Lkw-Staus: Verkehrsminister Scheuer will nicht zum Brenner-Gipfel
Zoff um Tirols Lkw-Blockabfertigungen
Blockabfertigungen von Lkw in Tirol führen in Deutschland zu langen Staus. Verkehrsminister Scheuer will deshalb nicht am Brenner-Gipfel teilnehmen.
Berlin - Der deutsche Verkehrsminister Andreas Scheuer wird in der kommenden Woche nicht zum Brenner-Gipfel in Bozen anreisen. Nach einem Gespräch mit Österreichs Verkehrsminister Norbert Hofer (FPÖ) sei klar, "dass das Land Tirol an einer kurzfristigen Lösung der Verkehrssituation an der deutsch-österreichischen Grenze nicht interessiert ist und an den Belastungen durch die Blockabfertigung festhält", teilte Scheuers Ministerium am Donnerstag mit.
Der Hintergrund: Im Zuge der Blockabfertigungen lässt Tirol an der bayerisch-österreichischen Grenze bei Kiefersfelden nur 250 Lastwagen pro Stunde einreisen. Auf deutscher Seite bilden sich dann regelmäßig kilometerlange Staus. Die Brenner-Route ist eine der meistbefahrenen Alpen-Transitstrecken. Fast 2,25 Millionen Lastwagen kamen 2017 nach Tiroler Angaben an der Zählstelle in Schönberg vorbei, acht Prozent mehr als im Jahr zuvor. In diesem Jahr sind es nochmals um die 13 Prozent mehr.
Um die eigene Autobahn zu entlasten, verschärfte Tirol seine Blockabfertigungen. Mehr als zwei Dutzend Mal sind sie in diesem Jahr angekündigt. Allein in den Pfingstferien bremste Tirol an sieben Tagen morgens den Lastwagenverkehr aus.
Deutschland nimmt dennoch teil
Scheuer habe Hofer am Rande des EU-Verkehrsministerrates getroffen und danach entschieden, dass seine Teilnahme am Brenner-Gipfel keinen Sinn mache, hieß es aus dem Ministerium. Die deutsche Seite werde beim Gipfel aber dabei sein, um einen Aktionsplan zu unterzeichnen. Deutschland wolle Verbesserungen auf der wichtigen europäischen Verkehrsader. "Wir wollen in Europa Lösungen für den freien Warenverkehr und nicht regionale Engstirnigkeit", sagte Scheuer.
Am 12. Juni wollen sich Vertreter Deutschlands, Österreichs und Italiens sowie der betroffenen Regionen in Bozen zum zweiten Mal zu einem Brenner-Gipfel treffen und gemeinsam Lösungen zur Eindämmung des ständig wachsenden Transitverkehrs suchen. Vor allem soll es um die Stärkung des Schienengüterverkehrs gehen.
Bei einem ersten Treffen im Februar in München hatten sich die Teilnehmer darauf verständigt, möglichst noch in diesem Jahr mehr Güter auf die Schiene zu bringen. Arbeitsgruppen sollten Vorschläge erarbeiten, wie bestehende Schienenkapazitäten genutzt und die Verlagerung auf die Bahn attraktiver gemacht werden könnten.
Quelle: dpa
Hier konnte sich "der harte Hund gegenüber der Industrie" Andreas Scheuer mal in der Öffentlichkeit als "Staatsmann" präsentieren.
Der kann ja alles...😊
Nehmen wir mal an, dass der Schienengüterverkehr im Alpentransit ebenfalls nahe der Grenze der Kapazität ist. Watt nu im Verkehr nach Italien? Da muss sich etwas Grundlegendes ändern bei der Industrie. Der Verkehr ist hier der falsche Ansatzpunkt.
Das sollte unser Verkehrsminister auch wissen. Von daher ist seine Teilnahme obsolet.
Dann bitte auch schnellstens wieder die unsäglichen Grenzkontrollen einstellen. Wir Österreicher hätten nämlich gerne wieder unseren freien Personenverkehr zurück - auch eine der Grundfreiheiten der EU.
Ab 2025 ist mit einer deutlichen Entlastung der Paßstrecke über den Brenner zu rechnen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Brennerbasistunnel
Ach was, ihr SchluchtenschXXXer kauft jetzt demnächst erstmal Mautplaketten 😆 😆 😆
...ansonsten, auf Blockabfertigung und ähnlich blöde Sachen müßten die Betroffenen einfach entsprechend reagieren...
https://www.youtube.com/watch?v=8_XYbAVxqF4
„Wir müssen wie Wölfe sein“ (Der Spiegel, 27.02.1984)
Die Österreicher machen das richtig: Güter gehören auf die Schiene, nicht auf die Straße.
Das muss man in Deutschland nur erstmal kapieren.
Hallo, so lange der Stau nicht bis Berlin, sondern nur von München bis kurz hinter Rosenheim, geht wird sich nichts ändern, dummerweise wird verbotswidrig auch die Mittelspur ( Nothaltebuchten sind die neuen Rasthöfe) durch LKW`s zugeparkt so das der PKW mit 5,6 km/h an der Mega-schlange vorbei huscht, selbst Ausfahrten sind unbenutzbar da man nicht mehr nach rechts auf die Ausfädel spur wechsel kann, aber Chaos schafft ja bekanntlich Ordnung, wo sind denn nun die benutzbaren Schienenweg um Rosenheim und Co, man plant noch bis 2090?
Gute Fahrt
Da man in Österreich sicherlich schon mitbekommen hat, dass man ein Transitland ist, wäre es doch gar nicht mal völlig unabwegig, einfach das Straßennetz auszubauen (= Kapazität zu erhöhen) - die Straßennutzung wird ja ohnehin vergütet, also sicher kein Minusgeschäft!
Allein auf den Jahrhunderte alten Brenner zu setzen, ist irgendwie nahezu schon zynisch.
Der weg über die Alpen war zwar immer der kürzeste aber nie der schnellste Weg.
Im Alpenraum ist der Platz begrenzt, man kann nicht überall mit 6spurigen Verkehrswegen den Boden versiegeln. Falls es geologisch und wirtschaftlich überhaupt Sinn machen würde, siehe Fernpass.
Liebe Nachbarn!
Wenn man unbedingt Waren mit unterbezahlten Arbeitnehmern, im Ausland zugelassenen Zugmaschinen und geringst möglichen kosten aufgrund nicht anpassungswilliger Transportinfrastruktur unbedingt auf kürzestem Weg durch den kleinen Vorgarten des Nachbarn drücken will um an der Kasse 2 €cent weniger für Italienische Milch zu bezahlen, sollte sich überlegen ob man nicht selbst schon eine Ursache für Stau auf der AB ist!
EU, Nachbarland, Lobby, Industrie .... alle alleinig verantwortlich. Der kleine Verbraucher der sich mühsam jeden Tag mit der Verantwortung rumquält, heute schnelles Schnitzel, günstige Lasagne mit feinem Pferd aus dem Norden, 2 Minuten zurücklehnen die Worte eines Gesprächspartners richtig zu verstehen...... was für eine fürchterliche Qual!
Typisch deutsches Vorgehen, nur dass mehr Straßen nicht automatisch zu weniger Staus führen.
Güter gehören überwiegend nicht auf die Straße.
Deutschland könnte ja im Gegenzug mal das Schienennetz für den Güterverkehr ausbauen.
Auch der VERBRAUCHER muss sich mal wieder etwas ändern! Muss es immer der billigstge Ramsch und Wegwerfartikel von Amazon, Ebay, IKEA & Co sein, oder sollte man doch mal wieder etwas zeitloser und Qualitätsbewußter handeln und einkaufen!!!
Nein Leute, mit dem Ausweichen auf die Bahn ist es bis 2026 hier nicht getan. Erst in diesem Jahr wird nämlich der neue Eisenbahnbasistunnel zwischen Innsbruck und Fortezza in Betrieb gehen. Bis dahin müssen alle Güter mit der Bahn über den Brennerpass geleitet werden und die Strecke ist mit dem Personen- und Güterverkehr derzeit völlig ausgelastet. Da gibt es nichts auf die Bahn zu verlagern 😉
Da kann man froh sein, dass einige Benutzer die trotz absolut überlasteter Bahnstrecken die Forderung nach Verlagerung auf die Schiene erheben nur in diesem Forum aktiv sind und in der realen Politik nichts zu sagen haben. Österreich benimmt sich unter der neuen Regierung als wäre es noch eine Großmacht wie vor 110 Jahren und nicht ein kleines, international nur mehr oder weniger unbedeutendes Land, dass sich durch Aktion gegen seine große Nachbarn Gehör verschaffen will und die politische Atmosphäre vergiftet.
Der Mythos des geizigen Verbrauchers hält sich nach wie vor fest im Sattel der Folklore.
Angenommen wir würden ab morgen alle die Wurst für 20, statt 5 Euro das Kilo (kA, wie die Preise da tatsächlich sind 😆) kaufen. Glaubt hier jemand, dass man dann eine bessere Wurst bekäme? Nein, es wird die gleiche sein und der Händler macht dann 10-mal so viel Profit.
Stimmt, mehr Straßen müssen nicht zwangsweise zu weniger Staus führen. Weniger Straßen als notwendig führen aber sehr wohl zwangsweise zu Staus. Sieht man ganz hervorragend am Beispiel Deutschland.
Und wohin Güter gehören ist definitiv keine leichte und/oder schnell zu klärende Frage. Aber es ist eine kristallklare Tatsache, dass es faktisch (evtl. leider?) keinen "besseren" Weg gibt als die Straße - auf der Schiene, dem Fluss oder in der Luft kriegt man ein modernes Logistiknetz nicht auf die Reihe.