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Scooter-Mädchen(s)-Welt

Wartung und Pflege meines Automatikscooters

Fri Jan 17 23:48:53 CET 2025    |    Multitina    |    Kommentare (0)

Die schlechte Nachricht zuerst: Bei leerer Starter-Batterie einen SYM HD300 mal eben schnell mit dem Starthilfe-Booster anzuwerfen, klappt nicht. Im eingebauten Zustand kommt man nicht an den Plus-Pol des Starter-Akkus heran. Die Längen der beiden Batterie-Anschlusskabel sind so bemessen, dass man den Akku nicht mit beiden verbundenen Anschlusskabeln herausziehen kann... Alternativ könnte man die halbe Front demontieren und die Rückseite vom Akkufach um den Pluspol herum aufschneiden. Auch keine wirklich praktikable Option...

Aber es gibt auch eine gute Nachricht: das Voltmeter im Cockpit des Rollers geht in die "vorsichtige" Richtung nach. Bei meinem '19er HD300 liegen immer 0,4 Volt mehr an den Batteriepolen an, als im Cockpit angezeigt werden. Ich bekomme also früher eine Warnung vor zu geringer Bordspannung, als nötig.

Laut Bedienungsanleitung von SYM global (s. Bilder) sollte bei unter 12V der Akku aufgeladen werden. Sehe ich im Cockpit 11,9V in meiner Anzeige, was bei der Ab-Werk-Nass-Batterie dem Ladestand zwischen einem Viertel bis Null entspricht, dann springt der Roller noch normal an, denn es sind reale 12,3V auf dem Akku und somit sollten noch über 50% Kapazität vorhanden sein. SYM baut vor, damit man nicht liegenbleibt - könnte man vermuten. Wer nur der Bord-Spannungsanzeige im Cockpit glaubt, wird dadurch seinen Akku aber wohl eher, als nötig gegen einen neuen tauschen.

Ich habe meinen Stromspeicher nun vorsorglich auch erneuert. Mein fünfeinhalb Jahre alter, originaler GS-Akku grüßte morgens seit den frostigen Januar-Tagen 2025 mit bisher ungewohnt niedrigen Spannungsmeldungen. Die letzen Tage lagen morgens meist bei 11,8 Volt im Cockpit, kurzzeitig auch weniger, wenn die Benzinpumpe lief. Wäre halb so schlimm, wenn nicht nach achteinhalb Stunden auf der Arbeit wieder nur knapp 12 Volt in der Anzeige gestanden hätten. Nach der Arbeit waren bisher immer deutlich höhere Spannungswerte zu verzeichnen, als morgens....

 

Das Handbuch meiner HD300-E4-Version lässt Nutzer beim Thema Batteriewechsel im Regen stehen. Es enthält keinerlei Info zum Akku-Tausch. Es gibt nur ein Bild von der Verkleidung und das Handbuch sagt, die Batterie ist da hinter der Abdeckung und wartungsfrei - braucht man sich nicht drum zu kümmern...

 

Der Starter-Akku Typ YTX12-BS oder GT12A-BS ist bei SYMs HD300 in ein Akku-Fach links neben dem Handschuhfach eingeschoben. Die Schraube zum Öffnen des Batteriefach-Deckels findet man beim Handschufach nebenan. Der Akku wird via Halterungsband mit 2 Schrauben fixiert, nach deren Entfernung man den Akku herausziehen kann.

Die Batterie vorn unterm Lenker unterzubringen, ist vorteilhaft für die Gewichtsverteilung und bringt mehr Platz im Helmfach, bietet aber keinen Raum um die Batterie herum. Da man nur von einer Schmalseite (die Masse-Seite) an den Akku herankommt, funktioniert der Anschluss eines Batterieladegeräts bei eingebautem Akku nicht. Wer einen HD300 an dieser Stelle im Originalzustand belässt, hat hier eine der wenigen Schwächen dieses Fahrzeugs nicht abgestellt, welche das Potenzial hat, mit dem Roller liegen zubleiben bzw. gar nicht erst vom Hof zu kommen. Man kann Nutzern bei einer solchen Bauweise nur dringend anraten, eine 12V-Bordsteckdose direkt an den Batteriepolen anzuschließen und einzubauen, oder einen Ladestecker für das vorhandene Ladegerät mit der Batterie zu verbinden. Den Ladestecker kann man zum Beispiel recht elegant ins benachbarte Handschuhfach verlegen. Die auf meinen Bildern gezeigten dünnen Kabel am Akku sind eine solche Nachrüstung meinerseits.

 

Der freundliche polnische Akkuhändler hatte den Typ GT12A-BS lagernd, aber ich wollte gern bei gleicher Länge und Breite etwas mehr in die Höhe gehen, für mehr Startleistung. Da ich gemessen hatte, wusste ich, dass im Akkufach noch einige Millimeter Platz nach oben sind. Ich bekam einen MTZ14S-Gelakku der mir bisher unbekannten Firma Moretti für 130 Zloty (~30€) ganz ohne Batteriepfand, wie früher...

Zuhause dann Ernüchterung - der Akku geht nicht ganz rein. Das Akkufach wird nach hinten in der Höhe niedriger und der Akku eckte kurz vorm Ende des Akkufachs hinten oben an, guckte somit ein paar Millimeter aus dem Akkufach heraus. Ich hatte ja vorn gemessen, wo der Platz in der Höhe für die neue Batterie bequem ausreicht - das tat es hinten dann nicht mehr...

Da es knapp war, sägte ich mittels Stiftsägeblatt hinten das Oberteil des Akkufachs etwas auf. Nun passt der Akku und lässt sich, wie zuvor, normal und komplett einschieben und herausziehen.

Größer als dieser neue Akku bei mir, sollte der Stromspeicher im HD300 wirklich nicht sein, wenn man keine eigene Halterung dengeln mag:

- max. 15cm Länge

- max. 9cm Breite

- max. 10,5cm Höhe beim Original-Akku, mit kleiner Veränderung am Akkufach gehen max. 11cm Höhe, wie bei meiner MTZ14S.

Zum Batteriewechsel hatte ich die Frontabdeckung vom SYM abgenommen, um auch an die Rückseite des Akkufachs heran zu kommen. Das Abnehmen der Frontabdeckung sollte man beherrschen, da darunter z.B. die Sicherungen verbaut sind. Wie die Abdeckung entfernt wird, ist wiedereinmal in meinem deutschsprachigen Handbuch nicht beschrieben und auch in Handbüchern anderer Länder nicht ausführlich dargestellt. Also:

Die Frontverkleidung wird von 2 Schrauben unterm Lenker gehalten. Nach deren Entfernung gehe ich so vor: die Spitze der Frontabdeckung etwas hochschieben und aus der Verankerung aushaken. Dann kann die Abdeckung nach schräg vorn unten abgenommen werden.

Wenns nicht klappt, nochmal mein Foto mit den Haltenasen angucken und bloß nicht das SYM-Logo in der Mitte abmachen, da ist keine Schraube darunter. Ist ja kein Piaggio...

 

Die von SYM empfohlene Verlegung des Batterie-Massekabels oben um den Akku herum sollte beachtet werden. Da im Handbuch für Deutschland dazu nichts steht, stelle ich ein Bild aus der Taiwan-Bedienanleitung mit ein.

 

Der neue Akku ist nun in meinem Roller und er tut, was er soll. Die Werte für die Spannung liegen sehr deutlich über 12Volt und das Anlaufen der Benzinpumpe beim Einschalten der Zündung lässt die Spannung nicht mehr einbrechen. Der Akku hat richtig "Muckis", wie es scheint... 230A soll der neue Akku als Kaltstartleistung bringen, 175A waren es beim Werks-Akku.

 

Edith:

Test morgens bei -4 Grad: 12,7 Volt lagen an den Akku-Polen an und 12,3V werden im Cockpit angezeigt. Nachdem ich die Uhr neu eingestellt hatte, standen sogar 12,4Volt in der Anzeige.

Apropos Uhr: Lange auf "M", dann blinken die Ziffern der Uhrzeit - mit "S" die richtigen Zahlen einstellen, mit "M" weiter zur nächsten Ziffer u.s.w. mit "M" kommt man dann aus dem Uhr-Menü wieder heraus.

 

Die Angaben auf dem neuen Akku sind komisch:AGM und Gel (in Klammern) steht da... der "Akku-Spezi" hatte Gel-Batterie gesagt. Ich gehe einfach mal davon aus, dass das so ist...

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