbarer PSA-Werke vorzulegen, kündigte Tavares an.
Tavares: "Ich bin bereit zu verhandeln"
Zwischen Management und Gewerkschaften gab es in den letzten Wochen viel Streit um die Zukunft des Sanierungsfalls Opel in Deutschland. Betroffen sind 18.000 Beschäftigte. Die IG Metall hatte dem Konzern Erpressung vorgeworfen. Von Arbeitnehmerseite war in den Verhandlungen kritisiert worden, dass ein Zukunftsplan mit festen Zusagen zu Beschäftigtenquoten und Produktplatzierungen in den einzelnen Werken nicht vorliege.
Besonders große Sorgen plagen die Mitarbeiter im thüringischen Eisenach. Nach Angaben der IG-Metall-sei hier bisher nur die Produktion eines großen Geländewagens mit einer Jahresstückzahl von weniger als 100.000 Fahrzeugen im Gespräch.
Tavares beklagte einen "negativen Buzz" um Opel und stellt klar: "Opel und seine Beschäftigten müssen respektiert werden". Er sei am Mittwoch bei Opel gewesen. "Ich bin bereit zu verhandeln und eine Lösung zu finden."
Heldenstatus für Opel-Chef Lohscheller?
An Einem gibt es aus Sicht der Opel-Neueigentümerjedoch nichts zu rütteln: "Die Sanierung dieses Unternehmens wird stattfinden." Opel-Chef Michael Lohscheller werde in nicht allzulanger Zeit in Deutschland "als Held" betrachtet werden. Der PSA-Chef wies Vorwürfe zurück, wonach bestehende Tarifverträge bei Opel für die Produktion verletzt würden. Eine französische und eine deutsche Anwaltskanzlei hätten attestiert, dass die Vereinbarungen eingehalten würden. PSA halte sich an rechtliche Vorgaben.
Tavares machte deutlich, dass er beim Ausscheiden von Beschäftigen weiter auf Freiwilligkeit setze. Es dürfe aber auch umgekehrt keiner gehindert werden, das Unternehmen zu verlassen. "Man kann keinen davon abhalten zu gehen, wenn er gehen will."
Der Betriebsrat hatte rund 70 Aufhebungsverträgen zum 1. Mai nicht zugestimmt. Die Arbeitnehmervertretung hatte das Abfindungsprogramm für jüngere Angestellte kritisiert. Tavares nannte keine Zahl zur Personalverminderung. Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer errechnete, dass bei Opel rund 6.000 Stellen wegfallen müssten, um die Effizienz von PSA-Fabriken zu erreichen.
Quelle: dpa
Schon wieder dieser irreführende Satz 🙄
Dabei geht es gar nicht um "Jüngere" sondern um alle Arbeitnehmer die noch zu jung sind um unter die Regelungen zu Altersteilzeit und Vorruhestand zu fallen. Wirklich jung ist man in dem Alter nicht mehr. Die wirklich jungen Beschäftigten wird PSA mitnichten gerne ziehen lassen.
Das hört sich doch erstmal ganz gut an.
Das der Betriebsrat bei den Auflösungsverträgen nicht zustimmt. Da stimme ich sogar mit Traves überein.
Ich hätte auch nicht gedacht, dass er so auf die Gewerkschaften zugeht. Finde ich gut und bin gespannt was am Ende dabei rauskommt
Der Betriebsrat, die Gewerkschaft und der Staat Thüringen haben bis jetzt ihre komplette Munition sinnlos verballert; jetzt kommt Tavares in aller Ruhe und das Thema wird (positiv für Opel und Eisenach und ohne Gesichtsverlust für die Beteiligten) ad acta gelegt.
"Es wird noch ein bisschen Wirbel geben." Waren nicht das genau seine Worte vor zwei Wochen?
Ich stehe weiterhin 100% hinter allen meinen Theorien bezüglich Opel-Sanierung, die ich in den unzähligen Opel-Threads in den letzten Wochen zusammengestrickt habe.
Naja, allzu rosa-rot würde ich das nicht sehen, denn ich glaube nicht, dass seine Vorschläge auf ungeteilte Gegenliebe stoßen werden? Es heißt schließlich nur, dass jetzt der Ober-Chef persönlich Überzeugungsarbeit leisten muss, nicht mehr der Sous-chef Lohscheller.
Warten wir mal die nächste Woche ab...
Das wohl wohl nur eine Luft-Nummer:
https://www.motor-talk.de/news/-tavares-pokert-weiter-t6347991.html