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[TUT] Leseleuchten vorn und hinten sowie Brillenfach im Dachhimmel nachrüsten
Schwierigkeitsgrad: 2
Zeitaufwand: normalerweise 01:00 bis 02:00,
ich habe aber rund zwei Tage gebraucht, weil das Flachkabel halt abgerissen ist.
Ich weiß, daß dieses Vorhaben schon verschiedentlich beschrieben wurde. Trotzdem hier nochmal meine eigenen Erfahrungen – mit Details, die bisher noch nicht beschrieben wurden. Schon zu Beginn mein herzlicher Dank an Schelper, für seinen sehr freundlichen Support!
Benötigte Teile:
Einbaurahmen vorn
(Leuchtenkonsole)
1740254
38 EUR
Leseleuchte hinten
1230096
13 EUR
Einbaurahmen hinten (vom Zafira)
1230825
1 EUR
Brillenfach
1740001
13 EUR
Der Einbaurahmen vorn trägt auch das Brillenfach (vorher: Leerdeckel) und beinhaltet die vorderen Leseleuchten samt neuer Glasabdeckung sowie die zusätzlichen Taster.
Zur Versteifung des Ausschnitts für die hinteren Leuchten empfiehlt sich ein Einbaurahmen. Der original vorgesehene hat jedoch eine Art Abstandshalter zum Dachblech, der schwierig zu montieren wäre und mit dem bislang noch keiner was anzufangen wußte. Mein FOH empfahl mir dann den 1230825, der eigentlich zum Zafira gehört. Dieser Rahmen besteht nur aus einem schmalen Blechfalz, der in den Himmelausschnitt gedrückt und dahinter umgebogen wird. Dieser Rahmen soll nur verhindern, daß beim späteren Aushebeln der Leuchte der Dachhimmel ausfranst. Finde ich sehr empfehlenswert, die Kosten von 78 Cent sollte man nicht scheuen 
Dies ist mein erster Beitrag überhaupt. Ich hab ihn mal aufgeteilt in mehrere Abschnitte....
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18 Antworten
Teil 1 – Leuchteneinheit vorn, Highlight des Tages: Das Kabel reißt ab
Als erstes habe ich den originalen vorderen Einbaurahmen ausgebaut. Zuerst die vordere Leerabdeckung (Platzhalter für FSE) ausbauen: An der Vorderkante nach unten abclipsen, dann herunterschwenken.
Anschließend in die Öffnung greifen und die Laschen der Glasabdeckung nach unten drücken. Anschließend Glaseinsatz herausschwenken. Das hab ich mal im Nachinein an der alten Leuchte simuliert:
P1000242.jpg
Im Reflektor der vorderen Innenleuchte sitzen drei Schrauben T20 oder T25. Wenn die raus sind, kann man beide vordere Clipse des Rahmenteils aus dem Himmelausschnitt ausclipsen und den ganzen Rahmen nach vorn ziehen. Dann am hinteren Ende in die entstehende Öffnung greifen und die hinteren beiden Clipse des Rahmens rausdrücken.
Zur Illustration nochmal eine Ansicht des alten Rahmens:
P1000245.jpg
Statt des hinteren Blinddeckels (hier im Bild heruntergeklappt) setzt man dann das Brillenfach ein, ist selbsterklärend.
An dieser Stelle sollte man den ganzen Rahmen gut festhalten und erstmal den Systemstecker von der Leuchteinheit abziehen. Oder man macht es wie ich und wartet, bis der Stecker vom filigranen Flachkabel abreißt.
P1000206.jpg
Wenn das passiert, in Teil 2 weiterlesen. Sonst in Teil 3.
Teil 2 – Verdammte **hei*e, Flachkabel flicken
Das schon vielfach beschriebene Flachkabel ist die Pest! Am REC (da kommt es her) hängen zig normale, runde Kabelstränge. Ausgerechnet das Kabel für die Innenleuchten hat Opel flach ausgeführt. Drei Leiterbahnen auf Kunststoffträger, mit dünner Beschichtung isoliert. Das ganze mehrschichtige Paket nicht viel dicker als Tesafilm.
Aber auch das kann man flicken!
In diesem Fall habe ich mich nach langem Gefummel entschieden, die Leiterbahnen einzeln wieder an die Steckerpinne anzulöten.
Dazu kann man das Kabel mit einem kleinen Brettchen beschweren, damit hat man auch gleich eine ordentliche Arbeitsunterlage:
P1000207.jpg
weiter: Flachkabel flicken
Leider habe ich nun kein Detailfoto mehr. Aber man kann aus dem Systemstecker die einzelnen Kontaktpinne herausnehmen.
Dazu die Haltefedern (ca. 1mm breit) herunterdrücken und den Pin mit einem spitzen Gegenstand aus dem Steckergehäuse fummeln.
Anschließend habe ich die Beschichtung der Leiterbahnen (weiße Seite, nicht die mit den braunen Streifen!) mit dem heißen Lötkolben vorsichtig abgeschmort und das entstehende Gekrümel gründlich weggerieben. Auf die entstehenden blanken Flächen dann die einzelnen Pinne auflöten.
Zum Verständnis:
Die Leiterbahnen sind normalerweise mit der braunen Seite auf die Pinne gedrückt und dann mit Haltekrallen quasi aufgecrimpt. Die Reste der Leiterbahnen hingen bei mir noch an den Pinnen in den Krallen. Das hab ich so gelassen und nun die Pinne auf die andere (die weiße) Seite der Leiterbahnen gelötet. Die Pinne „kleben“ jetzt also mit ihrer Rückseite auf der weißen Seite der Leiterbahnen.
Auf dem Bild sieht man, daß ich die (weißen) Zwischenräume zwischen den Leiterbahnen etwas weggeschnitten habe. So sind die Bahnen flexibel und können Längenunterschiede zwischen den Einzelpinnen ausgleichen. Es wird nämlich kaum gelingen, alle drei Pinne in exakt gleicher Höhe wieder anzulöten.
Wenn alle Pinne wieder kontaktiert sind, kann man - allerdings recht fummelig – die drei Pinne gemeinsam wieder ins Steckergehäuse einschieben, bis sie einrasten. In meinem Fall laufen nun die drei Leiterbahnen etwas wellig. Wie gesagt, die Pinne landen nicht alle in einer Flucht.
Leider hab ich den jetzigen Zustand nicht fotografiert. Ich möchte den Stecker jetzt auch nicht für ein Foto unnötig herausbauen. Soviel Vertrauen hab ich denn doch nicht in meine Flickstelle...
Teil 3 – Kabel für hintere Leuchte anfertigen
Nach dieser unfreiwilligen Operation hab ich den Himmel linksseitig gelöst, wie hier schon mehrfach beschrieben wurde: Türdichtungen im oberen Teil abnehmen, alle Handgriffe vom Himmel abschrauben, die Öse fürs Gepäcknetz ausbauen. Obere Verkleidung der B-Säule lösen, dann den Himmel soweit nach unten ziehen, daß man genug Platz hat.
Prompt stellte ich fest, daß bei meinem MJ2005,0 kein Kabelabzweig für die hinteren Leuchten vorgerüstet ist. Das Flachkabel vom REC im Kofferraum bis zur vorderen Leuchte habe ich an der vielfach beschriebenen Stelle gefunden – in etwa 10 oder 15 cm Abstand parallel zum Längsholm. Hab nur eben keinen Stecker oder dergleichen gefunden.
Also hab ich mir die Stromversorgung von der vorderen Leuchte geholt:
Benötigte Teile:
Ein Anschlußstecker für 3,5“ Floppies, ein Männchen und ein Weibchen von der Stromversorgung für 5,25“ Laufwerke, ein Stecker eines CD-ROM-Soundkabels.
Außerdem mehradrige Litze, z. B. Diodenleitung 4*0,14 qmm von Conrad, Artikel 606480 – 62.
Dieses Kabel ist koaxial aufgebaut, aber das stört ja nicht. Angenehm ist, daß es wegen der geringen Dicke und der großen Breite sehr gut hinter dem Dachhimmel hin- und herzuschieben ist. Die vierte Ader einfach abziehen, wir brauchen nur drei.Nach dem Debakel mit dem Flachkabel habe ich mich entschlossen, das Kabel für hinten direkt an die Platine der vorderen Leuchten-Schalter-Kombi anzulöten. Anhand des originalen Leuchteneinsatzes kann man hier die Lötstellen gut sehen. Die drei nebeneinander liegenden Lötpunkte bieten sich für eine solide Befestigung an.
P1000241.jpg
weiter: Kabel für hintere Leuchte anfertigen
Ich hab mir nun aus den genannten Steckern einen Kabelstrang konfektioniert, der an der vorderen Leuchte eine Steckverbindung hat und der an der hinteren Leuchte ebenfalls komfortabel aufgesteckt wird.
Hier sehen wir die Rohzutaten für den hinteren Steckverbinder:
P1000218.jpg
Links der weiße Floppy-Stecker, probeweise schon etwas beschnitten. Rechts der bereits umgebaute schwarze CD-ROM-Soundkabelstecker, (im folgenden CDROM-S). Ich habe mich entschieden, aus dem Floppystecker die Kontaktpinne einzeln auszubauen. Mit ein wenig Gezerre und Gedrücke geht das. Dasselbe macht man anschließend mit dem CDROM-S.
Das Kunststoffgehäuse des CDROM-S nun am hinteren Ende einige Millimeter kürzen, anschließend passen die Pinne des Floppystecker schön eng hinein und zwar auch so weit, daß sie vorn die Pinne der Leuchtenbuchse kontaktieren.
weiter: Kabel für hintere Leuchte anfertigen
Auf diesem Bild sieht man gut, wie die Metallpinne sich im weichen Gehäuse des Steckers abzeichnen:
P1000219.jpg
Von den vier Steckplätzen des Steckergehäuses belege ich nur drei, entsprechend den Pinnen 1, 2 und 4 der Buchse in der hinteren Leuchte.
weiter: Kabel für hintere Leuchte anfertigen
Wenn man das Ganze anschließend sorgsam mit Schrumpfschlauch fixiert, erweckt unsere Konstruktion durchaus Vertrauen:
P1000226.jpg
Hier kann man auch schön die belegten Pinne sehen (von rechts nach links numeriert). Ich habe sie 1 (rt), 2 (sw) und 4 (gb) belegt.
weiter: Kabel für hintere Leuchte anfertigen
Nun löte ich die drei Adern meines CDROM-S ans eine Ende der dreiadrigen Leitung. Ans andere Ende kommt in entsprechender Pin-Belegung das Weibchen oder das Männchen des 5,25“-Anschlüsses. Kabellänge beträgt rund 1,7 m.
Und fertig ist unser Kabelstrang für die hinteren Innenraumleuchten (Leseleuchten):
P1000227.jpg
Teil 4 – Kabel für hintere Leuchte verlegen
Details zur Freilegung des Dachraumes kann (muß) ich mir ersparen. Der Ablauf ist in vielen Freds bereits erläutert:
Türdichtungen im oberen Teil abnehmen, alle Handgriffe vom Himmel abschrauben, die Öse fürs Gepäcknetz ausbauen. Obere Verkleidung der B-Säule lösen, dann den Himmel soweit nach unten ziehen, daß man genug Platz hat.
Mit dem umgebauten CDROM-S voran ziehe ich das Kabel vom Ausschnitt der vorderen Leuchte nach links hinter dem Himmel entlang, in Richtung A-Säule links bzw. in Richtung vorderer Angstgriff. Von da aus linksseitig nach hinten, etwa bis zum hinteren Angstgriff.
Teil 5 – Ausschnitt für die hintere Leuchte schneiden
Wie hier schon in einigen Freds und auch auf www.put-schelper.de erläutert, kann man zwischen den hinteren Angstgriffen eine Schnur spannen, um die Leuchte auszurichten. Ich habe ergänzend auch Mudderns Handarbeits-Maßband verwendet. Wie von anderen schon geraten, habe ich die Leuchte in Längsrichtung etwa in der Mitte der Handgriffe plaziert.
P1000246.jpg
Zum Hintergrund:
Genau vor der Höhe Handgriffe verläuft quer eine Befestigungslinie, wo der Dachhimmel mit Klettband am Dachblech hängt. Insofern braucht man ein wenig Abstand nach hinten. Auf der anderen Seite neigt die Leuchte beim Schalten etwas dazu, nach oben nachzugeben – das wirkt ein bißchen schlabberig im Handling, nicht unbedingt schön. Vermutlich würde im Originalzustand der Einbaurahmen mit seinem Abstandshalter zum Dachblech dieses Nachgeben verhindern. Um nun einen möglichst guten Qualitätseindruck beim Betätigen der Schalter zu erzielen, sollte man den Einbauplatz etwas weiter nach vorn legen, recht nah an diese Klettlinie. Nur gerade soviel Abstand halten, daß das angeschlossene Kabel sich sanft nach links biegen kann.
Ich hatte eigentlich vor, das Kabel von vorderer zu hinterer Leuchte geradeaus zu verlegen. Wegen dieser Klettlinie – eine weitere liegt auf Höhe B-Säule – ging das aber nicht. Daher auch die Verlegung am linken Längsholm entlang.
Wenn man den Einbaurahmen 1740254 sauber plaziert hat, kann man ihn als Schablone zum Anzeichnen verwenden. Das eigentliche Ausschneiden geht extrem leicht, und zwar mit einem Teppichmesser.
Der Himmel ist aus mehreren Lagen aufgebaut: Zuunterst der sichtbare Stoffbezug, dahinter rund 2mm Schaumstoff als Polster. Darüber etwa 3 bis 5mm mittelfester, spröder Schaum, ähnlich Bauschaum. Auf dessen Rückseite eine Armierung aus Kunststoff- oder Glasfasern, irgendsowas.
Dieses Verbundmaterial ist wirklich extrem leichtgängig zu schneiden. Weil es so leicht nachgibt und sicher auch schnell ausfranst, finde ich den Einbaurahmen extrem empfehlenswert.
Schließlich muß man nur noch das vorgelegte Kabel vom linken hinteren Angstgriff zum neuen Ausschnit ziehen, fertig liegt der Kabelstrang.
Teil 6 – Anschluß an der vorderen Leuchte
Der CDROM-S steckt an der hinteren Leuchte, Pinne 1, 2, 4 belegt mir rt, sw, gb. Am vorderen Ende des Kabels hängt Männchen oder Weibchen des 5,25“-Steckers. Das andere Geschlecht wird nun mit kurzen Kabelstücken an die vordere Leuchte gelötet.
Für die folgende Adernbelegung verwende ich die Nummerierung der Buchse an der hinteren Leuchte, die Farben der originalen PC-Anschlüsse (3,5“ bzw. 5,25“) sowie die Farben der Originaladern der vorderen Leuchte:
1 rot br.-bl. Dauermasse
2 sw. br. Dauerplus
4 gb. br.-w. Masse geschaltet (Tür offen etc.)
P1000241.jpg
(Vergleichsfoto alte Originalleuchte)
Hinweis:
In einem anderen Fred habe ich gelesen, Plus sei geschaltet. Nach meiner Messung ist aber Masse geschaltet, Plus liegt immer an.
Nun steck ich beide 5,25“-Stecker zusammen, Funktionstest.
Wenn ich nun nichts falsch gemacht hab und beide Leuchten nett einsetze, steht die Kiste.
Vordere Innenleuchte mit Leseleuchten und Brillenfach:
P1000249.jpg