VW Rückrufaktion 01C5: Rückkauf von Vorserienmodellen
VW kauft 6.700 Autos zurück
Ein Brief von VW irritiert derzeit viele Kunden: Der Hersteller möchte alte Autos im Rahmen der Rückrufaktion „01C5“ zurückkaufen. Hier sind alle Infos.
Wolfsburg – VW startet den wohl kuriosesten Rückruf der vergangenen Jahre. Es geht nicht um bestimmte Modelle, Motoren oder Bauteile. Es geht um eine sehr spezielle Art von Fahrzeugen: Der Hersteller möchte bestimmte Vorserienmodelle zurückkaufen. Konkret gehe es um etwa 6.700 Autos aus den Baujahren 2006 bis 2018. Betroffen sind mehrere Modellreihen.
In einem Brief an die Besitzer schreibt der Hersteller, dass „der Bauzustand möglicherweise nicht den zum Vermarktungszeitpunkt aktuellen Serienstand entsprochen hat“. Kunden mögen sich an eine Hotline wenden und die Formalitäten abklären. Das komplette Schreiben findet Ihr hier, hochgeladen von MOTOR-TALKer Homer2309.
VW Rückrufaktion "01C5": Rückkauf von Vorserienmodellen
Was VW im Brief etwas kryptisch formuliert, bedeutet: Ursprünglich waren die Fahrzeuge nicht zum Verkauf gedacht. Sie entstanden in einer Vorserie, wurden also vor dem offiziellen Produktionsstart gebaut. Die Autos wurden auf Messen ausgestellt, fuhren in der Presseflotte oder waren für interne Tests vorgesehen. Viele Hersteller verkaufen solche Fahrzeuge, meist mit hohen Rabatten. Bevor die VW-Modelle auf den Markt kamen, wurden sie jedoch nicht auf den üblichen Standard umgebaut.
Das Problem: Die Abweichung vom Serienstand ist nicht ausreichend dokumentiert. VW weiß nicht, ob nur die Beleuchtung im Handschuhfach fehlt oder ob das ABS anders arbeitet als in normalen Serienmodellen. Oder ob sie sogar hochwertiger sind als die Großserie: Im Netz berichten Besitzer von zusätzlichen Extras oder einem besser lackierten Motorraum.
Im Gespräch mit MOTOR-TALK erklärte ein VW-Sprecher, dass dieser Umstand bei den Überprüfungen im Rahmen des Dieselskandals aufgefallen sei. Man drehe derzeit „jeden Stein um“. Um welche Abweichungen es sich handele, hänge vom jeweiligen Fahrzeug und seinem ursprünglichen Zweck ab.
Noch keine Angaben zu Konditionen
VW kontaktiert derzeit mit Hilfe des Kraftfahrt-Bundesamtes die Besitzer. Auf MOTOR-TALK meldeten sich bereits Eigentümer der Modelle Golf, Tiguan, Up, Phaeton, Passat und CC. Zum Teil lag die Erstzulassung nach dem von VW angegebenen Zeitraum.
Zu den Angeboten konnte der Sprecher keine pauschalen Angaben machen. Der Preis hänge von mehreren Faktoren ab – auch, ob sich der Kunde für einen Neuwagen entscheidet.
Der Verbleib der Fahrzeuge ist ebenfalls nicht endgültig geklärt. Kleinigkeiten könne man tauschen, die Autos würden danach wieder in den Markt gehen. Autos mit größeren Abweichungen, die nicht einfach behoben werden können, werden verschrottet.
Update: Das Statement von VW im Wortlaut
Zitat:
Im Rahmen von internen Überprüfungen haben wir festgestellt, dass in den Modelljahren von 2006 bis 2018 weltweit in Summe ca. 6.700 Fahrzeuge in einem Bauzustand vermarktet worden sein könnten, der möglicherweise nicht dem Serienstand entspricht.
Zumeist handelt es sich hierbei um Vorserienfahrzeuge. Betroffen sind Fahrzeuge der Modellreihen Up, e-up, Polo, Golf, e-Golf, Golf Plus, Golf Cabrio, Golf Variant, Sportsvan, Scirocco, Eos, Touran, Tiguan, Sharan, Volkswagen CC, Passat, Passat Variant, US-Passat, Phaeton und Touareg.
Die Aktion ist erforderlich, weil möglicherweise Fahrzeuge aus der laufenden Serienfertigung, zu Versuchs- und Erprobungszwecken, mit noch nicht freigegebenen Prototypenteilen umgerüstet worden sind. Aber auch, weil Vorserien- und Serienfahrzeuge, die auf Automobilmessen ausgestellt werden, als Ankündigung auf künftige Innovationen und Technologieentwicklungen, mit noch nicht freigegeben Komponenten ausgerüstet worden sein könnten. Ob die vom Rückruf betroffenen Fahrzeuge nach Versuchs- oder Messeende wieder in den ursprünglichen Serienzustand zurückgebaut worden sind, wurde dabei leider nicht immer zweifelsfrei dokumentiert.
Die Fahrzeuge können bis zur Reparatur weiterhin genutzt werden. Es kann jedoch nicht ausgeschlossen werden, dass an den betroffenen Fahrzeugen eventuell auch Einschränkungen an den Sicherheitssystemen auftreten können. Vorsorglich werden deshalb alle in Betracht kommenden Fahrzeuge noch einmal diesbezüglich überprüft.
Volkswagen wird im Rahmen dieser Aktion sehr eng mit den zuständigen Behörden zusammenarbeiten. Die vom Rückruf betroffenen Kunden werden von Volkswagen schriftlich informiert. Die Volkswagen Organisation im In- und Ausland ist über diese Aktion entsprechend informiert. Diese Aktion wurde im September 2018 gestartet (Aktions-Nr. 01C5).
Rückrufe in Europa und USA
Die Hauptsorge: Sollten Sicherheitssysteme nicht dem Serienstand entsprechen, könnte das ein relevantes Sicherheitsproblem darstellen. Die EU-Kommission hat deshalb am 16. November 2018 einen Alarm zu dem Vorgang veröffentlicht und geht von einem potenziell "ernsthaften Risiko" aus. Es sei möglich, dass Sicherheitssysteme nicht die korrekten Spezifikationen für die Benutzung auf der Straße aufwiesen.
In einem Bericht des "Spiegel" ist von insgesamt fast 17.000 Fahrzeugen die Rede. Das Kraftfahrt-Bundesamt gab demnach an, die Autos seien "unberechtigt in Verkehr gekommen".
Auch die US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA hat einen Rückruf zur Thematik unter der Nummer 18V-329 veröffentlicht. Das Dokument datiert vom Juni 2018. In den USA sind nach Angaben der Behörde weniger als 250 Fahrzeuge betroffen. Auch hier das Problem: Die Fahrzeuge weichen womöglich vom Serienstand ab. Inwiefern, sei bei VW nicht ausreichend dokumentiert. VW habe sich entschieden, die Fahrzeuge vom Markt zu entfernen. Die NTHSA nennt als betroffene Modelle einzelne Baujahre der Typen Eos, CC, Golf, Golf GTI, Touareg, Tiguan und E-Golf.
Auf MOTOR-TALK wird der Rückruf bereits diskutiert, zum Beispiel im Phaeton-Forum, im Golf-6-Forum, im Passat-B7-Forum und im VW-Forum.
Alle diskutierten Themen diesbezüglich haben wir in diesem Thema zusammengefasst.
Hinweis: Ursprünglich gab VW an, es handele sich um Fahrzeuge der Baujahre 2006 bis 2008. Mittlerweile korrigierte ein Sprecher den Zeitraum. Betroffen seien Fahrzeuge der Baujahre 2006 bis 2018.
So einen würde ich nicht verkaufen
das sind die Modelle die bei den Vergleichstests immer den ersten Platz belegen..
Außer beim Design ist VW immer für eine Überraschung gut
"Wolfsburg – VW startet den wohl kuriosesten Rückruf der vergangenen Jahre. Es geht nicht um bestimmte Modelle, Motoren oder Bauteile. Es geht um eine sehr spezielle Art von Fahrzeugen: Der Hersteller möchte bestimmte Vorserienmodelle zurückkaufen. Konkret gehe es um etwa 6.700 Autos aus den Baujahren 2006 bis 2008. Betroffen sind mehrere Modellreihen"
Recherchiert nochmal richtig 😆
Es geht um mehr Wagen und um vollkommen andere Baujahre...ansonsten kann ich ja nach euren hochwertig recherchierten Informationen den Brief in die Tonne werfen mit BJ 2012 🙄
Sorry, aber das ist alles mehr als unvollständig recherchiert oder verharmlost wiedergegeben.
In den genannten Unterforen auf MT stehen deutlich mehr Deatailinfos von betroffen Usern.
Die Zahl von etwa 6.700 betroffenen Fahrzeugen wird keinesfalls stimmen, sie wird exorbitant höher sein.
Das steckt hinter der VW Rückrufaktion "01C5";
Warnungsnummer: A12 / 1685/18
Produkt: Personenwagen
Name: Verschiedene
Risikotyp: Verletzungen
Kategorie: Kraftfahrzeuge
Marke: VW
Typ / Nummer des Modells: EG-Typgenehmigungsnummern: e1 * 2001/116 * 0468 * ## e1 * 2001/116 * 0450 * ## e1 * 2007/46 * 0487 * ## e1 * 2001/116 * 0471 * ## e1 * 2007/46 * 0490 * ## e1 * 2001/116 * 0211 * ##, Typ: 13 *, 60 *, 61 *, 1F *, 1K *, 1T *, 3C *, 3D *, 5N *, 6R *, 7L *, 7M *, 7N *, 7P *; 9N *, AA *, AB *, AH *, AJ *, AN *, AU *, AW *, AX *, A3 *, A7 *, BP *, CA *, e1 * 2007/46 * 0357 * ## e1 * 2001/116 * 0510 * ## e1 * 2001/116 * 0242 * ## e1 * 715/2007 * 692 / 2008F * 0473 e1 * 2001/116 * 0307 * ## e1 * 2007/46 * 0502 * ## e1 * 2007/46 * 0491 * ## e1 * 2001/116 * 0304 * ##, e1 * 2007/46 * 0434 * ## e1 * 2007/46 * 0401 * ## e1 * 2001/116 * 0189 * # # e1 * 2001/116 * 0203 * ## e1 * 2001/116 * 0023 * ## e1 * 2001/116 * 0174 * ##, e1 * 2007/46 * 0627 * ## e1 * 2007/46 * 0623 * E13 * 2007/46 * 1167 * E1 * 2007/46 * 0376 * E1 83 R-05 6008
Risikostufe: Ernstes Risiko
Autos, die ursprünglich für interne Zwecke der Volkswagen AG verwendet wurden, sind möglicherweise nicht ordnungsgemäß modifiziert worden, bevor sie allgemein verkauft wurden.
Es besteht die Möglichkeit, dass bestimmte Sicherheitssysteme dieser Fahrzeuge für den Straßengebrauch nicht korrekt modifiziert werden.
Rückruf des Produkts vom Endverbraucher
Beschreibung: PKW. Rückrufcode: 01C5
Chargennummer / Barcode: Die betroffenen Fahrzeuge wurden zwischen dem 30. Dezember 2005 und dem 19. September 2017 hergestellt.
Herkunftsland: Deutschland
Alarmierung eingereicht von: Deutschland
Betroffen sind unter anderem Modelle aus den Baureihen Up, Golf, Golf Plus, CC, Scirocco, Touran, Polo, Tiguan, Sharan, Passat, Phaeton und Touareg.
Die Aktion hat doch einen faden Beigeschmack. Was soll man noch von so einem glaubhaften Konzern erwarten 😕
Ob durch diese Maßnahme der Verkauf angekurbelt werden soll 😕
Entweder Rückkauf zum Neupreis oder gar nicht. Ein Umtausch zum Neuwagen wäre auch noch OK.
Leute kauft VW, damit der Boni hoch aus fällt 😆
Nachtrag:
Falls es sich um sicherheits relevante Teile handelt, dann sollte doch ein offizieller Rückruf vom KBA erfolgen, dann entweder reparieren oder Rückkauf.
Würde gerne mal wissen was den VW zahlt beim Rückruf 3.0?
Würde ich nicht verkaufen, das werden sicher seltene Sammlerobjekte.
Wenn die Fahrzeuge aus dem Zeitraum 2006-2008 stammen und sie heute noch existieren (wir reden schließlich schon von 10-12 Jahren), dann haben sie doch offensichtlich ganz gut funktioniert. Wenn also ein Sicherheitssystem an einem betreffenden Fahrzeug mit ernsthaften Risiko eingestuft wird, hätte sich das in 10..12 Jahren doch irgendwie schon mal bemerkbar machen müssen? Hier können aber wohl nur die Besitzer dieser entsprechenden Fahrzeuge aus eigener Erfahrung reden.
Wenn ich solch ein Auto besitzen würde und es bislang keine Probleme bereitet hat, dann gäbe es nur einen Grund den zurückkaufen zu lassen: VW macht ein unverschämt gutes Angebot.
Stelle Dir mal vor VW kauft die zum Neupreis zurück. Ihr Meckertanten würdet den Motor-Talk Server bis zum Zusammenbruch zuspammen vor lauter Groll. 😆
Soso, man kauft die Fahrzeuge zu einem vermutlich "unschlagbaren" Preis an (2.000 EUR unter Schwacke?), verklingelt dafür einen Neuwagen, wechselt die "Kleinigkeit" aus (Softwareupdate?) und verdient noch mal am Gebrauchtwagen.
Läuft!
Es gibt Mängel, die erst im Crash-Fall eine Rolle spielen
würden, die merkst Du dem Fahrzeug freilich nicht vorher an.
Mich überrascht nichts mehr! 😆
Vielleicht bekomme ich demnächst einen Brief, dass mein Wagen von mexikanischen Umpa Lumpas zusammen geschustert wurde. Und es zurück gekauft werden muss.xD
Mein Caddy 3 von 2003 war auch ein Vorserienmodell... Auf dem Motorsteuergerät klebte noch der Kleber "Vorserie" ... Und dann eine Handschriftliche Softwareversion... auf die das umgeflasht wurde... Der Caddy hatte auch die ein oder anderen Anbauteile die es nicht in die Serie beim Caddy geschafft haben...
Hallo rebizzel,
die Angabe der Baujahre stammt von VW. Weiter unten im Text ist erwähnt, dass laut EU und MT-Foren neuere Fahrzeuge betroffen sind. Wir haben das im Anlauf ergänzt, damit es keine Missverständnisse mehr gibt.
Sobald sich etwas Neues ergibt, aktualisieren wir den Text. Die geringe Anzahl begründet VW damit, dass nur Autos betroffen sind, die vor Produktionsstart gebaut wurden. Es gehe weltweit um 6.700 Autos.
Gruß
Constantin