Unfallstatistik: Mehr Tote, weniger Verletzte
Zahl der Verkehrstoten um 6,2 Prozent gestiegen
Laut Destatis kamen in der ersten Hälfte des Jahres 2017 mehr Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben als im Vorjahreszeitraum. Die Zahl der Verletzten ging hingegen leicht zurück.
Köln - In den ersten sechs Monaten sind 1.536 Menschen bei Verkehrsunfällen in Deutschland ums Leben gekommen. Das entspricht laut dem Statistischen Bundesamt (Destatis) einem Anstieg von 6,2 Prozent (oder 90 Personen) im Vergleich mit dem ersten Halbjahr 2016. Bei der Zahl der Verletzten gibt es einen minimalen Rückgang von 0,2 Prozent zu verzeichnen.
Insgesamt nahm die Polizei 1.283.463 Unfälle von Januar bis Juni auf – ein Anstieg von 2,7 Prozent. Bei 1,14 Millionen Unfällen ging die Kollision mit einem Sachschaden relativ glimpflich aus: Die Zahl der Personenschäden stieg nur um 0,1 Prozent. Besonders im Juni starben viele Menschen bei Unfällen, rund 22 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Kraftradfahrer (plus 21 Prozent) und Personen im Güterverkehr (plus 30 Prozent) kamen häufiger zu Tode als im gleichen Zeitraum des letzten Jahres. Die Menge der getöteten Fußgänger (minus 14 Prozent) und Pkw-Insassen (minus drei Prozent) ging zurück.
Quelle: SP-X
Wir sind Nahe am Optimum bei den Verkehrsopfern was mit vertretbaren Mitteln erreichbar ist. Die Zahl der getöteten ist so gering geworden, dass selbst kleine Änderungen einen großen prozentualen Ausschlag geben. Wenn man isoliert die Insassen der Personenkraftwagen betrachtet zeigt sich, dass die Fahrzeuge inzwischen auf einem extrem sicheren Niveau liegen und in Zukunft höchstens durch die Assistenzsysteme Verbesserungen zu erwarten sind.
Durch vorsichtige Fahrweise und angemessene Geschwindigkeiten - also auch mal höchstens so schnell wie oder langsamer als erlaubt - könnten die meisten Unfälle verhindert werden und die Folgen, sollte ein Unfall wirklich unausweichlich sein, wären nicht so schlimm.
Aber wie soll man das schon erwarten, wenn die Autos heute immer mehr Sicherheit vortäuschen und die Straßen immer voller werden.
Jeder verunfallte auf unseren Straßen ist einer zuviel. Was uns fehlt ist die Wahrnehmung in der geteilten Aufmerksamkeit. Alter , Absicht und Aufmerksamkeit. Bei jedem dieser Verkehrsteilnehmer gilt das zu berücksichtigen .Erieben und Verhalten sind eigtümlichkeiten die den Strassenverkehr ausmachen und Unfälle verhindern lassen.
Der Grundsatz der doppelten Sicherung für das Verhalten im Straßenverkehr. Ein Maßstab den man anwenden kann und nicht der Egoismus, freie Fahrt für frei Bürger.
Auch das vorherige Frühjahr war ja wettertechn. eher mies? Klar, dass dann dieses Jahr viel mehr motorisierte Zweiradfahrer unterwegs waren (und damit steigt ja die Wahrscheinlichkeit, dass einer von denen in einen Unfall verwickelt ist, wie bei allen VT-Arten). Da zählen ja vermutl. auch E-Bikes & Co. dazu, die sich wohl immer besser verkaufen, mit denen Senioren gerne mal überfordert sind (weil sie urplötzl. mit recht hohem Tempo auch über die Radwege & Co. sausen), aber halt sich sowas aufgrund schwindender Muskelkraft am ehesten sowas kaufen?
notting
Ich denk auch, dass viele Unfälle immer noch vermeindbar wären. Man muss nur mal montags nach Motorradunfall in den letzten 24h googlen und findet zig Unfälle, die meist auf Unachtsamkeit zurückzuführen sind. Dazu noch viel unangepasste Geschwindigkeit bei mäßigem Wetter. Bei Null wird man wohl nie ankommen, aber es sind locker noch 80% rauszuholen.
Würden die Fahrer nicht während der Fahrt auf das Smartphone Gaffen, gäbe es auch noch viel rauszuholen. Was ich im Alltag so beobachte will ich hier gar nicht schildern. Einfach nur verrückt manche Leute. Gerade für Berufskraftfahrer wird Youtube, Facebook, Twitter und Whatsapp sehr verlockend sein, kein Wunder, die sind auch am längsten auf der Straße.
So werden Schlagzeilen gemacht.
Einfach mal eine Spitze im Diagramm nehmen und ausschlachten.
Und wenn es am Jahresende weniger sind, hat es diesen Beitrag nie gegeben.
Natürlich steht hinter jeder Zahl ein Drama. Ich gehe aber davon aus, daß die ca. 3500 am Jahresende in der Gesamtstatistik der Gestorbenen in Deutschland kaum eine Rolle spielen.
2015 ist in Deutschland, nach dem Konsum von 2,5l Bier und 5 doppelten Korn, einer auf einem Bootssteg rechts runter gefallen und ertrunken. 2016 waren es schon 2.
Das ist eine dramatische Steigerung um 100%.
Da macht keiner was.
Interessant wäre das "Warum"?
-Werden die Leute unaufmekrsamer? (Handy)
-Fahren die Leute schneller (Autos mit immer mehr Leistung)
-Reaktionszeit? (Die Bevölkerung wird ja immer älter, somit nimmt auch die Zahl der Fahrenden Rentner zu)
-...
"Kraftradfahrer (plus 21 Prozent) " ...
plus 21 Prozent !!!
Es ist eine "Schande", dass BMW (Beispiel mit dem Auslaufen des C1-Rollers) den passiven Fahrerschutz wieder abschaffte. Hersteller werben lieber mit Zukunftsvisionen und suggerieren permanent den Kunden, wie ungefährlich Motorradfahren ist:
https://www.youtube.com/watch?v=oW0ShDRggts
Hier sogar ohne Helm.
Leider sieht die Realität anders aus:
https://www.youtube.com/watch?v=1kMqLmjslus
Mehr Verkehr als solches ist auch ein gravierender Unsicherheitsfaktor...
Tatsache ist jedenfalls, dass man sich oft nur wundern kann, dass nicht noch mehr passiert. Wenn man mal kritisch drauf achtet, sind schon erschreckend viele Mitverkehrsteilnehmer mit absolut gering bis überhaupt nicht vorhandenem Risikoempfinden unterwegs. Auf der BAB wird bei den dort üblichen Geschwindigkeiten jenseits der 130 km/h dicht aufgefahren wie im Stadtverkehr. Einen auch nur ansatzweise vernünftigen Abstand halten die wenigsten ein. Hält man diesen selbst ein, quetscht sich garantiert sofort ein Spezi in den Abstand rein... Demnächst wenn der Herbst/Winter wieder für Zusatzrisiken sorgen wird, tangiert das viel zu oft auch überhaupt nicht. Landesweite Glatteiswarnung im Radio? Egal, ich bin spät dran und dann wird gefahren wie im Mai wenn die Kastanien blühen und um 6 Uhr schon die Sonne scheint... 😕. Meistens geht es gut... klar... ebenso wie der kurze Blick aufs Telefon oder die ausführliche Suche nach dem nächsten Song über das ausgetüftelte Multimediasystem... - manchmal aber auch nicht. Gestern ist mir auf dem Heimweg vom Arbeitsplatz noch ein Alleinunfall am hellen Nachmittag mit einem verunfallten Pkw im Straßengraben auf völlig gerader Strecke aufgefallen (Landstraße -> Fahrzeug kam im Straßengraben zum Stehen)... bestimmt musste da dringend eine WhatsApp gecheckt werden... 😕...
Von daher: So wie sich viele verhalten, ist es schon erstaunlich, dass nicht noch mehr passiert.
Ach ja: Hier in NRW meldet WDR 2 jeden Tag Staus auf irgendeinem Autobahnabschnitt wegen Bergungsarbeiten nach einem Unfall... - dann frage ich mich immer, wie es sein kann, dass Autobahnen statistisch so megasicher sind?!?!?! Oder werden bei Autobahnunfällen statistisch nur die tödlichen Unfälle berücksichtigt?!
@DPLounge
Für mich ist eine Autobahn nicht so "megasicher".
In meiner Gegend kracht es eigentlich so gut wie jeden Tag auf der Autobahn. Meistens nur Blechschäden und nicht so schwer Verletzte, da die Teile auf 100 oder 120 beschränkt sind.
Es fällt nur auf dass die meisten Unfälle passieren weil die Fahrer sich benehmen wie die letzten Idioten.
Abstände nicht einhalten, ständiger Spurwechsel egal wie groß die Lücke ist, durchgezogene Linien missachten, nicht blinken und dann auch oft die Ausfahrt nehmen wenn man noch auf der linken Spur ist.
Höhere Sicherheitsstandards in den Pkw werden auch in Zukunft nicht verhindern können, dass Unfälle als solches passieren. Die Folgen sind glücklicherweise aufgrund der besseren Technik nicht immer sofort tragisch, meist bleibt es bei Blechschäden... Der Fahrer ist und bleibt aber der größte Unsicherheitsfaktor und es steht wohl außer Frage, dass heute (schon wegen des extrem gestiegenen Verkehrsaufkommens) mehr Unfälle passieren als vor 30 oder 40 Jahren... da konnte man morgens ja noch ganz entspannt seiner Wege fahren und ein Stau auf dem Weg zum Arbeitsplatz kam nie vor... heute sieht das ganz anders aus.
Ich bin mir auch nicht sicher, wie die Qualifikation bzw. wie ausgeprägt ein nötiger Instinkt für Risiken im Straßenverkehr bei vielen hier in D fahrender Mitverkehrsteilnehmer wirklich ist, die ihre Fahrerlaubnis in ganz anderen Regionen dieses Planeten erworben haben... Wer im weitesten Sinne beruflich mit dem Thema zu tun hat (Polizei, Versicherungen, Anwälte, Justiz etc.) weiß, was ich meine... Ich habe da wirklich Bedenken, weil verständlicherweise einfach die Erfahrung und das Gespür für gewisse Risiken fehlt und in vielen Staaten, speziell Südosteuropa, auf den Straßen offenbar sowieso Anarchie herrscht und es offenbar vollkommen egal ist, wer wie fährt und ob überhaupt ein Führerschein vorhanden ist. Resultat sind dann Auffälligkeiten hinsichtlich Trunkenheitsfahrten, Fahren mit unversicherten oder technisch maroden Fahrzeugen oder mit einem Kennzeichen, das für ein ganz anderes Fahrzeug ausgegeben wurde. All das mag in einigen Regionen auf der Welt völlig normal sein und toleriert werden. Hier ist das aber ein ziemliches Risiko und außerdem strafrechtlich relevant aber bei vielen Verkehrsteilnehmern aus den genannten Regionen offenbar völlig neu und unbekannt. Jedenfalls würde mich mal eine Verkehrsdeliktestatistik interessieren, in denen neben den Folgen auch die Staatsangehörigkeit der Beteiligten prozentual aufgeführt wird und welche Staaten da im oberen Bereich liegen. Westeuropäische ganz sicher nicht. Allerdings ist so eine Statistik natürlich politisch unkorrekt weshalb diese auch nie erhoben wird...
Verkennen sollte man diesen Sachverhalt jedoch nicht...
" Die jährliche Gesamtfahrleistung der in Deutschland zugelassenen Kraftfahrzeuge (Kfz) stieg im Jahr 2016 auf 725,8 Milliarden Kilometer." Quelle KBA
Für sich allein oder plus Kilometer der ausländischen Fahrzeuge ist die Zahl lächerlich klein wenn man in Tote/km umrechnet.
Was nicht bedeutet das jeder Tote einer zu viel ist!
... mit "ausländischen Fahrzeugen" meinst du Fahrzeuge mit ausländischer Zulassung!?
Ich meinte eher Fahrzeugführer, die ihre Fahrerlaubnis ganz woanders erworben haben... - die Zulassung des Fahrzeugs ist dabei unerheblich. Hat der Halter seinen Wohnsitz in D haben die Fahrzeuge sowieso üblicherweise eine deutsche Zulassung... 😉.