Unicat MD77h: Expeditionsmobil auf Lkw-Basis
Wer braucht schon Zivilisation, wenn er Luxus hat
Das Abenteuer beginnt, wo alle Straßen enden. Dort kommen Camper an sich schlecht zurecht. Und wenn, sind sie wenig komfortabel. Der Unicat MD77h kann Gelände und Luxus.
Köln – Campingplätze sind toll, aber ab und an will man mitten in der Natur aufwachen. Wo niemand sonst ist und am besten auch noch nicht allzu viele Menschen zuvor waren. Zu solch' abgelegenen Orten führen keine ausgebauten Straßen. Und geländetauglich sind die wenigsten Wohnmobile. Jene, die es schaffen, sind meist recht kompakt und wenig komfortabel. Der Unicat MD77h muss sich nichts davon vorwerfen lassen: Ein geräumiger Kletterer auf Basis eines MAN-Trucks. Luxus, egal wo man ist. Und egal, wo man hinmöchte.
540 PS und drei Achsen
Das Expeditionsmobil ist ein Einzelstück. Die Firma Unicat aus Dettenheim fertigte den MD77h nach den Wünschen eines Kunden. Als Fahrgestell dient ein MAN TGS 33.540 6x6 mit L-Fahrerhaus. Angetrieben wird der Dreiachser von einem 540 PS starken Diesel in Kombination mit einem Zwölf-Gang Tip-Matic-Getriebe. Um auch auf schwierigem Untergrund voranzukommen, gibt es ein Verteilergetriebe mit Geländeuntersetzung, einen zuschaltbaren Antrieb an der Vorderachse und Differenzialsperren. Liegen zwischen dem Standort und dem Wunschort einmal zu große Steine, kann ein Unterfahrschutz pneumatisch ausgefahren werden.Das Fahrzeug verfügt über Astabweiser und einen robusten Dachgepäckträger aus einer Aluminium-Rohrkonstruktion. Dort sind vier H1-Zusatzfernscheinwerfer angebracht, seitlich montierte die Firma LED-Arbeitsleuchten. Vier weitere H1-Scheinwerfer sind in die Stoßstange integriert, darunter sitzen die Nebelscheinwerfer.
1.125 Liter Kraftstoff. Benzin oder Diesel? Beides.
Wer das echte Abenteuer sucht, muss die Zivilisation hinter sich lassen. Und damit auch das dichte Tankstellennetz. Entsprechend wichtig ist die Reichweite: Die Zwei-Kammer-Kraftstoffanlage des MD77h fasst mehr als 1.000 Liter Diesel. Außerdem sitzt im MD77h einen 125-Liter-Benzintank. Wie jetzt, Benzin und Diesel? Der Benzin-Tank dient ausschließlich zum Betanken anderer Fahrzeuge. Konsequenterweise verfügt der Unicat auch über eine Pumpstation und Platz für ein Motorrad. Anders als bei manchen pompösen Landyachten ist das Zusatz-Fahrzeug hier jedoch nicht Teil der Serienausstattung.Welches Auto braucht ein langstreckentaugliches Cockpit, wenn nicht der MD77h? Im Fahrerhaus mit Voll-Lederausstattung gibt es zwei luftgefederte und beheizbare Recaro-Leder-Komfortsitze sowie zusätzliche Schall- und Wärmedämmung. Eine Klimaanlage versteht sich von selbst. An der Mittelkonsole sitzt ein sieben Zoll großer LCD-Monitor, der auf Wunsch die Bilder von insgesamt sechs rund ums Auto montierten Kameras anzeigt – eine davon ist eine Wärmebildkamera.
Ein Wohnbereich wie in einem Luxus-Hotel
Der Wohnbereich gleicht einem Hotelzimmer. Die Einrichtung besteht aus Tischlerplatten mit Möbeloberflächen aus Bambus. Die Oberflächen sind in Weiß gehalten, an den Kanten kommt Teakholz zum Einsatz. Dazu gibt es Teak-Schiffsboden, Wand- und Deckenverkleidung aus Alcantara im Wohn- und Schlafbereich sowie Sitzpolster aus Leder. Hinterm Fahrerhaus befindet sich eine U-förmige Sitzgruppe für vier Personen mit einem drehbaren und elektrisch absenkbaren Tisch. Im Bedarfsfall kann die Sitzgruppe zu einem Bett (1,40 x 2 Meter) umgewandelt werden, dann können bis zu vier Personen im MD77h nächtigen.Im Heck ist das Schlafzimmer mit zwei längs eingebauten Einzelbetten, Federung, Unterlüftung und Heizung untergebracht. Zwischen den Betten gibt es Ablagekästen mit Schubladen. Der Sanitärraum auf der Fahrerseite bietet Fußbodenheizung, getrennte Dusch- und Toilettenräume, einen Waschtisch mit Unterschrank und integriertem Corian-Waschbecken, mit einer Gelenkarmatur und einem Spiegel-Oberschrank. Selbst eine Waschmaschine ist vorhanden.
Solaranlage auf dem Dach
Viel sinnvolles Equipment, doch einiges davon verbraucht Energie. Und die kommt in der Wildnis nicht einfach aus der Steckdose. Der Unicat MD77h begegnet dem Problem mit einer Solaranlage auf dem Dach. Reicht die Sonne mal nicht aus, hilft ein wassergekühlter Dieselgenerator mit einer Dauer-Ausgangsleistung von 10,7 Kilowatt weiter.Luxus und Hightech, und das auch noch als Einzelstück - ganz günstig ist dieses Wohnmobil garantiert nicht. Den genauen Preis verrät man bei Unicat allerdings nicht - aus Gründen der Diskretion gegenüber dem Kunden. Der Hersteller deutet die Größenordnung lediglich an: Grundsätzlich sind Expeditions-Fahrzeuge des Dettenheimer Unternehmens ab 450.000 Euro erhältlich. Es gebe auch Kunden, die das Dreifache oder mehr investieren. Der MD77h bewegt sich definitiv in der oberen Preisregion.
Quelle: sp-x
Da hat man aber die biligste Kipperversion genommen, und dann auch noch das kleine Führerhaus.
Luxus fängt beim fahren an.
Mit dem Campingabteil kann ich leben, nur sehr besonders ist diese Version beileibe nicht.
Nächstes oder übernächstes Jahr steht eine Rundfahrt durchs südliche Südamerika an (Argentinien, Chile). Hoffe das Ding kann man dann da unten mieten. 😆
Und die Einzelbetten sind wohl für die Forschungsreisenden gedacht, die damit die kasachische Steppe auf Bodenschätze prüfen?
Naja, dasselbe Prinzip wie im angehängte Link nur ist der um Welten besser und sinnvoller Ausgestattet. Wenn schon Apokalypsensicher denn schon... 😆
http://www.homecrux.com/.../...-luxury-camper-for-global-cruisers.html
Leute, die sich sowas leisten (wollen) sind jenseits der 60, da passiert im Bett schon lange gar nix mehr. Passt also.
Na haben Sie eine Ahnung, was hier los ist!
400 Liter Diesel 😆. Reicht um in den nächsten Wald zu flüchten und dort Ausstieger zu spielen.
Das XL-Führerhaus wird die Verladung im Container erschweren.
Klingt gut nur diese Getriebe sind mist . Der 540er ist ein guter Motor nur sowas paar man im Gelände mit einer 8gang doppel H also 16gänge.
Was sind das für komische Abdrücke auf dem Mitteltunnel? (Bild 4)
Für einen Luxus-Camper finde ich das Führerhaus auch arg spartanisch / billig.
Keine Sitzlüftung, nach wie vor viel Hartplastik, günstiges Alpine-Soundsystem.
Hinten sollte es auch meiner Meinung nach ein Doppelbett anstelle von zwei Einzelbetten geben.
Denn auch, wenn tatsächlich "im Bett schon lange gar nichts mehr" passiert, ist ein Doppelbett einfach angenehmer als zwei schmale Betten.
Ansonsten fehlen mir im Artikel technische Daten.
Wie schwer? Was für ein Motor? Leistung? Wie groß ist das Tankvolumen tatsächlich? 125 Liter für Benzin oder 175?
Und dann als SA noch je eine FIM-92 und M2HB an Bord und nichts spricht gegen einen Abenteuerurlaub im Irak, Afghanistan oder Syrien mit einer Portion Restkomfort😆
Ich bin jetzt nicht so drin im "Expeditions-Campen", aber ich meine, dass ich für das Geld schon was Besseres in die Richtung gesehen habe...
Luxus würde ich Das auch nicht unbedingt nennen. Eher gehobener Standard...
Ich finde auch dass die Fahrerkabine nicht grade dafür sorgt, dass man gerne und vor Allem weit fahren möchte.
Da fehlen mir für den Fahrer zuviele Annehmlichkeiten.
Grüße...
@flosen23
Der Abdruck auf dem Mitteltunnel stammt einer ehemaligen "Konsole" wie diese HIER zu sehen ist.
Der Handbremshebel und der Gangwahlschalter wurden dorthin verlegt, wo Original der Radio ist.
Der Radio wurde nach oben gesetzt.
@cobramarkus
Mit diesem Getriebe kann ich selbst leider keine "echte Erfahrung" sprich "Arbeitseinsatz im Gelände" vorweisen. (Arbeite in einem Servicebetrieb der MAN und mache dort Probefahrten/Serviceleistungen)
Ein automatisiertes Schaltgetriebe jedoch schlecht zu reden, weil man Verfechter von Handschaltgetrieben ist, finde ich nicht unbedingt fair.
Es ist doch jederzeit möglich, manuell wie beim Handschalter in die Gangwahl einzugreifen.
Hinzukommt das der Fahrer weniger "falsch" machen kann = längere Lebensdauer von Kupplung/Synchronisierung.
MFG 😊😊
Da wir hier von Einzelanfertigungen sprechen gilt sicherlich: Der Kunde bekommt was er bestellt. Wenn du alles mit Leder beziehen lassen willst, wird der Kauf sicherlich nicht daran scheitern. Auch was das Doppelbett angeht... wer es will bekommt es sicherlich.
Die stehen drin.
MAN TGS 33.540 6x6. Er hat sehr sicher ein zulässiges Gesamtgewicht von 26t und einen 540PS starken Motor ("D26", 12,4l Hubraum)
Auch wenn der hier einen schwächeren Motor nd wohl auch weniger Bordvorräte hat, würde er mich eher ansprechen. 😆
https://1.f.ix.de/autos/imgs/14/6/4/8/3/3/2/957744d359dd5d04.jpeg
Und nicht nur ein Mopped an Bord 😆