Toyotas Elektrostrategie 2020-2030
Toyota stromt mit vier Antriebskonzepten
Tut sich Toyota schwer mit Strom? Nicht im Ansatz, sagen die Japaner, die elektrifizierte Antriebe seit 20 Jahren verkaufen - und stellen nun ihre Pläne bis 2030 vor.
Tokio – Wenn Konzernchef Akio Toyoda von der Elektrifizierung seiner Autos spricht, dann mit gewissem Selbstbewusstsein. Denn: Toyota hat bereits seit 20 Jahren elektrifizierte Antriebe im Serieneinsatz und meldete zuletzt kumuliert 11 Millionen Verkäufe. Da kommt so schnell niemand hinterher.
Toyota versteht, auch vor dem Hintergrund dieser Historie, unter einem Elektroauto nicht zwingend ein reines Batterieauto. Das machte Toyotas Aufsichtsratschef Takeshi Uchiyamada unlängst auf einer Interviewreise durch Deutschland deutlich. Der 71-Jährige gilt als „Vater des Prius“.
Dass es ohne eine Vertiefung der Elektrifizierung nicht mehr geht, weiß auch Toyota. Regierungen verlangen diese Antriebe von den Herstellern, Abgasvorschriften werden fortlaufend verschärft. Elektrifizierung hat bei Toyota vier technische Säulen. Die erste sind die etablierten Vollhybride, die zweite die technisch davon abgeleiteten Plug-in-Hybride (PHEV) mit größerer Fahrbatterie. PHEV-Fahrzeuge bietet Toyota seit 2012 an.
Als dritte Säule sieht Toyota elektrisch angetriebene Fahrzeuge, die ihre Energie aus einer Brennstoffzelle beziehen. Mit dem Mirai verfügen die Japaner hier bereits über ein Serienmodell. Künftig sollen außerdem rein batterieelektrisch angetriebene Fahrzeuge hinzukommen. Hier hat sich Toyota bisher weitgehend zurückgehalten.
Mehr als 10 neue E-Autos
Von alldem soll es beim Hybrid-Pionier künftig deutlich mehr geben als heute. Das gab der Konzern heute bei der Vorstellung seiner Elektro-Strategie für die Jahre 2020 bis 2030 bekannt. Im kommenden Jahrzehnt rechnet Toyota mit dem Durchbruch elektrischer Antriebe. „Elektrifizierte Fahrzeuge sind eine unersetzliche Hilfe auf der Suche nach Lösungen für aktuelle Umweltprobleme“, heißt es in der Erklärung des Konzerns. Bis 2050 will Toyota die CO2-Emissionen aus Neufahrzeugen um 90 Prozent gegenüber 2010 reduzieren. Die heute vorgestellte Strategie sei dabei der wichtigste Stützpfeiler.
Wann welches Modell konkret kommt? Kein Hinweis. Nachvollziehbar bei einem Autohersteller, der in fast jedem Markt der Welt vertreten ist und auf jedem Kontinent eine separate Modellpalette pflegt. Beginnend mit dem Beginn des neuen Jahrzehnts will Toyota „mehr als 10“ rein batterieelektrisch angetriebene Fahrzeuge einführen. Zunächst in China, danach Stück für Stück in Japan, Indien, den USA und Europa.
Toyota will außerdem schon bald mehr Wasserstoff-Modelle anbieten als heute, sowohl im Pkw- als auch im Nutzfahrzeugsektor. Bisher gibt es nur den in Kleinserie produzierten Mirai. Bereits angekündigt sind 100 Wasserstoff-Busse für die Olympischen Spiele in Tokio 2020.
Kein Auto ohne E-Option
Im Jahr 2025 soll jedes Modell von Toyota und Lexus entweder ein dezidiertes Elektrofahrzeug sein oder über elektrifizierte Antriebsoptionen verfügen. Es werde dann deutlich mehr reine E-Modelle geben, nach dem Vorbild von Prius oder Mirai. In den übrigen Baureihen will Toyota jeweils mindestens einen alternativen Antriebsstrang anbieten. Die Anzahl von Fahrzeugen, die ohne eine E-Option entwickelt würden, sei dann gleich Null, so Toyota.
Vollhybrid-Antriebe vermarktet Toyota bereits seit 20 Jahren. Sie sind vor allem im städtischen Raum sparsam und zudem sauber. Im nächsten Jahrzehnt soll das Angebot daher weiter steigen. Leistungsstärkere Hybridsysteme auf Basis des aktuellen Prius-Antriebs seien ebenso vorgesehen wie einfachere Hybrid-Antriebe in kostengünstigeren Autos.
Auf Basis dieser Technik will Toyota außerdem das Angebot an aufladbaren Plug-in-Hybridfahrzeugen ausbauen. Um 2030 herum will Toyota jedes Jahr etwa 5,5 Millionen elektrifizierte Fahrzeuge verkaufen, darunter eine Million emissionsfreie Fahrzeuge (also reine Elektroautos und Wasserstoff-Fahrzeuge).
Batterien und Recycling
Die Weiterentwicklung der Fahrbatterien sieht Toyota als kritischen Erfolgsfaktor dieser Strategie: Wenn die Stromspeicher nicht leichter, billiger und leistungsfähiger werden, könnte E-Mobilität ein Randthema bleiben. Toyota forscht an Feststoffbatterien, denen genau diese Eigenschaften zugetraut werden, und will die Technik bis Anfang des nächsten Jahrzehnts zur Marktreife bringen.
Die Batterietechnik will die Toyota-Gruppe nicht allein nutzen, sondern die Last auf möglichst viele Schultern verteilen. Elektroautos werden bereits in einem Joint-Venture mit Mazda entwickelt. Im Boot sind beim Thema Akkutechnik auch Zulieferer wie Panasonic. Was die Japaner auch wissen: Die Rohstoffe für Akkus könnten knapp werden, wenn alle Welt Elektroautos baut - und das Recycling nicht richtig funktioniert. Die Weiterverwendung und Aufbereitung gebrauchter Batterien sieht Toyota deshalb als zentralen Baustein seiner Elektro-Strategie.
der mirai muß noch ein prototyp sein - das äußere ähnelt stark verkleideten erlkönigen 🙁
Ich verstehe gar nicht, warum Toyota so ein hässliches Design für Autos nutzt. Die Revolution soll unter der Haube sein, das ist der wichtigste Aspekt.
Völlig egal, was für Konzepte Toyota in Zukunft auf den Markt wirft - die Fahrzeuge muss man offenbar TROTZ des Designs unbedingt wollen - und dieses Verlangen habe ich einfach nicht.
Bei diesem Bild des Mirai wird das wieder eindrucksvoll vorgeführt. Derzeit finde ich aus der Palette nur Auris und RAV4 halbwegs ansehnlich (eigentlich auch der GT86, aber mit dem hat Toyota ja eigentlich nicht viel zu tun).
Wow, ein riesen Artikel zur Zukunftsstrategie, und die ersten drei Kommentatoren geilen sich wieder nur am Design auf. 🙄
Habt ihr den Artikel überaupt gelesen, oder nur das Bild vom Mirai gesehen, und das zum Anlass genommen eure Kommentare zu schreiben?
Ihr wisst, dass Toyota nicht nur aus Prius und Mirai besteht? Der Prius ist zwar ein Bestseller, aber dessen Technik erhält man in über 20 Modellen. Dann gäbs da auch noch Lexus, wem das Toyota-Design nicht gefällt, wird da vielleicht fündig.
Für mich gabs wenigstens ein paar neue Infos - etwa das 2020 gleich 10 Elektroautos kommen werden. So viel hatte ich nicht erwartet, obwohl es ja 2020 eigentlich schon zu spät sein wird.
Oder an einem "einfacheren" Hybridsystem gearbeitet wird, dass wohl für Schwellenländer (Südamerika, Afrika, mittlerer Osten) gedacht sein wird - zumindest vermute ich das. Ich bin gespannt darauf zu erfahren, wie das aufgebaut wird.
Und vorhandene Gerüchte werden auch bestätigt, oder zumindest nicht entkräftet: etwa dass Toyota die Hybrid-Palette noch breiter fächern möchte. Hoffentlich bedeutet das zukünftig mindestens zwei Hybridoptionen pro Kernmodell.
Es soll Menschen geben die mit Ihrem fortschrittlichen Fahrzeug ein Statement abgeben wollen, ich meine so ein Mirai ist wirtschaftlich gesehen ja nicht wirklich interessant (ökologisch auch nicht bei einen Gesamtwirkungsgrad von 22 %) und da kann es helfen das der Wagen wie ein entlaufener Erlkönig aussieht.
Und dann muss er im Land der Golffahrer ja auch nicht ankommen, wenn ihn die Japaner und die Californierer Fahren langt das Toyota sicher.
Das Auge isst mit- deswegen sollte Toyota auch an seinem Design arbeiten. Bei aller innovativen Technik achten die Kunden auf das Design und bei aller Liebe zum Nonkonformen hat das auch Grenzen.
Es muss wirklich kein Einheitsbrei sein, doch gefallen muss einem die Kiste auch.
Und das ist beim Mirai vermutlich die große Ausnahme....
Leider Ultra-Hässlich. Kann man wohl nur etwas Gefallen dran finden, wenn man ein Asiate ist (geht in Richtung Samuraikämpfer würde ich mal vermuten).
da habe ich mir mehr Infos erhofft.
Die wichtigste Frage wäre: wann wird beim Yaris, Auris etc
von NiMH-Batterie auf Lithium-Ionen-Zellen umgestellt?
Es kann doch wirklich nicht sein, wenn alle anderen wie Tesla, BMW,
VW und Hunday die viel Leistungsfähigen Akku Technologie
verwendet und gerade bei Toyota ist die Zeit stehengeblieben.
Es gibt wirklich keine Ausreden mehr und solange da keine
Wende stattfindet fahre ich meinen A2 weiter.
Mitschnitt aus Telefongespräch zwischen der Marketingabteilung in Köln und Toyota, Japan.
D: Takeshi San, ist das euer ernst mit dem Design?
J: Ja, so wird der gebaut werden.
D: aber dann werden wir nur 100 Stk. davon verkaufen!
J: 100 Stk.? Passt schon, die Deutschen fahren sowieso nur Diesel betriebene KDF Wagen.
Tja, wieder die Asiaten. Stellen 4 Mrd. Menschen der Erdbevölkerung und können aber mit dem Designgeschmack der edlen arroganten Deutschen (ca. 82 mio.) nicht mithalten.🙄
Was denken die sich boß.
Ich glaube das das Toyota wirklich völlig egal ist. Anders kann ich mir das nicht vorstellen.😆
Zum Thema.
Toyota macht auf dem Techniksektor alles richtig. Nicht in Panik verfallen und Hals über Kopf plötzlich etwas unausgereiftes anbieten.
Ich zweifel selber noch ein bißchen an die Elektromobilität in der Form wie sie überall propagiert wird.😉
Mal schauen.
Gruß aus Berlin
https://de.wikipedia.org/wiki/Asien
Kannst du ein weiteres Argument FÜR einen Li-Ion Akku bringen, außer die etwas geringere Baugröße?
Am NiMH Akku gefällt mir schon mal, dass Toyota einfach schon 17 Jahre damit arbeitet, und es fast keine Ausfälle gibt. Die Dinger halten einfach. Auch aus Umweltsicht ist NiMH besser, verlangt nicht so viel seltenes Zeug und lässt sich wohl recht einfach recyceln. Billiger ist der NiMH-Akku auch noch.
edit: einen möglichen Pro-Punkt könnte die Effizienz sein, fällt mir gerade ein. Die "Superspar"-Versionen vom aktuellen Prius und dem aktuellen Camry haben einen Li-Ionen Akku erhalten, und sind nach US-Norm deutlich sparsamer als die normalen Versionen. Mag aber auch an anderen Änderungen liegen, etwa verbesserter Aerodynamik oder Spritspar-Reifen.
Was genau erhoffst du dir von der Änderung?
Wozu soll das denn notwendig sein? Weil die heimische Presse das gerne so hinstellt? (Während die Technik in deutschen Modellen selbstverständlich stets top und state of the art sei, ist die Akkutechnologie des langjährigen Marktführers freilich "veraltet"... )
Für Elektroautos und Plug-In-Hybride mag eine Lithium-Ionen-Batterie die bessere sein. Für ein normales Hybridmodell ist die NiMH-Batterie noch immer völlig ausreichend und hat sogar Vorteile: billiger in der Herstellung, muss nicht extra gekühlt werden, sehr ausgereift mit extrem langer Lebensdauer.
Bei einem normalen Hybriden kommt es weniger auf Leistungsfähigkeit des Akkus, sondern mehr auf Langlebigkeit an, da ein kleinerer Akku häufiger ent- und wieder geladen wird, als der große von beispielsweise einem Plug-In-Hybriden. (Außerdem wird der Akku in einem Toyota-Hybriden ohnehin immer nur in einem kleinen Fenster, bis max. ca. 40% Ladezustand entladen und bis zu max. ca. 80% aufgeladen) Das machen die "alten" Akkus bei Toyota hervorragend und seit 20 Jahren millionenfach bewährt. Vorzeitige Ausfälle lassen sich da quasi an einer Hand abzählen.
Da macht es wenig Sinn, die Fahrzeugpreise durch die Einführung der Lithium-Ionen-Akkus zu verteuern, wenn deren größere Leistungsfähigkeit nicht genutzt und kaum gebraucht wird und deren Haltbarkeit und Ausgereiftheit für Toyota noch gar nicht hinreichend erwiesen ist.
Toyota verbaut selten neue Technik, nur weil das "alle anderen" auch haben und nur um des "Vorhandensein" willens. Sie setzen in der Regel nur das in der Großserie um, wovon sie auch in technischer Sicht überzeugt sind und wagen selten Experimente. Die Toyota-Jungs werden schon wissen was sie tun, schließlich haben sie in diesem Bereich einen Ruf zu verlieren. 😉
Der Wagen sieht für mich einfach nur übel aus ! Den würde ich nicht geschenkt nehmen !
Warum müssen ( fast ) alle e-Mobile nur so schei...... aussehen ?