Toyota: Neue Hybridsysteme, Motoren und Getriebe
Toyotas erster Hybrid mit Direkteinspritzung
Toyota rollt den modularen Baukasten TNGA weiter aus, zum Beispiel im komplett neuen Auris. Daneben bringen die Japaner neue Motoren, Getriebe und Hybridsysteme.
Toyota City/Japan – Modulare Plattformen, die für viele Modelle genutzt werden, senken die Produktionskosten. Das will auch Toyota. 2016 stellten die Japaner mit dem Prius das erste Modell auf der modularen Plattform TNGA vor, 2017 folgte mit dem C-HR das zweite Modell. Die dritte TNGA-Ableitung bildet der neue Auris, den Toyota in der kommenden Woche auf dem Genfer Salon 2018 vorstellen wird.
Mit an Bord beim neuen Kompakten ist dann ein neues Hybridsystem der Japaner, eine Weiterentwicklung des aktuellen Prius-Antriebs. Der neue Hybridstrang erhält die Bezeichnung „THS 2“ für „Toyota Hybrid System 2“. Die Basis bildet ein neuer 2,0-Liter-Benzinmotor mit der Bezeichnung „Dynamic Force Engine“. Der Motor kann auch ohne Hybridunterstützung verwendet werden.
Neuer 2,0-Liter-Benziner
Ein vergrößerter Winkel zwischen Ein- und Auslassventilen sowie eine Direkteinspritzung sorgen laut Toyota für eine schnellere, sauberere Verbrennung. Im Teillastbetrieb arbeitet der Motor mit einer Kombination aus Direkt- und Saugrohreinspritzung. Die hohe Verdichtung und die langhubige Bauweise erhöhen die thermische Effizienz auf 41 Prozent im Hybridstrang oder 40 Prozent bei konventionellem Einbau.Toyota verspricht mehr Drehmoment über alle Drehzahlbereiche und kündigt eine Leistung von 126 kW (171 PS) und 205 Newtonmeter Drehmoment im konventionellen Betrieb oder 107 kW (145 PS) und 180 Nm im Hybridstrang an. Der neue Reihenvierzylinder soll außerdem weltweit künftige, strengere Abgasvorschriften frühzeitig erfüllen.
Der davon abgeleitete Hybridantrieb erreicht laut Toyota kompaktere Abmessungen und weniger energetische Verluste. Insbesondere die Kühlung der Leistungselektronik („Power Control Unit“, PCU) soll effizienter arbeiten. Daneben beinhaltet der Antriebsstrang eine kleinere, leichtere Nickel-Metall-Fahrbatterie.
Wie viel das neue System spart, sagt Toyota noch nicht. Bei bisherigen Modellwechseln strebten die Japaner stets nach einer zehnprozentigen Verbesserung beim Spritverbrauch. Da beim Auris der Wechsel auf die neue Plattform ansteht, kann der Einspareffekt beim nächsten Auris Hybrid höher ausfallen.
Vor allem beim Anfahren verspricht Toyota eine bessere Kraftentfaltung bei gleichzeitig niedrigerer Drehzahl, denn der Elektromotor leistet beim Anfahren mehr Unterstützung als bei aktuellen Hybridsystemen. Beim Beschleunigen wirke der neue Antriebsstrang außerdem linearer.
Neue CVT- und Handschalter-Getriebe
In Toyota-Modellen auf TNGA-Basis kommt künftig ein neu konstruiertes, stufenloses CVT-Getriebe zum Einsatz. Die Vorteile laut Toyota: „überlegene“ Kraftstoffeffizienz und eine direkteres Ansprechverhalten. Das neue Getriebe verfügt erstmals über eine feste Startübersetzung, um die schlechte Effizienz des Riemenantriebs beim Anfahren auszugleichen. Der etwas schlappe Eindruck, den CVT-Getriebe bisher beim Anfahren und Beschleunigen hinterlassen, soll damit Geschichte sein. Im Fahrbetrieb schaltet das Getriebe auf die variable Übersetzung um.
Auch bei größeren Übersetzungen steigere das neue System die Effizienz deutlich, so Toyota – denn die Konstrukteure müssen bei der Auslegung dieser Übersetzungen weniger Kompromisse eingehen. Die Schaltgeschwindigkeit soll um 20 Prozent steigen. Parallel kündigt Toyota ein neues, manuelles Sechsgang-Getriebe an. Es ist kleiner und wiegt sieben Kilo weniger als sein aktuelles Pendant.Neue Allradsysteme bei Toyota
Außerdem macht Toyota die TNGA-Plattform fit für Allradantrieb. Dafür führen die Japaner zwei neue Allradsysteme ein: eines für Verbrennungsmotoren und eines für Hybridsysteme. Das erste System verfügt über eine vollvariable Kraftverteilung an der Hinterachse (Torque Vectoring). Klauenkupplungen koppeln den Allradstrang ab und stoppen seine Rotation vollständig, wenn das Fahrzeug mit Zweiradantrieb fährt. Das spart Sprit
Beim „E-Four“-Allradsystem handelt es sich um eine Weiterentwicklung des Antriebsstrangs aus dem aktuellen Toyota Rav4 Hybrid. Dabei werden die Hinterräder elektrisch angetrieben. Das Drehmoment an der Hinterachse steigt beim neuen System um 30 Prozent, hinzu kommt eine verbesserte Kraftverteilung. Das soll vor allem die Offroadtauglichkeit des Allradantriebs verbessern.
Toyota will die neuen Antriebssysteme ab dem Frühjahr 2018 in einer „steigenden“ Anzahl von Fahrzeugmodellen einsetzen. Davon versprechen sich die Japaner mehr Effizienz und dynamischere Fahreigenschaften bei konventionell angetriebenen Fahrzeugen wie bei elektrifizierten Modellen.
Das gilt laut Toyota für alle elektrifizierten Antriebe: Vollhybride wie Plug-in-Hybride, rein batterieelektrische Fahrzeuge und Brennstoffzellenfahrzeuge. Insgesamt soll der TNGA-Baukasten bis 2023 rund 80 Prozent aller Modelle von Toyota und Lexus abdecken. Die neuen Antriebe sollen den Flottenverbrauch des Konzerns um etwa 18 Prozent gegenüber heute senken.
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Na da bin ich aber mal gespannt, was die User wie @meehster von Direkteinspritzern in den sonst so geliebt sauberen Toyotas sagen 😆
Ohhohh...ein Direkteinspritzer. Womit brüsten sich die Toyota-Fanboys und Umweltschützer denn dann in Zukunft? 😱😱
Davon abgesehen ist das bestimmt ein feines Stück Technik. Toyota müsste sie lediglich mal in optisch annehmbaren Karosserien bringen, dann wären sie auch kaufbar.
Zum Glück bleibt den Ewiggestrigen noch das CVT. 😆
Die Nutzung einer DI ist ja beim Hybrid Unsinn, denn da geht es nicht um eine möglichst hohe Spitzenleistung des Verbrennungsmotors. Nun heimst man sich ohne Not Probleme ein, neben der erhöhten Rußbildung auch die Verkokungsgefahr der Einlassventile. Keine gute Idee, Toyota.
Was hat das denn mit den Ewiggsetrigen zu tun? Wir haben auch einen Yaris Hybrid in der Familie mit genau diesem Getriebe und gerade wenn ich viel Wert auf Zuverlässigkeit und geringen Wartungskosten lege bin ich damit bestens bedient. 😉
Sehr interessanter Artikel. Dank an Björn.
Sowas ist mehr wert als zig sinnlose, oberflächliche Vergleichstests.
Lauter dieser Seite hat der Motor
126kW und 205 Nm Drehmoment 😊
Na dann warte ich mal die diversen Allradsystem hier ab, bevor ich mir vorschnell einen Impreza kaufe.
Heißt ja dann quasi automatisch Euro 6d-TEMP. Und wenn man künftig beim Hybrid auf einen Benziner mit Direkteinspritzung setzt, dann wird wohl kein Weg am Partikelfilter vorbeiführen.
Gibt es denn dazu schon nähere Infos?
Aber mal ehrlich: Richtig geil fahren lässt sich das nicht, oder?
Ja, sicher ein Schock für manchen Toyota-Fanboy. Sie müssen sich argumentativ völlig neu ausrichten.
Der Motor hat ein D-4S System, das heisst Direkt und Saugrohreinspritzung. Also keine Verkokungen 😉
Siehe hier: https://newsroom.toyota.co.jp/en/powertrain2018/engine/
Fast schon rührend, wie die Söhne Nippons ihren Öko-Krimskrams immer wieder auf Vordermann bringen und dann kaufts keiner. Bis auf ein Paar Billig-Kleinwagen findet sich so gut wie nichts in den deutschen Verkaufs-Charts. Und nun fällt auch noch DAS Argument der Fanboys - die Saugrohreinspritzung - weg. Toyota Verkäufer in Deutschland möchte ich nun nicht sein. Mit was vertreiben die sich eigentlich die Langeweile?
Direkteinspritzer geht auch sauber. Muss man sich nur aktuelle Suzuki Motoren anschauen.
Die machen da irgendwas mit einer doppelten Einspritzung.
Nur weil es VAG nicht auf die Kette bekommt saubere Benziner zu bauen, muss das ja nicht für alle gelten.
Evtl. bekommt ihr aber noch ein Update :-)