Fahrerflucht: Versicherung kann bis 5.000 Euro fordern
Versicherungsschutz nach Unfall mit Fahrerflucht
Dass das Entfernen vom Unfallort als Fahrerflucht gilt, auch bei kleinen Schäden, ist bekannt. Ärger kann es auch von der Versicherung geben. Bis zu 5.000 Euro teuren Ärger.
Frankfurt/Main - Zu forsch ausgeparkt und dabei das Nachbarfahrzeug leicht touchiert, Zettel mit Adresse an den Scheibenwischer geklemmt und weitergefahren? Kann doch nicht so schlimm sein. Doch: Es handelt sich um die Straftat Fahrerflucht. Das ist bekannt. Fahrerflucht - auch eine kleine Delle oder Kratzer kann jedoch nicht nur Strafen nach sich ziehen. Auch der Versicherungsschutz ist gefährdet. Darauf weist der Automobilclub von Deutschland (AvD) hin.
Sich als Unfallbeteiligter zu entfernen, ohne sich ausreichend kenntlich gemacht zu haben, gelte als Vertragsverletzung. Bis zu 5.000 Euro Regress könne der Versicherer vom Halter oder Fahrer fordern. Auch die Vollkasko-Versicherung müsse bei Fahrerflucht nicht zahlen. Das Vergehen der Fahrerflucht beschränkt sich nach Rechtsprechung auf Schäden, die in ihrer Reparatur mehr als 50 Euro kosten. Bei über 1.500 Euro und bei Personenschäden riskieren Autofahrer laut AvD neben einer Geldstrafe auch ihren Führerschein.
Falls der Geschädigte nicht erscheint, müsse der Verursacher die Polizei rufen. Der Versicherung sollte er den Unfall innerhalb einer Woche melden. Die Länge der Wartepflicht hängt laut AvD nach der Rechtsprechung vom Ausmaß und von den Umständen des Unfalls ab. Einfach nur einen Zettel an die Windschutzschreibe zu klemmen, reiche allerdings nicht aus. Der könne etwa durch Regen unleserlich werden oder wegwehen.
Quelle: dpa
Und dennoch wird es Niemanden interessieren. Viele hauen ab weil sie wissen, es hat sie Niemand gesehen. Warum also warten? Warum kostbare Zeit verschwenden? Es bleibt ja nur der Geschädigte auf seinem Schaden sitzen. So ist die Mentalität! Und das ist nicht erst eine Erscheinung der Neuzeit, schon immer hat sich der Mensch seiner Verantwortung entzogen, wenn er konnte.
Ich beobachtete mal eine Situation auf einem Parkplatz: Sie will ausparken und touchiert deutlichst den Nachbarwagen (der Wagen hat regelrecht gewackelt). Steigt aus, guckt sich um, steigt ein, fährt weg. Ich konnte mir das Kennzeichen notieren und rief die Polizei, welche die Verursacherin schnell ausmachte. Vor Gericht hat die Verursacherin Alles geleugnet, sie wäre nicht gefahren. Da ich aber der Polizei eine genaue Personenbeschreibung geben konnte, war die Sache schnell geklärt. Bis zuletzt wurde die Unschuld beteuert. Resultat:
Schaden bei dem Geschädigten: 2.800€.
Strafe vom Gericht: 30 Tagessätze à 190€ = 5.700€ plus 6 Monate Fahrverbot.
Das hat sich gelohnt! Es kam raus das sie übrigens keine Selbstbeteilgung hat und somit nur eine etwas höhere Einstufung durch die Versicherung erhalten hätte.
Ebenso schlimm sind die A-Löcher die eine Fahrerflucht sehen und dann nichts tun.
Ich habe das selber 3x als Fußgänger erlebt dass am hellichten Tag ein Auto beschädigt wurde und der Täter Fahrerflucht begangen hat. Jedes Mal war ich unter den Dutzenden Menschen der Einzige der es gemeldet hat.
Was soll der Mist? Wovor habt Ihr Angst?
Sowas konnte ich letztens beim Einkaufen beobachten. Eine Frau hat beim rückwärts Ausparken anfangs noch den falschen Gang drin gehabt und ist dadurch beim Anfahren dem vor ihr Parkenden leicht gegen die Front gefahren. Dessen Auto hat sich auch sichtbar bewegt und der Knaller war, dass der Fahrer sogar noch drin saß (kam eventuell wegen der Fahrzeugbreite nicht raus). Sie ist einfach weggefahren und hat für die Situation nichtmal einen Blick verschwendet. An der Ampel haben wir sie dann mal gefragt, ob sie das überhaupt bemerkt habe, was sie dann auch bestätigte.
Ich finde sowas ziemlich dreist.
Ich kam auch einmal vom einkaufen zurück.
Meine Fahrertür war in das Wageninnere gedrückt... Kein Zettel, keine Polizei, niemand hat etwas gesehen.
Polizei meinte am Telefon: "Wegen sowas kommen wir nicht, Anzeige gegen ünbekannt können sie im Revier aufnehmen lassen, bringen tut das trotzdem nichts!"
Super...
War also mein Schaden...
Anderes Szenario.
Ich sah, wie ein Arbeitskollege auf dem Hof mit dem Firmenwagen davon fuhr und dabei einen BMW streifte.
Ich rief ihn darauf an und sagte, er solle es umgehen melden, oder ich melde es, dann ist er aber richtig dran.
Ende vom Lied.
Er redet kein Wort mehr mit mir und versuchte lange Zeit mich aus der Firma zu bekommen.
Indem er dem Chef lügen über mich steckte.
Das ist wirklich eine armselige Reaktion. Aber es spiegelt genau das Verhalten wider, was auch mein Vater berichtet. Er ist Polizist und Präventionsbeauftragter und es sind immer mehr Leute die sich uneinsichtig zeigen. Leider betrifft das zum größten Teil eine bestimmte Bevölkerungsgruppe, nämlich die der 68er-Bewegung. Denen wird zig Mal die Gesetzeslage erklärt und sie widersprechen immernoch. Man merkt es auch im Straßenverkehr, mit welcher Überheblichkeit die 60+ durch die Gegend flitzen. Sie sind nicht alle so, aber es sind auffällig viele.
68er Bewegung - Jahrgänge 1940-1950. Also überwiegend 70+.
Und pauschale Behauptungen sind suboptimal.
Na,
Dann habe ich auch schon eine Unfallflucht begangen ... als Führerscheinneuling, also unzählige Monde her... 4 uhr früh, jch hätte einfach wegfahren können, hab mich aber für die Variante Zettel entschieden, und bin auch für den Schaden aufgekommen.
Ich denke, hier läuft die Gesetzesauslegung dem Gesetzesziel zuwider. Ziel solltedoch sein, dass der Geschädigte seinen Schaden ersetzt bekommt, und da tuts tatsächlich besagter Zettel, wenns kein Personenschaden ist.
Aber hab auch andere Erlebnisse, als mir mein Einkaufswagen ausriss, und ein Auto berührte, zeigte sich die Besitzerin sebr erstaunt, ber auch erfreut, dass ich bei ihrm Wagen wartete, bis sie kam, der Schaden war nicht der Rede wert, bissel Polierwolle, und sie war zufrieden. Ich fand es traurig, dass das schon als was Besonderes betrachtet wurde
Es wäre mal interessant zu wissen, wie viele Fahrerfluchtdelikte aufgeklärt werden.
Ich bin zweimal nachts zu meinem Fahrzeug gekommen und hatte Dellen drin.
Beim ersten Mal habe ich sogar noch gehört, wie der Andere in mein Auto geknallt ist. Ich bin angefangen zu laufen, er wollte gerade wegfahren, hat mich wohl im Spiegel gesehen und ist stehen geblieben. Dann bin ich wieder gegangen - da er ja stand. Als er das sah, gab er Vollgas und ist verschwunden. Das Fahrzeug konnte ich nicht erkennen, war ja Dunkel (Oktober), das Auto auch.
Polizei geholt und Anzeige erstattet, die haben Lackproben genommen. Zu Weihnachten gab es dann Post von der Staatsanwaltschaft "Fahrzeug konnte nicht ermittelt werden, verfahren eingestellt".
Reparaturangebote zw. 750 und 1.250 DM. Hab ich dann in Italien für umgerechnet 250 DM machen lassen 😆.
Beim zweiten Mal (selbes Fahrzeug) konnte ich nicht mal mehr die Fahrertür öffnen, da habe ich auch erst gemerkt, dass mir einer reingefahren ist. Als Gruß hat er mir "F**K" auf die angelaufene Heckscheibe geschrieben. Polizeirevier war 50 Meter um die Ecke, sind gekommen, ich mit Eskorte hinter denen her auf deren Hof. Dann das von oben bekannte: Anzeige, Lackprobe, Brief vom Staatsanwalt.
Reparatur wieder in Italien, auch für kleines Geld.
Seitdem wird von mir jede Fahrerflucht angezeigt.
Vor ein paar Jahren stand ich auf dem Parkplatz eines Supermarktes und schlug die Zeit tot. Rechts von mir parkt ein Auto, Frau steigt aus, holt einen flachen Einkaufswagen und stapelt die leeren Kisten aus Ihrem Kofferraum darauf, sie geht mit dem vollen Wagen (~6 Kisten) hinter meinem Fahrzeug vorbei Richtung Laden. Etwa 50 Meter von mir weg parkt eine Frau mit ihrem VW Passat rückwärts aus und donnert voll gegen den Einkaufswagen der Frau. Alle Kisten liegen auf dem Parkplatz, Flaschen rollen rum. Die Passat-Fahrerin fährt vor in ihre Parklücke, schaut aus dem Fenster, ich denke „ok, Sie kümmert sich“. Was macht sie? Fährt nur wieder vor um besser ausparken zu können und fährt kommentarlos weg. Die Frau mit dem Einkaufswagen war total perplex, zu keiner Reaktion fähig. Körperlich ist ihr nichts passiert.
Ich habe mir das Kennzeichen des Passat und das Aussehen der Person aufgeschrieben/gemerkt. Polizei angerufen, alles gemeldet, meine Daten angegeben, da ich dann weg musste, Polizei wusste Bescheid. Hab der Frau vorher natürlich noch geholfen, die Flaschen aufzusammeln.
Wie das ausgegangen ist, weiß ich nicht. Als Zeuge wurde ich nie geladen.
Ein anderes Mal parkte ich längs an der rechten Fahrbahnseite, vor mir ein alter Renault Twingo. Gegenüber war die Post, davor 4 Querparkplätze, alle belegt, einer davon stand etwas seltsam. Als ich aus der Post komme, fährt der seltsam parkende (etwas schräg, zu nah am Nebenfahrzeug) rückwärts raus. Ich denke noch „der holt aber ganz schön aus“, in dem Moment fährt er in den Twingo (der wackelt sogar und der Rums war gut hörbar), legt den ersten Gang ein und verschwindet. Ich mir das Kennzeichen sofort aufgeschrieben. Jetzt sehe ich erst, dass der Twingo-Fahrer in seinem Auto sitzt. Der steigt ganz erstaunt aus, ich frage, ob er das Kennzeichen hat, er verneint. Er hat dann selber Anzeige erstattet, der Fahrer des anderen Fahrzeugs wurde ermittelt.
Auch wie das ausgegangen ist, weiß ich leider nicht.
Ich werde weiter so handeln, wenn ich sowas beobachte, das ist sicher.
Sorry für den langen Text, aber das musste jetzt mal sein.
Oder die einem den ganzen Vorgang schildern können, auch wie der Fahrer sich den Schaden angesehen hat und dann doch wegfuhr, zur Frage nach dem Kennzeichen aber sagen: "Das weiß ich nicht. Auf das Kennzeichen habe ich nicht geachtet!". (Geschehen an einem 24.12. in Köln)
Ich war in meinem Leben schon mehrfach Zeuge. Ich helfe jedem Unfallopfer, denn ich erwarte dieselbe Hilfe, wenn ich geschädigt wurde.
Manchmal ist man aber auch als Zeuge nutzlos. Dabei ging es um einen Unfall mit Fahrerflucht, den ich genau beobachten konnte. Fahrer und Beifahrer stiegen aus und begutachteten den erheblichen Schaden, fuhren dann aber davon. Beide Männer waren sich sehr ähnlich, trugen beide Vollbärte und ähnliche Frisuren, waren auch noch etwa gleich groß und hatten eine ähnliche Statur. Es waren Brüder, wie sich später herausstellte. Der Halter des bei der Fahrerflucht gefahrenen Autos war vorbestraft - wegen Fahrerflucht! Es konnten beide Männer ermittelt werden und der Staatsanwalt hat förmlich gebettelt, dass ich doch den Fahrer identifizieren solle - konnte ich nur nicht. Einer der beiden war es sicher, aber für mich sahen sie auf der anderen Straßenseite so ähnlich aus, dass ich mehr als ein halbes Jahr später absolut nicht sagen konnte, wer gefahren ist. Keiner der beiden wurde bestraft, denn es war nicht zu klären, wer gefahren ist. Aber immerhin bekam der Halter des gerammten Autos dank meiner Zeugenaussage seinen Schaden bezahlt.
Gruß Michael
Ich sage dir warum das so ist. Da werden für geringste Lackkratzer Rechnungen von 2000 Euro und mehr abgerufen...das gibt ne fette Hochstufung mit hunderten Euro Mehrkosten....Alles für einen kleinen Kratzer....ist doch klar....3 Jahre später werden die Karren verkauft und wandern nach Afrika...komplette Abzocke...ich hab auch schon 2 Dinger erwischt...2 fette Kratzer....keine Ahnung wer mir die dranngemacht hat....mach ich etwas Lackstift drauf und gut...das ist mir zu dämlich.
remarque4711
Alles richtig gemacht!
Ich würde mir wünschen das mir auch mal jemand hilft indem er mir das Kennzeichen vom Verursacher nennt.
Kürzlich vor dem Getränkemarkt stellte sich ein Frau direkt neben meinen Wagen (Fahrerseite), so das ich die Tür nicht mehr öffnen konnte. Weit und breit waren freie Parkplätze vorhanden, sie hatte also keine Not. Ich versuchte mit Handzeichen ihr zu verdeutlichen das ich nicht aussteigen kann.
Sie ignorierte mich.
Also bin ich zurückgesetzt und habe mich dann direkt neben ihre Fahrerseite gestellt, bin ausgestiegen und habe gewartet. Sie kam wieder, war etwas irritiert, packte ihre Getränke in den Kofferraum, stellte dann fest das sie mit ihrer Statur nicht zwischen die Fahrzeuge kam, sie war etwas fülliger, und versuchte nun über die Beifahrerseite einzusteigen. Sie hatte mich die ganze Zeit nicht bemerkt.
Als sie nun etwa in Höhe des Schaltknüppels war mit ihren Verrenkungen ging ich zu meinem Wagen, stieg ein, lachte sie freundlich an, und fuhr los. 😊
Achso, das ist natürlich eine Entschuldigung!
Hochstufungen mit Hunderten € gibt es nicht. Da würde ich mal die Versicherung wechseln. Meine Versicherung hat mich um 2 Schadensklassen zurückgestuft als ich Jemanden raufgefahren bin. Gesamtschaden waren 8.000€ und es hat mich im Endeffekt pro Jahr 120€ mehr gekostet plus meine 150€ Selbstbeteiligung.
Und weil die Schäden hoch sind, ist es kein Grund abzuhauen. Da gibt es auch keine Entschuldigung für. Ist aber einfach es den Herstellern in die Schuhe zu schieben sie seien zu teuer. Man kann ja den Schaden auch günstig reparieren lassen und muss nicht zum Hersteller, aber die Leute zocken lieber die Versicherung ab, kassieren das Geld und lassen den Schaden nie reparieren. Ist auch eine Form der Abzocke, aber in deinen Augen sicher eine gute Form... richtig?
Nicht unbedingt, der Grund wurde ja auch schon genannt. So ein Zettel kann, wie auch immer, verschwinden. Da ist das Warten oder der Anruf bei der Polizei sicherer.
Die Höhe der Hochstufung hängt vom jeweiligen Tarif ab - hunderte €uro sind aber mehr als ungewöhnlich!
Außerdem hat die Höhe der Hochstufung nichts mit der Schadenhöhe zu tun - es wird bei einem Schaden von 1€ genauso hochgestuft wie bei 1.000.000€