Mazda MX-5 ND (2019) im Test: Technische Daten, Fahrbericht
Was 184 PS mit dem MX-5 machen
Mazda hat sich breitschlagen lassen: Der „große“ MX-5 bekommt für 2019 mehr Leistung und mehr Spontaneität. Setzt er sich vom 1,5er ab? Erste Fahrt im Lieblingsroadster.
Sibiu – Es dauert nur ein paar hundert Meter. Drei, vier Kurven, dann ist das Gefühl wieder da. Dieses spezielle MX-5-Gefühl: anbremsen, einlenken, Scheitelpunkt anpeilen. Zügig, mit dem Vorsatz, es nur ein bisschen zu übertreiben. Der MX-5 lehnt sich auf die äußeren Räder. Mehr Bremse. Er stellt sich auf die Zehenspitzen, das Heck wird leicht. Mehr Lenkwinkel, die Hinterachse drängt nach außen – Gas. Wenn das ESP aus wäre, würde der MX-5 genau jetzt ausbrechen.
Der Mazda MX-5 hat sich also zum Modelljahr 2019 nur da verändert, wo wir uns das gewünscht haben: unter der Motorhaube. Mehr Leistung, mehr Drehmoment und mehr Drehzahl hat Mazda dem Roadster zum Modelljahr 2019 spendiert. Vor allem dem großen 2,0-Liter-Sauger. Am Fahrwerk hat sich nichts getan. Und das ist auch gut so.
Mazda MX-5 ND (2019): 184 PS und 205 Nm
Am Motor dafür viel. Statt 160 PS leistet der 2,0-Liter-Sauger 184 PS, das Drehmoment steigt minimal auf 205 Newtonmeter. Aber es liegt früher an. Bei 4.000 Umdrehungen steht die volle Kraft zur Verfügung, vorher musste man bis 4.600 U/min drehen. Die maximale Leistung kommt dafür später, bei 7.000 statt bei 6.000 U/min.Mazda hat sich die perfekte Straße ausgesucht, um zu zeigen, was den MX-5 Skyactv-G 184 künftig ausmacht: Die Transfogarascher Hochstraße windet sich auf rund 100 traumhaften Kilometern über die Transsilvanischen Alpen, die sie auf mehr als 2.000 Metern Höhe durchquert. Durch Tunnel und Felsendurchbrüche, über zahllose Brücken und Dutzende Viadukte. Der Belag ist pickelig wie ein 13-Jähriger. Und deshalb genau richtig.
Mein Test-MX-5 steht auf dem Serienfahrwerk. Nicht auf den unnötigen Bilstein-Teilen, die dem Roadster die Sensibilität nehmen. Er bewegt sich auf den Federn, neigt sich leicht mit Kurvenradius oder Bremsdruck. Zugleich bügelt er Wellen, Schlaglöcher und Kanten glatt, ohne angestrengt zu kippeln oder zu holpern. Harte Stöße teilt er nie aus. Komfortabel? Geht so. Transparent, natürlich und ganz schnell vertraut, das ist die bessere Beschreibung.
Der 2,0-Liter-Sauger dreht bis 7.500 U/min
Aber das ist nichts Neues. Jetzt geht es um den Motor. Der liefert ab 2.000 Umdrehungen nützliche Leistung, ab 4.000 U/min fängt die Spaßzone an. Sie endet jetzt erst bei 7.500 Umdrehungen und nicht schon bei 6.800 wie bisher. Man könnte die Transfagarasan gefühlt komplett im 3. Gang fahren. Nur in den engen Haarnadeln wird der 2. Gang notwendig, sonst kommt der MX-5 nicht aus dem Knick. Den 4. reservieren wir für die weiten Kurven und die wenigen geraden Stücke.Der kleine Schaltknauf klickt die Gänge präzise und mit Nachdruck rein. Kürzere Wege gibt es nirgendwo im Großserienbau. Mazda bietet den MX-5 auch mit Automatik an, das ist noch überflüssiger als ein Bilstein-Fahrwerk. Der MX-5 ist eines der wenigen Autos, das auch Holzschuhtänzer mit Hacke-Spitze-Technik fahren können. Natürlich ohne Holzschuhe.
Die Pedale liegen dicht genug beieinander, bei genügend Bremsdruck stimmt auch die Höhe des Gaspedals. Und: Der Motor reagiert spontan und präzise, wie das nur ein Sauger kann. Jeden Zentimeter Pedalweg übersetzt er konstant und ohne Verzögerung in Drehzahl. Man kann sich in einen Rausch fahren auf der Transfagarasan. Jedenfalls früh am Morgen, wenn die meisten Rumänen und Touristen noch am Frühstückstisch sitzen.
1 PS mehr für den 1,5-Liter-Vierzylinder
Der technische Aufwand, den Mazda betrieben hat, ist enorm. Saugmotor-Tuning ist eben keine bloße Frage von Ladedruck und Motorsteuerung. Mazda hat tief in die Hardware eingegriffen, um die Leistung zu erhöhen und ihre Entfaltung zu verändern. Der Lufteinlass wurde vergrößert, genau wie der Drosselklappendurchmesser. Die Luft fließt nun besser durch den Ansaugkrümmer, die Einlasskanäle haben einen größeren Querschnitt, die Einlassventile einen größeren Durchmesser.Die Ingenieure vergrößerten den Nockenhub, verbauten leichtere Auslassventile. Um Massenträgheit und Reibung zu verringern, gibt es um 27 Gramm leichtere, neu geformte Kolben und um 41 Gramm leichtere Pleuel. Ein neues Zweimassen-Schwungrad verbessert das Ansprechverhalten, der Einspritzdruck wurde auf 300 Bar angehoben.
Mazda MX-5 2019: Fröhlich, aber mit Nachdruck
Hilft das alles dabei, dass der große Motor im MX-5 so spaßig zu fahren ist wie der kleine? Der Skyactiv-G 132 bekommt für 2019 ein PS mehr und zusätzliche zwei Newtonmeter Drehmoment. Das wird kaum jemand spüren. In der Erinnerung drehte der 1,5-Liter-Sauger noch etwas fröhlicher und spricht noch direkter an.Auf der Testfahrt mit dem 2,0er fehlte uns trotzdem nichts. Zumal: Der 1,5-Liter-Motor verlangt mehr Schaltarbeit. Trotzdem und trotz Leistungsdefizit war er bisher das bessere Paket. Jetzt könnte es der 2,0er sein. Der kann nämlich auch cruisen. Schon jenseits der 30er-Zone darf es innerorts der 6. Gang sein. Die Landpartie lässt sich so quasi in einem Gang erledigen.
Doch dafür müsste man sich disziplinieren. Das ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt. Die Bahn ist frei, die nächste Haarnadel liegt vor mir. Anbremsen, Zwischengas, 2. Gang, Gas … und immer so weiter.
Technische Daten Mazda MX-5 ND (2019)
- Modell: Skyactiv-G 184 i-Eloop
- Motor: 2,0-Liter-Vierzylinder-Saugbenziner
- Leistung: 184 PS (135 kW) b. 7.000 U/min
- Drehmoment: 205 Nm b. 4.000 U/min
- Antrieb: Sechsgang manuell, auf die Hinterräder, Sperrdiff.
- 0-100 km/h: 6,5 s
- Geschwindigkeit: 219 km/h
- Verbrauch: 6,9 l (WLTP/NEFZ)
- CO2-Ausstoß: 156 g/km (WLTP), 155 g/km (NEFZ)
- Länge: 3,915 m
- Breite: 1,735 m
- Höhe: 1,230 m
- Radstand: 2,310 m
- Kofferraum: 130 l
- Gewicht: 1.105 kg (EG)
- Preis: ab 27.790 Euro
- Modell: Skyactiv-G 132
- Motor: 1,5-Liter-Vierzylinder-Saugbenziner
- Leistung: 132 PS (97 kW) b. 7.000 U/min
- Drehmoment: 152 Nm b. 4.500 U/min
- Antrieb: Sechsgang manuell, auf die Hinterräder
- 0-100 km/h: 8,3 s
- Geschwindigkeit: 204 km/h
- Verbrauch: 6,3 l (WLTP/NEFZ)
- CO2-Ausstoß: 145 g/km (WLTP), 143 g/km (NEFZ)
- Gewicht: 1.061 kg (EG)
- Preis: ab 22.990 Euro
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Immer noch ein sehr schönes und gelungenes Auto!
Vom Design finde ich zwar den Bruder von Fiat schöner, aber die Motoren sprechen ganz klar für den Mazda. Bei so einem Fahrzeug bin ich eher für Sauger statt Turbo.
Aber auf dem ersten Bild oben hat der schon eine heftige Wankbewegung? Nichts, was man mit einem ordentlichen Fahrwerk nicht ändern könnte. Aber war der alte MX5 auch so "weich"? Ist der Fiat 124 Spider hier anders?
Also ich finde den Mazda schöner als FIAT. 6,5 sec auf 100 ist ne gute Zeit.
Ein top Update von Mazda, besonders wenn man den Aufwand am Motor berücksichtigt. Steht auf meiner Liste als zukünftiger Zweitwagen 😊
Den werde ich wohl mal Probe fahren 😊.
Btw ist Apple Carplay und Android Auto jetzt für jeden Mazda mit MZD verfügbar und nachrüstbar. Das Modul kostet €200 vmtl plus Einbau 😊
Der MX-5 ist immer "weich". Deshalb ist er im Alltag auch so komfortabel, wie man es so einem Bodenrutscherle (Zitat neidischer BMW-Verkäufer) gar nicht zutraut. Ohne es zu wissen, denke ich, dass es von der geringen Masse, dem niedrigen Schwerpunkt und der 50:50 Gewichtsverteilung kommt. Er muß halt keine 900 kg auf der Vorderachse kompensieren.
Fahrspass pur leider hat ein versuchtes Probesitzen mit meinen 1.90m das Thema vor zwei Jahren erledigt zu klein und zu eng für meine Körpergröße
Ich hatte 2 davon in den 90er Jahren ( mit 115PS ), ein besseres Spaßauto gibt es nicht, mit dem neuen Motor hat man auch noch Leistung satt .
So ist es, daher staunen auch immer wieder viele Mitfahrer im Caterham ob des doch tatsächlich vorhandenen relativ guten Federungskomforts und so ist es eben auch im MX-5. Und wer unbedingt will, kann ihn sich immer noch auf seine persönlichen Bedürfnisse (Rennstrecke, Eisdiele...was weiß ich) anpassen.
Ein paar mehr subjektive Eindrücke (speziell vom Motor) hätte ich mir aber schon in dem Fahrbericht gewünscht. Das reine Ablesen der Zahlenwerte finde ich dafür nicht ausreichend und das wird dem Motor auch nicht gerecht. Auch schon der alte 2.0ltr macht nämlich tatsächlich schon weit unterhalb der Schwelle zum max. Drehmoment sehr viel Spaß und muss mitnichten immer und überall gedreht werden.
PS: Ich halte übrigens auch das Bilstein-Fahrwerk für nicht so überflüssig wie der Autor, aber sei´s drum. Das ist halt auch eine Frage des persönlichen Geschmacks.
Und immer noch zeigt Mazda den anderen Herstellern wie man begehrenswerte Fahrzeuge herstellt
Hatte den MX-5 letztes Wochenende fahren dürfen über ca. 500 km lang durch Landstraßen usw.
Das Auto ist eigentlich nur aufs Fahren ausherichtet. Fahrspass Pur, allein wie die Gänge wechseln, wirklich sehr präzise und perfekt. Leider wae mir das Fahrwerk auch zu weich. Keine wirkliche Rückmeldung am Lenkrad!
Die Leistung ist okay und für den Spass zwiwchendurch genügend. Der 184 psler sollte jetzt besser gehen.
Leider ist dieses auto aber viel zu klein. Ich bin 1.84 und ich hatte Probleme damit. Komfort ist gleich null und der Rücken meldet sich schnell nach diesen kaum einstellbaren Sitzen. Für den Alltag ist das Teil sowieso nichts, sogar als zweitwagen für ich ihn nicht kaufen. Lediglich mal ein oder zwei mal im Jahr anschmeißen, bisschen die Sau rauslassen, mit dem super tänzelndem Heck spielen und das wars.
Achja der Sound des Motors ist gut, hat aber Verbesserungspotenzial.
ein gewisser Bewegungsspielraum das der Wagen auch einknickt ist ja nicht direkt gleichzusetzen mit Sänfte und schlechtse Fahrwerk. Das ist der selbe Schulhof Trugschluss wie brutal hart = super sportlich.
Ich bin nach wie vor begeistert vom RF. Die Motorisierung ist super und es juckt mich immer mehr den mal zu fahren. In ganz seltenen Momenten wünsche ich mir einen alten dusseligen Kombi zu fahren, damit ich einen RF als Spaßauto haben kann. Der RF würde pro Jahr mehr KM reissen als der Kombi. 😆
Was mich bei Mazda immer wieder beeindruckt ist, dass sie als relativ "kleiner" Hersteller (i.V. zu den großen alá VAG, Toyota, GM, Nissan-Renault...) keine Kosten und Mühen scheuen, immer wieder in Neue Dinge zu investieren.
Auch hier wieder: Den 2.0 Motor zur Brust genommen und tief in die Materie gegangen um noch ein bisschen besser zu werden.
Das sind ungeheure Entwicklungskosten.
Oder die ganzen Skyactiv-Motoren, anstatt "plumb" einen Turbolader dranzuhängen.
Oder die neue "DiesOtto" Generation Skyactiv-X.
Davor sehr lange zeit auf den Wankel gesetzt.
Sie MACHEN einfach Dinge, vor denen sich die großen aus Kosten- und "Controlling"-Gründen scheuen.
Jetzt wäre die ideale Zeit für Fiat auch den 2.0l von Mazda zu nehmen. Der 1.4er Turbo ist zwar schön und gut aber der 124 braucht Hubraum.
Das Fahrwerk vom Mazda MX-5 empfand ich nicht gerade als gut. Mir war es um die Mitte herum zu "weich". Die Rollbewegungen waren zu ruckartig. Es gab kein "fließender" Übergang zwischen hart links und hart rechts sondern es war einfach "Seitenwechsel" bäm nun gewechselt... Das kann die Fiat Schwester irgendwie besser.
Mit dem Design des aktuellen MX werde ich auch nicht warm. Der Vorgänger hatte noch Charisma. Der Aktuelle wirkt zu aggro. Als ob es unter Verstopfung leiden würde 😆
Wer wie der Autor dieses Artikels behauptet, der 1.5er sei das bessere Gesamtpaket kann kein Autofan sein. Klar, der 1.5er bietet viel Fahrspass für wenig Geld. Der 2.0er ist aber für jeden ambitionierten, sportlichen Autofahrer dank Mehr-PS, Sperre und mehr Ausstattung die deutlich bessere Wahl und gerade gebraucht kaum teurer.