VW Golf Sportsvan Facelift (2017) im Test: Erste Fahrt
Viel Van, aber praktisch kein Sport
An diesem Golf ist nichts sportlich oder spannend. Und das ist gut so. Denn während andere sich profilieren, funktioniert er einfach. Erste Fahrt im gelifteten Sportsvan.
Barcelona – Golf Sportsvan fahren ist wie Kartoffeln essen. Macht auch satt, sieht aber auf dem Teller nicht so gut aus wie das teure Steak - und niemand wird neidisch. Trotz, im Falle der Kartoffel, dem tollen Preis-Leistungs-Verhältnis. Oder, im Fall des Hochdach-Golf: mehr Platz und Überblick.
Nein, nach diesem Golf dreht sich niemand um. Da kann ihn VW noch so brombeerig oder blauknallig lackieren, er bleibt ein kleiner Sharan. Also geht es beim Facelift nicht um hübschere Optik sondern um die Qualitäten, die er schon hatte.
VW Golf Sportsvan: Motoren und Technik aus der Limousine
Optisch passiert fast nichts. Ein bisschen Kosmetik an Schürzen und Lampen, LED-Licht gegen Aufpreis, neue Farben, neue Felgen. Kosmetik. Technisch geht mehr: Assistenten, Antriebe und Infotainment sind neu. Der Sportsvan übernimmt das Wichtigste vom Standard-Golf, aber längst nicht alles.Beispiel Motoren: Zum Marktstart des Sportsvan gibt es vier Benziner mit 85 bis 150 PS. Zwei Diesel folgen im Frühjahr 2018. Das entspricht im Umfang ungefähr der bisherigen Motorenpalette. Beim Golf gibt es insgesamt 13 Antriebe. Einen Sportsvan GTI oder Sportsvan R haben wir natürlich nicht erwartet, über einen Elektro-, Plug-in- oder Erdgas-Antrieb hätte VW dagegen ruhig nachdenken dürfen.
Der zweitstärkste Benziner im Van (130 PS) kommt aus dem Spritspar-Golf „BlueMotion“. Seine Spritspartechnik bringt er aber nicht vollständig mit. Im Golf schaltet er sich ab, wenn der Fahrer vom Gas geht, im Sportsvan geht er nur an der Ampel aus. Die Segelfunktion sei hier nicht vorgesehen, sagt VW. Spoiler und Leichtlaufreifen auch nicht.
Sparsam fährt er trotzdem. Nach unserer Testfahrt (Stadt, Landstraße, Autobahn zu ähnlichen Teilen) errechnete der Bordcomputer einen Durchschnittsverbrauch von 5,5 Litern. Der Verbrenner läuft ruhig und liefert sein Moment früh. Mehr als 4.000 Touren mag er nicht, dann klingt er gequält und laut. Genug Kraft kommt schon vorher.
Dreizylinder und der neue Spritspar-Benziner
Insgesamt gewinnt der Sportsvan durch seine neue Motorenpalette. Dreizylinder-Turbobenziner ersetzen die trägen 1,2-Liter-Basismotoren des alten Modells. 110 PS genügen für zügiges Vorankommen. Dass zum Vorgänger ein Zylinder fehlt, hört man nur unter Last. Dann knurrt der kleine Block vernehmlich.Am besten gefiel uns der Sportsvan mit 130 PS. Der verbraucht kaum mehr als die Dreizylinder, fährt aber komfortabler und einen Tick souveräner. Den Top-Benziner (150 PS) unterbot er im Verbrauch um etwa einen halben Liter. Das Doppelkupplungsgetriebe überzeugte in dieser Motorisierung mit guter Abstimmung. Nur bei langsamer Fahrt fehlt der Komfort eines Wandlers.
Witzlos: Der Bordcomputer meldet ständig, dass der Motor die beiden mittleren Zylinder zum Spritsparen deaktiviert. Oft läuft der Sportsvan dann ohne Gas mit eingelegtem Gang – also mit Motorbremse. In dieser Situation wird ohnehin kein Kraftstoff eingespritzt. Unter (niedriger) Last passiert das selten, dann aber ohne Abzüge im Komfort.
Touch-Navis und ein variabler Innenraum im Golf Sportsvan
Im Innenraum wird der Sportsvan moderner. Touchscreens mit 6,5 bzw. 8 Zoll Diagonale lässt VW hinter Glas ein. Die kleine Version behält Drehregler für Lautstärke und Zoom und lässt sich dadurch besser bedienen. Das große Navi verliert alle Knöpfe. Beide Systeme sind schnell und übersichtlich, Onlinedienste gibt es optional. Einen digitalen Tacho beitet VW im Sportsvan nicht an.
Hinter dem Armaturenbrett bleibt alles, wie es war. Fahrer und Beifahrer sitzen aufrecht und bequem, dahinter gibt es mehr Platz als im Golf. Der Sportsvan bietet rund 5 Zentimeter mehr Radstand und 10 Zentimeter mehr Gesamtlänge. Das schafft viel Platz vor der Rücksitzbank und im Kofferraum. Gut: Die Rückbank lässt sich bereits im Basismodell verschieben und geteilt umlegen.Und dann ist da noch das Lieblingsargument aller SUV-Fahrer: Man sieht mehr, weil man hoch sitzt. Die niedrigste Sitzposition im Sportsvan entspricht der höchsten im normalen Golf. Kleine Fahrer können sich sechs Zentimeter nach oben pumpen. Anders als in vielen SUV sieht man im im Sportsvan tatsächlich mehr, denn er hat riesengroße Fenster.
Neue Assistenzsysteme
Die Assistenzsysteme des Sportsvan ergänzt VW auf den aktuellen Stand. Die Notbremse erkennt jetzt Fußgänger, und der Abstandstempomat funktioniert bis Tempo 210 (vorher: 160 km/h). Neu ist die Einparkhilfe für Anhänger aus Passat und Tiguan.
Fahrerisch ändert sich (abgesehen von den Motoren) nichts. Federung und Lenkung arbeiten präzise und komfortabel. Im „Sport“-Modus bekommt das Volant ein angenehmes Gegengewicht. Das Fahrwerk kann mehr als man Schwerpunkt und Beifahrern zumuten möchte. Sport war trotzdem nie die Stärke des Sportsvan. Wird es auch nicht mehr. Besser steht ihm das ruhige Mitschwimmen im Verkehr.Gegenüber dem Vorgänger bleiben die Preise ungefähr konstant. Die Basis startet mit 85 PS und wenig Ausstattung bei 20.475 Euro. Die zweitstärkste Stufe wird fünf PS kräftiger und 400 Euro günstiger. Der Top-Benziner mit bester Ausstattung kostet 225 Euro mehr als bisher.
Noch ein paar Zeilen zur Umwelt: Partikelfilter verspricht VW für alle Benziner im Laufe des Jahres 2018. Die ersten Sportsvan fahren ohne. Beide Diesel bekommen zum Marktstart SCR-Kats, sie reinigen also ihre Abgase mit der Harnstofflösung AdBlue. VW gibt derzeit den NEFZ-Verbrauch des Golf Sportsvan an, homologiert also noch nicht nach der Abgasnorm Euro 6d-Temp.
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VW Golf Sportsvan 1.5 TSI: Technische Daten
- Motor: 1,5-Liter-Vierzylinder-Turbobenziner
- Leistung: 130 PS (96 kW)
- Drehmoment: 200 Nm bei 1.400 bis 4.000 U/min
- Getriebe: Sechsgang Manuell (Siebengang Doppelkupplung)
- 0 – 100 km/h: 9,6 s
- Höchstgeschwindigkeit: 202 km/h
- Verbrauch (NEFZ): 5,1 – 5,2 Liter
- Gewicht: 1.385 (1.410) kg
- Länge: 4,351 m
- Breite: 1,807 m
- Höhe: 1,613 m
- Radstand: 2,670 m
- Kofferraum: 590 – 1.520 l
- Preis: 26.225 Euro
- Basispreis Golf Sportsvan: 20.475
das langweiligste Auto der Welt! 😮
Wo ist jetzt der Unterschied zum Golf Plus?
Sieht doch aus, wie ein Golf Plus Plus
Der GolfPlus wird schon lang nicht mehr angeboten und heißt jetzt eben Golf Sportsvan.
Anti VW Kommentare in ... ach halt es hat ja schon begonnen
Ganz ehrlich? Ich kann euer blödes Gequatsche langsam nicht mehr hören. Wie die kleinen Kinder, wird über alles andere mit Harzer-Stammtisch-Parolen hergefallen. Das lustige ist, dass diese bescheidenen Sprüche immer von Leuten kommen, die alte gammeln-Karren fahren, Hauptsache ein dicker Motor, wa` ? Erweitert doch einfach mal ein wenig euren Horizont. Es gibt genug Menschen die ein bequemes, komfortables Fahrzeug , dieser Art haben wollen.
Partikelfilter erst im Laufe des Jahres, wahrscheinlich erst ab dem 01.09. wenn es Pflicht wird und keinen Tag früher.
Wer den Wagen früher kauft, hat dann eine alte Kiste.
Siehst du mehr als die 4 Kommentare vor deinem oder welchen meinst? Bisher ist hier kein gehässiger Kommentar dabei gewesen.
Hatter Betrüger-Software?!
>>HATTER
Hatter langweiliges Design?
>>HATTER
Wird der sich beim deutschen Michel verkaufen?
WIRDER
Ich finde das Facelift wirklich gelungen.
Für mich der bessere Tiguan. Auch wenn sich beide nur gering unterscheiden.
Ich finde es durchaus positiv, dass VW weiterhin einen "normalen" kleinen Van im Programm hat. Beispielsweise hat Opel den Meriva gestrichen und durch ein "CUV" (Crossland X) ersetzt. Mir persönlich sagt die Offroad-Optik der heutigen SUVs und CUVs einfach nicht zu - mit meinem Fahrzeug will ja auf der Straße bleiben 😉
Momentan brauche ich die hohe Sitzposition nicht, aber wenn eines Tages meine Bandscheiben nicht mehr mitmachen sollten, dann wären ein Ford C-MAX oder ein Golf Sportsvan durchaus eine Option.
"Partikelfilter verspricht VW für alle Benziner im Laufe des Jahres 2018" 😱
War ja irgendwie absehbar, dass die Benzin-Direkteinspritzer auch Maßnahmen gegen Feinstaub zeigen müssen.
Noch einen Grund mehr, meine alten Saugrohreinspritzer noch so lange wie möglich weiterzufahren und keinerlei moderne Autos mehr zu kaufen. Mein nächster wird dann ein Oldtimer mit dickem, robustem Motor.
Schon heute kann man doch gar nicht mehr so viel Geld durch die (nur auf dem Papier existente) "Benzineinsparung" sparen, wie man dann später wieder in Reparaturen, neue Partikelfilter und mit unter 150tkm verreckende Motoren reinstecken muss ...
Ah ja, der Rentner-Rentner Golf 😊
Typischer Jubelperser- Beitrag, fast wie aus der VW-Pressemappe....
Es gibt so viele interessante Fahrzeuge über die MT berichten könnte z.B. mal mehr von den Italienern, aber da bringt man lieber den gefühlt 100. Beitrag über eine spießige Karre aus Wolfsburg...
MT wird immer mehr zum verlängerten Arm der dortigen Marketingabteilung.
Das kann ich so unterschreiben.
Zumal ich gerne die Quali der Redakteure hier erfahren würde, die solche "Test" verfassen und mit fragwürdigen Inhalt füllen.
Ein Pressefahrzeug ist immer anders.