EuGH verurteilt Deutschland wegen Kältemittel-Streit
Urteil ohne Strafe
Trotz Verbotes hatte Daimler das umweltschädliche Kältemittel R123a weiter in Neuwagen verwendet. Deutschland muss wurde nun deswegen verurteilt.
Luxemburg - Wegen des zu nachlässigen Umgangs mit der Autoindustrie ist Deutschland vom höchsten EU-Gericht verurteilt worden. Die Bundesrepublik habe es versäumt, rechtzeitig dafür zu sorgen, dass ein klimaschädliches Treibhausgas in Klimaanlagen von mehr als 133.000 Daimler-Fahrzeugen nicht mehr verwendet wird, urteilte der Europäische Gerichtshof am Donnerstag.
Damit gaben die Luxemburger Richter in Teilen einer Klage der EU-Kommission statt, die für die Verfolgung von Verstößen gegen EU-Recht zuständig ist. Eine Strafe gibt es nicht, Deutschland muss jedoch die eigenen Gerichtskosten tragen sowie die Hälfte der Kosten der EU-Kommission.
Die Brüsseler Behörde hatte 2014 ein Verfahren gegen Deutschland eingeleitet, weil es den Einsatz des nach EU-Recht für neue Modelle verbotenen Treibhausgases R-134a in Klimaanlagen zugelassen hatte. Erst im März 2017 - also mehr als zwei Jahre nach Ablauf der Frist von zwei Monaten, die die EU-Kommission gesetzt hatte - ordnete das Kraftfahrt-Bundesamt eine Umrüstung an.
Daimler hatte den Einsatz damit begründet, dass von der vorgesehenen und umweltfreundlicheren Chemikalie R-1234yf ein Sicherheitsrisiko ausgehe. Andere Hersteller sowie das Kraftfahrt-Bundesamt und die Gemeinsame Forschungsstelle der Europäischen Kommission teilten die Bedenken nicht. Auch eine zusätzliche Risikoanalyse ergab keine Hinweise auf besondere Gefahren.
Quelle: dpa
"Eine Strafe gibt es nicht"
Juhu endlich wird Klar das die EU sich selber ohne zutun von Außen beschäftigen kann 😊
Es heißt R134a ... 🙄
Was ist eigentlich aus der ganzen Sache geworden?
Nutzen nun alle R-1234yf? Auch Daimler? Wollten die nicht auf CO2-Anlagen umstellen?
Leute, contenance!
Tja, diese hochbezahlten EU-Beamten wenn wir nicht hätten, als wenn es keine schwerwiegenderen Probleme gäbe. 😉
Man könnte ja auch Propan (R290) einsetzen, funktioniert in bestehenden R134a-Anlagen.
Aber das will die Industrie nicht, da muß man ja fast nichts herstellen und kann dann auch nix verdienen...
Ja ist brennbar, genau wie R1234yf, allerdings entsteht bei der Verbrennung nur CO2, keine Flußsäure.
Alles richtig gemacht, Danke Daimler! Ich konnte deswegen noch ein Bj. 2016 mit R134a kaufen - das amerikanische Giftgas kommt mir nicht ins Auto! Die Gerichtskosten dürften sich somit auf weniger als 1 Euro je Fahrzeug belaufen, schätze ich jedenfalls mal. Hängt davon ab, was alles unter die "Hälfte der Kosten der EU-Kommission" fällt. Die könnte man am besten auch gleich ganz einsparen...
"Deutschland muss wurde nun deswegen verurteilt." Liest das keiner vorher mal durch ?
R134a gibt's an jeder Ecke zu kaufen . . . in USA zumindest :
https://www.walmart.com/c/kp/r134a
ok, hier auch noch : https://www.ebay.de/.../i.html?_from=R40&_nkw=R134a
. . . und Deutschland muß mal wieder das Klima retten . . .
Die Lösung mit popeligem LPG-Autogas wär wahrscheinlich zu einfach für High-Tech-Deutschland, da muß alles immer kompliziert, aufwendig + teuer sein ('ne Füllung für 2 € paßt da nicht ins Konzept. Am Ende füllt auch noch jeder selbst nach, anstatt sich irgendwann ein neues Auto zu kaufen . . . geht ja gaaar nicht . . . ) :
https://www.motor-talk.de/.../...-testen-und-pruefen-t6368203.html?...
https://www.motor-talk.de/.../...-kaeltemittel-r134a-t6292606.html?...
Hihi - Umweltschutz wichtiger als Menschenleben - fetzt!
Daimler füllt nun auch R1234yf ein, scheint doch nicht so gefährlich zu sein. Interessant ist auch der Hinweis, dass Daimler bei einigen Modellen eine Argonpatrone verbaut. Hier liegt der Verdacht nahe, dass nicht das Kältemittel das Problem ist sondern die Konstruktion einiger Daimlermodelle.
https://media.daimler.com/.../...-CO2-Klimaanlage-ausruesten.xhtml?...
Entweder das Zeug ist gefährlich oder nicht.
Das gefährliche Kältemittel.😱😆 Warum teilt niemand Daimlers Bedenken? 🙄
Daimler hatte Ende der 90er angekündigt auf CO2 zu wechseln. CO2 ist von der EU auch mit dem geringsten GWP (Global warming potential) gekennzeichnet. R134=1430, R1234yf=4, CO2=1
Die Autoindustrie hat sich auf R1234yf geeinigt, nicht die EU.
Die Bedenken teilen schon viele...
https://www.zeit.de/.../komplettansicht
Ernsthafte Bedenken können es von Daimler nicht sein wenn neue Modelle mit dem Killerkältemittel befüllt und die Argonpatrone nur in ausgewählten Fahrzeugen verbaut wird.
Die in deinem Artikel aufgekommene Frage können wir beantworten.
Alles eine Frage der Konstruktion. Wenn die Kühlmittelschläuche in der Nähe von heißen Bauteilen verlegt werden, kann das eine höhere Gefahr sein. Flusssäure entsteht auch bei der Zersetzung von R134a.
Gibts bei Daimler nicht schon die ersten Modelle mit CO2 Anlage?
Verknackt wegen Schmusekurs zur Automobilindustrie! EuGH! "Amtlich!" 😎
Es gibt noch R451A, ein Gemisch aus R1234yf (89.8%) und R134a (10.2%). Das Kältemittel brennt nicht und erfüllt noch die EU Richtlinie mit GWP unter 150.