Tue May 19 22:48:50 CEST 2020 | bruno violento | Kommentare (0) | Stichworte: Autoberufe, Beruf, BMW, BMW Genius
Wow - fünf Jahre!
Fünf Jahre sind vergangen seit dem letzten Artikel mit Neuem aus dem Premiumsegment. Ist hier überhaupt noch irgend jemand, der sich an mich erinnert?
In den letzten 1.831 Tagen ist viel passiert, aber einige Konstanten sind in meinem Leben nach wie vor vorhanden - im Wesentlichen sind das Heidi, BMW und der Nahostkonflikt.weiterlesen |
Fri May 15 13:40:23 CEST 2015 | bruno violento | Kommentare (1) | Stichworte: 2er, BMW, Freude, M, M235i, M Performance, Performance, Probefahrt, Schalldämpfer, Zubehör
Der Alltag eines Zubehörspezialisten spielt sich hauptsächlich zwischen Winterrädern und Snap-In Adaptern ab, aber richtiger Spaß kommt auf, wenn's um M Performance Zubehör geht.
Meistens überlege ich zusammen mit dem Kunden, welche M Performance Parts seinem BMW noch das gewisse Etwas geben, und träume mit ihm, wie klasse das fertige Fahrzeug am Ende aussehen, sich anfühlen, anhören wird... Beim Nachrüstungstermin stromere ich dann in die Werkstatt und beobachte den Entstehungsprozess, inspiziere das fertige Fahrzeug, freue mich über das zufriedene Grinsen des Kunden - am Steuer so eines Fahrzeugs finde ich mich fast nie wieder.
Fast!
|
Tue Aug 19 15:44:41 CEST 2014 | bruno violento | Kommentare (21) | Stichworte: mobile.de, Spiegel Online, Traumauto, Umfrage
Wenn ich morgens vor dem Aufstehen bei Spiegel Online kurz die weltpolitische Lage sondiere, scrolle ich in der Regel nicht ganz runter bis zum Ressort Auto. Weder die Aktualität, noch die Informationstiefe schaffen es, mich als Leser zu fesseln. Ich glaube, die meisten Artikel dort sind für Menschen geschrieben, die sich für Autos gar nicht so doll interessieren.
Heute blieb mein Blick hängen an der Überschrift "Das sind die Traumautos der Deutschen". Genau das, was wir brauchen - eine weitere Rangliste, die SPON die Möglichkeit einräumt, mit nichtssagenden Fotostrecken Klickzahlen zu generieren, ungefähr so relevant wie die inflationären Ranking-Shows der dritten Programme (wie etwa "Die schönsten Brandenburger Seen" oder "Geniale Verbindungen – Hessens spannendste Brücken". Alter Schwede, was für ein Hardcore-Blödsinn! Das glaubt mir doch kein Mensch, wenn ich nicht die Links nachliefere: Unglaublich! Unfassbar!).
Wenn man den gängigen Klischees glaubt, ist die Mehrzahl der Deutschen wohl nicht gerade für besonderen Einfallsreichtum verschrien. Das Ergebnis der im Artikel zitierten Umfrage von TNS Infratest im Auftrag des Online-Auto-Portals mobile.de hat mich in seiner Trostlosigkeit dann doch überrascht:
|
Thu Aug 07 12:40:24 CEST 2014 | bruno violento | Kommentare (6) | Stichworte: Autokauf, Coupé, Midnight Black metallic, MINI, R58, Yes it's love
Wenn zwei Menschen beschließen, ihr Leben miteinander zu verbringen, dann gibt es kein Dein und Mein mehr. Es gibt nur noch Unser. Bei Heidi und mir betraf das auch
Bis vor drei Jahren, als Heidi beschloss, sich neben dem Beruf in Abendform weiterzubilden. Sie war vier Mal pro Woche von 07:00 Uhr bis 22:00 Uhr unterwegs, also überließ ich ihr das Auto und fuhr weiterhin mit Bus und Bahn zur Arbeit. Doof, wenn man sich den ganzen Tag beruflich mit Autos beschäftigt. Da ich von Natur aus zu Neid und Unzufriedenheit tendierte, spielte ich folglich mit dem Gedanken, ein Zweitfahrzeug anzuschaffen.
Nachdem wir uns mehrere Kleinwagen im Fiestagrandepuntocorsamito-Format angesehen haben und ich mich für keinen richtig erwärmen konnte, ergriff mal wieder der Zufall die Initiative.
|
Mon Aug 04 18:41:38 CEST 2014 | bruno violento | Kommentare (15) | Stichworte: Leasing, Liebe, MINI One, Pepper White, Umweltprämie, Yes it's love
foto
MINI ONE Typ: R56 Farbe: Pepper White Produktion: 03/2009 Leistung: 55 kW/ 75ps Laufleistung bei Kauf: 250 km
Natürlich ist neben meinen beruflichen Aufs (erfreulich viele) und Abs (erschreckend viele) noch ganz viel anderes, bedeutsames Zeug seit meinem vorletzten Artikel in diesem Blog passiert.
Die Älteren unter Euch, werte Leser, werden sich daran erinnern, wie im Jahr 2007 die Subprime-Krise zur Weltwirtschaftskrise wurde. Die damals amtierende Große Koalition beschloss, die schwere Rezession im Winterhalbjahr 2008/2009 mit dem Konjukturpaket II zu überwinden, das - neben vielen anderen Maßnahmen, die Abwrackprämie enthielt. Diese jagt einigen Automobilforisten noch immer kalte Schauer über den Rücken, weil sie den Bestand an erhaltenswerten Youngtimern durch die Prämie dezimiert sehen. Auch wenn sich tatsächlich der Bestand an Fahrzeugen mit Alter über 15 Jahren sich in 2009 kaum verändert hat, war unter den 1.706.839 verschrotteten Fahrzeugen sicherlich das eine oder andere Schätzchen, um das es schade ist.
Nicht bedauerlich ist jedoch der Tod meines Punto. Eine grobe Schätzung ergab seinerzeit, dass ich einen knapp vierstelligen Betrag in die notwendigen Teile hätte investieren müssen, um die Möhre durch die nächste Hauptuntersuchung zu schleusen.
Zeitgleich begab es sich, dass ich mit dem Auftrag betraut wurde, bei einer MINI Roadshow mitzuarbeiten. Damals, im Juni 2009 wurden mehrere MINIs mit der Beklebung "Abi '09" vor Hamburger Gymnasien abgestellt, um bei begüterten Jugendlichen das Bedürfnis zu wecken, sich für die letzten 13 (oder 14 oder 15) anstrengenden Schuljahre mit einem modischen Kleinwagen belohnen zu lassen. Bei der Überführung dieser MINIs hatte ich zum ersten Mal Gelegenheit, die kleinen Flitzer in freier Wildbahn zu bewegen. Sofort bin ich dem Reiz verfallen, der mich seitdem nie losgelassen hat - das unverwechselbare Fahrgefühl und der coole Look der britischen Kleinfahrzeuge. Mal ehrlich - war schon was anderes als meine müde Punte. Die Chance, einmal einen MINI mein Eigen zu nennen, erschien mir damals, als auszubildender Automobilkaufmann im ersten Lehrjahr, noch unendlich weit weg.
Als der Fiat nun also drohte, der Weltwirtschaft zu folgen - und zwar den Bach hinunter - und mir die MINI Welt mit einem Paukenschlag eröffnet wurde, gedieh in mir die Idee, die drei Informationen "Es gibt eine Umweltprämie in Höhe von € 2.500", "Mein Auto hält nicht mehr lange" und "Ich liebe MINIS" miteinander zu verknüpfen. Eine kurze Rückfrage bei einem unserer MINI Verkäufer (immerhin saß ich an der Quelle) nach der allergünstigsten Möglichkeit, einen MINI zu fahren, führte mich zu einem eben dieser Fahrzeuge aus der MINI Roadshow, noch immer mit der "Abi '09"-Beklebung, die meine Begeisterung für die Marke im Hamburger Stadtverkehr so sehr geboostet hat. Die Ausstattungsliste umfasste nur 32 Zeilen (zwei davon gingen alleine für "55 kW Motorvariante" und "Leistungsreduzierung" drauf), aber eben auch die beiden einzigen lebensnotwendigen Ausstattungen im MINI: Klimaanlage und weiße Blickleuchten. Nur das Schiebedach, bei allen meinen bisherigen Fahrzeugen an Bord - habe ich immer vermisst.
Zack, Angebot ausgedruckt, die obligatorische Nacht für weitreichende Entscheidungen drüber geschlafen, Leasing-Vertrag unterschrieben - eine Woche später bin ich morgens mit meinem italienischen Beinahe-Auto zur Arbeit gefahren und abends mit meinem neuen MINI nach Hause.
Das ist jetzt fünf Jahre her.
Mit dem MINI One Habe ich tolle Erinnerungen gesammelt - Roadtrips nach Berlin und Amsterdam, Fahrten an die See, Löwen bestaunen im Serengeti-Park - mittlerweile sind rund 75.000 Km zusammengekommen. Nach der 36-monatigen Leasing-Laufzeit habe ich ihn adoptiert. Ich habe in dem Auto gelebt und es geliebt. Werkstätten hat der Kleine nur zwecks Wartung von Innen gesehen und die geringe Leistung hat bei entsprechenden Drehzahlen im Stadtverkehr nie das Bedürfnis nach mehr aufkommen lassen. Unterm Strich ein perfekter Kleinwagen, der sein Geld wert war (trotz geringer Ausstattung immerhin etwa € 15.900).
Er ist noch immer Teil der Familie. Heidi pendelt mit ihm jeden Tag 70 Kilometer zur Arbeit und zurück. Auch wenn ich mittlerweile etwas anderes fahre (aber dazu beimnächsten Mal mehr) - der MINI One bleibt in liebenden Händen. |
Fri Aug 01 12:49:25 CEST 2014 | bruno violento | Kommentare (8) | Stichworte: BMW, Hamburg, MINI, Rückkehr
Hallo Freunde!
Fast sechs Jahre ist es her, dass ich meinen letzten Eintrag verfasst Habe. Erinnert sich noch wer an mich?
Ich habe in den letzten Jahren immer mal wieder mit dem Gedanken gespielt, dieses Blog wiederaufzunehmen, aber es ist so wie mit alten Freundschaften, die eingeschlafen sind - hin und wieder denkt man daran, einfach anzurufen - doch irgend etwas hält einen fast immer davon ab, einfach zum Hörer zu greifen.
Jetzt stehe ich hier mit dem Hörer in der Hand, es klingelt - und ich bin ein bisschen aufgeregt
Viel ist passiert seit dem 19. November 2008, hier ein kleiner Überblick in Kurzform für alle, die sich fragen, was aus dem tollpatschigen, unbeholfenen Azubi mit dem merkwürdigen Humor geworden ist:
Heute bin ich auf den Tag genau neun Jahre in der BMW Niederlassung Hamburg angestellt. Wenn sich noch immer der Eine oder Andere findet, der mich auf meinem weiteren beruflichen Weg begleiten will, dann ist er herzlich eingeladen.
Willkommen zurück bei Neues aus dem Premiumsegment! |
Wed Nov 19 23:24:05 CET 2008 | bruno violento | Kommentare (15) | Stichworte: blogprojekt, fortsetzungsstory
Alexej war nervös, und darum tat er was er immer tat, wenn er nervös war: Er tippte ununterbrochen mit dem linken Zeigefinger auf den Tisch im Coffeeshop. Er hasste diese sterilen Läden, die wie Pilze aus dem Boden schossen, hasste das durchgestylte, Heimeligkeit vorspielende Interieur, er hasste das falsche Grinsen auf den unverschämt attraktiven Gesichtern der uniformierten Mitarbeiter und das Coolness demonstrierende Publikum mit ihren überteuerten Apple-Spielzeugen.weiterlesen |
Tue Nov 18 23:42:55 CET 2008 | bruno violento | Kommentare (15) | Stichworte: Ausbildung, Callcenter, Kunden, Reifenhotline, Winterreifen
Ich habe mich immer damit gebrüstet, dass unterm Strich noch nie einer meiner Kunden unzufrieden war mit meiner Leistung.
Bis heute.weiterlesen |
Fri Oct 17 03:42:34 CEST 2008 | bruno violento | Kommentare (6) | Stichworte: blogprojekt, fortsetzungsstory
Susi erkannte ihr schmerzverzerrtes Gesicht in Pats Hornbrille. Der Schmerz breitete sich rasend schnell von ihrem Rücken im gesamten Körper aus. Sie spürte Pats unbeholfene Hände unter ihren Armen, die ihren Sturz auffingen. Sie wollte es nicht glauben. All ihre Hoffnungen hatte sie daran gesetzt, ihn zu finden, ihn zu warnen. Pats fragender Blick war das Letzte, das sie sah, dann wurde ihr schwarz vor Augen.weiterlesen |
Wed Oct 01 20:44:12 CEST 2008 | bruno violento | Kommentare (48) | Stichworte: Ausbildung, Automobilkaufmann, BMW, Kfz-Mechatroniker
Haltet Ihr "Querlenker" für lesenswert?Seit gestern ist Querlenker , ein neues Blog, online, in dem mein Leidensgenosse Leif Lehmann, ganz im Stil von "Neues aus dem Premiumsegment", von seiner Ausbildung zum Automobilkaufmann schreibt. Auf der neugestalteten Website www.kfz-betrieb.de vom Vogel Verlag schildert Lehmann, was ihn bewogen hatte, vom Gewerblichen in den Kaufmännischen Bereich zu wechseln, und legt dabei ein paar interessante Parallelen zum Ersteller dieses Blogs offen. Macht euch am Besten selbst ein Bild, und schreibt, was Ihr dazu meint. |
Tue Sep 23 21:09:56 CEST 2008 | bruno violento | Kommentare (10)
Ich bin mir sehr wohl der Verantwortung bewusst, die ich Euch, liebe Leserschaft, gegenüber trage, nämlich euch regelmäßig an Neuem aus dem Premiumsegment teilhaben zu lassen, aber momentan passiert einfach kaum neues.
Damit meine ich noch nicht einmal die allgemeine Zurückhaltung, die unsere Kunden im Allgemeinen momentan an den Tag legen oder die lähmende Langeweile, die mich während der allwöchentlichen zwölf Berufsschulstunden überfallt... Es passiert einfach nichts.
Mein Vorgesetzter, mit dem ich nicht nur das Büro, sondern auch den Humor und die positive grundeinstellung guter Musik und Indianern gegenüber teile, hat Urlaub. Drei Wochen Urlaub.
Leider hat er die Gelegenheit verpasst, mir für die drei Wochen ausreichende Aufgaben zu erteilen. Ich hangele mich also von einer kleinen Beschäftigung, die im Haus anfällt, zur nächsten und verbringe sehr, sehr viel Zeit damit, nichts zu tun.
Optimal wäre es natürlich gewesen, wenn mein Vorgesetzter und ich zusammen Urlaub genommen hätten, aber der aufmerksame Blogleser weiß, dass ich nur während der Schulferien Urlaub nehmen kann, da ich wöchentlich Schulunterricht habe...
Ihr seht, zur Zeit passiert nicht viel im Premiumsegment, aber ich harre aus, um Euch auch weiterhin mit Neuem zu versorgen... |
Fri Sep 12 00:03:05 CEST 2008 | bruno violento | Kommentare (8) | Stichworte: Archiv, Ausbildung, Automobilkaufmann, BMW, Spezialaufträge
Hatte ich, liebe Leserschaft, nicht vor kurzem noch eindrucksvoll beschrieben, wie einfach die Spezialaufträge für uns kaufmännische Auszubildende im Vergleich zu denen für die Gewerblichen sind?
Am Montag bekam ich eine E-Mail, in der ich für so einen Spezialauftrag angefordert wurde. Erfreut über die Abwechslung sagte ich zu, und heute war es soweit: Um halb Acht stand ich in der anfordernden Abteilung und scharrte mit den Hufen. Leider trafen die anderen Azubis erst 45 Minuten später ein, da hatte meine Motivation schon begonnen, ein wenig nachzulassen... Es ging endlich los.
Wir wurden mit der Aufgabe betreut, das Archiv neu zu ordnen. Um die gesetzlichen Verwahrungsfristen für Schriftstücke einzuhalten, werden sie fünf Jahre in einem Archiv im Keller gelagert und danach an eine Fremdfirma ausgeliefert, die sie weiterhin verwahrt und nach Ablauf der jeweiligen Fristen vernichtet. Zu diesem Zweck müssen die Aktenordner aus den Regalen in spezielle Kisten der Fremdfirma verpackt werden.
Nun ist es hierzu vorteilhaft, wenn man die Regale erreichen kann, das war nicht gegeben. So ein Archiv bietet nämlich nur einen limitierten Stauraum, dieser jedoch reicht nicht aus, um die Flut an Akten aufzufangen, die hier aufschlagen. Logische Konsequenz: Die Akten, die nicht mehr in die Regale passen, werden in Umzugskartons vor diesen gestapelt.
So ein Umzugskarton fasst zehn bis zwölf Ordner, die sind ganz schön schwer. Nachdem der sechzigste Karton den Weg aus dem engen Archiv in den Vorraum geschafft hatte, war die Motivation auf ein Minimum geschrumpft, obwohl die Hauptaufgabe noch nicht einmal begonnen war.
Einhundertundeinen Karton später, die Motivation neigte sich gen Ende, war der erste Archivraum, das so genannte "kleine Archiv", von allen Ordnern befreit, die neueren Ordner aus den Umzugskartons konnten eingeräumt werden.
Die am Morgen getane Bemerkung der zuständigen Mitarbeiterin der Buchhaltung, sie hoffe "nicht, dass das den ganzen Tag dauert", nahm geradezu komische Ausmaße an, als wir nach dem Mittagessen feststellen mussten, dass wir erst ein Drittel der gesamten Arbeit geschafft hatten.
Während meiner gewerblichen Ausbildung wurden für schmutzige, anstrengende oder einfach unlustige Aufgaben stets wir Werkstattvolk angefordert, oft mit der Begründung, die Kaufmänner sollten sich nicht so schmutzig machen. Während wir beispielsweise für eine Veranstaltung Festzeltgarnituren schleppten und aufstellten, haben die Kaufmänner sich der Blumendekoration angenommen und Teelichte aufgestellt. Wir haben uns seinerzeit intensiv dafür eingesetzt, dass das aufhört.
Jetzt, drei Jahre später, ist es anscheinend soweit. Die gewerblichen Azubis wurden nicht behelligt, dafür legte man uns ans Herz, "nicht so gute Klamotten" anzuziehen.
Schön, wenn man sich für etwas einsetzt und erhört wird.
Bilanz des Tages:
- 164 Kisten á >10 volle Aktenordner getragen - 8 Stunden im Keller verbracht - Motivation vollständig aufgebraucht - Muskelkater - erst ein Drittel der zu erledigenden Arbeit geschafft
Um es mit den Worten eines berühmten norddeutschen Illustrators und Philosophen zu sagen:
|
Tue May 26 16:35:55 CEST 2020 | bruno violento | Kommentare (2) | Stichworte: Garantie, Kfz-Historie, Montagsauto, Renault, Smart, Smart Forfour
Rot ist jener Farbreiz, der wahrgenommen wird, wenn Licht mit einer spektralen Verteilung ins Auge fällt, in der Wellenlängen oberhalb 600 nm dominieren.
Rot steht für Freude, Leidenschaft, Liebe sowie Erotik, aber auch für Aggression und Zorn.
Als eine der auffälligsten Farben dient Rot gerne als Warnfarbe. Wohl deshalb wurde Rot als Farbe für die Öldruck-Kontrollleuchte in unserem MINI ONE gewählt. Jedenfalls kam irgendjemand (wer das war tut nichts zur Sache, sagt sie) eines Abends von ihrem 70 Km-Arbeitsweg zurück und bat mich, bei Gelegenheit mal Öl nachzuschütten, da die rote Ölkanne in der Instrumentenkombination leuchtete. Seit etwa vier Tagen.
Nach sechs Jahren musste der MINI also weg und etwas Neues her. Da das Neue gerne möglichst günstig sein durfte und Heidi nicht viel Wert auf Automobile als solche legte, und da ein guter Freund Smart-Verkäufer ist, wollte ich mal einen Smart ausprobieren. Da unser verbliebener MINI das zweisitzige Coupé war, kam nur der Forfour in Frage. Der Auftrag lautete: Gib mir das günstigste Auto mit vier Sitzen, das Du auf dem Hof stehen hast.
Es wurde dann das zweitgünstigste Auto - ein Smart Forfour Edition 1 in Grau mit Orangener Tridion-Zelle - da das allergünstigste in seiner Farbgebung Schwarz/Weiß Heidi zu sehr an einen Panda erinnerte. Handschaltung, 70 Ps, kein Navi, aber dafür eine Smartphone-Halterung und das Sportpaket, bestehend aus Pedalauflagen, einer Auspuffblende und einem Sportlenkrad. Nun gut, dachte ich mir, ich muss ja nicht damit fahren.
Nun war ich aus meiner Anfangszeit als Autofahrer Kummer gewohnt, aber ich war dann doch überrascht, wie wenig sich im Kleinwagen-Bereich in Sachen Fahrdynamik und Wohlfühlambiente seit der Punte getan hat. Nachdem wir kurze Zeit vorher noch ein paar Kilometer weiter aus der Stadt rausgezogen sind und unsere Arbeitswege nun überwiegend aus Autobahnkilometern bestanden, war der kleine urbane Stadtwagen irgendwie nicht das passende Auto.
Die Anfangszeit war auch von diversen Problemen gekennzeichnet, mehrmals konnte sich der Smart mit leuchtender Motorkontrolleuchte gerade noch auf den Hof der Daimler-Niederlassung schleppen. Freunde, die begeisterte Fahrer früherer Smart-Generationen waren, konnten sich gar nicht vorstellen wie oft der Kleine in die Werkstatt musste. Leider wurde die aktuelle Smart-Generation in Kooperation mit Renault entwickelt, ich hatte also einen Twingo mit Smart-Badge erworben. Bei Renault ist es ja angeblich ein Bisschen so wie früher mit den Handys: Das Gerät wird einem fast hinterhergeschmissen, verdient wird anschließend mit den Gesprächsgebühren, oder halt mit der Werkstatt.
Nachdem nennenswerte Teile des Fahrzeugs auf Kosten der Garantie ausgetauscht worden waren, wurden die Probleme zwar nicht weniger, aber ich beschloss, einfach die ganzen Mängel zu akzeptieren.
Es gab eigentlich nur einen Grund, den Smart weiter zu fahren: Der Unterhalt war absolut günstig. Wenn man sich einmal von den Vorstellungen der Hersteller von regelmäßigen Wartungsterminen gelöst hat und dem Auto nur noch das notwendigste gönnt, um irgendwie am Leben erhalten zu werden, kommen nur noch 'n Appel und 'n Ei für Steuern und Versicherung dazu, da fällt auch nicht ins Gewicht, dass der Gute bei halbwegs angemessener Art, ihn zu bewegen, so viel verbraucht wie ein doppelt so starker, eineinhalb mal so schwerer BMW 118i. So kam es, dass der Smart das Auto mit der zweitlängsten Verweildauer in unserer Familie wurde.
Bis dann im letzten Winter etwa 70.000 Km auf dem Zähler standen und wenige Tage nacheinander der Ausrücker, die Kupplung und die Nockenwellenverstellung zerbröselten.
Die Reparaturkosten hielten sich zum Glück im Rahmen, da ein guter Freund Juniorchef und Werkstattmeister eines kleinen Renault-Autohauses ist, aber mir war klar: Sobald ich wieder gezwungen wäre, normale Werkstatt-Preise zu bezahlen muss der Kleine weg!
Anfang des Jahres war es dann so weit - mein Freund verließ das elterliche Autohaus. Panisch suchte ich nach einem fahrbaren Untersatz. Was es geworden ist, erfahrt Ihr in Teil 12.
Zwei Wochen später erfuhr ich dann, dass mein Freund wieder im elterlichen Autohaus arbeitet, aber da war der Smart schon ersetzt.
Gut so!