Fri Aug 27 20:07:21 CEST 2021 | notting | Stichworte: Baerbock, E-Auto, Geringverdiener, Grüne
Was hältst du von dem Grünen-Vorschlag?Hallo!
Es ist mal wieder Wahlkampf. Geringverdiener sind schon länger immer wieder mal ein Thema was die Umstellung auf BEV angeht. Nun gibt’s mal wieder einen Vorschlag zu diesem Thema, diesmal von den Grünen. In https://www.heise.de/.../...r-Erweiterung-der-Kaufpraemie-6175751.html wurde von einem Vorschlag der Spitzenkandidatin der Grünen Baerbock berichtet. Für Geringverdiener soll die E-Auto-Prämie vom Staat (ohne den Anteil vom Hersteller) um 50% auf 9000EUR netto steigen. Desweiteren:
An keiner Stelle des Artikels hat ansatzweise etwas darauf hingedeutet, dass PHEV auch gemeint sind. PHEV sind auch brauchbar, wenn man nur gelegentlich laden kann, z. B. weil man nicht daheim laden kann und es nur wenige öffentliche Ladesäulen gibt bzw. man dort meist zu kurz dafür dort steht. Die meisten PHEV können aktuell nur mit 3,6kW laden, was man IMHO generell ändern sollte. Heutzutage sollte ein PHEV-Akku 11kW Typ2 vertragen.
Deswegen möchte ich auflisten, welchen Bedingungen optimal sind, um ein BEV zu betreiben und was ich als zweitbeste Lösung sehe.
Die wichtigste Grundvoraussetzung ist ein fest einer Wohnung zugewiesener Stellplatz. Das ist leider gerade bei vielen günstigeren Wohnungen nicht dabei bzw. in der Umgebung teuer. Dorthin muss man aber auch gut vom Stromzähler aus ein Kabel legen können. Alles andere bedeutet zusätzlicher insb. Abrechnungsaufwand, der alles teurer machen würde. Wäre der Stellplatz nicht der Wohnung fest zugewiesen, müsste jedes Mal teuer was an der Elektrik geändert werden, wenn sich da was ändert. Außerdem sollte man sicher sein können, über viele Jahre dort leben zu können, da jede Änderung an der Elektrik teuer ist.
Die zweitbeste Variante ist ein BEV das sehr schnell laden kann. Denn vielerorts wo zumindest ich mit dem Auto parke, gibt’s keine Ladesäulen und selbst da wo es welche gibt, sind die Konditionen nicht so toll. Zudem ist nicht garantiert, dass man dort laden kann. D.h. man muss auch auf HPC-Ladesäulen in der Umgebung ausweichen können, wenn man nicht zuviel Zeit verbrennen will. Allerdings sind BEV die schnell laden können besonders teuer. Und aktuell sind HPC-Ladesäulen meist teurer als AC. Denke aber, dass HPC-Ladesäulen für einen stärkeren Preiskampf mit anderen HPC-Ladesäulen in der Umgebung sorgen werden als die Ladesäulen-Monopole pro Parkplatz. Leider gibt’s viele Ortschaften wo man über 1x Typ2 froh sein muss.
Das mit den Ladesäulen auch in unattraktiveren Lagen wurde bereits angegangen. Ob’s potenzielle Anbieter auch anspricht, muss sich nun zeigen. Von einer Förderung des elektr. Um-/Abbaus KfW-440-geförderte Wallboxen wenn der Vermieter das fordert z. B. weil der Mieter wegen Job, familiären Änderungen, schwieriger Umgebung oder Eigenbedarfskündigung des Vermieters umzieht ist aber nicht die Rede. Das ist ein finanzielles Risiko für Mieter. Allerdings sind elektrische Anlagen in einem unbekannten Zustand (den man nicht immer gut kontrollieren kann) ein Haftungsrisiko für den Vermieter.
Da Geringverdiener oft auch wenig fahren, dürften spezielle Kunden-Konten für sie zwecks reduzierten Preisen an öffentlichen Ladesäulen nicht soviel bringen.
Das andere große Problem sind die hohen Preise für BEV im Verhältnis zu Verbrennern, auch auf dem Gebrauchtmarkt. Die Entwicklung brachte zunächst recht geringe Reichweiten bei günstigeren BEV. Die Weiterentwicklung ist aber recht schnell. Trotzdem gibt’s eine hohe Nachfrage auch nach gebrauchten BEV, sodass die Preise nicht so sehr sinken. Zudem können bereits irgendwie geförderte BEV nicht nochmal gefördert werden. D.h. wenn ein Auto eine frühere deutsche Prämie bekommen hat (die sehr wahrscheinlich niedriger war als spätere Prämien), kann man nicht einmal die Differenz zur aktuellen Prämie bekommen (natürlich max. 1x/Fahrzeug). Der Nachweis, dass ein Gebraucht-BEV a) noch keine auch ausländische Prämie bekommen hat und b) wie die echte Listenpreis war, ist oft nur sehr aufwändig zu belegen.
Ob jetzt aber die vorgeschlagenen 3kEUR netto mehr den Kohl fettmachen, sodass sich Geringverdiener tatsächlich einen Neuwagen kaufen, ist sehr fraglich. Zumal wegen de Chipmangel Autos gerade generell teurer werden und manche Einstiegsmodelle zumindest temporär nicht produziert werden (z. B. ID.3 45kWh), sodass nur teurere BEV gibt, die allerdings auch mehr Reichweite und evtl. auch max. Ladegeschwindigkeit haben sollten.
Das mit dem vorgeschlagenen KfW-Kredit klingt im ersten Moment vielleicht sinnvoll, aber: 1. Es steht seltsamerweise nicht dabei, dass der Kredit auch die anvisierten 9kEUR netto die man nach der vorgeschlagenen Erhöhung vom Staat bekommen soll mit abdeckt. Es werden nur Fahrenergiekosten erwähnt. Die Bafa-Bearbeitungszeit bzw. der hohe Geldbetrag dürfte aber das größte Problem sein. 2. Es ist generell ein Risiko, dass der Händler was falsch macht und man ihn nicht in Regress nehmen kann, weil gewisse Dinge nicht im Kaufvertrag stehen, auf die das Bafa so direkt nicht hinweist. D.h. trotz der Erhöhung der Förderung stellt sie ein großes finanzielles Risiko dar. 3. Geringverdiener sind i.d.R. auch nicht so kreditwürdig, Stichwort Kettenzeitverträge & Co. Wenn aber die KfW ihre Anforderungen an die Kreditnehmer senkt, besteht die Gefahr, dass es Kreditausfälle gibt, es also unterm Strich für die KfW teuer wird. 4. Wie gesagt: Gerade Geringverdiener haben oft keine besonders hohe Fahrleistung, sodass die späteren Einsparungen die zu einem großen Teil von der Fahrenergie her kommen müssten, eher gering sind. Vor allem wenn man mit Blick auf die aktuelle Situation einen gebrauchten Verbrenner mit einem neuen meinetwegen 3kEUR netto mehr geförderten BEV vergleichen muss. 5. Und zu guter Letzt: Welche Kreditlaufzeiten und sonstige Kreditkonditionen sind angedacht? Gerade bei Wenigfahren kann es insb. wenn man einen größeren Akku und viel öffentlichen Ladestrom braucht, weil man nicht daheim laden kann 10 Jahre dauern, bis der Spaß sich amortisiert. Gibt es eine Pflicht eine Vollkasko zu nehmen? Was ist wenn man das Fahrzeug früher wechseln muss? Denke hier wird’s für die Kreditnehmer auch div. Risiken geben, die das für Geringverdiener unattraktiv machen dürften.
Ich denke, dass man Geringverdienern aktuell meist nur über eine PHEV-Förderung helfen kann. Evtl. noch mit einem bürokratiearmen datenschutzfreundlichen Anreiz auch mit Strom aus der Steckdose zu fahren. PHEV-Fahrern wird aber auch von den Grünen unterstellt, dass sie meist nur auf die Steuervorteile bzw. Förderung aus sind und fast nicht mit Strom aus der Steckdose fahren, z. B. siehe https://ecomento.de/.../ Selbst wenn Firmen-PHEV kaum mit Strom aus der Steckdose gefahren werden: Die bleiben dort oft nur 3 Jahre und kommen dann auf den Gebrauchtmarkt. Auch das ICCT hat schon festgestellt, dass PHEV in privater Hand recht viel mit Strom aus der Steckdose gefahren werden. Und Privatleute, auch wenn es keine Geringverdiener sind, kaufen sehr oft nur Gebrauchte. Daher finde ich den von Fr. Baerbock gemachten Vorschlag verlogen bzw. sehr praxisfremd.
notting |
Ergänzung von notting am Wed Sep 08 17:37:56 CEST 2021
Hab die Kommentar-Funktion deaktiviert, da ich finde, dass das hier trotz meines Hinweises und vorheriger Vorfälle zu sehr aus dem Ruder gelaufen ist.
notting |
Fri Aug 27 21:34:55 CEST 2021 | -colt-
Weil so viele Geringverdiener den Zugriff auf eine eigene Lademöglichkeit haben. Die Grünen leben echt in einer anderen Sphäre. In der finanziellen Situation reicht es für eine alte Kiste in der Letztnutzung, immer mit dem schwebendem Damoklesschwert einer größeren nicht mehr finanzierbaren Reparatur. Da werden EV niemals hinkommen, alleine weil der Akku selbst mit der halben Restkapazität noch einen zu hohen Restwert darstellt.
Unausgegorener weltfremder "Geistesblitz".
Fri Aug 27 21:37:43 CEST 2021 | -colt-
Bei der Abstimmung fehlt übrigens die Möglichkeit "nichts" oder auch "unausgegorener Mist"
Sat Aug 28 10:26:58 CEST 2021 | Dr. Shiwago
Kaufprämien halte ich generell nicht für sinnvoll, weil dadurch die von den Herstellern aufgerufenen Kaufpreise weniger schnell sinken werden. Zinslose Kredite bringen auch nicht viel, weil die Zinsen eh sehr niedrig sind.
Die Regierung sollte lieber private und öffentliche Lademöglichkeiten fördern. Zum Beispiel könnten privat installierte Wallboxen steuerlich absetzbar sein.
Sat Aug 28 11:51:09 CEST 2021 | kellypit
Gut gemeint, aber ein Punkt: "völliger Schwachsinn" wäre besser.
Vom Artikel hab ich nur den ersten Abschnitt gelesen, daß reicht schon. Ist mir alles zu viel Unfug.
Sat Aug 28 13:55:31 CEST 2021 | CaptainFuture01
Gegenfragen:
- Wo fängt ein "Geringverdiener" an und wo hört er auf?
- Wie soll sich ein solcher die Wartung eines PHEV leisten?
- Wie soll er sich die Rückzahlung des erwähnten Kredites leisten können?
Ein Geringverdiener hat sicher andere Gedanken als ein neues Auto.....aber das ist typisch für die Grünen.....es wird eben einfach mal was rausgehauen,das vollumfänglich fernab jeglicher Realität ist.
Greetz
Cap
Sat Aug 28 16:47:25 CEST 2021 | notting
Du meinst wohl z. B. KfW 440. Hier bleibt man aber auf den Kosten für's Abmontieren sitzen, wenn der Vermieter das fordert, weil er den Zustand der elektr. Anlage nicht kennt und sonst die Haftung übernehmen müsste. Bzw. bei einem Umzug kann es sein, dass man dann nicht mehr über die 900EUR kommt um wieder Förderung zu bekommen (nicht jeder hat den Nerv die alte Wallbox zu verkaufen, wo man auch ziemlich aufpassen muss und eine neue zu kaufen). Wenn man innerhalb eines Jahres ab der Inbetriebnahme ausziehen muss, muss man die Förderung auch zurückzahlen.
Bringt Geringverdiener wenig. Wobei aktuell kann man immerhin über haushaltsnahe Dienstleistungen was absetzen, auch wenn es keine Wallbox ist, sondern z. B. eine CEE-Dose, die nicht KfW-gefördert wird.
notting
Sun Aug 29 00:30:32 CEST 2021 | Burkhard C
Alles Kappes. Was wollen die Grünen? Woraus ist diese Partei entstanden? Was hat Joschka Fischer über Deutschland, deutsche Helden und deutsches Geld gesagt? Soviel zu den "Grünen".
Was passiert, wenn wir aus der Kohle und dem Atomstrom aussteigen und nur 50% der derzeit in Deutschland laufenden Pkw s auf "E" Autos ausgewechselt werden?
Sind nur Fragen, nicht daß mir morgen um 6 das SEK ne Hausdurchsuchung macht.
Meine Meinung: Atomstrom ist eine nicht zu beherrschende Sache, namentlich die Entsorgungsproblematik betreffend. Wenn z.B. die Asse absäuft, ist das Grundwasser weiter Teile Deutschlands im Arsch. Kohleverstromung ist auch ne Riesensauerei, trotzdem bauen die Chinesen jede Menge davon. Und das sind keine billigen Dreckschleudern sondern richtige Hightech Anlagen. Mit wessen Knowhow sind eigentlich soweit gekommen? Soviel zum Grunsätzlichen.
Ich fahr einen 95er Astra F mit 71 PS und einem Verbrauch von 6,5l/100km, meine Frau fährt unsere Familienkutsche, Zafira A mit 125 PS und bei unserer Fahrweise nie mehr wie 8,5l/100km. Weil wir mitten in Deutschland wohnen und 3 Kinder haben, wovon noch 2 in die Schule gehen und nach 16 Jahren Merkel sowohl Infrastruktur als auch ÖPNV total hinfällig sind, darüber hinaus ich täglich knapp 30km in die Maloche tackele und meine Mutter mit 85 Jahren und nem neuen Lager im Knie (hoffentlich SKF) 2 bis 3 Mal die Woche auf meine Hilfe angewiesen ist auf´m hohen Westerwald, rappeln wir pro Auto pro Jahr ca. 25tkm runter. Ich halte die Karren selber in der Reihe, der Große ist in der Ausbildung und fährt auch einen 71 PS Astra Bj. 96 wegen dem geringen Verbrauch. Muß ja auch jeden Tag ca. 50km fahren.
Und wenn mir jetzt irgend so ein wohlstandsverwöhnter Grüner, der nie in seinem Leben irgendwas wertschöpfendes geschafft hat und vom Kreißsaal über den Hörsaal zum Plenarsaal gelangt ist, seinen dummen Stuß erzählen will, hör ich sofort zum Malochen auf und mach Leistungsempfänger.
Hat noch irgendwer Augen im Kopf, zu sehen, daß es keine Klimakrise gibt? Anfang 50er gab es im Siegerland Sommer und Wasserknappheit, daß die Stadtbevölkerung pro Tag einen 10l Eimer Wasser vom Tankwagen zugeteilt bekam und das Vollaufenlassen der Badewanne verboten war, so weiß meine Mutter zu berichten.
Als 65er Jahrgang kann ich mich an Sommer erinnern, in denen das Blumen-und Rasenbewässern sowie das Autowaschen verboten war, Anfang 70er. Anfang 80er in der Landwirtschaft arbeitend hab ich Unmengen verregnetes Heu der Entsorgung zuführen müssen. Sicher haben wir früher mehr Schnee gehabt, im Winter 78/79 war mein Cousin in Norddeutschland als Soldat im Hilfseinsatz.
Aber was uns hier erzählt wird, ist übelste Lügerei. Den Milleniumkids kann man so einen Schwachsinn erzählen, mir nicht. Die Veränderungen, die es sicherlich gibt, hab ich durchaus registriert, aber was hier abläuft, ist eine riesige Volksverarsche mit dem dem Ziel, den Verbrenner kaputt zu machen.
Über Alternativen nachdenkend sollte man dem nachgehen, was als Verschwörungstheorie bezeichnet wird. Freie Energie, Repulsine, der geilste Verschwörungsknaller überhaupt, der "rätselafte Tod des Nicola Tesla" und und und.
Am Ende ist alles, was uns von den Medien erzählt wird, eine Sichtweise. Daß der Malocher, der den Wohlstandsumverteilungssaustall hier am Laufen hält und irgendwie seine Familie ernähren will, ist da halt nicht so maßgebend. Der Krug geht so lang zum Brunnen, bis er bricht, und die erwürgte Kuh gibt keine Milch mehr.
M.f.G.: Burkhard C
Sun Aug 29 16:50:25 CEST 2021 | rolandnatze
Grüner Mist........ CDU Mist..... alles Mist........
Deutschland legt alle Atomkraftwerke still und die Kohlekraft ist jetzt auch dran,
gleichzeitig kommen Millionen Wärmpumpen und Millionen E Autos, E Bikes und E Roller in den Umlauf und die Industrie soll auch noch elektrifiziert werden ?
Träumt einfach weiter.........
Wenn die Lichter ausgehen und die kWh einen Euro kostet gibt`s hier Aufruhr.
Die Atomkraft wird noch eine Weile eine unverzichtbare Energiequelle sein- und nicht die schlechteste wie 60 Jahre unfallfreie Atomenergie in Deutschland und Frankreich beweisen haben.
Sun Aug 29 17:50:50 CEST 2021 | Dr. Shiwago
Keine Sorge, unsere Nachbarn planen schon neue AKWs um den deutschen Strommarkt zu versorgen.
Mon Aug 30 14:38:06 CEST 2021 | Her1bert
Ich habe ein PHEV, lade es über Verlängerungskabel vom
Kellerabteil aus (spät abends, damit keiner stolpert), und
habe seitdem Kraftsoffkosten von 6 Euro/100 km statt
12 wie bei Benzin. Ob sich dadurch der Kaufpreis jemals
amortisiert? Jedenfalls habe ich ein gutes Gefühl beim
lautlosen und (lokal) abgasfreien Fahren.
VG Herbert
Mon Aug 30 21:02:43 CEST 2021 | Scour
So lange die Grünen den Autofahrer an sich als ihren mind. zweitgrößten Feind sehen kann man nicht erwarten dass diese Partei in irgendeiner Weise was Gutes für denjenigen tun will.
Eigentlich wollen sie den Individualverkehr auslöschen, außer eben für ihre gutbetuchten Klientel.
Wir sollen alle auf öffentlichen Nahverkehr ausweichen.
Von meinem Wohnort bis zum Arbeitsplatz sind es zwar nur 34km aber eine ÖPNV-Anbindung gibt es faktisch nicht. Ohne Auto müßte ich mir einen neuen Arbeitsplatz suchen.
An meinem Wohnort laden geht nicht, also muß ich durch die Gegend fahren um eine Ladestation zu finden.
Mon Aug 30 22:50:20 CEST 2021 | miko-edv
Moin,
völlig weltfremd ...
Die Geringverdiener in meinem Umfeld diskutieren nicht über "soll ich jetzt doch endlich einen modernen Neuwagen kaufen, weil es 3000€ höhere Förderung gibt?", allenfalls "wer finanziert mir die zwei Jahresgehälter, die ich zusätzlich zur öffentlichen Förderung noch investieren muß?".
In der Regel lautet die Frage allerdings "wie alt darf mein nächstes Auto für weniger als 3000€ sein, damit es noch zwei TÜV-Perioden überlebt?"
Gleichzeitig wohnen sie in Ortslagen, wo man froh ist, sein Auto über Nacht nicht verkehrsbehindernd und damit abschleppgefährdet und trotzdem in 5 Minuten Fußweg von der Haustür abstellen zu können - also weit weg von planbaren Lademöglichkeiten.
Tue Aug 31 00:44:17 CEST 2021 | Martyn136
Was mir am meisten an Annelena Bearbock aufgefallen ist, war eher das sie das "Schweizer Modell" die CO2-Kosten über die Krankenkassenbeiträge zurückzuerstatten so attraktiv fand, aber offenbar noch nichtmal gehört haben, das die Schweizer Bürger das CO2 Gesetz abgelehnt haben. Auch Olaf Scholz und Armin Laschet haben es scheinbar nicht bemerkt.
Aber jetzt zum eigentlichen Thema: Eine Verdoppelung der Prämie wäre natürlich schon intressant, denn dann würden Elektroautos schon gegenüber gebrauchen Verbrennern noch attraktiver. Aber nur wenn die Prämie als Prämie verdoppelt würde.
Aber wenn es nur ein zinsloser Kredit ist, der zurückbezahlt werden muss ist es in der heutigen Zeit nicht mehr sonderlich attraktiv. Denn heute, wo man auch für einen klassischen Autokredit unter 2% effektiv zahlt, ist die "Zinslosigkeit" kein so grosser Vorteil. Das macht dann nur ein paar Euros im Monat aus, aber nicht mehr.
Ansonsten fände ich eine Ausbau von CCS-Schnellladesäulen am wichtigsten. Denn 11KW Wallboxen sind nichts Halbes und nichts Ganzes, bin mehr für 3,7KW oder gleich CCS.
Tue Aug 31 07:25:31 CEST 2021 | Ioniq123
Naja PHEV sind eine Übergangslösung, da diese ja immer noch einen Verbrenner haben, der in den nächsten Jahrzehnten in vielen Ländern verboten werden wird. Also warum diese heute noch stärker fördern? Das ist nicht weitsichtig und vor allem nicht zukunftsfähig.
Es gibt inzwischen einige Neufahrzeuge BEV, die für unter 20k€ nach Förderung recht günstig sind. Weiterhin bildet sich derzeit ein Gebrauchmarkt heraus. Hier bekommt man inzwischen schon BEV unter 10k€.
Und wer sich nichtmal das leisten kann, kann sich eigentlich gar kein Auto leisten. Der sollte lieber Öffis fahren oder die CS Angebote nutzen. Ich meine es macht doch wenig Sinn, wenn sich fast jeder eine alte Möhre für 500-1500€ kaufen kann, dann sie aber selten nutzt, weil das Geld für den Sprit fehlt.
Da auch die besserverdienenden oft nicht über die Möglichkeit einer eigenen Wallbox verfügen, wäre der Ausbau der Ladeinfrastruktur wesentlich wichtiger. Gerade unter den Laternenparkert scheitert es oft nicht am Geld, sondern an der Lademöglichkeit.
Selbst der TE stellt fest, dass für ein BEV ein fester Stellplatz nötig wäre. So denken sicher viele. Ich aber nicht. Es geht auch ohne Lademöglichkeit zu Hause oder auf Arbeit. Man muss es aber wollen.
Tue Aug 31 15:49:58 CEST 2021 | Spiralschlauch50295
@notting , na ist das schon Dein 1000senster Beitrag in Sache E-Mobilität ?
Ich finde es ja gut das Du versuchst kritisch an die Sache ran zu gehen.
Leider kann ich Deinen 1. Link nicht vollgen da er mit gezwungenner Werbung/Nachvervollgung ist.
Ich denke, ich brauch den Link nicht. Auch braucht man den Mist der da Verzapft wird auch nicht zu Ende lesen und verstehen.
Solch ein Auto ist dann halt umsonst ( oder nach 2Jahren mit Gewinn verkaufen?)
für Reiche die nicht Arbeiten,
Sie bekommen es noch hinten hineingeschoben.
Welcher Harz 4 Empfänger oder dürchschnits Rentner kann sich das denn erlauben ?
...und selbst wenn, sind das wie Du ja selber festgestellt hast meistens Die leute die keine Lademöglichkeit zu Hause (Ankunftsort) haben.
..und die arbeitenden Wenigverdiener finden am Arbeitsplatz selten eine Lademöglichkeit.
..und wir alle, auch die es nicht Fahren müssen für die E-Autos mit einer Teuren Haushalts-Stromrechnung
bezahlen.
Solange bis fast Alle ein kleinkraft AKW vor der Haustür Billigen.
Tue Aug 31 16:34:40 CEST 2021 | notting
Hab nicht nachgezählt :-)
Nun, du kannst auch an diesen Verlag zahlen oder private Fenster deines Webbrowsers verwenden wodurch alles was die Webseite auf deinem Rechner speichern will weg ist wenn du das Fenster schließt oder wie ich z. B. mit NoScript die Werbung & Co. deutl. einschränken.
Der "Spaß" ging schon vor der E-Auto-Subvention los, böse böse Stromverschwender überall in den Haushalten...
notting
Tue Aug 31 20:35:19 CEST 2021 | Martyn136
Da kann ich keinem der drei Punkte zustimmen.
Bei einem "Verbot vom Verbrennerfahrzeugen geht es meist nur um das Verbot von reinen Verbrennerfahrzeugen". Ich denke das es bis 2020 auf etwa 40% reine Elektroautos, 40% Plug-In Hybride und 20 Mildhybride hinauslaufen wird. Wobei es auch da bestimmt weiterentwicklungen geben wird. Bei den Mildhybriden werden wahrscheinlich die die 48V Systeme durch 72-96V Systeme abgelöst und bei den Plug-In Hybriden wird wahrscheinlich die Akkukapaztität soweit steigen das 120-150 Werbekilometer und 50-90 reale Kilometer rein elektrisch möglich werden.
Die ganz billigen reinen Elektrotautos sind aber meist so stark reduzierte Kleinstwagen das sie schon mehr Kabinenroller als Auto sind.
Und ÖPNV ist eben garnicht überall zumutbar verfügbar, in den Dörfern und selbst in vielen Kleinstädten geht es einfach nicht ohne Auto.
Und für so 4.000€ bekommt man durchaus Gebrauchtagen die nicht nur fahrbar sondern auch vorzeigbar sind, z.B. Alfa Romeo Guilietta, Audi A3, BMW 1er etc. Und für 100€ bekommt immer noch mindestens 65l Super E10, Diesel entsprechend mehr, und diese reichen dann für mindestens 900km.
Tue Aug 31 20:51:36 CEST 2021 | notting
So wie jetzt schon gegen PHEV gehetzt wird glaube ich das nicht mehr.
Quelle?! Halte das für kompletten Blödsinn. 48V ist bei x * 12V die höchste Spannung, an der sogar Laien werkeln dürfen. D.h. bei >=60 sind rechtlich die selben Einschränkungen vorhanden wie bei 400V-Systemen. Und höhere Spannung = geringerer Querschnitt bei selber Leistung -> weniger Metall in den Kabeln nötig -> billiger.
Vor allem: Noch mehr Spannungszwischenstufen?! -> Macht die Sache nur teurer.
notting
Tue Aug 31 21:30:57 CEST 2021 | Martyn136
Das stimmt ... ist aber nur ein Argument solange reine Elektroautos und Plug-In Hybride rar sind und sich viele Werkstätten die Ausbildung der Mitarbeiter sparen. Aber wenn wir eh mal 40% reine Elektroautos und 40% Plug-In Hybride hätten, dann muss je jede Werkstatt Mitarbeiter mit Hochspannungs-Schulung haben. Und dann ist es auch bei den Mildhybriden kein Nachteil auf 72V oder 96V zu setzen.
Warum nicht 400V+? Für 400V+ muss man sehr viele Zellen in Reihe schalten um auf eine so hohe Zellspannung zu kommen, das heisst das 400V+ Akkus eine bestimmte grösse haben müssen. Jedenfalls wenn sie stabil und bezahlbar sein sollen.
Ein grösserer Akkus wäre natürlich nicht verkehrt, aber gerade bei Coupes und Cabrios, ist es eben schwierig einen grösseren Akku unterzubringen. Jedenfalls wenn man vier Sitzplätze, einen kleinen sinnvoll nutzbaren Restkofferraum und einen 28+2l Tank erhalten will.
Aber einen 72V oder 96V Akku bekommt man bestimmt noch irgendwie unter.
Tue Aug 31 22:01:36 CEST 2021 | Ioniq123
Die HV Spannungsebene ist doch ziemlich egal. Um so höher um so besser weil weniger Kabelquerschnitt benötigt wird. Für kleine PHEV kann man ja die im Tesla üblichen 18650er Zellen nehmen. Um auf sagen wir 370V zu kommen benötigt man davon lediglich 100 Stück. Und die würden sogar ins Handschuhfach passen. Bei 3Ah wäre das aber nur rund eine kWh. Also maximal für ein Moped geeignet
Also sinnvoll wären dann mindestens 500 Zellen (5P100S). 5 kWh. Gewicht etwa 25kg und etwa 20-30L Volumen plus Gehäuse und Elektronik. Passt also auch in ein kleines Cabrio.
Die HV Ausbildung für die Werkstätten wird auch überschätzt. Das ist ein kurzer Lehrgang wo man in erster Line die 5 Sicherheitsregeln der Elektrotechnik eingetrichtert bekommt. Mal von schwer verunfallten Fahrzeugen abgesehen, sind die eigensicher. Da schweben sämtliche Strippenzieher auf dem Bau täglich in höherer elektrischer Lebensgefahr.
Ich denke beim Verbrennerverbot werden auch Hybride mit einbezogen. Sonst könnte man das Verbot ja einfach mit einem Startergenerator hintergehen. Kann sein, dass es für PHEV´s noch 5 Jahre länger Schonfrist gibt. Mal abwarten.
Wed Sep 01 00:57:09 CEST 2021 | Martyn136
Es gibt immer ein paar Extremisten die so gut wie Alles verbieten möchten, Autos ungeachtet der Antriebsart, und komplett auf Lastenfahrräder setzen möchten. Und noch dazu so gut wie Alles verstaatlichen. Aber soweit wird es zum Glück nicht kommen.
Ich denke es sollte darauf hinauslaufen das ein fairer Kompromiss gefunden wird.
Bei Plug-In Hybriden z.B. das sie mit mindestens 7,4 KW laden können müssen und zumindeste nach WLTP 100km rein elektrisch schaffen müssen.
Für Mildhybride wird natürlich auch Auflagen geben. Zum Beispiel CO2 Abgabe ab 60 g/km und eine absolute CO2-Obergrenze bei 120 g/km. Zudem könnte ich mir vorstellen das es für Volumenhersteller ab 20.000 Einheiten auch eine Obergrenze gibt das Mildhybride max. 25% der abgesetzen Einheiten ausmachen dürfen.
Finde das "Verbrennerverbot" sollte nicht so milde sein das man es allein mit einem Startergenerator und billigen 12V und 48V Systemen umgehen kann, aber es sollte auch kein kompletter Zwang zu reinen Elektroautos werden.
Ich glaub wenn wir 2030 einen Neuwagenmarkt aus etwa 40% reinen Elektroautos, 40% Plug-In Hybriden und 20% Mildhybriden hätten mit einem Flottendurchschnitt (CO2 Anteil im Strom mal aussen vor gelassen) von 35 g/km nach WLTP dann passt es schon. Hinzu kommt dann natürlich noch der CO2 Anteil durch den Ladestrom, denn 100% Ökostrom werden wir auch nicht schaffen.
Wed Sep 01 11:27:16 CEST 2021 | Dr. Shiwago
Es wird kein Verbrennerverbot geben. Sie verschwinden von selbst, weil zukünftige Emissionsvorgaben mit Verbrennern nicht machbar sind. Für Bestandsfahrzeuge wird der Unterhalt dank CO2-Bepreisung so teuer werden, dass sie auch relativ schnell verschwinden werden.
Wed Sep 01 13:48:56 CEST 2021 | Gravitar
Absoluter Schwachsinn! Steuergelder von malochenden Zeitgenossen abziehen, die trotz schlechter Rahmenbedingungen nicht auf Leistungsempfänger umschwenken damit die doppelt subventionierte besserverdienende Klientel überall Strippen zum Laden vorfindet.....
Die sozial schwachen, die ich kenne, denen ist der Strom in D aktuell zu teuer um einfache Verbraucher im Haus bedenkenlos nutzen zu können, für die ist ein BEV ein Luxusgut, über deren unproblematische Nutzung sie sich keinen Kopf machen. Was soll dieser Schwachsinn mit zusätzlicher Förderung?
Schon heute kommen meine besser verdienenden Nachbarn aus dem Grinsen nicht mehr raus, können sie doch dank Prämie und steuerlicher Abschreibung für 100-200Euro im Monat elektrische oder teilelektrische Karren wie Mengenverbrauchsgüter einkaufen und nutzen. Die Förderung wird in den 2-3 Jahren Nutzung einfach nur zur Erlangung spottbilliger Leasingraten verbraten, danach die Sintflut...
Oh, die Tochter ist gerade 18 geworden und möchte natürlich ein nagelneues Fahrzeug, ist doch klar. Arbeiten tut sie noch nicht aber es ist doch sicherer, wenn die Tussi im neuen Fahrzeug abends nach Hause fahren kann und ihr Weg in die Uni in 2 Jahren nach ihrem Selbsterfahrungstrip ist so auch viel sicherer. Aber nee, so ein popeliger Nissan Leaf für 80Euro im Monat soll es dann auch nicht sein, der sieht doch doof aus. Ach Papi, ich habe im Netz gesehen, dass es den Mercedes CLA 250e aktuell für unter 200Euro im Monat gibt, gell Papi, das lassen wir über dein Geschäft laufen und ich darf den 3 Jahre fahren, der ist cool....
So ein Szenario gibt es zuhauf in unserer Nachbarschaft und ich könnte kotzen, welche Stilblüten die Subvention und Förderung auf dem Rücken der hart arbeitenden Bevölkerung treibt. Wer auch nur einen Funken Anstand in sich trägt sollte diesen pseudointellektuellen Subventionsquatsch dahin wählen, wo er hingehört: Auf den Scheiterhaufen....
Gruß
Gravitar
Wed Sep 01 14:29:20 CEST 2021 | Gravitar
Ich grinse immer noch über die neue und erste Erfahrung der Autodoktoren, aktuell hat ja der Holger einen e-Kona, natürlich auch subventioniert für billige <150 Euro/Monat, weil, dem geht es so schlecht, der kann sich ein normales Leasing ohne Subvention sicher auch nicht leisten....
Da muss er in der letzten Folge doch tatsächlich mal an einer Ladesäule abseits von Werkstatt und Eigenheim laden und schimpft wie ein Rohrspatz über die 59Cent/kwh, die er an der Säule löhnen muss. Und dem sozial schwachen ohne eigene Steckdose und ohne eigene Werkstatt bleibt gar nichts anderes übrig, als sehr oft einen Wucherpreis/kwh in deutschen Landen zu beribbeln, aber Hauptsache alle kaufen demnächst etwas elektrisches, natürlich! Noch einmal zur Erinnerung: Ein Freund aus Kanada, Regierungsangestellter mit gutem Salär, tankt dort sein BEV für 6Cent/kwh.....
Gruß
Gravitar
Wed Sep 01 17:21:38 CEST 2021 | notting
Hab die Stelle irgendwie nicht gefunden, wo Holger von den Autodoktoren 0,59EUR/kWh zahlen muss?!
notting
Wed Sep 01 17:25:51 CEST 2021 | Gravitar
Guckst du hier.....
https://www.youtube.com/watch?v=UenJ7YVHRb0
46:00 gehts los....
Gruß
Gravitar
Wed Sep 01 17:37:50 CEST 2021 | notting
https://youtu.be/UenJ7YVHRb0?t=2696
Die Stelle hatte ich wohl übersprungen. Aber er hat es nur als "sportlich" bezeichnet.
notting
Wed Sep 01 21:24:15 CEST 2021 | Grasoman
Meine Meinung dazu:
wir haben mehr als genug Karosserien, Räder, Sitze, Scheiben, Fahrwerke und so weiter.
Sie stecken in ca. 45 Millionen Pkw in Deutschland.
Wir brauchen keine komplett neuen Autos für die Energiewende, wir brauchen 3 Sachen:
1) ein Weg von den vielen Autos, hin zu Laufen, Fahrrad, Pedelec, e-Roller, ÖPNV, Bahn, dafür sollten diese attraktiver werden, dadurch sollten etwa 35 Mio von 45 Mio Pkw verschwinden
2) die Autos, die dann noch da sind (um 10 Mio PKw), sollten gesharet werden (Ridesharing, Carsharing), dafür sollte es mehr Anreize geben
3) die Autos, die dann noch da sind (ca. 9 Mio ICE), sollten auf BEV umgerüstet werden, beginnend in den Städten
Damit brauchen wir nur neue Antriebe: E-Motoren, Inverter, Batterien, Unterdruckpumpen, PTC-Heizer und so.
Und dann Umrüstprogramme des Bestandes im größeren Stil.
Von den 45 Mio Bestands-Pkw => erstmal ca. 35 Mio ganz weg, also eine Reduktion auf ca. 10 Mio. Man kann die in andere Länder verkaufen, wo sie dann eine Basismobilität schaffen.
Und die restlichen 10 Mio => 1 Mio ist schon BEV oder PHEV. Die restlichen 9 Mio => auf BEV umrüsten in Werkshallen.
So lange: keine neuen Karosserien bauen, Autowerke schließen. Keine neuen Autowerke bauen.
Und von den bestehenden Autowerken die Endmontage nutzen für die großen Umrüstungen an Bestandsfahrzeugen.
So ungefähr stelle ich mir grüne Politik vor.
Wed Sep 01 21:44:27 CEST 2021 | TheRealThing
weder noch: um Mobilität und Wohlstand für viele zu ermöglichen, sind lanlebige Verbrenner von Nöten, Ein Vebrennerverbot kommt Enteignung für die weniger Betuchten gleich.
ÖPNV und Radfahrer decken in den Städten max. 20% ab, außerhalb schon deutlich weniger. Ein Autoverbot würde die Mobilität erheblich einschränken und 3-4x so lange Pendelwege sind völlig inakzeptabel. Radfahren machen die wenigsten bei Regen oder im Winter, sollen wir dann in den Winterschlaf fallen? Das alles berücksichtigt noch nicht mal die ganzen Erledigungen, die man auf dem Heimweg macht: Einkaufen, Sport, Freunde besuchen, Kinder einsammeln. Alle Pläne, die Individualmobilität einzuschränken, sind völlig weltfremd, 15% ÖPNVler können nicht der Maßstab sein. Zu mal ein nicht unerheblicher Prozentsatz von diesen 15% diesen auch noch unfreiwillig nutzen müssen, mangels Führerschein oder Geld für ein eigenes Auto oder weil sich geistig oder körperlich dazu nicht mehr in der Lage sind. ÖPNV ist nur ein Notnagel , eine Nische und wird es immer bleiben.
Wed Sep 01 22:15:50 CEST 2021 | notting
Zweiräder: Hatte mein Bruder als U18 auch mal weil er U18 war (A1-Führerschein für Roller). Der Kram steht spätestens bei Glatteis nur rum. Wenn relativ kalt aber trocken ist, bin ich oft praktisch der einzige Radfahrer auf Routen, die im Sommer sehr beliebt sind.
ÖPNV: Da hängt man IMHO immernoch an den unsinnig riesigen Fahrzeugen und lässt die lieber Umwege fahren bezogen auf die Fahrtwünsche der Passagiere, was auch nicht umweltfreundlich ist. Hab Kollegen die in Berlin wohnen und wie ich auch (vor Corona) 1h zur Arbeit unterwegs sind. Nur ich fahre 80km einfache Strecke mit dem Auto.
Je näher eine Wohnung bei mehr Jobs ist oder je besser die ÖPNV-Anbindung ist, desto teurer werden die Wohnungen. Davon haben also Geringverdiener auch nicht unbedingt was.
Das macht Auto fahren oft auch teurer, weil
a) jedes Mal zusätzl. Kurzstrecken-Wege (=besonders hoher Verbrauch pro Strecke) vom Abholpunkt bzw. zurück zum Rückgabepunkt, die meist größer sind als zum durchschn. Parkplatz des eigenen Autos. Bzw. wenn alle mit Car-Sharing zur Arbeit fahren z. B. wg. Grippe, Corona & Co. (Ansteckungsgefahr im ÖPNV) müsste jemand jeden Morgen Car-Sharing-Autos von den "Job-Städten" in die Außenbezirke zurückfahren und abends umgekehrt -> zusätzl. Fahrten.
b) gemietete Sachen gehen schneller kaputt, weil die Leute weniger aufpassen. Selbst schon als Mitfahrer im Car-Sharing-Auto erlebt.
c) wenn man was selber kaputtmacht was man garnicht hätte reparieren lassen, wird das einem trotzdem teuer in Rechnung gestellt. Oder zusätzl. Gebühren bei Bußgeldern & Co.
d) die ganzen Car-Sharing-Angestellten wollen auch bezahlt werden.
e) zu den Stoßzeiten gibt's schlicht keine Autos oder nur teurere.
Allerdings können _falls_ Geringverdiener zufällig in der Nähe von Car-Sharing leben (was i.d.R. eher unwahrscheinlich ist, weil sowas meist zuerst da eingerichtet wird wo viele Leute bei guter ÖPNV-Anbindung wohnen = teurere Wohngegend) _und_ kein Auto haben _und_ wenig fahren evtl. dadurch mehr fahren.
Genau da sind tendenziell die Lademöglichkeiten daheim ein größeres Problem, auch was den langfristigen Kostenfaktor der Fahrenergie angeht.
Umrüstung ist unsinnig, weil man für sehr viele alte Modelle von denen man nicht weiß wann man sie wegschmeißen muss erstmal extremst resourcenaufwändig den Umbau-Kit entwickeln, der aber niemals ein Auto so umrüsten kann wie es entwickelt worden wäre, wenn's gleich ein BEV geworden wäre.
Im positiven oder negativen Sinne?
notting
Wed Sep 01 22:50:02 CEST 2021 | Gravitar
In der neuen Autozeitung gibt es einen Artikel, wo ein Redakteur an einem Wochenende mit einem BMW iX3 zum Gardasee gefahren ist. Sein Resümee war durchwachsen. Auto top, laden Flop.... Hier das tabellarische Resümee:
Gruß
Gravitar
Man beachte den realistisch zu bezahlenden Durchschnittspreis je kWh... Das blüht und tatsächlich in Zukunft zusätzlich zu hören Kaufpreisen. Dann wollen wir mal beim unseren Urlauben zusätzliche 12h Ladezeit mit einrechnen, teilweise auch in der Pampa bei Regen....
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Wed Sep 01 23:32:33 CEST 2021 | Martyn136
Auch intressant zum Nachrechnen:
7,52h Gesamtladedauer / 0,51h Durchschnittsladauer = 14,7 Ladepausen
2.204km Gesamtentfernung / 14,7 Ladepausen = 150km nutzbare Reichweite pro Ladevorgang
Also das fände ich schon nervig.
Thu Sep 02 00:07:19 CEST 2021 | miko-edv
eigentlich noch ungünstiger: die Gesamtladedauer von "12 h inkl. Fehlversuche" müßte als Basis genommen werden, und 15 Ladepausen, denn 0,7 Ladepausen gibt es genauso wenig wie "ein bisschen schwanger".
Überhaupt eine seltsame Relation, die sich hoffentlich im Text erschließt: 12 h inkl. Fehlversuche gegen Netto-Ladezeit 7,5 h - das sind 4,5 h verschwendete Zeit in 3 Tagen ...
Und wenn ich die reinen Energiekosten dann noch 20% höher habe als beim Diesel, der diese 2200 km mit maximal 4 Tankpausen à 15 Minuten geschafft hätte ... und dazu weder den Frust der Fehlversuche erzeugt hätte noch die Furcht, deswegen eventuell nicht zum nächsten Tankpunkt zu kommen.
Thu Sep 02 00:44:23 CEST 2021 | Martyn136
Darüber kann man diskutieren. Einerseits kosten fehlgeschlagene Ladeversuche zwar natürlich trotzdem Zeit und vorallem Nerven. Anderseits kann man die fehlgeschlagenen Ladeversuche aber nicht wirklich dem Auto anlasten.
Aber selbst wenn ich nur die wirkliche Ladezeit rechne liegt sie deutlich über meiner Schmerzgrenze.
Denn meine Schmerzgrenze wäre bei 350km nutzbare Reichweite bei normaler Autobahngeschwindigkeit und maximal 45min Ladedauer zur Wiederherstellung.
2.204km Gesamtstrecke / 350km Reichweite = 6,3 -> aufgerundet 7 Ladepausen
6,3 nötige Ladepausen * 0,75h = 4,7h -> aufgerundet 4,8h Gesamtladedauer
So 7 Ladepausen mit 4,8 h Gesamtladedauer wären so meine Schmerzgrenze.
Thu Sep 02 11:22:06 CEST 2021 | TheRealThing
es fehlen ja auch noch die Umweltsteuern, d.h. dem Fiskus gingen Milliarden durch die Lappen, würden alle nur noch mit Strom fahren. Das Gap muss geschlossen werden, also irgendwo muss es dann teurer werden - entweder beim Strom oder eben bei Kaffee, Bier oder Zigaretten;-)
Alleine die verlorene Zeit beim Laden ist ja absurd. Stress durch Staus in der Urlaubszeit, und wenn es mal gut läuft, will man doch fahren und nicht durch Laden ausgebremst werden.
Wenn es rollt, muss es rollen.
Das ist das Gegenteil von Individualmobilität und wäre für einige ein Grund zum Auswandern, ich kann mir nicht vorstellen, dass das die Franzosen, Italiener oder Spanier auf Dauer mitmachen. Wenn man in Pisa 5 Autos gleichzeitig lädt, fällt ja der Turm um, das ist doch alles totaler Unsinn und viel zu kompliziert.
Zudem muss man in den engen und alten Städten auch irgendwie mal die Infrastruktur hinbekommen, alles total unausgegoren.
Bei den Franzosen gäbe es Engpässe bei Lieferung von Gelbwesten, darauf kann man sich gefasst machen!
Mal ein Blick über die entfernteren Grenzen: in den USA ist der BEV Absatz rückläufig (außer CA vielleicht) und in China steht und fällt der Absatz mit den staatlichen Zuschüssen oder Zwangsmaßnahmen.
Dass China nicht so auf individuelle Freiheiten und Rechte steht ist bekannt,müssen wir dem nacheifern?
BEV sind ein rein grünes Anliegen meiner Meinung nach, aber ein rein ideologisches. Der eigentliche Grund ist doch klar: der grüne Beamten- und Verwaltungsadel lebt überwiegend in den Städten, die hätten gerne noch saubere Luft und einfach weniger Lärmemissionen, darum geht es doch in Wirklichkeit. Dann sollen Pendler von außerhalb gar nicht in oder durch die Stadt, das ist der nächste Grund.
Das Verbrennerauto als Feindbild. Sollen doch alle ÖPNV oder mit dem Rad fahren und wenn das nicht klappt und die Leute nicht im miefenden Bus durchgeschüttelt werden wollen oder bei Schnee und Regen radeln möchten, werden eben unnütze BEV aufgezwungen.
Klimatechnisch gesehen macht es keinen Sinn, ein langlebiges Produkt (20 Jahre Zulassungsdauer beim Verbrenner) durch ein kurzlebiges aus 80% fossilen Trägern hergestelletes E-Auto zu ersetzen. Dann wird mit einem Strommix mit hohem fossilen Anteil geladen, der bei steigendem Strombedarf immer schlechter wird, denn grüner Strom ist nicht beliebig skalierbar.
Wenn dann Tesla sagt, mit 100% Ökostrom hergestellt, ist das eine schöne Lüge und Framing, denn: der knappe Ökostrom fehlt ja an anderer Stelle.
Thu Sep 02 12:51:44 CEST 2021 | Spiralschlauch50295
Die richtige Mischung macht`s und nicht die Zuschüsse.
Die Politik packt`s einfach nicht.
Selbst jeder Pazellenbesitzer kann einfach einen Stromanschuss beantragen oder solarzellen aufstellen nicht aber die Politik.
Die lassen sich die Öffentlichen Plätze und Strassen von allen anderren Lobbyisten aufbudell und schaffen es selbst nur in vielen Jahren wenige Stromanschlüsse bereitzustellen.
Ist ein absolutes Armutszeugniss, da nur Gründe zu finden, dass es nur so langsam geht.:
Eine Gehwegplatte aufzubuddeln und ein Stromanschluss frei zugänglich zu machen.
Vileicht müssen Sie sich lieber erstmal selber die Zuschüsse geben ;-)
Thu Sep 02 13:17:18 CEST 2021 | TheRealThing
in gewachsenen Städten ist das nicht so einfach. In Mietshäusern bzw. ETW-Anlagen reicht der Anschluss oft nur für einen Bruchteil von Lademöglichkeiten, eine Erweiterung ist sehr teuer oder auch Lastmanagement kostet Geld. Es nutzt ja auch nichts, wenn dann nachts 30 BEV mit 1-2 A laden, das ist doch alles nicht zu Ende gedacht.
Dann geht es tatsächlich um enorme Kosten, wer soll das alles bezahlen? Dann ist die Zuleitung zum Viertel irgendwann der Engpass.
Das wird alles viel zu kompliziert, man braucht ja um die gängisten Szenarien für Reisen und Laden durchzuplanen aufwändige Pivottabellen, ich würde sagen, da läuft was grob schief.
Thu Sep 02 15:36:40 CEST 2021 | Spiralschlauch50295
was ist in gewachsenen Städten ist das nicht so einfach ?
...und deswegen macht man lieber Nix, oder was?
Las doch wenigstens wenige Leute Laden, oder meinst Du es hat nachteile ein par Stomanschlüsse mehr bereit zu stellen?
Der Mix macht es doch!
...dann giebt es auch keine Ängste von 1-2Ah Ladestrom.
Die Bedenken brauchste nur vor Scholz haben , wenn Er der Industrie den Strom für 4 Cent hinten rein schiebt, muste an der Ladeseule wohlmöglich €1.- Subwension dafür bezahlen. da wird dann kaum so ein hoher andrang sein.
Thu Sep 02 17:30:53 CEST 2021 | notting
Ich sehe rechts am Rand was von "Köln", sind aber nicht mal ganz 1Mm von dort bis zum Gardasee. Also wohl ca. 100km nördlich von Köln. Schätze es ist der Tarif https://bmw-public-charging.com/web/bmw-de/tariffs mit der niedrigeren Grundgebühr gemeint.
Gerade in CH (dort führt mich mein Routenplaner von Köln zum Gardasee durch) hätte man besser z. B. EnBW genommen. Wo sie auf der Strecke auf 0,97EUR/kWh kommen (wenn man nicht gerade das Auto zu lange an der Ladesäule rumstehen lässt), ist mir ein Rätsel. Selbst Ionity kostet mit diesen BMW-Tarifen oder EnBW schlimmstenfalls 0,79EUR/kWh. In CH ist Ionity sogar nach aktuellen Preisen und Wechselkurs noch etwas billiger als im Euro-Raum.
notting