Sun May 29 16:31:03 CEST 2022 | jennss | Kommentare (67)
Jeder Hersteller wägt bei jedem Modell genau ab, wo und wie viel gespart werden soll. Tut man das nicht, wird schon der Grundpreis so hoch sein, dass die Kunden lieber woanders gucken. Beim ID.3 ist stellenweise sehr konsequent gespart worden. VW wollte das E-Auto massentauglich machen und brauchte dafür Eigenschaften, mit denen man auf Langstrecken akzeptabel fahren kann, sowie genug Platz hat, aber ohne einen Preis, der zu weit über vergleichbarem Verbrenner liegt. In vielen Punkten gibt es erst beim ID.4 mehr.
Hier gucke ich mir mal ein paar Punkte an, die man als Sparmaßnahmen betrachten kann:
Keine Gurthöhenverstellungen: Dies stört nicht wenige potentielle Kunden. Der Gurtverlauf ist bei großen Menschen nicht immer optimal. Man kann es mit der Sitzhöhe anpassen, aber die ist dann auch nicht mehr frei einstellbar, wenn man den optimalen Gurtverlauf über die Schulter haben möchte. In den Bildern bin ich mit 1,86 m Größe. Habe mich zwar dran gewöhnt, aber vielen Kunden wurde hier zu viel gespart.
Keine Zuglast und Dachlast: VW hat hier nur das nötigste gebaut. Die meisten Kunden begnügen sich mit einen Fahrradträger am Heck. Den bietet der ID.3 mit 58 kWh. Ein Großteil braucht wohl weder Dach, noch Zuglast, aber es ist schon ein bisschen schade, dass es hier Einschränkungen gibt. Ein Paddelboot oben drauf oder den Grünabfall auf einem Anhänger zur Deponie fahren geht nicht. Wer das braucht, muss zum ID.4 greifen. Die Frage ist, wie viel das einspart oder ob es damit ein hoher SUV sein müsste, um das Fahrwerk anzupassen. Schwer als Nicht-Insider zu beurteilen.
Mehr Hartplastik innen als im Golf: Durch den Golf wurde die Kundschaft bezgl. der Haptik im Innenraum verwöhnt. Es gab viel weichen Kunststoff im Cockpit. Im ID.3 ist da deutlich weniger. Auch die Türinnenteile sind hart. Wer es weich will, muss auch hier zum ID.4 greifen. Ich persönlich halte das aber für verzichtbar. Der harte Kunststoff im ID.3 sieht erstaunlich nach weichem Kunststoff aus. Erst das Abklopfen zeigt die Sparmaßnahme. In meinen Augen ist das eine gute Entscheidung, zumal der harte Kunststoff aus Recyclingmaterial bestehen soll.
Keine Ledersitze lieferbar: Die ist nicht nur eine Sparmaßnahme, sondern auch der Klimabilanz geschuldet. Gerade bei E-Autos liegt viel Focus auf der CO2-Bilanz in der Herstellung. Ich persönlich lege keinen Wert auf Leder (würde als Vegetarier eh keine Ledersitze kaufen). Aber VW hätte alternativ durchaus hochwertiges Kunstleder wie das von Ultrafabrics bei Tesla anbieten können. Kunstleder hat in den letzten Jahren einen großen qualitativen Schritt nach vorne gemacht. Ich persönlich mag aber Stoff sehr gerne und vor allem Alcantara oder Ähnliches. Finde den Lederverzicht gut.
Keine Lordosenstütze: Ich finde die Sitze sehr bequem und brauche keine Lordosenstütze, aber es gibt Menschen, für die sie wichtig ist. Von daher ist das nicht unbedingt eine schlaue Sparmaßnahme.
Kein höhenverstellbarer Beifahrersitz: Nun ja, ich denke, es wäre kein großer Umstand gewesen, recht auch eine Sitzhöhenverstellung anzubieten. Damit ist der Gurtverlauf nicht mehr indirekt einstellbar. Bisschen zu viel gespart, VW.
LED-Innenbeleuchtung mit Touch: Ich weiß nicht, ob das eine Sparmaßnahme ist. Das Licht ist sehr gut. Es gibt keine normalen Taster, nur Touch direkt auf die Lampen oben. Man findet sie nicht blind, was ein Nachteil ist, aber dafür sind sie auch dimmbar. Ok., eine neue Lösung, kann man mögen, sich aber auch daran stören. Ich denke, es ist so ok..
Taster für Fensterheber hinten gespart: Statt zwei weiterer Hebel gibt es eine Soft-Taste "Rear", um auf hintere Fensterheber umzuschalten. Das ermöglicht, alle 4 gleichzeitig runter- und hochzufahren, indem man die Rear-Taste kurze Zeit gedrückt hält (blinkt) und dann beide Hebel nutzt. Ich verwende dies nicht und hätte lieber die richtigen Hebel für die hinteren Fensterheber. Ich denke, das ist durchaus eine Sparmaßnahme, eine schlechte.
Sehr simple Lüftungsdüsen: Man kann den Luftstrom schlecht nach links und rechts lenken. Es gibt nur auf und zu, sowie nach oben und unten. Ich nutze die mittleren Ausströmer daher kaum (im Klima-Menü abgestellt). Ich finde, dies ist ein echter Nachteil und zu viel gespart. Ansonsten ist die Belüftung gelungen und erstaunlich zugfrei.
Touchflächen im Lenkrad: Ich finde sie ok., aber ich las schon von anderen, dass sie sich daran stören. Ich kann nicht abschätzen, wie viel das spart, aber es könnte Kunden kosten. Immerhin kann man darüber gut putzen .
Kaum Schalter/Taster im Cockpit: Im Großen und Ganzen finde ich das Software-System in Ordnung. Es ist schnell zu durchschauen und logisch, sowie leicht zu updaten. Aber bei manchen Dingen hat man es dann doch übertrieben. So fände ich einzelne Schalter für die Sitz- und Lenkradheizung gut. Die Sitzheizung kann man direkt einschalten durch gleichzeitiges Tippen auf Plus und Minus der Heizungsverstellung, doch das wird nicht sehr zuverlässig erkannt. Die Lautstärkeverstellung mit Slider hingegen finde ich ok., zumal sie ja auch im Lenkrad mit Tasten (Brumm-Rückmeldung) funktioniert. Insgesamt ist hier etwas zu viel gespart, wird vermutlich bei einem Facelift um Taster erweitert.
Recht kleines Display hinter dem Lenkrad: Ich denke dahinter steckt der Gedanke, dass man Sicht auf die Lichtschalter links hat. Trotzdem fände ich ein etwas größeres Display nett, bei dem man z.B. auch eine analoge Anzeige einblenden könnte. Die Prozentanzeige für den Akku kommt ab SW 3.0 zum Glück.
Nacktes Blech innen sichtbar (Türen): Im Smart hatte ich innen alles verkleidet gehabt, im größeren ID.3 nicht. Aber ich finde das komplett wurscht. Hier würde ich keine Abdeckungen haben wollen.
Einfache Dämmung der Radhäuser: Ich kann das leider nicht beurteilen, da ich gehörlos bin, aber ich las schon, dass der ID.3 bei langsamer Geschwindigkeit vergleichsweise laute Abrollgeräusche haben soll, was auf fehlende oder einfache Dämmung der Radhäuser zurückzuführen sein soll. Was sagen andere ID.3-Besitzer dazu?
Keine elektrische Heckklappe: Manch einer mag sie elektrisch, aber ich finde die elektrische Heckklappe, die ich beim BMW 225xe hatte, verzichtbar. Sie ist abends zwar leiser, aber ansonsten brauchte ich sie nicht. Die mechanische Heckklappe ist manchmal schneller zu nutzen und völlig ausreichend. Ich finde die Sparmaßnahme ok..
Kein Schiebedach lieferbar: Seit ich beim BMW ein Schiebedach und beim Smart das Cabriodach hatte, liebe ich es oben offen. Leider ist der ID.3 nicht mit Schiebedach lieferbar und damit reiht man sich in einen Trend mit Tesla, Porsche, Polestar, Honda und anderen beim E-Auto ein, die nur ein festes Glasdach bieten. Manche mögen das, mir reicht das nicht. Wenn schon, dann auch zum Öffnen. Nicht mal beim ID.4 gibt es das. In meinen Augen ein schlechter Trend. Es mag Luxus sein, aber "das kleine Cabrio zwischendurch" ist wirklich etwas Tolles.
Simple Fronthaube mit Stange: Da man die Klappe noch seltener öffnet als beim Verbrenner, und es vorne keinen Frunk gibt, durch den der Lenkeinschlag und Wendekreis nicht mehr so eng wäre, halte ich die Sparmaßnahme für sinnvoll.
Heckklappe+Dach immer schwarz lackiert: Dies vereinfacht wohl die Produktion und ich finde das voll ok. Ich mag die schwarze Heckklappe als Designmerkmal.
Innere "Rückleuchten" auf Heckklappe sind nur Katzenaugen: Ein schlauer Trick. Die Rückleuchten sehen bei Tag gut aus, nicht so schmal wie beim alten Polo und trotzdem konnte man den Kabelbaum um den Bereich zu den Türen verkleinern. Kluge Maßnahme.
Der ID.3 will modern sein. Deswegen wurde nicht bei allem gespart. Punkte, bei denen der ID.3 viel bietet: - Heckantrieb (kein nerviges Stottern beim Anfahren oder starke Runterregelung) - DCC lieferbar (top Federungskomfort) - HUD lieferbar (bisserl Hightech-Flair) - LED-Dekolicht im Innenraum farblich konfigurierbar (Individualer Gaudi) - Top Matrixlicht IQ.Light (bisserl Hightech-Flair) - Kommunikationslicht ID.Light im Innenraum (für Navi etc.) - 20"-Felgen mit top Design (futuristisch) - Sehr viele Ablagen, was echt praktisch ist - 77 kWh-Version lieferbar. Kein anderer Hersteller bietet zu diesem Preis eine so große Reichweite. - OTA-Funktion: Das Auto wird mit Updates besser. Leider keine 100%ige OTA-Funktion. Für SW 2.4 muss das Auto nochmal in die Werkstatt. Dennoch ein Vorteil ggü. so mancher Konkurrenz - Ordentliche Ladeleistung, wenn auch nicht spitze - Extrem enger Wendekreis - Schöne Farben wie Makenatürkis und Kingsred, wie auch schlichte (weiß, grau, silber) - Kein Verzicht auf den Heckwischer (wie beim Ioniq 5) - Gute Verkehrszeichenerkennung serienmäßig
Insgesamt würde ich ein paar Dinge ändern, aber es gibt auch sinnvolle Sparmaßnahmen. Das Ziel, ein günstiges, universelles E-Auto anzubieten, ist m.E. gelungen. Kein anderer Hersteller bietet 58 kWh netto, 204 PS, 11 kW AC, 120 kW DC und wichtige Extras wie Parksensoren und Navi für einen Preis von 36960 € (vor Abzug der Prämien und Rabatte).
Ich hatte schon mal einen ähnlichen Artikel über Eigenarten des ID.3 getippt. Hier geht es mir jedoch speziell um die Bewertung von Sparmaßnahmen. Wie viel die Sparmaßnahmen in der Produktion bringen, kann nur der Hersteller beurteilen, aber manche Dinge wären sicherlich recht günstig besser zu machen. j.
PS: Bin nach 14 Monaten und 36000 km mit dem Auto trotz der Sparmaßnahmen noch sehr zufrieden. Der Fahrspaß mit Hinterradantrieb ist hoch. |
Sun May 29 18:03:08 CEST 2022 | Swissbob
Das fehlende Schiebedach hättest Du noch ergänzen können.
Mich persönlich stört das fehlende Leder und die unbeleuchteten Regler in der Mittelkonsole.
Sun May 29 18:40:15 CEST 2022 | jennss
Stimmt, danke, das Schiebedach ergänze ich gleich noch mal. Ist auch häufig ein Kritikpunkt von mir.
j.
Edit: Done .
Sun May 29 21:00:32 CEST 2022 | CruiserX
Danke für die Positivliste, sowas habe ich bisher noch nirgends gesehen. Ich würde die nicht-elektrische Heckklappe dort mit einsortieren. Schon alleine wegen der Geschwindigkeit. "Keine Ledersitze" ebenfalls. War bei meinen Tesla-Fahrten immer nervig, mit nassem Rücken auszusteigen.
Sun May 29 21:55:14 CEST 2022 | Standspurpirat135679
Sehr nachvollziehbare und gute Liste.
Enthält auch meinen Killerfaktor: Kein Schiebedach. Ich fahre abseits von Autobahn und Regen seit Jahren oben offen und finde, dass das gerade bei modernen offenen Dächern mit guter Luftführung sehr angenehm ist. Niemals würde ich ein Modell ohne Schiebedach wählen. Damit bin ich sicher Teil einer kleinen Minderheit, aber auch nicht völlig alleine. Der Unterschied zu irgendwelchem Getatsche etc. ist der, dass nicht irgendwas schlechter bedienbar oder beleuchtet ist, sondern eine Funktion komplett ersatzlos entfällt. Keine Ahnung, ob VW damit überhaupt viel Geld spart. Die Schiebedächer kommen sowieso von Webasto oder sonstigen Zulieferern und VW lässt sich die Dinger ja gut bezahlen als Extra. Daher null Verständnis für die Entscheidung bzw. den Entfall.
Sun May 29 23:28:21 CEST 2022 | egalwat2010
Das könnte auch mit der Steifigkeit des Aufbaus zu erklären sein. Das Panodach wird fest mit der Karrosserie verklebt und und wird so Teil derselben. Ein Schiebedach erfordert, um diese Steifigkeit trotzdem zu erhalten, zusätzlich einen kompletten Rahmen.
Sun May 29 23:38:44 CEST 2022 | Swissbob
Volle Zustimmung, mache ich genauso.
Beim Tesla 3 und BMW iX sind Schiebedächer ebenfalls nicht verfügbar
Mon May 30 01:31:56 CEST 2022 | Lewellyn
Erstaunlicherweise sind Schiebedach und AHK zwei Kriterien, die einen Haufen BEVs von der Liste streichen.
Schiebedach gibts z. B. auch bei Polestar nicht..
Mon May 30 04:41:57 CEST 2022 | JürgenS60D5
Richtig: zu öffnen ist das Glasdach im P und bei den Teslas nicht. Dafür ist es "praktisch vollflächig" im gesamten Dachbereich.
Ich gehöre den Leuten, die im Zeitalter der Klimaanlagen ein zu öffnendes Schiebedach für komplett überflüssig halten (hinten angehoben macht es Geräusche, öffnet ebenso, und die Durchströmen im Auto wird auch nicht wirklich besser....) Wobei: ich würde auch gern auf diese Glasdächer verzichten....
Mon May 30 08:22:47 CEST 2022 | Willimobil
Danke @jennss. Ich bin nach 15 Monaten ID.3 Pro S an fast allen Stellen Deiner Meinung. Zwei kleine Korrekturen: Lordosenstütze und höhenverstellbarer Beifahrersitz ließen sich lange als Extras bestellen. Inzwischen ist das wohl aus dem Konfigurator verschwunden. Ich hätte damals auf die "Massagesitze" verzichten können. Aber das Matrixlicht war mir wichtig, und das gab es nur im Paket mit den elektrischen Sitzen. Inzwischen freut sich der Rücken über die Sitzqualität (und das Auge über den ansehnlicheren Bezugsstoff).
Mon May 30 08:48:02 CEST 2022 | knolfi
Dann bin ich ja froh, dass der ID.3 unseren Load-Up! ersetzt. Dann müssen sich die Mitarbeiter hinsichtlich des Luxus und Komfort nicht umgewöhnen.
Spaß beiseite: ich finde ebenfalls, dass beim ID.3 Anspruch (Elektro-Golf) und Wirklichkeit auseinanderklaffen. Ich hätte mich auch nicht für den ID.3 entschieden, wenn das Angebot nicht unschlagbar gewesen wäre. Eine Leasingrate, die exakt der des Up! entspricht....vor 5 Jahren. Da konnte kein anderer Hersteller von EV mithalten.
Und eigentlich ist uns der ID.3 viel zu groß, ein E-Up!, Smart o. ä. hätte völlig gereicht. Aber Ersteren gibt es nicht mehr als Load-Version und Letzterer war im Leasing teurer.
Mon May 30 09:08:30 CEST 2022 | E500AMG
Moin,
wie soll man denn sonst einen wettbewerbsfähigen Preis anbieten können, ohne Sparmaßnahmen?
Zudem wie oft immer geschriehen wird "...was nicht drin ist, kann nicht kaputt gehen...". Da wird über alte Fahrzeuge gelobhudelt, über Features die wirklich wichtiger sind, wie die Klimaanlage, die damals fast nur der Oberklasse vorbehalten wurde. Früher ging es ohne Klima, aber heute heult man rum, wenn kein spielerischer Bildschirm in der Mittelkonsole drin ist.
Dann das ständige Jammern über hohen Spritverbrauch und hohe Spritpreise. Der Wagen soll ja sparsam wie möglich sein. In den 80er / 90er Jahren gab es schon Diesel, die 5,x auf 100 km verbrauchten. Waren zwar lahm aber auch leicht. Heute kompensiert man die deutlich schwereren Fahrzeuge mit stärkeren Motoren, die das Gleiche verbrauchen. Der Fortschritt ist erkennbar, keine Frage.
Als damals noch ein Golf I so an die 800 kg fahrfertig wog, liegen die Golf 6, 7, 8 Generationen um die 1,5 Tonnen. Etwa das Doppelte. Das hohe Gewicht ist auch teilweise auch an der Sicherheit geschuldet - auch gut so. Die früheren Rohkarossen hatten so dicke Bleche, das die Heutigen leichter sind, aber durch Ausstattung das Fahrzeug diesen Vorteil verliert.
Andere Beispiele:
Thema Schnelligkeit und Gewichtseinsparung:
BMW mit dem CSL: wieviel kg werden eingespart? 100 kg? Ist ja fast nichts, um damit auf dem Papier gegenüber den normalen M-Modellen 0,2 Sekunden schneller zu sein.
Thema Rustikalität und günstiger Preis:
Mercedes G Sparausstattung - hießen die Professionals? Da wollte man ein Fahrzeug anbieten, welches weniger Spielereien und nützliche Ausstattungsdetails anbietet. Ich glaube da gab es keine elektrischen Fensterheber, aber dafür etwas Anderes wo mehr unsinnig war. Müsste mal den Bericht finden.
Ich frage mich schon lange, weshalb die Hersteller keine richtig leeren Basisfahrzeuge mit nur sinnvollen Dingen ausstatten. Dazu den Dieselmotor weiterhin entwickeln, schauen das man auf 1.000 kg kommt. Mit um die 100 PS bekommt man da sicher ein Fahrzeug hin, welches Platz für 4 + Kofferraum bietet und einen Verbrauch von 3,x Liter hinbekommt.
Dabei wird der Diesel zu Grabe getragen. In meinen Augen gibt es aktuell nichts besseres mit wenig Verbrauch und genügend Leistung. 2 Liter Diesel, 200 PS (was nicht sein muss, würden auch 130 oder 150 PS reichen) und einen Verbrauch zwischen 5 und 6 Liter. Das lässt sich verringern, indem man Spielereien weg lässt.
Mon May 30 09:42:36 CEST 2022 | Lewellyn
Weil so gut wie niemand leere Basisfahrzeuge kauft. Früher schon nicht und heute erst recht nicht.
Die paar Leute, die tatsächlich "nackte" Autos gekauft haben, da lohnt der Aufwand der Produktionssteuerung nicht.
Und der Dieselmotor in PKWs ist tot. Mit der nächsten Abgasnormverschärfung werden auch die letzten PKWs entdieselt.
Mon May 30 09:53:46 CEST 2022 | E500AMG
Jo, alles schon bekannt. Aber mal sehen wie sich das mit den Elektroautos und Stromversorgung entwickeln wird, oder auch nicht.
Ich fahre weiterhin Verbrenner
Mon May 30 10:20:58 CEST 2022 | Goify
Ich hatte mir vor der Bestellung meines neuen Autos auch den ID.3 angeschaut und er hat mir einfach nicht genügt. Einerseits an einigen Stellen übertrieben groß (ich bin nicht 2 m groß und 85 Jahre alt), aber an anderen Stellen asketisch wie ein Dacia. Da war dann der Polo das weit bessere Gesamtpaket.
Der Antrieb war mir im Grunde egal. Alles muss nachgefüllt werden und alles hat eine gewisse Reichweite.
Mon May 30 11:42:14 CEST 2022 | DPLounge
Soweit ich weiß wird der ID.3 mit Energiesparreifen, die im Neuzustand nur 5mm Profil haben ausgeliefert. Wurde hier auf MT ja auch schon diskutiert. Also nur 2mm Nutzprofil... unter Nachhaltigkeit verstehe ich jedenfalls etwas völlig anderes und ist für mich persönlich wirklich eine vollkommen unsinnige Sparmaßnahme.
Mon May 30 11:44:13 CEST 2022 | Goify
Da freut man sich, wenn das Leasingauto sogar noch einen Satz Reifen braucht, wo man sonst immer ohne Reifenwechsel durch kam.
Mon May 30 12:01:14 CEST 2022 | Diabolomk
Wir haben jetzt seit ein paar Wochen den ID.3.
Wir sind mit vielem zufrieden.
Aber:
WE-Connect geht nicht.
Ansonsten, Taschen hinter den Frontsitzen fehlen.
Das Hartplastik stört nicht, gab es gar beim Vorgänger Audi Q2.
Toll ist z.B., dass endlich die Mittelarmlehne zweigeteilt ist.
Und, es gibt doch zu viele Knöpfe. Es ist öfters schon passiert, dass man bei der Bedienung des Displays ausversehen die Wärmeregelung der Knöpfe mit bedient hat. Die kann man sich also sparen.
Mon May 30 12:41:18 CEST 2022 | PIPD black
@E500AMG
Dein Wunsch war PSA/Opel wohl Befehl.
Unser vollausgestatteter Mokka verbraucht exact 4,0 l Diesel auf 100 km. Geht also.
Die Größe dürfte so auf Golf 3-Niveau also Kompaktwagen anno 1992 liegen.
Mon May 30 15:28:18 CEST 2022 | AustriaMI
was mir persönlich an elektroautos nicht gefällt ist dieses krampfhaft anders aussehen wollen.
In letzter Zeit hat sich das mittlerweile schon wieder etwas gebessert, aber ich kann einfach nicht verstehen, warum man nur weil es ein Elektroauto ist, dieses "krampfhaft" futuristisch designen muss/möchte. Etwas langeweile schadet hier mMn nicht.
Mon May 30 18:49:02 CEST 2022 | Standspurpirat135679
Ja, besonders ein ganz normaler E-Kombi wäre nett, aber außerhalb Deutschlands sind die im Gegensatz zu den SeniorenUnterstützungsVehikeln kaum gefragt.
Mon May 30 19:02:40 CEST 2022 | Goify
Eine elektrisches C-Klasse T-Modell oder ein elektrischer Octavia Combi wäre schon sehr geil. Die dann natürlich mit offenbarem Panoramadach und optional Allradantrieb. AHK mit mind. 1.200 kg Anhängelast und das wären ziemlich perfekte, universell einsetzbare Fahrzeuge.
Stadtgeländewagen sind auch nicht so meins.
Mon May 30 19:29:45 CEST 2022 | Lewellyn
Der MG 5 kommt dem schon sehr nahe.
Andererseits, warum soll man die Platzverschwendung eines Verbrenners nur aus Gründen der optischen Gewohnheit beibehalten?
Mon May 30 20:22:27 CEST 2022 | Standspurpirat135679
Warum sollte man ein e-Auto aufbocken und damit die Reichweite senken?
Tesla kann mit dem M3 auch ohne Seniorenhöhe gescheit 4 Sitzplätze und Kofferraum unterbringen. Bauen halt keinen Kombi, aber daran kann man sehen, dass es ginge.
Tue May 31 06:28:24 CEST 2022 | AustriaMI
Würde ich nicht unbedingt als platzverschwendung bezeichnen, da man ja den „ehemaligen“ Motorraum als Frunk verwenden kann. Tesla macht es ja mit Model 3 und S ganz gut vor, sehen recht normal Designed aus, was bestimmt auch Mitgrund des Erfolges ist. Kann mir gut vorstellen, dass solche optischen Experimente wie der cybertruck weniger Anklang finden- in optischer Hinsicht. Einzig beim Model 3 find ich sehr schade, dass sie anstelle einer heckklappe mit scheibenöffnung nur einen Kofferraumdeckel verbaut haben, das schränkt mMn die Nutzbarkeit doch sehr ein.
Tue May 31 07:47:09 CEST 2022 | Schwarzwald4motion
Da wäre da ja noch das Problem der Stromlinie.
Die „Seniorenhöhe“ hat schon ihren Grund, Manchmal einfach nur weil es auch schlechte Wege gibt, TG-Ausfahrten, Schnee, e.t.c. Das sollte man unbedingt über ein höhenverstellbares Fahrwerk regeln, hatte Citroën ja schon vorgemacht.
Letztlich geht es um den Verbrauch.
Tue May 31 08:36:24 CEST 2022 | knolfi
Audi bringt 2024 den A6 etron als Avant auf den Markt.
Porsche bietet aktuell mit den Taycan Sport Tourismo zumindest einen Zwitter aus Shooting Brake und Kombi.
Es tut sich also was.
Tue May 31 08:39:28 CEST 2022 | knolfi
Bei so komischen Vehikeln wie dem BMW i3, den ich absolut hässlich finden, gebe ich dir Recht.
Allerding finde ich EV wie die Etron-Modelle von Audi, die Taycan Modelle und den Polestar 2 optisch ganz ansprechend designed.
Man geht langsam von dem "wie brauchen keine Motorhaube"-Design weg und wieder hin zur klassischen Linienführung.
Tue May 31 15:59:42 CEST 2022 | Diabolomk
Da sprechen wohl auch Crashnormen wir Fußgängersicherheit eine Rolle.
Tue May 31 16:09:02 CEST 2022 | Goify
Wobei ich einen Frunk nicht unbedingt brauche. Wie sich dieser wohl bei einem Frontalunfall auswirkt, wenn da nun keine Luft, sondern ein zusammengeklappter Rollstuhl transportiert wird? Nicht dass dir dieser dann "auf die Füße fällt".
Wed Jun 01 13:00:28 CEST 2022 | pico24229
Interessanter Artikel.
Für mich ist das mit dem Blech innen, ohne Verkleidung eine echte unsitte. Das gibt es ja sogar im Passat, obwohl das ansonsten ein echt solides Auto ist und auch eine gute Qualitätsanmutung bietet und dann blankes Blech...
Auch sehr negativ aufgefallen ist mir neulich im Autohaus im bmw X7 die B-säulenverkleidung. Absolut billiges Plastik. Das passt gar nicht zum Rest des Autos. Beim 5er und 3er könnte die B-säule auch schöner verkleidet ein, aber da fällt es nicht so extrem auf.
Und ein weiterer Schock, war als ich das erste Mal einen Audi Q2 näher sah: Türverkleidung aus kompletten Hartplastik OHNE Stoff(oder Leder)einlage. Das Schwestermodell T-Roc hat da immerhin Stoff und wirkt dadurch einfach deutlch besser.
Wed Jun 01 15:26:53 CEST 2022 | Candiru_Azul
Eine Sparmaßnahme hast Du noch vergessen aufzulisten: Die Bremstrommeln hinten. Könnte man als Billiglösung interpretieren, gerade bei einem Auto in dieser Größenordnung. VW hat sich aber dem Vernehmen nach bewusst für Trommeln entschieden, da Scheiben bei der typischen E-Auto-Fahrweise mit wenig Bremsen und viel Rekuperieren rasch korrodieren würden. Ist bei meiner hinteren Bremsanlage aufgrund häufigen Ausrollens und wenigen Bremsens auch passiert. Daher kann ich diese Entscheidung von VW nachvollziehen, auch wenn Trommeln natürlich bescheidener aussehen als Scheiben.
Ansonsten ein sehr ausführlicher, interessanter und lesenswerter Artikel. Daumen hoch!
Folgende der aufgelisteten Sparmaßnahmen würden mich stören:
- Kein Anhängerbetrieb möglich: Sehr großer Nachteil, wenn der ID.3 das Erst- und Einzigauto sein soll und ab und zu mal ein Zugfahrzeug für einen kleinen Anhänger braucht.
- Doppelbelegung der Fensterheberschalter: Äußerst gewöhnungsbedürftig.
- Keine Lordosenstütze lieferbar: Es gab vor ein paar Jahren mal eine Phase, da hätte ich in meinem Auto eine solche dringend gebraucht.
- Wenig Dämmung: Klar, nervende Nebengeräusche sind immer schlecht. Umso ärgerlicher, wenn man diese einfach mit etwas Dämmmaterial reduzieren könnte.
- Simple Lüftungsdüsen: Sehr ärgerlich, wenn man diese nicht seitlich verstellen kann.
- Kleines Display hinterm Lenkrad: Sieht sehr ärmlich aus.
- Touchflächen auf dem Lenkrad und im Cockpit: Auch ich gehöre zu den Vielen, die diesem Trend mistrauen. Zumindest die Schalter für die wichtigen und häufig genutzten Funktionen möchte ich durch Ertasten oder kurzen Blick drauf finden können, ohne lange danach suchen zu müssen. Für mich ein wichtiger Sicherheitsaspekt, aber heutzutage muss ein Auto ja ein Smartphone auf 4 Rädern sein, um zeitgemäß rüber zu kommen. Auch geben echte Tasten ein viel natürlicheres haptisches Feedback als Touchflächen mit Vibration.
Mit den anderen genannten Einschränkungen könnte ich durchaus leben.
Wed Jun 01 15:46:47 CEST 2022 | Tom9973
Es ist nicht die schönste Lösung, aber es ist auch nicht die Schlechteste. Bevor mit wirklich billigstem Plastik verkleidet wird, finde ich die Lösung mit lackiertem Blech besser.
Würde ich ganz klar auf die Positivliste setzen. Was nutzen einem Scheiben hinten, wenn die eh nur weggammeln. Trommeln haben meiner Meinung nach einen viel zu schlechten Ruf. Und da beim E-Auto eh meist recht geschlossene Alus wegen der Aerodynamik zum Einsatz kommen, sieht man die Bremse eh nicht wirklich.
Thu Jun 02 01:05:42 CEST 2022 | jennss
Stimmt, könnte man noch dazubringen.
Danke!
Es gab eine Zeit lang bessere Sitze im ID.3. Die sind aktuell nicht im Konfigurator. Die hatten wohl auch eine Lordosenstütze (bin mir nicht ganz sicher).
Hat das mal jemand verglichen mit dem Golf?
j.
Thu Jun 02 04:40:24 CEST 2022 | Schwarzwald4motion
Also ob man das unter Sparmaßnahmen einordnen sollte.. , Scheibenbremse ist ja schließlich bei der Rekuperation nicht erforderlich und es spart Wartungskosten.
Thu Jun 02 08:13:53 CEST 2022 | Goify
Ich bin auch Fan von Trommelbremsen: Unser Forester hat nun 175.000 km (seit 2005) runter und brauchte 2 x neue Bremsbeläge, ein Mal neue Bremsscheiben und zwei neue Bremssättel. Die Trommelbremsen hinten sind noch ungeöffnet original wie ab Werk und erreichen bei der HU immer ihre Werte sehr gleichmäßig.
Thu Jun 02 09:25:04 CEST 2022 | knolfi
Ich finde Trommelbremsen beim EV mit starker Rekuperation auch sehr sinnvoll, da Scheibenbremsen meist nur vor sich hingammeln, da sie kaum gebraucht werden.
Von daher sind Trommelbremsen völlig okay und auch noch sehr verschleiß- und wartungsarm.
Thu Jun 02 09:38:13 CEST 2022 | Tom9973
Selbst im Klein(st)wagenbereich ohne jede Rekuperation waren Trommeln hinten schon immer die sinnvollere Lösung. Aber das hat unsere Motorjournaille viele Jahre schlecht geschrieben und das ist in den Köpfen angekommen. Nur weil die solch ein Auto 10x am Stück aus Höchstgeschwindigkeit runter gebremst haben oder über die Nordschleife geprügelt haben und dann feststellten, dass die Bremse hinten schneller nachgibt, als wenn Scheiben verbaut sind. Dass gammelnde Scheiben auch nicht grade toll sind und in der Praxis dann doch etwas häufiger als die Nordschleife vorkommen, das hat niemand interessiert.
Thu Jun 02 09:50:09 CEST 2022 | Goify
Anfangs war es wohl auch so, dass ABS mit Trommelbremsen nicht kompatibel war. Da war es dann so, wenn man ABS ankreuzt, bekam man rundum Scheibenbremsen. Mittlerweile gibt es ja auch ESP mit Trommeln.
Thu Jun 02 10:06:21 CEST 2022 | Tom9973
"Mittlerweile" ist aber auch schon ein paar Tage her. Mein erstes eigenes Auto hatte vor knapp 25 Jahren auch schon ESP mit Trommeln.
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