Thu Mar 19 14:10:42 CET 2020 | knolfi | Kommentare (8)
nach der zweiten Tour
Liebe Bloggemeinde,
noch kurz vor Corona-Ladenschluss konnte ich letzte Woche mein neues E-Bike in Empfang nehmen. Mein Giant hatte ich ja bereits vor 10 Tagen zurückgegeben und mein Radhändler wird dieses in Kommission für mich verkaufen.
Beim neuen Sportgerät handelt es sich um das brandneue Haibike Flyon AllMoutain 10.0, sozusagen das Spitzenmodell der Flyon-Serie.
Mehr zum Flyon gibt's hier.
Bestellt hatte ich das Flyon ja noch vor der Vorstellung auf der EUROBIKE 2018, doch die Markteinführung zog sich schlappe 18 Monate hin. Grund waren wohl noch Qualitätsprobleme in der Fertigung, weshalb Haibike die Markteinführung so lange hinauszögerte.
Kurz vor Weihnachten war mein Flyon dann endlich beim Händler, aber wegen der Witterung wollte ich das Bike erst zum Frühjahr übernehmen (eigentlich erst im April, aber auf Drängen des Händlers hab ich es dann jetzt schon übernommen...Gott sei Dank! ).
Aktuell bin ich erst zarte 50 km damit gefahren, aber der 120 Nm starke TQ-Antrieb ist im Vergleich zum einem alten 80Nm Yamaha Motor wirklich eine andere Liga...verbunden mit einem 620 Wh-Akku, der im Unterrohr integriert ist, habe ich damit eine ca. um 1/3 höhere Reichweite als beim 500Wh-Akku des Giant.
Mehr zum Motor hier.
Der Motor bietet 5 Leistungsstufen (Eco, Low, Mid, High, Extreme), wo bei man bei meinen Touren im Schwarzwald eigentlich nur die ersten beiden Stufen braucht. Mid und High nur an sehr steilen Passagen...Extreme eigentlich nie, da müsste man schon eine Wand hochfahren.
Interessanter Weise fahre ich das Bike ganz anders als mein altes Giant, welches auch nur drei Stufen hatte. Aber während ich beim Giant eigentlich die Leistungsstufe immer gleich gelassen und mit der klassischen Schaltung gearbeitet habe, nutze ich beim Flyon die klassische Schaltung überwiegend auf der Ebene um Speed zu machen und die Leistungsstufen am Berg, um Ritzel und Kette nicht zu belasten. Ich schalte viel häufiger als früher beim E-Motor um.
Zum Bike bekommt man eine App, die auch Sinn macht, da erst durch Starten der App der AUTOLOCK freigegeben wird. Ansonsten bleibt der Motor blockiert bzw. gesperrt, was schon mal eine nette Diebstahlsicherung ist. Mittels der App kann man Routen aufzeichnen, seine Leistungsdaten abrufen und auch sein Bike orten. Eine Navifunktion hat die App aber leider nicht. Ebenfalls nett: die App hat eine Notfallfunktion. Stürtzt man mit dem Bike und reagiert innerhalb von einem variabel einstellbaren Zeitraum nicht, wird automatisch eine SMS an eine zuvor eingegebene Nummer abgesetzt.
Nachteil beim Haibike, es gibt keinen Rückwärts-Schiebebetrieb, da der Motor nicht entkoppelt wird. daher ist Rückwärtsschieben sehr anstrengend.
Beim 10.0 bekommt man noch eine komplette Beleuchtung mitgeliefert. die Rückleuchten sind sehr schick in die Schwunggabel der Hinterradaufnahme integriert, der Scheinwerfer mit 5000 Lumen sitzt wie ein alter Mofa-Strahler am Lenker. Tagfahrlicht ist immer mit an Bord.
Das Bike habe ich als Testbike das erste Mal geleast, um zu sehen, ob das ggf. auch für meine Mitarbeiter ein interessantes Angebot ist. Sparen kann man dabei nichts, im Gegenteil, die Faktoren sind um ein vielfaches höher als beim PKW-Leasing, da es ja kein km-Leasing, sondern nur Restwertleasing gibt. Und die Leasinggesellschaften rechnen nach drei Jahren wohl mit einem Restwert von Null.
Vorteil für die MA ist, dass der geldwerte Vorteil nur noch mit 0,25% (ab 2020) zu versteuern ist (2019 musste gar nichts versteuert werden) und die Kosten der AG übernimmt...wobei Wartungs- und Verschleißkosten auch an den AN übertragen werden können.
Nun werde ich das Flyon erstmal die nächsten 36 Monate "fliegen" lassen.
So long
euer knolfi |
Thu Mar 19 15:25:04 CET 2020 | Goify
Das mit den 0,25 habe ich auch zur Kenntnis genommen. Finde ich eine Frechheit, andererseits bei meinem 900 €-E-Bike für das Büro verschmerzbar. 2018 waren es allerdings noch 1,0 %.
Tue Mar 24 12:55:39 CET 2020 | Her1bert
Schönes Teil, Glückwunsch!
Kannst du den Akku zum Laden abnehmen oder musst du das Rad
an der Steckdose parken?
VG Herbert
Tue Mar 24 13:25:23 CET 2020 | knolfi
Sowohl als auch. Der Akku kann nach unten aus dem Rahmen entnommen werden. Allerdings ist das ziemlich umständlich, da man das Rad dazu erst hochbocken muss.
Daher lade ich lieber mittels Schnellladegerät an der Haushaltssteckdose. Das Schnellladegerät haut den Akku innerhalb von einer halben Stunde wieder voll, ist aber ein ganz schöner Oschi. Würde aber in einen Rücksack passen und somit kann man während eines Bierchens laden und danach gleich wieder die nächsten 40 km in Angriff nehmen.
Beim alten Giant musste ich den Akku zum Laden immer abnehmen. Das Pegasus meiner Frau mit Boschmotor bietet ebenfalls beide Möglichkeiten (laden am Rad oder Akku separat).
Mon Mar 30 10:51:33 CEST 2020 | SQ5-313
Sehr schick, habe ich mir vor kurzem auch angeschaut.
Leasing wurde mir dabei auch angeboten. Fand ich aber aus wirtschaftlicher Sicht überhaupt nicht sinnvoll. Nach 36 Monaten wäre der volle Kaufpreis bezahlt gewesen. Zu dem Zeitpunkt hätte ich es normalerweise weiterverkaufen können. Selbst der Händler hat mir daher abgeraten.
Mon Mar 30 11:06:34 CEST 2020 | knolfi
Stimmt, Leasing ist nicht wirtschaftlich. Man hat in 36 Monaten den vollen Kaufpreis (ohne Rabatte) bezahlt.
Macht eigenltich nur für AN Sinn, denen man etwas außerhalb der normalen monetären Gehaltszulagen was Gutes tun möchte. Der AG hat höchstens dann Vorteile, wenn man dadurch Sozialversicherungsbeiträge spart (quasi Firmenfahrrad als Gehaltsumwandlung).
Das nächste Bike werde ich wieder kaufen. Da bekomme ich einen netten Rabatt und kann das Fahrrad solange fahren, wie ich will. Anschließend kann ich es beim Händler in Zahlung geben. Und der Werterhalt ist bei Pedelecs gar nicht so schlecht:
Mein altes Giant hatte 2015 einen BLP von 3.700€, bezahlt habe ich 3.400€. Nach 5 Jahren im sportlcihen Einsatz (wurde nicht geschont) verkauft der Händler es nach Instandsetzung für 1.200€...ich muss 300€ für die notwendigen Verschleißreparaturen bezahlen, bekomme also noch 900€.
Wed Apr 01 15:30:12 CEST 2020 | knolfi
Kurzer Zwischenstand. Bin akutell rd. 200 km gefahren...mehr als mit meinen beiden Autos zusammen in den letzten drei Wochen.
Nach der ersten Tour war der Akku rel schnell platt, aber jetzt durch mehrmaliges Be- und Entladen scheint er die Kapazität besser halten zu können. Nach rd. 30 km im Eco-Modus und hin- und wieder Hochschalten in den Low-Modus (selten mal Mild oder High) hat der Akku noch eine Kapazität von ca. 20- 25%.
Reine Reichweite im Eco-Modus sind gut 70 km bei bergiger Tour, das kommt gut hin.
Das anfängliche Kettenrasseln im großen Ritzel bei hoher Last ist weg...musste sich wohl erst einschleifen.
Der Bock macht nach wie vor echt Laune!
Tue Apr 21 16:02:18 CEST 2020 | knolfi
So nach drei Wochen nochmals ein Update. Aktuell stehen 343 km auf dem Tacho. Der Akku brauchte wohl ein paar Ladungszyklen, um seine volle Leistung zu erreichen. Leergefahren bin ich ihn noch nicht, meist habe ich nach meinen Touren immer noch so ca. 30- 35% Restladung.
Kette und Ritzelblock haben sich endlich eingeschliffen. Was die Schaltung aber gar nicht mag, ist Schalten unter Last. Aufgrund des hohen Drehmoments vom Motor und der zusätzlichen Muskelkraft hört sich das immer ungesund an. Man muss konsequent vor der Steigung schalten oder eben die verschiedenen Motorstufen an der Steigung nutzen, wenn man seine Ritzel und die Kette nicht vorzeitig tauschen will.
Nun ebenfalls nach den ersten 300 km sind die Bremsbeläge endlich eingeschliffen und quietschen nicht mehr. Das scheint wohl ein Problem der Sintermetallbeläge zu sein (hatte mich mein Händer schon beim Giant damals gewarnt), aber beim Giant hatte ich keine Geräuschprobleme.
Was fällt sonst noch auf: das Haibike hat keinen Rückwärtschiebefreilauf. Weder wenn der Motor an oder aus ist. Schiebehilfe gibt es nur zum Vorwärtsschieben. Das nervt immer etwas, wenn man das Bike aus der Garage holt. Am besten man hebt das Hinterteil leicht an (aber nie am Sattel, dann verrutscht dieser gerne mal oder wird lose).
Was fehlt? Der Test des 5000 Lumen starken Nightbrakers. Wird wohl erst wieder im Herbst zu testen sein, da ich um Mitternacht nicht im Wald Wildschweine jagen will.
Was fehlt noch? Ein Ständer. Diese habe ich mittlerweile nachrüsten lassen. Zu Hause steht das Bike zwar im Hinterrad Klemmbock, aber wenn man eine Tour zur (nun wiedereröffneten) Eisdiele macht, nervt der felhende Ständer schon, denn man muss das Bike immer irgendwo gegenlehnen. Ein passender fetter Ständer, der das knapp 30 kg schwere Bike sicher hält, musste auch erstmal gefunden werden.
P. S.: ich habe mal im Sagt's-uns-Forum ein Pedelec-Forum angeregt, da ich davon ausgehe, dass es hier im Forum noch mehrere E-Bike-Enthusiasten gibt. Mal sehen ob's was wird. Den Link zum Thread gibts hier.
Fri Jun 05 15:36:04 CEST 2020 | knolfi
Kurzes Update,
nachdem mein Vorschlag nach einem eigenen Pedelec und E-Bike Forum bei der MT-Moderation Gehör gefunden hat, werde ich meine Erfahrungen nun dort teilen und weniger hier im Blog, da es hier doch primär um vierrädrige, motorbetriebene Fahrzeuge gehen soll.
Hier der Link zum Forum KLICK
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