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Sun Nov 14 14:28:38 CET 2021    |    notting    |    Kommentare (10)    |   Stichworte: BEV, Dienstreise, Geschäftsreise

Logo Meine Dienstreisen mit einem BEV?Logo Meine Dienstreisen mit einem BEV?

Hallo!

 

Der CarManiac aka Chris hat ein Video über eine seiner Geschäftsreisen mit seinem Übergangsauto Hyundai Ioniq 5 (großer Akku) online gestellt. Möchte die Gelegenheit nutzen, zum diese Situation mit der Situation vieler meiner Dienstreisen zu vergleichen.

 

In seinem Video geht es um eine Reise von seinem Haus in Raum München nach Offenbach. Laut meinem Routenplaner sind das grob 400km in 4h. Desweiteren liegt der Start ca. 400m höher als das Ziel. Das soll hier aber nur bei der Angabe seiner Verbrauchswerte berücksichtigt werden. D.h. wenn man den Durchschnitt der realen Verbräuche von Hin- und Rückfahrt nimmt, werden etwas höhere Verbräuche herauskommen. Vereinfacht gesagt: Was man Berg ab weniger verbraucht, braucht man auf dem Rückweg Berg auf mehr. Denke das ist bekannt.

Er hat allerdings noch einen Umweg gemacht um seinen Schwager Francesco mitzunehmen, der auch sein Angestellter ist. Er erwähnt im Video auch ca. 400km Streckenlänge und in einem angepinnten Kommentar den Höhenunterschied. Sein Ziel war ein Hotel wo er laden konnte. Da er Selbstständiger ist, kann er sein Hotel ohne dass ihm nennenswerte Vorgaben gemacht werden selbst aussuchen. Sehr wahrscheinlich wird er sehr darauf achten, dass er möglichst auf dem Hotel-Parkplatz über Nacht laden kann.

Er musste natürlich unterwegs 1x an einer HPC-Ladesäule laden, obwohl die Reichweite des Ioniq 5 recht gut ist. Immerhin ist es eines der besten Fahrzeuge was max. Mehr-Reichweite pro Zeit angeht.

 

Wie ist's bei mir?

Dem gegenüberstellen möchte meine Dienstreisen zu den beiden Orten, wo ich aktuell am häufigsten hin muss.

Zum Verständnis: Bekomme nur bei Bedarf ein Dienstfahrzeug aus dem Pool. Schon seit geraumer Zeit achte ich auf die Ladesituation an Orten, an denen ich im Rahmen von Dienstreisen lande, obwohl ich mit dem Verbrenner dort bin.

 

- Die Strecken bei mir sind meist ca. 300-350km lang, also an sich eine ganze Ecke kürzer. Weiter unten werde ich noch etwas schreiben, was in der Praxis meine Dienstreise ähnlicher machen wird zu o.g.

- Deswegen brauche ich ca. 3-3,5h pro Strecke wenn man im unlimitierten Bereich eher 130km/h fährt.

- Dadurch und auch wegen der Zeiten wo ich üblicherweise losfahren muss, muss ich auf der Fahrt ins Hotel bzw. auf dem Heimweg so gut wie nie zum Pinkeln anhalten. Spart nebenbei auch die „Pipi-Gebühr“ bzw. den Besuch besonders ekelhafter Toiletten.

- Höhenunterschied zwischen Start und Ziel ähnlich wie beim CarManiac. Wegen der üblichen Reichweite und weil man oft nicht mit 100%ig vollem Akku die Heimreise starten kann, ist es wahrscheinlicher, dass man auf dem Rückweg insb. wenn man dann Berg auf fährt sogar noch mind. 1x öfter laden muss als auf dem Hinweg.

- Wenn die Corona-Regeln mal wieder zurückgenommen werden, kann man sich auch wieder leichter beim Fahren abwechseln, wodurch man selbst noch längere Strecken mit vllt. 1min Stillstand des Autos fahren kann (aktuell soll man möglichst alleine im Auto sein, mag sein, dass das aktuell nirgends in den offiziellen Regelungen steht, aber es mindert die Ansteckungsgefahr).

- Aufgrund bescheuerter Regelungen kann es sein, dass es während der Dienstreise bzw. als Vorbereitung zu dieser Sinn macht, dass ich von meinem Büro aus 1h fahre und daheim übernachte (bzw. auf dem Rückweg umgekehrt). Dann wäre ich in folgender Situation: Selbst wenn man daheim laden kann: Wenn man kein Firmen-Fahrzeug bekommt, wird man keine Motivation haben sich die Zusatzkosten für die Technik anzutun, damit man einen Ladevorgang dem Arbeitgeber Finanzamt-sicher in Rechnung stellen kann. D.h. man hat sonst nur die Wahl dem Arbeitgeber fast 10EUR zu schenken oder bezahlte Zeit an der Ladesäule bzw. auf den daraus resultierenden Wegen zu verplempern (wobei die nächste möglicherweise gerade nicht verfügbar ist, weil z. B. belegt, d.h. noch mehr verplemperte Zeit).

- Getankt wird so gut wie immer nur 1x und zwar möglichst kurz bevor das Auto wieder in die Garage kommt. Wenn der Tank nicht ganz zu 100% voll ist, ist das nicht schlimm. Auch wenn ich ein nicht 100%ig vollgetanktes Auto bekommen habe, sondern z. B. nur 7/8 voll, muss ich auf der kompletten Dienstreise trotzdem nur 1x tanken.

- Mein Brötchengeber unterliegt für meinen Geschmack recht heftigen Einschränkungen bei der Hotel-Auswahl. Habe auch schon mehrere Tage fast 20km pro Strecke zwischen Hotel und eigentlichem Ziel pendeln müssen.

- In der ganzen Zeit wo ich nun Dienstreisen mache, habe ich nur eine Lademöglichkeit an einem Hotel gesehen. Die war von Tesla wo mir aktuell nicht klar ist, ob dort sicher Fremdmarken laden können.

- Essen in fußläufiger Entfernung vom Hotel ist so gut wie immer möglich (da wo viele Menschen sind weil z. B. ein Hotel ist, wird das Hotel selbst oder jemand in direkter Nachbarschaft jemand etwas eröffnen wo man essen kann). Diese nahe Möglichkeit wird auch meist genutzt. Außer z. B. wenn wegen Corona die meisten Gaststätten zu haben und die, die offen haben zu 100% voll sind, weil wegen Corona bei weitem nicht alle Plätze genutzt werden dürfen. Man weiß aber nicht immer wann man ankommt. Ich wurde auch schon ohne Vorwarnung in ein Hotel am anderen Ende vom Ort verfrachtet. Dann hätte wegen der Reservierung unnötig weit zum Abendessen fahren müssen. Oder man darf überhaupt nicht drin sitzen, sondern darf nur abholen. Das dann auf dem Parkplatz essen ist verboten, weil die Maskenpflicht auf Parkplätzen keinerlei Ausnahme für’s Essen kennt. Hab im Herbst 2020 eine Dienstreise machen müssen, ich weiß wovon ich rede. In diesen Fällen bringt mir eine Ladesäule bei der Wirtschaft nix.

- Am Zielort gibt’s meist auch keine Lademöglichkeit in der Nähe, geschweige denn eine HPC-Ladesäule.

- Mittagessen gibt’s aber oft in fußläufiger Entfernung beim Zielort.

- Selbst wenn es eine Lademöglichkeit während dem Mittagessen (oder am Hotel) gibt: Wenn sie gratis ist, wird sie spätestens in naher Zukunft meist belegt sein und wenn es nur ein BEV ist, was nur pro forma lädt weil’s keinen anderen Parkplatz gefunden hat, aber eigentlich nicht laden müsste. Bei kostenpflichtigen Ladesäulen ist wieder die Frage nach den Konditionen, also Kosten, ob die eigene Ladekarte unterstützt wird, wie lange maximal dort stehen bleiben dürfen usw. Jeder Parkplatz mit kostenpflichtiger Ladesäule ist aber wiederum für diejenigen die dort nicht laden wollen (z. B. Akku noch fast voll) im Zweifelsfall ein leerer aber für einen selbst nicht nutzbarer Parkplatz.

- Auch wenn man z. B. in der halben Stunde wo man Mittag isst, Proviant einkauft, etc. laden kann: Oft bekommt man in der Praxis in dieser Zeit vllt. 5,5kWh, weil Typ2-Ladesäule und das Auto kann hier max. 11kW wie z. B. der Hyundai Ioniq 5. Das kann eben selbst für die tägliche Pendelstrecke Hotel->Ziel->Mittagessen->Ziel->Hotel viel zu wenig sein, geschweige denn um den Akku wieder näher an die 100% zu bekommen.

- HPC-Ladesäulen werden noch länger sehr selten an solchen Orten sein, auch wenn ein paar große Ketten einiges angekündigt haben. Nur weil z. B. McDonalds massiv in HPC-Ladesäulen investiert, habe ich auf einer Dienstreise keinen Bock jeden Tag Fastfood irgendeiner großen Kette zum Mittagessen und evtl. noch wenn’s etwas früher/später wurde als üblich auf Hin- und Rückweg zu essen. Die kleineren Wirtschaften und Kantinen werden sich mit der Finanzierung einer HPC-Ladesäule schwer tun. Zumal man gerade bei kleineren Wirtschaften sicherlich in die Situation kommen kann, dass man wegen recht vollem Akku lahm ladend die HPC-Ladesäule unnötig blockiert, weil es eben etwas dauert bis man das Essen bekommt, aber nicht raus will, gerade wenn man gerade am Essen ist. Und selbst bei McDonalds kann’s mal länger dauern bis man sein Essen hat, weil lange Schlange und/oder Nachlieferung an den Tisch. Das Essen will man wegen dem Geruch auch nicht im Auto haben.

 

Mein Fazit

So sehr ich mich auf ein privates BEV freue, so sehr graut es mich davor ein BEV auf Dienstreisen nutzen zu müssen, selbst wenn es sowas wie ein Ioniq 5 mit großem Akku ist. Es wird auf jeden Fall mind. eine Ladepause pro Strecke nötig sein, wo ich mit einem Diesel während der gesamten Dienstreise nur 1x tanken musste.

Nicht nur sollte es allgemein mehr Reichweite und HPC-Ladesäulen auch in der Fläche geben. Sondern auch die Dienstreise-Regelungen bedürfen dringend einer Überarbeitung, schon alleine wegen der vielen daraus resultierenden völlig unnötig längeren Wegen, die man fahren muss. Natürlich soll man nicht beliebig viel für das Hotel ausgeben dürfen. Aber bei der Hotel-Auswahl muss definitiv die daraus resultierend Zeitverschwendung bzw. Mehrkosten im jeweiligen Fall irgendwo berücksichtigt werden. Auch soll es keine Nutzungspflicht von Dienstwagen geben, wenn das einen zu großen Umweg ergäbe verglichen mit dem Weg zur nächsten Filiale einer Autovermietung, mit der ein Rahmenvertrag besteht.

 

Wie sieht's bei euch aus?

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Ergänzung von notting am Thu Feb 16 16:18:41 CET 2023

https://www.electrive.net/.../

Zitat:

Ab dem Jahr 2030 sollten in der EU nur noch elektrische Firmenwagen und Lieferwagen neu zugelassen werden dürfen. Das fordern 30 Unternehmen, darunter Uber, Ikea, Coca-Cola und LeasePlan, in einem offenen Brief an die EU-Kommission.

Bei mir hat sich bei den Dienstreisen nicht wirklich was geändert, seit ich diesen Blog-Artikel geschrieben habe.

 

notting

Sun Nov 14 15:54:51 CET 2021    |    Beau250e

Interessant zu lesen und gut nachvollziehbar.

Am besten wäre da wohl die vermehrte Nutzung der Bahn oder Home-Office.

Irgendwas passt da zwar auch nicht so gut, aber ich habe das 20 Jahre so praktiziert. Es geht tatsächlich und mit der Zeit realisiert man viele Vorteile. Dienstlich eine Bahncard 100 ! Das ist ein Komfort ohne Ende mit privater Nutzung. Die jüngeren Kinder oder gar Enkel fahren am Wochenende privat umsonst mit für schöne Städtetouren. Paradiesische Zeiten und Momente und Erlebnisse der besonderen Art.

Ein dienstliches BEV - da muss der Arbeitgeber schon auch flexibel sein und die Reisekostenregelungen anpassen.

Aber bei so häufigen Dienstreisen scheint mir einiges schon übertrieben preisbewusst, Pinkelkosten optimieren geht mir etwas zu weit. Wir leben im 21. Jahrhundert, die Relation muss stimmen. Wenn ich hunderte KM zur Einsatzort fahre dann ist das Drumherum an Nebenkosten eigentlich vernachlässigbar.

Sun Nov 14 16:16:54 CET 2021    |    notting

Zitat:

@Beau250e schrieb am 14. November 2021 um 15:54:51 Uhr:

Interessant zu lesen und gut nachvollziehbar.

Am besten wäre da wohl die vermehrte Nutzung der Bahn oder Home-Office.

[...]

Also Home-Office ist mal ein kompletter Widerspruch zu einer Dienstreise. Wie soll ich im Home-Office dem Kunden besser bei ihm vor Ort helfen können als wenn ich im Büro bin?!

Wir schauen natürlich bevor wir eine Dienstreise wegen Problemen machen, dass die Möglichkeiten via Telefon und Fernwartung zu helfen sinnvoll ausgereizt sind.

 

Was ich in meinen Artikel hätte dazuschreiben sollen:

Bahn wird normalerweise generell bevorzugt. Alles andere muss begründet werden.

Selbst als ich noch recht viel mit der Bahn beruflich gefahren bin, hätte bestenfalls BC50 Sinn gemacht. Privat tue ich mir die Bahn nur im Notfall an.

 

Mögliche Gründe die Bahn nicht zu benutzen sind vor allem:

- Man ist mind. zu zweit im Auto. Hatte ja angedeutet, dass wir (vor allem vor Corona) öfters zusammen gefahren sind.

- Viel Gepäck, also z. B. wenn man z. B. größere Geräte mitschleppen muss. Passiert auch immer wieder.

- Schlecht mit Bahn/ÖPNV zu erreichen. Trifft auf beide Orte zu.

- Und eben seit einiger Zeit noch Corona...

 

Pinkelkosten muss ich auf jeden Fall selbst tragen, wenn nicht z. B. im Hotelzimmer oder Zugticket implizit enthalten oder z. B. am Ziel gratis verfügbar. Pinkelkosten im Hotelzimmer gibt's aktuell nicht, aber unterwegs muss man häufig zahlen. Und mir geht's an der Stelle weniger um die Pinkelkosten, sondern um den Zeitverlust, da ich i.d.R. eigentl. nicht pinkeln muss auf so einer Strecke.

 

Wie gesagt, ich finde diese aktuellen Regelungen wenn man ein Auto benutzen darf, selbst wenn's nur um herkömml. Verbrenner geht, sehr überarbeitungsbedürftig.

 

notting

Sun Nov 14 17:15:50 CET 2021    |    Beau250e

Dein Job wird seitens des Arbeitgebers wohl auf der Kostenseite und nicht auf der Einnahmenseite gesehen. Also heißt es sparen und optimieren. Da hat man - insbesondere was die Anerkennung von Reisezeiten angeht - schon mal die A....hkarte. Auf Dauer natürlich nervig für dich. Der Zeitdruck bei den Fahrten (effektiv 100km pro Stunde) ist gefährlich, das kann ins Auge gehen. Da würde ich mittelfristig mal überlegen wie ich das ändern kann.

Sun Nov 14 19:55:11 CET 2021    |    -colt-

Für Dienstreisen sehe ich bei uns das Problem, dass ich privat diverse Ladekarten vorhalten müsste (ich habe noch kein privates BEV). Da ich nicht so einfach laden wie tanken kann ist das eine echte Hürde. Tanken kann ich immer mit EC oder Bargeld.

Das nächste Problem ist, dass auf der Abrechnung dann nicht der AG sondern ich als Kunde angegeben bin. Das macht bei uns immer wieder Probleme und sorgt für wochenlange Verzögerungen bis das Geld kommt. Wäre sonst eine gute Gelegenheit mal BEV zu testen. Auch wenn aktuell Fahrzeuge mit akzeptabler Reichweite eh zwei Klassen zu hoch sind als die für Dienstreisen buchen zu dürfen.

Sun Nov 14 20:17:23 CET 2021    |    notting

Zitat:

@-colt- schrieb am 14. November 2021 um 19:55:11 Uhr:

Für Dienstreisen sehe ich bei uns das Problem, dass ich privat diverse Ladekarten vorhalten müsste (ich habe noch kein privates BEV). Da ich nicht so einfach laden wie tanken kann ist das eine echte Hürde. Tanken kann ich immer mit EC oder Bargeld.

Normalerweise kann man auch über Smartphone/Internet Ladesäulen freischalten. Ladekarten werden nicht nur von Tesla-Säulen nicht akzeptiert mangels Lesegerät. Hier sehe ich eher das Problem, dass ich z. B. kein Dienst-Smartphone mit -Mobilfunk-Tarif vom Arbeitgeber habe. Normalerweise habe ich privat kein Internet über Mobilfunk, weil ich das nicht brauche. Achja, und wenn man das z. B. bei seinem Prepaid-Anbieter bucht, muss man furchtbar aufpassen genau aufzuschreiben wie man es genutzt hat, den Auszug aus der Abrechnung (will/brauche ich normalerweise nicht) etc.

 

Laden mit Girocard (die übrigens sehr bald tot ist -> https://www.heise.de/.../...-Karten-in-Europa-vor-dem-Aus-6224181.html und jetzt schon immer häufiger zusätzliche Gebühren kostet im Gegensatz z. B. zur Debit-Kreditkarte) bzw. Kreditkarte wird bald Pflicht -> https://www.electrive.net/.../

Der Nachteil ist natürlich, dass du dann tendenziell noch mehr Geld vorstrecken musst, wenn du keine Ladekarte vom Arbeitgeber nutzen kannst.

 

Zitat:

Das nächste Problem ist, dass auf der Abrechnung dann nicht der AG sondern ich als Kunde angegeben bin. Das macht bei uns immer wieder Probleme und sorgt für wochenlange Verzögerungen bis das Geld kommt. Wäre sonst eine gute Gelegenheit mal BEV zu testen. Auch wenn aktuell Fahrzeuge mit akzeptabler Reichweite eh zwei Klassen zu hoch sind als die für Dienstreisen buchen zu dürfen.

Bei uns liegt jedem Dienstfahrzeug eine Tankkarte bei. Analog dazu könnte man einem BEV-Dienstfahrzeug zumindest _eine_ Ladekarte von _einem_ der Anbieter NewMotion/Shell Recharge, Plugsurfing, EnBW, Maingau, ... beilegen.

Bei Mietwagen bekommen wir keine Tankkarte. Spätestens hier haben wir hier auch die von dir genannten Probleme. Möglicherweise geht das auch garnicht. Zumindest bei manchen Anbieter muss man den km-Stand eingeben, evtl. sogar als Plausibilitätscheck. Wenn man weil verschiedene Mietwagen über die selbe Karte km-Stände verschiedener Fahrzeuge angibt, ist das eher sinnlos.

Wie das bei gewerblichen Ladekarten ist, weiß ich nicht.

 

Achja: Z. B. EnBW hält sich vor, wenn sie glauben dass eine private EnBW-Ladekarte gewerblich genutzt wird, diese zu kündigen und stattdessen eine gewerbliche EnBW-Ladekarte mit teureren Tarifen anzubieten. Dann bist doch auch noch mit deinem privaten BEV gearscht, wenn du Ladekarten und nicht die meist teureren Adhoc-Tarife verwendest.

 

notting

Sun Nov 14 20:50:09 CET 2021    |    Acidrain2001

Das Problem mit BEV als Poolfahrzeug ist halt die Verfügbarkeit von Ladestationen, außer man hat einen Tesla.

Bei privat genutzten Dienstwagen ist das alles natürlich leichter, bzgl. Laden zu Hause etc.

Sun Nov 14 21:11:10 CET 2021    |    notting

Zitat:

@Acidrain2001 schrieb am 14. November 2021 um 20:50:09 Uhr:

Das Problem mit BEV als Poolfahrzeug ist halt die Verfügbarkeit von Ladestationen, außer man hat einen Tesla.

Hier an der Autobahn gibt's deutlich mehr HPC-Standorte anderer Anbieter als von Tesla.

 

notting

Tue Nov 16 11:38:06 CET 2021    |    Kh66

Ich denke in dem Erfahrungsbericht mischen sich die typischen Unzulänglichkeiten der Reiseregelungen von Firmen und die implizierten Herausforderungen, die die Tatsache mit sich bringt, daß Laden anders ist als Tanken.

 

Die Firmen bewegen sich mit den Regeländerungen unterschiedlich schnell und unterschiedlich sinnvoll. Das ist vom Einzelnen kaum zu ändern.

 

Die Lade-Infrastruktur ist noch nicht überall brauchbar. In meinem Heimatstädtchen im Speckgürtel von Frankfurt gibt es trotz "grünem" Bürgermeister genau eine Ladesäule am Rathaus. Mittlerweile ist die dank der Standgebühr wenigstens ab und an mal frei. Davor war sie Dauer-belegt von meist den gleichen 3 Autos (Anwohner + Stadtverwaltung).

 

Da ich - nein falsch - nur weil ich seit Januar eine Garage habe, in die ich mir eine Starkstrom Steckdose legen lassen konnte, habe ich meinen unvernünftig großen Benziner-Fuhrpark noch um einen Renault ZOE ergänzt. Der Plan war nur den Stadt-und Nahverkehr damit zu machen, in der Garage zu laden und gut. Das funktioniert auch gut und ist sehr komfortabel. Erstaunlicherweise macht der ZOE erstaunlich viel Spaß - und das mir als verwöhnten Mercedes Fahrer.

Ich habe Strecken, auf denen es selten schneller als 120km/h läuft. Da kann man auch elektrisch fahren. So bis 100km mache ich das inzwischen regelmäßig - privat und geschäftlich. Auf anderen Strecken, auf denen es meist gut läuft, bevorzuge ich immer noch die Verbrenner.

 

Neulich habe ich den ZOE auf eine 230km Strecke mitgenommen, das reicht locker. Und ich wusste, daß ich am Ziel laden kann. Durch einen Unfall war ein riesen Stau auf der Autobahn voraus und ich dachte ich fahre an die nächste Raststätte, lass dem Stau etwas Zeit sich aufzulösen, geh in der Zeit pinkeln, was trinken und teste mal den noch nie benutzten CCS Ladeanschluss. Es gab dort genau eine Ladesäule, sie war sogar frei, sagte aber mein Auto will nicht. Das Auto sagt, die Ladesäule will nicht.

Gott sein Dank brauchte ich keinen Strom um anzukommen.

Zwei Tage später auf der Rückfahrt wollte ich natürlich wissen ob mein CCS Anschluss funktioniert. Es waren 2 Ladesäulen an der Raststätte. Eine kaputt, bei der Anderen stand einer so blöd, daß das zweite noch freie Kabel ziemlich knapp war. Also 2x umgeparkt, bis ich schlussendlich laden konnte. In der Zeit hätte man schon getankt und bezahlt. CCS hat dann funktioniert - das rauszufinden war das Ziel, Strom hätte ich keinen gebraucht.

Damit ist für mich klar: Längere Strecken nur wenn ohne Zwischenladen zu schaffen und wenn ich am Ziel sicher laden kann.

 

In YouTube Videos sieht man oft "Ladeparks" hell erleuchtet, teils überdacht, mit x Säulen. Wenn ich auf eine Raststätte fahre - und wie im obigen Erfahrungsbericht achte auch ich inzwischen darauf, selbst wenn ich mit dem Verbrenner unterwegs bin - sind da meist 1 - 2 Säulen in ner dunklen Ecke.

Wenn man viel elektrisch unterwegs ist, kann man sich natürlich entlang der Standard Strecken auch die "Schöneren" mit vielen Säulen merken.

 

Am Rande: mein Arbeitgeber bietet schon immer neben dem Firmenwagen auch eine Mobilitätspauschale an. Das wälzt natürlich auch Risiko auf den Mitarbeiter ab, aber ich kann fahren was ich will - mir passt das ganz gut.

Tue Nov 16 15:45:14 CET 2021    |    notting

Zitat:

@Kh66 schrieb am 16. November 2021 um 11:38:06 Uhr:

[U.a. immer wieder kaputte Ladesäulen]

In YouTube Videos sieht man oft "Ladeparks" hell erleuchtet, teils überdacht, mit x Säulen. Wenn ich auf eine Raststätte fahre - und wie im obigen Erfahrungsbericht achte auch ich inzwischen darauf, selbst wenn ich mit dem Verbrenner unterwegs bin - sind da meist 1 - 2 Säulen in ner dunklen Ecke.

Wenn man viel elektrisch unterwegs ist, kann man sich natürlich entlang der Standard Strecken auch die "Schöneren" mit vielen Säulen merken.

Mal ehrlich: So ein Ladepark macht doch in Videos mehr her als 1-2 Ladesäulen in einer dunklen Ecke. D.h. die Videomacher werden da bewusst selektieren wo sie filmen.

 

Wenn ich bei Goingelectric nach >=70kW CCS EU filtere, gibt auf dem Weg zu meiner ca. 80km entfernten Arbeit einige Standorte, aber nur einer hat 4x HPC. Ein weiterer hat mehr, ist aber wg. Einbahnstr. um großes Gelände und Umweg bis zu dieser Einbahnstr. für mich total beschissen anzufahren. Auf dem selben Gelände gibt's auch eine Tankstelle, die ich bisher aus dem selben auch nur ungern angefahren habe.

Rest hat nur 1-2x HPC.

 

Und du willst ja nicht unnötig frühzeitig laden nur weil da gerade ein Ladepark ist - außer du verdienst mit dem Machen von Video über das Laden Geld...

 

notting

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