VW Up GTI 2017: Premiere am Wörthersee

Zwergenaufstand im GTI-Land

Björn Tolksdorf

verfasst am Fri May 19 09:00:20 CEST 2017

Kleiner als ein Golf 1, stärker als der Ur-GTI und genauso schnell auf Tempo 100: VW hat fast alle Details zum Up GTI verraten. Er bekommt Karo-Sitze.

VW Up GTI (2018): Er ist kürzer als ein Golf 1, aber stärker als der Ur-GTI - und fährt mit seinem kräftigeren Drehmoment auch etwas schneller
Quelle: Volkswagen

Wolfsburg – Dass er kommt, ist keine Überraschung. Schon 2016 konnten wir einen Prototyp des VW Up GTI fahren. Und wann er kommt, war logisch: Pünktlich zum Wörthersee-Treffen natürlich (24.-27. Mai). Das GTI-Event schmeckt der Tuning-Szene zwar inzwischen etwas schal, VW aber noch lange nicht.

Natürlich hat es ein Up GTI erst mal schwer, ernstgenommen zu werden. Schließlich kennt man das Basismodell eher aus dem Kontext Pizza- und Pflegedienst. Also argumentiert VW: Der Up GTI wird zum natürlichen Erben des ersten Golf GTI von 1976. Und zwar in Leistung, Gewicht und Abmessungen.

Der erste Golf GTI fuhr damals mit 110 PS und 810 Kilo Leergewicht in 9,0 Sekunden auf Tempo 100 und erreichte maximal 182 km/h. Der VW Up GTI von 2017 kann das auf dem Papier noch etwas besser: Er erreicht Tempo 100 nach 8,8 Sekunden und kann bis zu 197 km/h schnell fahren.

Turbo und Aktuator helfen nach

Der VW Up GTI debütiert in diesem Frühjahr am Wörthersee. Der Marktstart ist jedoch erst für 2018 geplant
Quelle: Volkswagen

Ganz so gleich ist das Konzept nicht. Im Up steckt als Herzstück die aufgeladene Version von VWs 1,0-Liter-Dreizylinder. Der Turbomotor mit hier 115 PS mobilisiert sein maximales Drehmoment von 200 Newtonmetern bereits bei 2.000 U/min und hält es bis 3.500 U/min. Das klingt nicht nach Hochdrehzahl-Klassik, aber nach viel Spaß. Ebenso wie dies: Der Motor muss im Fall des 3,60 Meter kurzen Up nur 997 Kilogramm Gewicht bewegen.

Ein sportlich gemeintes Auto muss auch ein bisschen sportlich klingen. Keine Spezialität des VW-Dreizylinders, schon gar nicht, wenn er sich an GTI-Motoren der 70er messen soll. Da hilft VW in der Serie mit einem Soundaktuator nach.

Optik: GTI muss sein

Damit der Up GTI nach GTI aussieht, gibt es außen ein paar klassische Design-Merkmale. Das bedeutet: rote Querstreifen im mattschwarzen Wabengrill und ein GTI-Logo. An der Seite muss der Doppelstreifen einfach sein, am Heck montiert VW einen Spoiler oberhalb der Heckklappe. Der VW Up GTI steht auf 17-Zoll-Felgen und bremst per 15-Zoll-Bremse mit rot lackierten Bremssatteln. Innen Pflicht: schwarzer Dachhimmel und Karo-Sitze, ein spezieller Schaltknauf und ein Lederlenkrad mit roten Nähten.

Zur Ausstattung des Up GTI gehören ein Radio mit sechs Lautsprechern, Klimaanlage, Sitzheizung, Nebelscheinwerfer und ein Sportfahrwerk mit 15 Millimetern Tieferlegung. VW wird den Up GTI als Drei- und Fünftürer anbieten. Zum Preis sagen die Wolfsburger noch nichts.

Auf dem diesjährigen Wörthersee-Treffen stellt VW den Up GTI vor, auf die Markteinführung müssen Interessenten aber noch etwas warten. Erst 2018 soll es losgehen. Und zwar als Wenig-Raucher: VW müsste noch nicht, aber macht den Up GTI per Partikelfilter fit für künftige Schadstoffnormen.

Äußerlich geraten die GTI-Kniffe erstaunlich dezent. Das gilt auch für den Sound: Statt auf eine dicke Abgasanlage setzt VW auf einen Aktuator im Innenraum
Quelle: Volkswagen
Der VW Up GTI debütiert in diesem Frühjahr am Wörthersee. Der Marktstart ist jedoch erst für 2018 geplant
Quelle: Volkswagen
Am Heck baut VW einen kleinen Spoiler an
Quelle: Volkswagen
Karomuster muss sein, rote Ziernaht auch: Innenraum des VW Up GTI
Quelle: Volkswagen