Top Ten: Autos, deren Fahrer sich grüßen

Zehn Oldtimer mit Gruß-Garantie

MOTOR-TALK

verfasst am Sat Oct 27 07:15:17 CEST 2018

Der Brauch, sich gegenseitig zu grüßen, ist eine schöne Sache - gehört aber nicht in jedem Auto zur Grundausstattung. Wir zeigen 10 Modelle mit eingebauter Gruß-Garantie.

Von der Studenten-Ente über den großen G-Mercedes bis zum edlen Elfer: Wer von Modellgenossen stets gegrüßt werden möchte, hat eine gewisse Auswahl
Quelle: mobile.de | Porsche | VW | dpa/ Picture Alliance | BMW | Ford

Von Arild Eichbaum

Berlin - Seine Mitmenschen zu grüßen, auch wenn man sie nicht kennt? Das ist grundsätzlich erst einmal höflich. Bei Fahrern manch klassischer Automobile oder Kult-Automobile ist es außerdem üblich, hier herrscht ein enges Zusammengehörigkeitsgefühl und das Flair des Einander Verstehens.

Für Außenstehende ist das nicht immer leicht zu durchschauen: Mancher Oldtimerfahrer winkt jedem vorbeifahrendem Altmetall zu, andere nicht einmal anderen Modellen ihres Fahrzeugs. Wir bringen Licht ins Dunkel und zeigen zehn Fahrzeuge, in denen das gegenseitige Sich-zuwinken der Fahrer in jedem Fall dazugehört - außer, wenn mal es nicht dazugehört. Was habt Ihr für Erfahrungen mit dem Gruß unter Modellbrüdern gemacht?

Im Wrangler-Lager schaut man vor dem Gruß genau hin: Fährt er offen oder geschlossen?
Quelle: dpa / Picture Alliance

1. Jeep Wrangler

Schon unser erster Fall ist ein komplizierter. Jeep-Fahrer sind nach eigener Angabe entweder "echte" Wrangler-Fahrer oder Geschlossen-Fahrer. Wrangler-Fahrer fahren offen - und grüßen sich untereinander. Wrangler-Fahrer grüßen Geschlossen-Fahrer dagegen nicht, da diese in ihren Augen "Weicheier" sind.

Für Außenstehende schwer verständlich, schließlich fordert jeder Jeep Wrangler den ganzen Fahrer. Zur Herausforderung wird das Grüßen vor allem beim DUrchfahren von Spurrillen. Nimmt man dabei die Hand vom Lenkrad, haben die Spurrillen dank der eher robusten, aber unpräzisen Blattfederung leichtes Spiel mit Mensch und Maschine.

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Mercedes G-Klasse: Im G wird immer gegrüßt. Egal, wie alt oder authentisch das Exemplar ausfällt. Nur von der Bundeswehr sollte man dies nicht erwarten
Quelle: mobile.de

2. Mercedes G-Klasse

Sei G-grüßt! Egal ob 240 GD oder G 65, es gilt grundsätzlich: G grüßt G. Ausnahme dieser Regel sind die G-Fahrer mit Y-Kennzeichen, also die Bundeswehr. Womöglich grüßen sie keine Zivilisten oder sind einfach nur bescheiden, immerhin ist es nicht ihr eigener G.

Wer weiß, was sich unter knorrigen Mercedes-Urgesteinen gehört, winkt auch den besternten Allradkollegen auf Unimog und MB-trac zu. Fahrer zeitgeistiger 4matic-SUV dürfen dagegen ignoriert werden und grußlos ausgehen.

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Land Rover Defender: Der britische Gelände-Urtyp schweißt zusammen. Das ist gut - besser als das Auto selbst? Natürlich nicht
Quelle: mobile.de

3. Land Rover Defender

Selbstverständlich grüßen sich Fahrer des Land Rover Defender gern und häufig. Nicht selten kennen sie sich von Ausflügen in die Kiesgrube oder vom gemeinsamen Reparieren der ihrer spartanischen Gefährte. Auch eint sie das Wissen, dass ihr Geländewagen ja per se so schlecht nicht sein kann, hatte er sich doch weltweit in verschiedensten Aufgaben bewährt. Immerhin hat er seine Fahrer vorbildlich zusammengeführt!

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4. Citroën 2CV

Der Citroën 2CV bietet Gemeinschaftserlebnis wie kaum ein anderer Oldtimer: Wer einen hat und nicht im Club ist, macht was falsch
Quelle: dpa / Picture Alliance
Ente fahren ist eine Lebenseinstellung und längst keine Sache langhaariger Langzeitstudenten mehr. Die Ente ist ein fragiler Klassiker, der gepflegt werden muss wie die Freundschaft. Das schweißt zusammen: Gemeinschaft ist den Fans des Citroën 2CV sehr wichtig.

Das gilt nicht nur beim Instandhalten ihrer Minimalautos. Daher grüßen sie sich auch auf der Straße – mittlerweile werden sogar die Fahrer des einst verachteten 2CV Charleston nicht mehr mit Ignoranz oder bösen Blicken bedacht, sondern mit einbezogen. Obwohl diese zweifarbige Luxusausführung des 2CV damals nicht in das Bild der Basismobilität für Nonkonformisten passte.

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Der VW Käfer befindet sich heute in der Hand überwiegend freundlicher Menschen - man grüßt sich gern, wenn auch mitunter sehr oft
Quelle: dpa / Picture Alliance

5. VW Käfer

Ob Brezel, Ovali, 1303, Jeans, Cabrio, GSR, Mexiko oder gar Hebmüller: Die Eigner von Volkswagens luftgekühltem Klassiker grüßen sich häufig und gern. Die freundliche Geste kann sich allerdings zu einer kraftraubenden Angelegenheit entwickeln. Das Wolfsburger Krabbeltier ist der auf deutschen Straßen häufigste Oldtimer, 36.300 der angemeldeten Exemplare tragen ein H-Kennzeichen.

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6. Ur-Mini

Im Mini winkt man sich gegenseitig zu, klar. Bei den neuen Retro-Gefährten, die unter BMW-Leitung entstanden sind, muss man das aber nicht
Quelle: BMW
Ja, vielleicht winken sie einander grüßend zu, die Fahrer des von 1959 bis 2000 gebauten Ur-Mini. Vielleicht warnen sie sich auch gegenseitig vor Geschwindigkeitskontrollen. Zu sehen ist das für Fahrer anderer Modelle kaum, denn im Vergleich zum Ur-Mini sitzt man gefühlt in jedem anderen Modell eine Etage höher.

Gelegenheit zum Gruß gibt es für Mini-Fahrer noch relativ häufig. Auch fast 20 Jahre nach Einstellung des einst nahezu futuristischen Fahrzeugs ist der kleine Brite im Straßenbild präsent. Ein H-Kennzeichen tragen längst nicht alle: Die kleinen Motoren kosten keine hohen Steuersätze. Eigentlich klar: Fahrer von Minis, die seit der BMW-Ära gebaut wurden, grüßt man selbstverstänlich nicht.

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Eigentlich selbstverständlich: Wer einen alten, britischen Roadster fährt, grüßt sich gegenseitig. Schließlich verbindet so vieles - und sei es nur, dass zu selten die Sonne scheint
Quelle: dpa / Picture Alliance

7. Triumph TR

Roadster-Fahrer grüßen einander. Das ist eine ganz klare Erkenntnis aus Beobachtungen im Alltag. Sie gilt aber nicht so sehr für die Eigner moderner Fahrzeuge mit Sitz- und Nackenheizung sowie aufgestelltem Windschott. Sondern für kernige Typen mit zerfurchtem Windgesicht und Lederhaube in komfortbefreiten Sportlern aus dem Hause Triumph oder auch MGA und MGB.

Zu den Widersprüchen des Automobils gehört, dass sich Cabrios insgesamt und komfortbefreite Roadster am besten dort verkaufen, wo es besonders häufig regnet: in Großbritannien. Aber wenn mal die Sonne scheint: Dach auf und freundlich gewunken!

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Der Porsche 911 vereint ebenfalls eine Gemeinschaft, die sich gegenseitig versteht und die zusammenhält. An guten Tagen gilt dies sogar für wassergekühlte Exemplare
Quelle: Porsche

8. Porsche 911

Hallo Sportsfreund! Wenn die luftgekühlten Preziosen aus der glorreichen G-Modell-Zeit (und älter) denn mal aus der klimatisierten Garage herausdürfen, grüßen sich die Eigner von Deutschlands Sportwagen Nummer eins untereinander stets höflich. Dabei hilft jahrelange Erfahrung mit exzentrischen Hecktrieblern, sonst verlässt das Garagengold beim Loslassen des Lenkrades noch ungeplant die Straße. Die frühen Elfer gelten als fahrdynamisch nicht ganz ungefährlich.

Darüber sind die Vertreter der Wasserkühler-Fraktion erhaben. Ums Grüßen kommen die Spiegelei-Fahrer aber langsam auch nicht mehr herum: Porsche bescheinigt ihren einst geschmähten 11ern längst Klassiker-Status.

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Anderen NSU Ro80 begegnete man noch nie extrem häufig - klar, dass deren Fahrer da auch mal fremdgrüßen
Quelle: dpa / Picture Alliance

9. NSU Ro80

Besser flexibel als einsam: Dem Vernehmen nach grüßten sich die Ro80-Fahrer schon, als ihre Wankelautos noch regulär zum Straßenbild gehörten. Angeblich signalisierte die Anzahl der dabei erhobenen Finger die Zahl der bisher – häufig auf Kulanz – getauschten Motoren.

Heute sind die für die Schäden verantwortlichen Dichtleisten robuster und die ohnehin nie großen Fahrzeugbestände stark geschrumpft. Deshalb wird den Fahrern in den konzeptionell völlig anderen NSU-Modellen Prinz, 1000 TT und Co. auch gern gewunken.

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Im Ford Mustang gehört der respektvolle Gruß an andere Fahrer des Modells seit der ersten Modellgeneration dazu und hat bis heute überlebt
Quelle: Ford

10. Ford Mustang

„Mustangers have more fun!“, versprach schon in den Sechzigerjahren die Werbung den Eigentümern des damals neuartigen Pony Cars. Den Mustang kauften vor allem junge und jung gebliebene Leute, die auf traditionelle Straßenkreuzer keine Lust hatten und mit dem vergleichsweise kompakten Mustang ihre Ablehnung überkommener Privilegien signalisierten.

Aus diesem subkulturellen Geist gegenüber dem Establishment ging der Brauch hervor, sich unter Mustang-Fahrern gegenseitig zu grüßen. Ein Brauch, der bis heute überlebt hat - auch, wenn das Pony von Ford nicht mehr von jedem Besitzer mit geballter, linker Faust gefahren wird.

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Im Wrangler-Lager schaut man vor dem Gruß genau hin: Fährt er offen oder geschlossen?
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Mercedes G-Klasse: Im G wird immer gegrüßt. Egal, wie alt oder authentisch das Exemplar ausfällt. Nur von der Bundeswehr sollte man dies nicht erwarten
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Land Rover Defender: Der britische Gelände-Urtyp schweißt zusammen. Das ist gut - besser als das Auto selbst? Natürlich nicht
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Der Citroën 2CV bietet Gemeinschaftserlebnis wie kaum ein anderer Oldtimer: Wer einen hat und nicht im Club ist, macht was falsch
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Der VW Käfer befindet sich heute in der Hand überwiegend freundlicher Menschen - man grüßt sich gern, wenn auch mitunter sehr oft
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Im Mini winkt man sich gegenseitig zu, klar. Bei den neuen Retro-Gefährten, die unter BMW-Leitung entstanden sind, muss man das aber nicht
Quelle: BMW
Eigentlich selbstverständlich: Wer einen alten, britischen Roadster fährt, grüßt sich gegenseitig. Schließlich verbindet so vieles - und sei es nur, dass zu selten die Sonne scheint
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Der Porsche 911 vereint ebenfalls eine Gemeinschaft, die sich gegenseitig versteht und die zusammenhält. An guten Tagen gilt dies sogar für wassergekühlte Exemplare
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Anderen NSU Ro80 begegnete man noch nie extrem häufig - klar, dass deren Fahrer da auch mal fremdgrüßen
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Im Ford Mustang gehört der respektvolle Gruß an andere Fahrer des Modells seit der ersten Modellgeneration dazu und hat bis heute überlebt
Quelle: Ford