"Neu"-Vorstellung E220T CDI
Servus,
bin ja schon seit längerem hier unterwegs, nun möchte ich mich aber doch mal mit meinem neuen Sternenkreuzer vorstellen.
Meinen S210 E230T hat der Afrikaverschieber zu sich genommen, in ein besseres Leben, ohne Salz, Feuchtigkeit und Rost ;-)
Lange hab ich mit mir gerungen, ob ich nicht doch wieder nen 210er kaufen soll. Dieses Auto hat mich vom Mercedesverächter zum Sternenfreund gemacht, mit seinen unaufgeregten Fahreigenschaften, der Entspannung und dem heute angeblich nicht mehr zeitgemäßen Komfort. Wenn man AMS und ähnliche Absonderungen angeblicher Fachjournalisten liest, muss man ja glauben, dass jeder Rentner am Wochenende auf der Jagd nach der letzten zehntel Sekunde am Nürburgring ist, so hart wie die Autos heutzutage sind. Schuld daran sind m. E. genau diese Schreiberlinge.
Egal, ich hatte keine Lust mehr, ständig mit Argusaugen die neuesten Aufblühungen zu vermessen, immer ein Blick in den vorderen Radkasten, ob nicht doch die Federaufnahmen ...
Hab mir am Samstag einen S211 E220T CDI gekauft, MOPF natürlich. Und was soll ich sagen? Das Auto ist ne Wolke, habe am Sonntag schon 600 km draufgeradelt und bin restlos begeistert. Der 170 PS-Motor zieht wie ein Stier, ist relativ sparsam, viel kultivierter als befürchtet (der 230 Benziner meines alten lief rauher) und die Parameterlenkung lässt einen ähnlich entspannt auf der Bahn gleiten, wie der Vorgänger.
Trotzdem: Der 210 war ein tolles Auto, wenn er nicht so abartig gerostet hätte, wäre er einer der besten Benze aller Zeiten gewesen. Er kann alles besser als ein W124.
So, jetzt noch ein bisschen was zu meinem neuen ;-)
E220T CDI, EZ 1/07, also schon MOPF mit 170 PS, aus zweiter Hand von Privat und immerhin schon 317.000 km. Allerdings wurde der Wagen immer und ausschließlich bei Mercedes scheckheftgepflegt, letzte Inspektion bei 303.000 km und anlässlich dieser wurde auf Kulanz noch der Sensor der Niveauregulierung an der Hinterachse repariert. Genau diese Tatsache hat mich bewogen zu glauben, dass mit diesem Auto alles in Ordnung ist. Insgesamt ist das Auto sehr gepflegt, außen wenige Lackmacken, die der Kilometerleistung angemessen sind, kleiner Kratzer am rechten vorderen Stoßfänger. Anonsten sieht das Auto tip-top aus, von innen bietet es Jahreswagenzustand. Die Vorderachse wurde anlässlich des letzten TÜV-Termins saniert und er fährt sich wie ein Neuwagen. Nichts klappert, er federt sanft und der Motor ist erstaunlich laufruhig.
Mercedes scheint bei den Vierzylindern hinsichtlich der Laufruhe eine gewisse Serienstreuung zu haben. Ich hab ja etliche probegefahren und einige liefen ziemlich rauh, wobei meiner zu den laufruhigen zählt.
Am meisten hat mich der Unterschied zischen VorMOPF und MOPF erstaunt. Der 150 PS VorMOPF ist gefühlsmäßig noch ne Wanderdüne, beim 170 PS, der sich meines Wissens nur durch Software unterscheidet, geht die Post ab, wenn man aufs Gas drückt. Ich war da sehr erstaunt, subjektiv fühlt sich der Vierzylinder bei Geschwindigkeiten unter 150 nicht schlapper an als die Sechsylinder, in der Stadt wirkt er sogar beweglicher und flotter. Ein weiterer Grund, ganz bewusst zum 220 zu greifen. Zum Spaß hab ich ja meinen kleinen Schwarzen aus Zuffenhausen
Zur Ausstattung:
Elegance in Opasilber mit Wurzelholz, Lederlenkrad und Wählhebel,
Automatik
Comand APS mit großem Navi, Wechsler und Komforttelefonie
easy pack-Ladeboden, den der Vorbesitzer jedoch durch ein vollwertiges Ersatzrad ersetzt hat
Stoffsitze mit Sitzheizung (Stoff ist mir lieber als Leder, das nach 300.000 km immer Spuren hat. Die Stoffsitze sehen aus wie neu
Parktronic vorne und hinten
Parameterlenkung
Spiegel automatisch abblendend
Lichtmaschine mit größerer Leistung
Ein bisschen schmerzt mich, dass er kein Xenon hat. Die AHK muss ich noch nachrüsten. Ansonsten hat er aber alles was ich wollte (Parktronic und Comand) und nichts, was teuere Reparaturen verursacht (automatische Heckklape, Luftfederung, ILS)
Prinzipiell ist mir ein jüngerer Wagen mit vielen Kilometern lieber, als ein älterer mit weniger auf dem Tacho. Bei meinem bin ich mir sicher, dass er nicht gedreht ist. Würde auch keinen Sinn machen, auf 317' zurückzudrehen, wenn man dem Wagen angesichts des Zustandes auch 150' glauben würde.
Und bei den älteren gibt es halt auch schon Verschleiß wegen der Zeit. Die ganzen Gummiteile, Kabel etc. werden auch nicht besser, nur weil das Fahrzeug nicht bewegt wurde. Ein Vielfahrer hat dagegen wenige Kaltstartphasen durchgemacht und wurde vermutlich auf der Autobahn lange Strecken gefahren. Allemal besser als 2km-Kurzstrecken zum Kindergarten, Einkaufen und Briefkasten.
Einen vierstelligen Betrag für allfällige Reparaturen bei dieser Laufleistung habe ich einkalkuliert, allerdings ist bei dem Wagen in der Historie bis auf abblätternden Lack an der vorderen Stoßstange bei 150' und der Niveauregulierung bei 303' km nichts im System eingetragen. Einzig der Thermostat scheint mir nach der letzten Stadtfahrt defekt, wird mir ein wenig zu langsam warm. Aber das ist ja kein Beinbruch und flott ausgewechselt.
Auf der Überführungsfahrt nach Hause habe ich bei Tempomat 130 (meine Herzdame ist mir mit ihrem 60 PS Polo gefolgt, da konnte ich nicht davoneilen) über die Kasseler Berge auf 400 km einen Durchschnittsverbrauch von 6,9 l/100km lt. Bordcomputer verbraucht. Da möchte ich nicht meckern.
Ist jetzt ein größerer Roman geworden, ich hoffe Euch nicht fadisiert zu haben
Beste Antwort im Thema
Servus,
bin ja schon seit längerem hier unterwegs, nun möchte ich mich aber doch mal mit meinem neuen Sternenkreuzer vorstellen.
Meinen S210 E230T hat der Afrikaverschieber zu sich genommen, in ein besseres Leben, ohne Salz, Feuchtigkeit und Rost ;-)
Lange hab ich mit mir gerungen, ob ich nicht doch wieder nen 210er kaufen soll. Dieses Auto hat mich vom Mercedesverächter zum Sternenfreund gemacht, mit seinen unaufgeregten Fahreigenschaften, der Entspannung und dem heute angeblich nicht mehr zeitgemäßen Komfort. Wenn man AMS und ähnliche Absonderungen angeblicher Fachjournalisten liest, muss man ja glauben, dass jeder Rentner am Wochenende auf der Jagd nach der letzten zehntel Sekunde am Nürburgring ist, so hart wie die Autos heutzutage sind. Schuld daran sind m. E. genau diese Schreiberlinge.
Egal, ich hatte keine Lust mehr, ständig mit Argusaugen die neuesten Aufblühungen zu vermessen, immer ein Blick in den vorderen Radkasten, ob nicht doch die Federaufnahmen ...
Hab mir am Samstag einen S211 E220T CDI gekauft, MOPF natürlich. Und was soll ich sagen? Das Auto ist ne Wolke, habe am Sonntag schon 600 km draufgeradelt und bin restlos begeistert. Der 170 PS-Motor zieht wie ein Stier, ist relativ sparsam, viel kultivierter als befürchtet (der 230 Benziner meines alten lief rauher) und die Parameterlenkung lässt einen ähnlich entspannt auf der Bahn gleiten, wie der Vorgänger.
Trotzdem: Der 210 war ein tolles Auto, wenn er nicht so abartig gerostet hätte, wäre er einer der besten Benze aller Zeiten gewesen. Er kann alles besser als ein W124.
So, jetzt noch ein bisschen was zu meinem neuen ;-)
E220T CDI, EZ 1/07, also schon MOPF mit 170 PS, aus zweiter Hand von Privat und immerhin schon 317.000 km. Allerdings wurde der Wagen immer und ausschließlich bei Mercedes scheckheftgepflegt, letzte Inspektion bei 303.000 km und anlässlich dieser wurde auf Kulanz noch der Sensor der Niveauregulierung an der Hinterachse repariert. Genau diese Tatsache hat mich bewogen zu glauben, dass mit diesem Auto alles in Ordnung ist. Insgesamt ist das Auto sehr gepflegt, außen wenige Lackmacken, die der Kilometerleistung angemessen sind, kleiner Kratzer am rechten vorderen Stoßfänger. Anonsten sieht das Auto tip-top aus, von innen bietet es Jahreswagenzustand. Die Vorderachse wurde anlässlich des letzten TÜV-Termins saniert und er fährt sich wie ein Neuwagen. Nichts klappert, er federt sanft und der Motor ist erstaunlich laufruhig.
Mercedes scheint bei den Vierzylindern hinsichtlich der Laufruhe eine gewisse Serienstreuung zu haben. Ich hab ja etliche probegefahren und einige liefen ziemlich rauh, wobei meiner zu den laufruhigen zählt.
Am meisten hat mich der Unterschied zischen VorMOPF und MOPF erstaunt. Der 150 PS VorMOPF ist gefühlsmäßig noch ne Wanderdüne, beim 170 PS, der sich meines Wissens nur durch Software unterscheidet, geht die Post ab, wenn man aufs Gas drückt. Ich war da sehr erstaunt, subjektiv fühlt sich der Vierzylinder bei Geschwindigkeiten unter 150 nicht schlapper an als die Sechsylinder, in der Stadt wirkt er sogar beweglicher und flotter. Ein weiterer Grund, ganz bewusst zum 220 zu greifen. Zum Spaß hab ich ja meinen kleinen Schwarzen aus Zuffenhausen
Zur Ausstattung:
Elegance in Opasilber mit Wurzelholz, Lederlenkrad und Wählhebel,
Automatik
Comand APS mit großem Navi, Wechsler und Komforttelefonie
easy pack-Ladeboden, den der Vorbesitzer jedoch durch ein vollwertiges Ersatzrad ersetzt hat
Stoffsitze mit Sitzheizung (Stoff ist mir lieber als Leder, das nach 300.000 km immer Spuren hat. Die Stoffsitze sehen aus wie neu
Parktronic vorne und hinten
Parameterlenkung
Spiegel automatisch abblendend
Lichtmaschine mit größerer Leistung
Ein bisschen schmerzt mich, dass er kein Xenon hat. Die AHK muss ich noch nachrüsten. Ansonsten hat er aber alles was ich wollte (Parktronic und Comand) und nichts, was teuere Reparaturen verursacht (automatische Heckklape, Luftfederung, ILS)
Prinzipiell ist mir ein jüngerer Wagen mit vielen Kilometern lieber, als ein älterer mit weniger auf dem Tacho. Bei meinem bin ich mir sicher, dass er nicht gedreht ist. Würde auch keinen Sinn machen, auf 317' zurückzudrehen, wenn man dem Wagen angesichts des Zustandes auch 150' glauben würde.
Und bei den älteren gibt es halt auch schon Verschleiß wegen der Zeit. Die ganzen Gummiteile, Kabel etc. werden auch nicht besser, nur weil das Fahrzeug nicht bewegt wurde. Ein Vielfahrer hat dagegen wenige Kaltstartphasen durchgemacht und wurde vermutlich auf der Autobahn lange Strecken gefahren. Allemal besser als 2km-Kurzstrecken zum Kindergarten, Einkaufen und Briefkasten.
Einen vierstelligen Betrag für allfällige Reparaturen bei dieser Laufleistung habe ich einkalkuliert, allerdings ist bei dem Wagen in der Historie bis auf abblätternden Lack an der vorderen Stoßstange bei 150' und der Niveauregulierung bei 303' km nichts im System eingetragen. Einzig der Thermostat scheint mir nach der letzten Stadtfahrt defekt, wird mir ein wenig zu langsam warm. Aber das ist ja kein Beinbruch und flott ausgewechselt.
Auf der Überführungsfahrt nach Hause habe ich bei Tempomat 130 (meine Herzdame ist mir mit ihrem 60 PS Polo gefolgt, da konnte ich nicht davoneilen) über die Kasseler Berge auf 400 km einen Durchschnittsverbrauch von 6,9 l/100km lt. Bordcomputer verbraucht. Da möchte ich nicht meckern.
Ist jetzt ein größerer Roman geworden, ich hoffe Euch nicht fadisiert zu haben
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37 Antworten
Hallo,
Herzlich Willkommen,
Auch ich habe mir Anfang März einen S 211 220 CDI Mopf E.Z.04.2008 gekauft und muß sagen bin bisher voll zufrieden mit meinem Fahrzeug.
Habe vorher einen S210 E430 gefahren hat natürlich etwas mehr Spaß gemacht,aber ich bereue den Umstieg nicht.
Wünsche Allzeit Gute Fahrt.
Gruß
Roland
Hallo und Gratulation zu Deinem "neuen" Erwerb!
Dein sehr schöner und aufschlussreicher Bericht macht mir Mut, meine bisherige Auswahl auf 211er mit maximalen Laufleistungen von 100.000km zu überdenken und durch Anhebung der für mich in Frage kommenden maximalen Laufleistung die Auswahl entsprechend zu erweitern.
Gute Fahrt!
Gruß
Daniel
Zitat:
Original geschrieben von MaxG
Hallo und Gratulation zu Deinem "neuen" Erwerb!
Dein sehr schöner und aufschlussreicher Bericht macht mir Mut, meine bisherige Auswahl auf 211er mit maximalen Laufleistungen von 100.000km zu überdenken und durch Anhebung der für mich in Frage kommenden maximalen Laufleistung die Auswahl entsprechend zu erweitern.
Gute Fahrt!
Gruß
Daniel
Danke!
Wie ich schon geschrieben habe, die Kilometer sind eher zweitrangig. Wichtig ist der tatsächliche Zustand und die Historie. Bei dem Taxifahrern sind 500.000 km bei diesem Modell eher die Regel und es gibt etliche mit 800.000 km und mehr. Alles eine Frage der Wartung. Da darf man halt nicht schludern, nur weil die Karre 200.000 km drauf hat.
Mein Limit waren eigentlich die 300.000. Dieser hat einen Hauch mehr, ist vom Zustand und Historie aber überzeugend.
Mit echten, dokumentierten 200.000 hast Du sicher keine Probleme, solange kein Wartungsstau besteht. Und da hab ich die Erfahrung gemacht, dass die Autos von privat meistens sehr gut gepflegt waren, die vom Fähnchenhändler eher durchgerittene Möhren.
Wenn Du Dir als Limit 100.000 km gesetzt hast, ist eher Dein Problem, die gedrehten zu erkennen. Die Autos sind nun mal Langstreckenwagen und dafür gebaut. Wenn einer täglich 500 km am Stück fährt, ist der Verschleiß sicher geringer, als bei der Mutti, die damit "nur" zum Einkaufen und zum Kindergarten gondelt.
Ach ja, ganz vergessen, das Getriebe wurde alle 60.000 km gespült. Bei den Schwachstellen also alles paletti
Hallo craze!
Dann wünsche ich dir noch viele weitere und angenehme
km mit deinem Neuen!
Guter Bericht! Das Xenonlicht vermisse ich ebenfalls, H7 ist
leider ´ne Funzel.
Das mit der unterschiedlichen Laufkultur ist mir auch aufgefallen
bei den Probefahrten (auch unser Vorgänger, gleicher Motor, lief
etwas sanfter), und auch die Leistungsabgaben fühlen sich etwas
unterschiedlich an.
Etwas mehr als nur an der SW wurde am OM646EVO schon
gemacht OM646EVO
Ich finde, dass der 220CDI im Allgemeinen ausreicht, kräftig
genug, warm gefahren grummelt er recht leise. (und ich bin vom
M104, also dem alten Reihensechser-Benziner, sehr verwöhnt) Mit
"etwas" Dämmung (hatte mal einen thread dazu eröffnet) kann man
die Geräuschkulisse noch deutlich sanfter nachtunen. Ein sinnvoller
Kompromiss aus Leistung (auch mit 1600 kg Wohnwagen geht der
gut), Fahrkultur und Kostenbegrenzung.
Super Bericht!
Das bestätigt wieder mal die Wertigkeit und Qualität der Baureihe 211... von wegen der letzte echte Mercedes sei der 124er gewesen bla bla und blupp...
Allzeit gute Fahrt
Ich glaube langsam, dass jede MB-Baureihe der letzte
wirklich echte war, für jeden, der sich derart dazu äußern
möchte. Spricht einerseits für die Treffsicherheit von MB,
den Zeitgeist zu widerspiegeln und/oder andererseits
davon, wie (zunächst) gefestigt die Eigner gegenüber
neuen Modeströmungen sind. Auf jeden Fall für die
einzigartige spezifische Qualitätenmischung, die die
nicht unanspruchsvollen Liebhaber zu schätzen lernen
(und nicht verlernen) ... Ob es auch den letzten Audi
oder den letzten BMW, ..., den letzten Kia gibt
Der letzte echte MB war nicht der 124, sondern der letzte echte 124er
war der 124.
Danke für deinen Bericht und Willkommen im Taxi Trekker Opa Club
Ich hatte damals mal ganz kurz einen verrotteten 123er 200D. Lahme Karre.
Außen Schrott, Kühler kaputt. Egal, der lief trotzdem irgendwie.
Reinsetzten, Tür zu, Willkommen zu Hause.
Super Fahrwerk, super Lenkung (ein riesiges Lenkrad), super Sitze und die Beste Handschaltung die ich ja hatte.
Die guten Federkern Sitze, das Fahrwerk und die Lenkung suche ich noch.
Aber ist auch schon über 20 Jahre her.
Zitat:
Original geschrieben von rudy1970
Danke für deinen Bericht und Willkommen im Taxi Trekker Opa Club
Ich hatte damals mal ganz kurz einen verrotteten 123er 200D. Lahme Karre.
Außen Schrott, Kühler kaputt. Egal, der lief trotzdem irgendwie.
Reinsetzten, Tür zu, Willkommen zu Hause.
Super Fahrwerk, super Lenkung (ein riesiges Lenkrad), super Sitze und die Beste Handschaltung die ich ja hatte.
Die guten Federkern Sitze, das Fahrwerk und die Lenkung suche ich noch.
Aber ist auch schon über 20 Jahre her.
Ich auch.....
200 D, einer der späten mit EZ Juli 1984, mit 10 Jahren und echten 90 TKM (volles Daimler-Scheckheft) aus zweiter Hand gekauft. Dafür hatte der Vorbesitzer stark gemusterte Tapeten überall im Haus und der Wagen hatte eine echte Buchhalter-Ausstattung und die Traumfarbe "rietgrün" (hellgrün) mit dunkelgrünen Polstern innen. Außer Servo, ZV (!), Antenne, Spiegel rechts (mechanisch) und AHK starr keine weiteren SA. Ich bin auch nur hingefahren, weil mein Vater auch mal 200 D gefahren ist und so weiter.....
Jedenfalls hat mich das Ding fasziniert, und ich musste ihn mitnehmen. Vier Jahre später mit 120 TKM mehr auf der Uhr habe ich ihn dann mit beginnendem Rost (leider an etlichen Ecken) noch an eine Bekannte weiterverkauft, die den Wagen nach einer Überarbeitung (sie hatte mal bei MB Karosseriebauerin gelernt) und Teillackierung dann noch mehrere Jahre als Fahrschulwagen (!) in der Fahrschule ihres Mannes eingesetzt hatte, nur weil er eine AHK hatte für die Hängerfahrten. Und jetzt ratet mal, welcher Wagen kurz darauf der beliebteste Schaltwagen in der Fahrschule war....
Mir ging es auch so, Tür zu und willkommen zuhause. Dieser herrliche Nageldiesel vermittelte immer das Gefühl, ich bringe dich überall hin, auch mitten im Schneetreiben in der Rhön spätabends auf der A7. Damals bin ich mehrere Jahre gependelt, in der Woche dienstlich neue 210er gefahren, aber am Wochende dann die langen Strecken mit dem 200 D. Mit konstant 120 km/h bin ich auch ans Ziel gekommen, und mir war wirklich dabei nie langweilig, ich hatte ja einen bequemen Sofasessel an Bord und reichlich Musik dabei. Vom Geräusch her erinnert mich mein 220 CDI manchmal ein bisschen an die Wanderdüne,aber kommt nicht an das Original heran. Der brauchte auch keine Lancaster-Wellen und solch Gedöns. Ein bisschen Lenkradzittern an der Ampel gehörte eben dazu. Kann sich noch jemand an den ersten Golf 1-Diesel erinnern? Das waren Vibrationen....
Und wenn der 211 mal rumnervt, dann drohe ich ihm damit, ihn gegen eine Wanderdüne einzutauschen, mit Wegfall alles bitte, und nur 200 D ....
Ich sehe gerade den Kommentar von meixxu. Vermutlich ist es eine Frage des Zeitpunktes, wann wurde der einzelne durch welche Baureihen geprägt. Jetzt aktuell im Zeitalter der multivernetzten rollenden Apps (neue A-Klasse etc.) kann auch ein W 210, am besten Vormopf, schon herrlich archaisch wirken so wie bei Rudy und mir der W 123. Und meine Kinder wachsen gerade mit dem 211er auf und werden sich später vielleicht mal an die altmodische Kiste von damals erinnern, "den letzten wahren Mercedes"...
Zitat:
Original geschrieben von grunewaldturm
... Ein bisschen Lenkradzittern an der Ampel gehörte eben dazu. Kann sich noch jemand an den ersten Golf 1-Diesel erinnern? Das waren Vibrationen....
Bin einmal mit so einem Kübel ein kurzes Stück durch Wien mitgefahren ... unglaublich!
Da sprang beim Ampelstopp das ganze Armaturenbrett um einen Zentimeter auf- und ab!!!
Auch schlimm war ein Opel Vectra C mit 120-PS-Diesel, den ich mir im Abverkauf (-35%) angesehen hatte. Bis aufs Design ein ansprechendes Auto, praktisch, günstig, geräumig, ziemlich voll ausgestattet (für einen Opel), aber als der Verkäufer den Wagen testweise anließ und das Lenkrad auch wie wild zu vibrieren begann wusste ich: Das wird nichts mit uns beiden.
Moinsen Craze,
ja, herzlich Wilkommen im Forum. Was den Wagen angeht gebe ich dir recht, und solange jeder glaubt er hätte den letzten vernünftigen Wagen von Daimler und das heute so was nicht mehr gebaut werde scheint da ja was dran zu sein. Ich habe meinen 211 auch nicht wegen aktuellerer Modelle, die ich als Dienstwagen hatte und habe, nicht abgeben zu wollen. Dir gute Fahrt und alles Gute ...!
@ grunewaldturm
Das muss ein BJ 78 oder 79 gewesen sein. Gekauft in der Wendezeit, als im Osten noch kein TÜV verlangt wurde.
Hatte ihn gegen einen Opel Record getauscht. Den Record hatte ich für 750 DM gekauft und beim Hasenjagen auf der Wiese die Kopfdichtung lädiert.
Der Benz hatte Servo und Zentral hatte und Nebelleuchten. Das war schon was. Wendig, sehr übersichtlich. Und der Motor klang toll. 365 tsd gelaufen. Ich fand es damals unglaublich. Deshalb musste es auch wieder ein Benz Diesel sein.
Und die Federkernsitze. Mir hat´s gefallen. Der war ja auch recht flach, lang und breit. Fand ihn auch nicht zu schaukelig. Zum Glück war er Rostbraun Habe manchmal gedacht die Papiere sind gefälscht.
Konnte nicht glauben das ein Auto nach 11 Jahren so rostig sein kann. Man hätte sich auch den Lack sparen können.
Hi Rudy,
auch wenn wir hier gerade etwas vom eigentlichen Thema abkommen... (das neue Fahrzeug von craze sei natürlich herzlich willkommen!)
Die Federkernsitze waren einfach spitze, und der Wagen war auch in die kleinste Lücke hier in Berlin prima einzuparken. Gerade die 123er vor 1980 konnten richtig übel und schnell rosten, ein Bekannter hatte auch einen 77er 240 D, da haben wir anno 1991 für den TÜV schon die ganzen Rahmenbögen hinten neu machen müssen. Insofern ist der 210er nicht der erste Daimler-Schnellroster gewesen. Fiel nur zur damaligen Zeit nicht so extrem auf, da ja auch 1976er Golf und Passat nach nur 8 Jahren mit durchgefaulten Hinterachsaufnahmen und sattem Kantenrost überall nach TÜV-Ablauf weggeschmiessen wurden (miterlebt beim 50 PS-Golf von Kumpels Mutter, nach 8 Jahren völlig rott, wir haben ihm dann auch privatem Gelände den Rest gegeben, denn nach nur 120 TKM war auch die Kopfdichtung hin, Wapu lekte und Kupplung war auch ziemlich breit).
Insofern ist es schon beeindruckend, wie souverän gerade unsere Baureihe 211 hohe Laufleistungen wegsteckt und schon fast Beschwerden kommen, wenn der Sitz sich erdreistet, nach "nur" 200 TKM etwas weicher zu werden (Ausnahme: Artico).
morgen hole ich zum ersten mal in diesem jahr meinen 1978er W123, 280er aus der garage um mal ne runde zu fahren. herrlich dieses geile 70er jahre feeling!! ich freue mich schon...
Ich würde gerne mit Dir fahren. Das Auto ist echt so cool!