Diesel-Gipfel: Das plant die Politik
Updates reichen nicht, Ford bietet Verschrottung
Ein Dokument offenbart erste Agenda-Punkte des Diesel-Gipfels. Autobauer sollen Förderpakete für Städte mitfinanzieren. Ford legt derweil eine "Abwrackprämie" auf.
Berlin - So geht es natürlich auch: Ford wurde bisher weder zentral im Abgas-Skandal noch beim Thema Kartell in die Sommer-Medienschlacht rund um die Autoindustrie einbezogen. Wo der Diesel insgesamt in der Diskussion steht, steht der Autobauer natürlich dennoch mit am Pranger.
Insofern ist es nicht mutfrei, dass Ford einen Tag vor dem "Diesel-Gipfel" ein bisschen den grünen Daumen in die Wunde legt - und ein "Entsorgungsprogramm" für ältere Dieselautos ankündigt. Sicherlich nicht ganz ohne Hintergedanken: Wer einen neuen Ford kauft, kann ein Dieselauto der Schadstoffnormen Euro 1, 2 oder 3 zu Preisen zwischen 2.000 und 8.000 Euro in Zahlung geben. Voraussetzung: Ein Baujahr vor 2006. Ford werden diese Autos "kostenlos" verschrotten, um sie "dauerhaft aus dem Verkehr zu ziehen".
Beim Diesel-Gipfel am morgigen Mittwoch werden Rabattierungen auf Neufahrzeuge der Politik nicht reichen. Ein Entwurf der gemeinsamen Erklärung von Bund und Ländern zeigt, was der Politik stattdessen vorschwebt: Neben den Nachrüstlösungen wird über ein finanzielles Unterstützungspaket beraten. So sollen deutsche Städten mit besonders hoher Luftverschmutzung Geld erhalten.
Geht es nach den Plänen von Verkehrsminister Alexander Dobrindt, soll der Staat diesen Fördertopf nicht alleine tragen. Die Autoindustrie muss zahlen. Konkret denkt man an die Förderung von 28 Regionen in Deutschland, in denen die Belastung der Luft mit Stickoxiden (NOx) besonders hoch sei. Für diese Gebiete soll ein Plan für modernen und vernetzten Verkehr entwickelt werden. Der Umfang des geplanten Fördertopfs ist nicht benannt. Dobrindt hatte von einem Volumen in dreistelliger Millionenhöhe gesprochen.
Software-Updates auf Dauer nicht genug
Das zentrale Thema des Gipfels bleibt die Nachrüstung von Dieselfahrzeugen. Neben der Möglichkeit von Upgrades von Euro 5 auf Euro 6 bei Dieselfahrzeugen werden auch Rahmenbedingungen von Software-Updates im Zuge von Rückrufen besprochen. Bund und Länder stellen im Vorfeld klar: Die Maßnahmen sollen den Autobesitzern keine Nachteile bringen. Konkret dürfe sich der Kraftstoffverbrauch nicht erhöhen. Zur Klärung derartiger Fragen wird auch die Schaffung eines Verbraucherbeirats beim Kraftfahrt-Bundesamt angedacht.
Daneben scheint sich der Gesetzgeber auf lange Sicht nicht mit reinen Software-Updates zufrieden zu geben, sondern Hardware-Lösungen zur Senkung des Stickoxid-Ausstoßes (NOx) zu erwarten. Die Autobranche solle dafür umsetzbare Konzepte entwickeln, etwa für zusätzliche Systeme zur Reinigung von Abgasen, geht laut der dpa aus dem Entwurf der gemeinsamen Erklärung von Bund und Ländern hervor.
Daneben sei die Schaffung von Kaufanreizen für emissionsärmere Fahrzeuge eine Möglichkeit. Die Politik ließ anklingen, dass die Kosten dafür die Autobauer tragen sollen. Die Unternehmen selbst halten Software-Updates bisher für die beste Lösung.
Quelle: dpa
Fahrbahre Autos aus dem Verkehr ziehen und verschrotten. Super Sache. Die Könnten in Afrika bestimmt noch ein Jahrzehnt laufen. Aber vermeintlicher Umweltschutz über alles..
Ich dachte es sind die Euro 5 und Euro 6-Diesel, welche im Realbetrieb die Grenzwerte ums mehrfache überschreiten? Hat man nun die älteren Kisten überprüft und Auffälligkeiten entdeckt?
Wer fährt überhaupt noch Euro 3-Diesel oder älteres? Die meisten (Nicht alle) davon haben ja so oder so keine Durchfahrt in Unsinnszonen und sind ersetzt.
Interessant, dass erst ab E3 separate Grenzwerte für NOx definiert wurden.
Da müssten doch eher die Euro 5 und 6 Fahrzeuge aus dem Verkehr gezogen werden! Der Ruß aus dem Euro NULL Diesel ist zwar nicht schön, aber im Vergleich zum NOx unbedenklich!
was man eben schnell verschrotten kann, sind nachher keine Beweise mehr. Klingt für mich eher nach Beweisvernichtung aus Angst vor Aufdecken von länger zurückliegenden Manipulationen.
Die Kohle, die Welt zu retten, hat der Laden nämlich auch nicht.
Raffiniert, raffiniert 😉
Warum sollen Hersteller, die nicht manipuliert haben, irgendetwas nachrüsten? Und warum auch noch kostenlos? Was hätten die für ein Interesse daran? Manchmal frage ich mich wirklich.
Langsam wird diese Kampagne langweilig. Die sollen einfach die Nachrüstung mit SCR Kats beschließen und gut ist.
Die werden die Prämie nicht nur bei Fords zahlen sonder für alle altwaagen. Ich sag mal so, sollten Fahrverbote kommen, dann hat Afrika, Osteuropa etc genügend Altfahrzeuge aus Deutschland 😉
Klar. Ford gibt für den ollen alten Golf IV-Heizölferrari oder Astra G oder oder oder.... dir die 2000-8000€, um die Beweise möglicher Manipulationen zu vernichten. Oh yes, genau.
@ "Bund und Länder stellen im Vorfeld klar: Die Maßnahmen sollen den Autobesitzern keine Nachteile bringen. Konkret dürfe sich der Kraftstoffverbrauch nicht erhöhen."
Das ist mal wieder das übliche "Ich mach mir die Welt, wie sie..." 😮
KEINE NACHTEILE bedeutet konkret einfach nur: KEINE NACHTEILE
Nicht beim Verbrauch
Nicht bei der Anwendung (Fahrbarkeit)
Nicht bei der Haltbarkeit und Zuverlässigkeit
und auch sonst nirgends
Der Konsumentenschutz ist da absolut klar und deutlich, und bedarf keinerlei "Interpretation" durch die Autoindustrie.
Und würde man das so umsetzen, wie es eigentlich gedacht ist, hätte VW jetzt schon die größten Probleme. Für alle weiteren Umrüster würde dann dasselbe gelten, denn die arbeiten ja nicht grundlos mit dem erlaubten Instrument des Motorschutzes.
Aber offensichtlich ist man es in D gewöhnt, die Gesetze so zu biegen wie man sie braucht...🙄
Die PKW werden ganz ordnungsgemäß in Deutschland verschrottet (einmal hinter der B-Säule durchgesägt), dann werden sie zum Recycling nach Afrika exportiert, wo sie ganz ordnungsgemäß wieder zusammengeschweisst werden.
Was kümmert es Ford, solange sie die Bestätigung haben, dass das Fahrzeug verschrottet wurde - die Kette ist auch lückenlos dokumentiert bis auf irgendeinen Recyclinghinterhof in Nigeria - der gehört einem chinesischen Geschäftsmann, der für deutsches Recht unerreichbar irgendwo in Hongkong sitzt. Ford verdient einen Fuffi an jeder Karosse, der Chinese verdient, der Nigerianer hat Arbeit und billige Autos und eigentlich ist es sogar gut für die Umwelt. Eine Multiple-Win-Situation
Ist schon mist für die VW Fans das Ford bis jetzt noch nicht am pranger steht. Mich freut es echt das Ford bis jetzt noch nicht betroffen ist. Und nicht nur weil ich einen fahre sondern weil mich schon immer das flasche gelobe und das VW baut das beste auto der Welt an dem sich alle messen müßen so nervt.
Könnt doch froh sein wenn ihr von Ford noch Geld für den schrott auf 4 Rädern bekommt den VW da baut.
Ist doch ganz einfach: auf manche Autos gibts locker 10.000€ Rabatt, bei Ford nach Liste NULL, da kann man ZWISCHEN 2000 und 8000€ Abwrackprämie zahlen und verkauft ein neues Auto....
Sagenhaft...
Versteh ich jetzt irgendwie nicht, TOMW27 hat uns doch versprochen dass der Diesel nach dem Gipfel vollständig rehabilitiert sei?