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100.000 km im A5 Coupé 3.0TDI – Ein Erfahrungsbericht

Audi A5 8T Coupe
Themenstarteram 18. Januar 2012 um 18:26

Zumeist liest man hier Threads mit Fragen und Informationsaustausch zu einzelnen Ausstattungen oder Motoren. Dieses hier soll ein Bericht sein mit Ansammlungen von Erfahrungen, die ich über einen langen Zeitraum gemacht habe. So soll sich jeder seinen eigenen Nutzen aus den Informationen ziehen, die er für sich selbst gebrauchen kann.

Zum Auto selbst

Viel muss man hier wohl nicht schreiben, jeder weiß wie das Auto aussieht, und kaum jemand wird den Wagen schlecht finden, wenn er in diesem Unterforum bei motor talk unterwegs ist.

Das Auto verliert im Gegensatz zu manch anderen nicht an seiner Schönheit, auch nicht nach vielen Jahren. Ich habe mich noch kein bisschen an dem Auto satt gesehen.

Die Freude am Design bleibt bestehen, wobei im Alltag die „Begeisterung“ nachgelassen hat. Der A5 ist immer noch ein Blickfang, die Leute erfreuen sich weiterhin an seinem Anblick, man hört öfter mal den Kommentar „schönes Auto“. Die Nachfragen, die es zur Anfangszeit gab, haben aber (zum Glück) nachgelassen. Man braucht nicht mehr die Kassette abzuspielen, was man da gerade vor sich hat...

Allgemeine Qualität

An dem Wagen ist nichts, was auf seine Kilometer oder sein Alter schließen lässt. Natürlich hat er Steinschläge, aufgrund der Form auch an Stellen, wo ältere Karosserien eher nicht in Mitleidenschaft gezogen wurden. Aber wenn man ein paar Meter weg steht, sieht man nichts und das gefällt. Der Gang zum Auto ist auch heute noch eine Freude.

Im Innenraum finden sich kaum Spuren der Abnutzung, das Material ist recht haltbar. Dass Audi im A5 billigere Kunststoffe verwendet hat als in früheren A4-Modellen wird bei einer grauen Ausstattung sichtbar. Der Vorführwagen hatte diese und bestärkte mich damals, innen schwarz zu nehmen. Dann sehen die Kunststoffe gleich aus und wirken hochwertiger, bei Grau gab es wenigstens drei verschiedene Farbtöne.

Alltagsnutzen

Der A5 ist karosseriebedingt kein Raumwunder. Die Coupétüren stünden einer Scheune gut zu Gesicht und sorgen für manch akrobatische Einlage beim Ein- und Aussteigen in engen Parklücken. Kleiner Tipp: wenn man die Fenster runter macht, fällt es sehr viel leichter, ins Auto zu kommen. Bei Regen ist das aber nicht unbedingt alltagstauglich.

Eine Babyschale auf die Rücksitzbank zu schnallen funktioniert, aber erst mit dem Kindersitz wird das „Verstauen“ jüngerer Erdenbürger einigermaßen erträglich. Rückenkrank sollte man aber in keiner Phase sein, will man Kinder auf dem Rücksitz ordentlich anschnallen.

Kinderwagen passen je nach Modell gut rein. Wenn man Pech hat, braucht das Gefährt aber den kompletten Kofferraum und den frei bleibenden Rücksitz, um alles zu verstauen. Wer Erfahrungen mit Origami hat, ist bestimmt besser bedient als Otto Normalverbraucher.

Ansonsten hat die Karosserie ein ordentliches Stauvolumen, es passt wirklich eine für viele unglaubliche Menge in das Auto. Selbst alljährlich stattfindende Outdoor-Touren mit Koffern, Zelt, Grill, Schlafsäcken, Luftmatratzen, Campingbestuhlung und Klappsesseln, Kühlbox, allerlei Zubehör und Grillgut (Kohle, Holz) bekommt man unter, sofern man zu zweit unterwegs ist.

Skiurlaube zu dritt funktionieren auch ohne Dachträger, wenn man Puzzle unterhaltsam findet. Sperrige Dinge wie große Kartons allerdings finden keinen Weg in den Innenraum. Hier müsste man zum Sportback greifen, da er eine große Öffnung zur Verfügung stellt. Beim Coupé ist die Schießscharte, auch Kofferraumöffnung genannt, nicht wirklich hilfreich.

Vier Personen haben, sofern die mit kürzerem Rücken und Beinen hinten sitzen, auch für lange Fahrten ausreichend Platz. Luxuriöse Platzverhältnisse findet man aber nur auf den vorderen Rängen vor. Dass ein Fahrgast sagte, zu dem Auto benötige man einen überdimensionalen Schuhlöffel, möchte ich an dieser Stelle nicht unerwähnt lassen.

Die Rundumsicht

Es bedarf ein wenig Übung zu wissen, wo das Auto vorne anfängt. Wo der Wagen hinten aufhört, entzieht sich vollends den Augen des Fahrers. Enge Parklücken seitlich rückwärts zu befahren, ist für einen Fahrschüler garantiert keine Freude.

Die Rundumsicht ist recht stark eingeschränkt, der Wagen relativ breit, dadurch Parkhilfen eine sehr gute und günstige Investition. Meiner Meinung nach kann man auf die Kamera aber gerne verzichten, eine Einparkhilfe braucht nur, wer Probleme mit Nacken und Gelenken hat.

Der Motor

Der Sechszylinder (in meinem Fall von ABT überarbeitet) verrichtet hervorragende Dienste. Gemütliches schaltfaules Cruisen funktioniert ebenso tadellos wie ambitionierte Kurvenhatz. Auf der Autobahn zieht der Wagen auch jenseits der 200 sehr ordentlich hoch, wobei hier das Tuning am besten zur Geltung kommt im Vergleich zur Serienversion. Schalten muss man auf der Autobahn eigentlich nie: einmal sechster Gang, immer sechster Gang.

Ein S5 wird der 3.0 TDI auch mit dem Tuning nicht, die Kraftentfaltung ist aber sehr angenehm und bei jedem Straßenzustand sehr gut nutzbar. Auch für schneeglatte Fahrten bleibt der Motor im Ansprechverhalten hervorragend fahrbar.

Der Verbrauch hat eine wirklich ordentliche Spanne – 6,0 Liter über eine komplette Tankfüllung waren schon drin und bewirkten eine Reichweite von 1.000 km. Natürlich ist das nicht zu schaffen, wenn man auf den Stempel drückt, aber auf besagter Strecke wurde bis auf ein paar Landstraßenkilometer immer mit Tempomat auf 120 gefahren. Man „steht“ also nicht in der Landschaft rum.

Bei Spaß an der Sache (siehe Dolo-Thread) kommen auch 12 Liter zustande. Allerdings habe ich es nicht geschafft, bei exakter Nachberechnung, eine Tankfüllung im zweistelligen Bereich in die Natur freigegeben zu haben.

Im Alltag liegt der Verbrauch unter 8 Liter. Hier muss aber jeder seinen Fahrstil und das Profil der Strecke berücksichtigen. Ich bin nicht langsam, aber vorausschauend unterwegs, bremse nicht 5 Meter vor der Ampel und lasse den Wagen selbst das Tempo verringern. Im Vergleich zu manch anderem hier ist meine 18“-Bereifung sicher auch ein Vorteil.

Die Verbrauchsanzeige ging in der Anfangszeit nicht ganz nach dem Mond, war jedoch nicht sehr genau. Bei einem Werkstattbesuch habe ich den Verbrauchswert auf 105% justieren lassen. Seitdem ist das Ding so genau, wie ich es noch nie erlebt habe. Wenn es eine Differenz gibt, dann liegt sie bei 0,1 zum tatsächlich berechneten Verbrauch. Besser geht es kaum.

Getriebe

Ich hatte mich nicht unbedingt für den Handschalter entschieden, es gab in der Anfangszeit keine andere Option. Ich vermisse keine Automatik, das DSG in einem späteren Cabrio hatte mich aber nicht umgeworfen. Klar ist eine Automatik eine feine und angenehme Sache.

Mich hatte aber gestört, dass das DSG kein untertouriges und somit Diesel sparendes Fahren zulässt. Es schien mir so, dass der Motor nicht unter 1.500 Umdrehungen haben darf. Man kann aber ohne Probleme in der Stadt auch im 5. Gang unterwegs sein.

Das Fahrwerk

Absolute Serie ist bei mir verbaut. Wer normale Limousinen und Kombis fährt, findet die Abstimmung sportlich straff, aber noch komfortabel. Das S-Line-Fahrwerk ist da wesentlich härter und bietet nicht so viel Schluckvermögen, die Lenkpräzision ist dafür um Welten besser und verbindlicher.

Die Serie ist dabei aber keineswegs schlecht. Vielmehr ist die Bewegung der Karosserie vorhersehbar. Wenn man sie kennt, ist man nicht wirklich langsamer als mit einem sportlich abgestimmtes Fahrwerk. Kurvenhatz macht tierisch Laune, das könnt ihr mir ruhig glauben. Bei Schlägen macht der Wagen keinen Satz und ist unter widrigen Straßenzuständen besser und vor allem schneller zu fahren, ohne feuchte Handflächen zu bekommen.

Reifen

Original ausgestattet wurde der A5 mit Bridgestone Potenza. Den genauen Typ kann ich leider nicht mehr sagen, da ich mir das nicht aufgeschrieben hatte. Grundsätzlich war dieser Satz ein sehr verbindlicher Reifen. Er fuhr sehr gut geradeaus und lief erst gegen Ende seines Lebenszyklus jedem Grashalm hinterher. Allerdings sind 245er nicht wirkliche Schmalspur-Räder und im abgefahren Zustand auch recht eckig. Mit dieser Tatsache sollte man klar kommen.

Der Reifen machte keine Anstalten, Unruhe in das Fahrwerk zu bringen im Gegensatz zu anderen (dazu später mehr). Er fuhr sich sehr sicher im Trockenen wie im Nassen. Der von mir immer genutzte höhere Reifendruck änderte nichts an der Präzision, der Verbrauch war auch nicht übermäßig hoch. Wenn man gerne Kurven zügiger nimmt, ist klar, dass so ein Gummi keine 100.000 km hält.

Im Anschluss daran kaufte ich in Ermangelung an Alternativen einen Goodyear Efficient Grip. Dieser Reifen soll eine sehr gute Lebensdauer haben und dabei wenig Sprit durch geringeren Rollwiderstand bieten. Zum Verbrauch kann ich nur sagen, dass er nicht merklich niedriger war. Vielleicht sind es ja 0,3 Liter gewesen. Genau nachgemessen habe ich es nicht, das dieses im Alltag schwer praktikabel ist, aber einen Unterschied konnte ich nicht wirklich feststellen.

Wesentlich im Vergleich zu Bridgestone war aber seine Unruhe in Kurven bei hohem Tempo. Wie gesagt fahre ich gerne mit erhöhtem Luftdruck, und dieses war so gar nicht die Domäne des Goodyear. Auf der Hinterhand war das Auto viel unruhiger. Wer die Kasseler Berge schon gerne mal etwas schneller nimmt, merkt recht fix, dass das Auto zum Versetzen neigt und der Beifahrer äquivalent zum Fahrwerk unruhiger wird. Die Handflächen werden etwas feucht und man muss sehr konzentriert fahren und hektische Reaktionen vermeiden.

Das war also nicht die optimale Entscheidung gewesen. Der Reifen war schlechter als der Brückenstein, nicht merklich sparsamer, dafür aber anspruchsvoller bei der Konzentration. Ein unliebsamer Kontakt mit einem Randstein beendete abrupt das erwartete lange Leben der Reifen auf der rechten Seite, wobei sich der Trennungsschmerz des Fahrers in überschaubaren Grenzen hielt. Es lebe die Reifengarantie, die mir, weil der Reifen nicht schnell genug lieferbar war, kostenlos vier neue Gummis bescherte...

Es mussten neue her und die Wahl fiel auf die Continental SportContact. Dieser Reifen hat wieder Ruhe ins Fahrwerk zurückgebracht. Ob er besser ist als der Pneu aus dem Hause Bridgestone kann ich nicht sagen. Der zeitliche Abstand war zu groß, um einen Vergleich aufzusetzen, aber auf alle Fälle gefällt der Conti und bleibt auch auf der Hinterhand mit erhöhtem Luftdruck ruhig und kontrolliert. Beim Verschleiß habe ich aber ein wenig das Gefühl, dass der Conti nicht zu den Langstreckenmeistern gehört. Ob es stimmt, wird die Zeit beantworten.

Generell fällt es schwer, Reifen direkt zu vergleichen. Das Fahrwerk des A5 hat sich bestimmt nicht verbessert über die Laufzeit. Aber die Unterschiede beim Wechsel der Reifen waren doch so merklich, behaupten zu können, dass mir der Goodyear nicht so gut gefallen hat wie die anderen beiden Reifen.

Der erste Satz Winterreifen, nur um die Infos zu vervollständigen, war ein Dunlop WinterSport. Dieser verhielt sich unauffällig und sorgte für ordentlichen Vortrieb auch bei starkem Schnee. Tiefschnee, sofern das mit dem Schneeschieber A5 überhaupt möglich ist, meisterte er hervorragend. Wenn die Fuhre auch mal ein wenig aufsaß, schaufelte sich der Wagen dennoch immer frei. Klar haben wir Allrad, aber bei einem schlechten Gummi hilft der auch nicht wirklich weiter.

Mit dem neuen, einem Continental WinterContact TS 810, habe ich auf Schnee noch keine weltbewegenden Erfahrungen machen dürfen. Die weiße Pracht verweigert sich diesen Winter leider und macht sich sehr rar.

Somit kann ich auch nicht sagen, ob es am Auto oder am Reifen liegt, dass der A5 unwillig um eine Kurve fährt, solange man mit eingelegtem Gang rollt. Gibt man Gas, biegt er ab, im Schiebebetrieb schiebt der Wagen aber im wahrsten Sinne des Wortes über die Vorderräder.

Bleibt man am Gas, macht das Auto einen unglaublichen Spaß im Schnee und zwingt einen, immer die Gewissheit im Hinterkopf zu behalten, dass es sehr fix schneller voran geht, aber verdammt lange dauern kann, bis das Tempo abgebaut wird. Bis jetzt ging es gut und ich hoffe, dass es auch immer so bleibt.

Die Bremsen

Jetzt kommen wir zu einem etwas leidigen Thema. Im Forum hinlänglich bekannt hat der Diesel da so seine liebe Mühe mit. Wie es scheint, ist der A5 zu schwer für die in Serie verbauten Anker, oder aber die Qualität der Scheiben ist eher durchschnittlicher als der durch das Audi-Marketing angesetzte Premium –Anspruch.

Haltbar sind sie, standfest sind sie ebenfalls. Bislang habe ich die Bremse nicht bis zum Fading gebracht, obwohl sie schon hin und wieder gequält werden. Wo liegt also das Problem? In den Vibrationen, Stupid! Die Dinger bringen das Auto zum Wackeln, dass sich die komplette Karosse schüttelt.

Der erste Satz fing bei 15.000 an zu wackeln. Im Jahr 2008 bemühte sich das Werk redlich, sich aus der Sache rauszuhalten und die Händler als Prellbock zwischen sich und Kunden zu stellen. Eine Strategie, die man durchaus als fragwürdig bezeichnen darf.

Naja, bei 60tkm hatte ich eigentlich keine Lust mehr. Aber der Meister, der gemeinsam mit mir die Phase der Auswuchterei und Rädertauscherei durchlitt, meinte, lange würden sie nicht mehr halten, den Rest könnte man also vielleicht noch fahren. Die Bremse würde sich melden.

Das tat ich dann auch so und war folglich selbst schuld, noch weitere 30tkm durch die Lande zu schütteln... 90tkm haben Scheiben und Beläge gehalten und sie hätten noch immer nicht getauscht werden müssen. Da kann man bei der Haltbarkeit nicht meckern. Das Auto ist kein reines Langstreckenfahrzeug...

Nun denn, die Scheiben wurden getauscht und waren dann nach 8.000 km wieder mal auf das „Schüttel dein Haar für mich“-Programm ungeschwenkt. Nein, noch einmal wollte ich dieses Spiel nicht mitmachen. Erfreulicherweise hat Audi den Tausch auf Gewährleistung anstandslos übernommen. Vielleicht haben sie nach vieler Schelte auch die Strategie gewechselt, auf alle Fälle ist es so kundenfreundlich.

Defekte

Außer der Bremse blieb ich vor größeren Problemen verschont. Der Anfang ließ zwar nicht darauf schließen, die Wasserpumpe wurde bereits nach wenigen Wochen getaucht. Aber dann verhielt sich das Auto so, wie es sein sollte: anstandslos.

Dass mir vergangenen Winter an der Fahrertür der Fensterheber kaputt ging, war das einzige Ärgernis, das (abgesehen von den Bremsen) noch folgen sollte. Mit leicht geöffnetem Fenster bei Minustemperaturen und Schneefall durch die Gegend zu fahren, hielt den Fahrer aber frisch.

Ausstattungen

Als Freiluftparker erfreue ich mich an der tollen Funktionalität der Standheizung. Auch wenn sie nur den kleinen Heizkreislauf bedient, habe ich es mollig warm, muss nicht kratzen und der Motor wird recht zügig warm.

Als Navigation ist noch das MMI 2G verbaut. Es kann alles, was ein Navi können MUSS, die Karte ist aber nicht mehr ganz aktuell. Der einzige kleine Wehrmutstropfen ist das störrische „Fahr da lang, wie ich es will“-Gehabe. Fährt man eine Strecke bewusst anders als das Navi vorschlägt, stellt man fest, dass die Dame sehr lange an der vorgegebenen Route festhält. Das führte dann schon soweit, dass das Zurückfahren und der geplanten Strecke folgen 20km länger gewesen wäre als die vom Fahrer angesetzte Route. Hier könnte die Überarbeitung der Streckenplanung etwas fixer verlaufen, weil das ständige Wenden wollen des Rechenknechtes sehr auf den Nerv gehen kann.

Bang & Olufsen

Das High End des kleinen Mannes. Es kann Bass, sieht toll aus und klingt für meine fachlich unterprivilegierten Lauscher wie die Philharmoniker. Als System der ersten Stunde ist die Leistung nicht reduziert worden und meine Hutablage klappert auch nicht. Insofern erfüllt das System absolut meine Wünsche.

Das AMI ist eine tolle Sache. Aber, entgegen meinen früheren Behauptungen, hat auch der CD-Wechsler, der mit dem Navi geliefert wurde, seine Daseinsberechtigung. Denn ein paar CDs sind immer drin, nie aktuell, aber doch besser als der zuhause vergessene iPod... ;-)

Lichtpaket

Ein tolles Feature für die Optik und ich möchte es nicht missen. Der eigentliche Grund für meine Bestellung aber war, dass ich gerne Licht im Handschuhfach habe. Ein Schelm, der Böses in der Strategie von Audi zu erkennen scheint.

Das Ablagepaket ist ganz nett. Für klapperfreies Material wie Schwamm, Tuch und diversen Papierkram sind die Fächer unter den Sitzen praktisch, aber auch sehr klein. Die Netze an den Vordersitzen sind Ablagemöglichkeiten für die hinten sitzenden Gäste. Bei der seltenen Nutzung dieser Bestuhlung.... naja, sie sind eben da.

Sportsitze

Die Sitze von Audi werden überall gelobt. Dem kann ich nichts Weltbewegendes hinzufügen. Langstrecken von bis zu 1.300 km am Tag habe ich entspannt und locker ausgehalten. Was will man mehr?

Ich kann es sagen: die Sitzwangen vor allem an der Rückenlehne würde ich gerne schmaler einstellen, das geht bei den (manuell verstellbaren) Sportsitzen aber nicht. So ist in den Kurven der Seitenhalt zwar schon gut, aber bei meiner Statur könnte mehr Rückenunterstützung nicht schaden.

Assistenzsysteme

Außer dem Tempomat findet man in meinem Auto nichts. Spurhalte-, Fernlicht- und sonstige Hilfsmittel habe ich bis heute nicht vermisst.

 

Fazit

Hat das Auto Schwächen? Durchaus. Aber sie machen es mir sympathisch.

Begeistert es? Mich noch heute und mein Umfeld immer wieder.

Macht das Auto Spaß? Oha, jede Menge.

Ich würde den A5 jederzeit wieder kaufen. Ob ich den bestehenden gegen einen neuen Wagen tausche.... wozu? Der Neue wird nicht besser sein. Somit bleibt MIR diese Frage erspart.

Mal schauen, ob ich nach weiteren 100.000 km noch genauso denke. Das Bessere ist des Guten Feind. Ob es mir dieses Geld allerdings wert ist, kann ich heute mit einem Nein beantworten.

 

Das Beste an dem Auto aber ist, auf dieser Plattform weitere infantile Genießer kennengelernt zu haben. Mit diesen Jungs und Mädels durch die Lande zu düsen, Berge zu erklimmen, Seen zu umfahren, ganze Länder an einem Tag zu bereisen (ok, mit Luxemburg nicht ganz so schwer) und viele geistreiche Gespräche bei geistreichen Getränken und leckerstem Essen zu erleben, ist doch etwas Besonderes.

Ob der A5 etwas dazu kann? Und wie! Vor vier Jahren war er so etwas außergewöhnliches, dass man Hunderte Kilometer fuhr, um mit Gleichgesinnten eine Ausfahrt zu machen. Mit einem Punto, Passat, Astra oder i30 wäre mir das sicherlich nicht passiert.

Und würde so einige hier nie kennengelernt haben – Danke, Walter de Silva, für dieses tolle Design, das das erst möglich machte.

Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 18. Januar 2012 um 18:26

Zumeist liest man hier Threads mit Fragen und Informationsaustausch zu einzelnen Ausstattungen oder Motoren. Dieses hier soll ein Bericht sein mit Ansammlungen von Erfahrungen, die ich über einen langen Zeitraum gemacht habe. So soll sich jeder seinen eigenen Nutzen aus den Informationen ziehen, die er für sich selbst gebrauchen kann.

Zum Auto selbst

Viel muss man hier wohl nicht schreiben, jeder weiß wie das Auto aussieht, und kaum jemand wird den Wagen schlecht finden, wenn er in diesem Unterforum bei motor talk unterwegs ist.

Das Auto verliert im Gegensatz zu manch anderen nicht an seiner Schönheit, auch nicht nach vielen Jahren. Ich habe mich noch kein bisschen an dem Auto satt gesehen.

Die Freude am Design bleibt bestehen, wobei im Alltag die „Begeisterung“ nachgelassen hat. Der A5 ist immer noch ein Blickfang, die Leute erfreuen sich weiterhin an seinem Anblick, man hört öfter mal den Kommentar „schönes Auto“. Die Nachfragen, die es zur Anfangszeit gab, haben aber (zum Glück) nachgelassen. Man braucht nicht mehr die Kassette abzuspielen, was man da gerade vor sich hat...

Allgemeine Qualität

An dem Wagen ist nichts, was auf seine Kilometer oder sein Alter schließen lässt. Natürlich hat er Steinschläge, aufgrund der Form auch an Stellen, wo ältere Karosserien eher nicht in Mitleidenschaft gezogen wurden. Aber wenn man ein paar Meter weg steht, sieht man nichts und das gefällt. Der Gang zum Auto ist auch heute noch eine Freude.

Im Innenraum finden sich kaum Spuren der Abnutzung, das Material ist recht haltbar. Dass Audi im A5 billigere Kunststoffe verwendet hat als in früheren A4-Modellen wird bei einer grauen Ausstattung sichtbar. Der Vorführwagen hatte diese und bestärkte mich damals, innen schwarz zu nehmen. Dann sehen die Kunststoffe gleich aus und wirken hochwertiger, bei Grau gab es wenigstens drei verschiedene Farbtöne.

Alltagsnutzen

Der A5 ist karosseriebedingt kein Raumwunder. Die Coupétüren stünden einer Scheune gut zu Gesicht und sorgen für manch akrobatische Einlage beim Ein- und Aussteigen in engen Parklücken. Kleiner Tipp: wenn man die Fenster runter macht, fällt es sehr viel leichter, ins Auto zu kommen. Bei Regen ist das aber nicht unbedingt alltagstauglich.

Eine Babyschale auf die Rücksitzbank zu schnallen funktioniert, aber erst mit dem Kindersitz wird das „Verstauen“ jüngerer Erdenbürger einigermaßen erträglich. Rückenkrank sollte man aber in keiner Phase sein, will man Kinder auf dem Rücksitz ordentlich anschnallen.

Kinderwagen passen je nach Modell gut rein. Wenn man Pech hat, braucht das Gefährt aber den kompletten Kofferraum und den frei bleibenden Rücksitz, um alles zu verstauen. Wer Erfahrungen mit Origami hat, ist bestimmt besser bedient als Otto Normalverbraucher.

Ansonsten hat die Karosserie ein ordentliches Stauvolumen, es passt wirklich eine für viele unglaubliche Menge in das Auto. Selbst alljährlich stattfindende Outdoor-Touren mit Koffern, Zelt, Grill, Schlafsäcken, Luftmatratzen, Campingbestuhlung und Klappsesseln, Kühlbox, allerlei Zubehör und Grillgut (Kohle, Holz) bekommt man unter, sofern man zu zweit unterwegs ist.

Skiurlaube zu dritt funktionieren auch ohne Dachträger, wenn man Puzzle unterhaltsam findet. Sperrige Dinge wie große Kartons allerdings finden keinen Weg in den Innenraum. Hier müsste man zum Sportback greifen, da er eine große Öffnung zur Verfügung stellt. Beim Coupé ist die Schießscharte, auch Kofferraumöffnung genannt, nicht wirklich hilfreich.

Vier Personen haben, sofern die mit kürzerem Rücken und Beinen hinten sitzen, auch für lange Fahrten ausreichend Platz. Luxuriöse Platzverhältnisse findet man aber nur auf den vorderen Rängen vor. Dass ein Fahrgast sagte, zu dem Auto benötige man einen überdimensionalen Schuhlöffel, möchte ich an dieser Stelle nicht unerwähnt lassen.

Die Rundumsicht

Es bedarf ein wenig Übung zu wissen, wo das Auto vorne anfängt. Wo der Wagen hinten aufhört, entzieht sich vollends den Augen des Fahrers. Enge Parklücken seitlich rückwärts zu befahren, ist für einen Fahrschüler garantiert keine Freude.

Die Rundumsicht ist recht stark eingeschränkt, der Wagen relativ breit, dadurch Parkhilfen eine sehr gute und günstige Investition. Meiner Meinung nach kann man auf die Kamera aber gerne verzichten, eine Einparkhilfe braucht nur, wer Probleme mit Nacken und Gelenken hat.

Der Motor

Der Sechszylinder (in meinem Fall von ABT überarbeitet) verrichtet hervorragende Dienste. Gemütliches schaltfaules Cruisen funktioniert ebenso tadellos wie ambitionierte Kurvenhatz. Auf der Autobahn zieht der Wagen auch jenseits der 200 sehr ordentlich hoch, wobei hier das Tuning am besten zur Geltung kommt im Vergleich zur Serienversion. Schalten muss man auf der Autobahn eigentlich nie: einmal sechster Gang, immer sechster Gang.

Ein S5 wird der 3.0 TDI auch mit dem Tuning nicht, die Kraftentfaltung ist aber sehr angenehm und bei jedem Straßenzustand sehr gut nutzbar. Auch für schneeglatte Fahrten bleibt der Motor im Ansprechverhalten hervorragend fahrbar.

Der Verbrauch hat eine wirklich ordentliche Spanne – 6,0 Liter über eine komplette Tankfüllung waren schon drin und bewirkten eine Reichweite von 1.000 km. Natürlich ist das nicht zu schaffen, wenn man auf den Stempel drückt, aber auf besagter Strecke wurde bis auf ein paar Landstraßenkilometer immer mit Tempomat auf 120 gefahren. Man „steht“ also nicht in der Landschaft rum.

Bei Spaß an der Sache (siehe Dolo-Thread) kommen auch 12 Liter zustande. Allerdings habe ich es nicht geschafft, bei exakter Nachberechnung, eine Tankfüllung im zweistelligen Bereich in die Natur freigegeben zu haben.

Im Alltag liegt der Verbrauch unter 8 Liter. Hier muss aber jeder seinen Fahrstil und das Profil der Strecke berücksichtigen. Ich bin nicht langsam, aber vorausschauend unterwegs, bremse nicht 5 Meter vor der Ampel und lasse den Wagen selbst das Tempo verringern. Im Vergleich zu manch anderem hier ist meine 18“-Bereifung sicher auch ein Vorteil.

Die Verbrauchsanzeige ging in der Anfangszeit nicht ganz nach dem Mond, war jedoch nicht sehr genau. Bei einem Werkstattbesuch habe ich den Verbrauchswert auf 105% justieren lassen. Seitdem ist das Ding so genau, wie ich es noch nie erlebt habe. Wenn es eine Differenz gibt, dann liegt sie bei 0,1 zum tatsächlich berechneten Verbrauch. Besser geht es kaum.

Getriebe

Ich hatte mich nicht unbedingt für den Handschalter entschieden, es gab in der Anfangszeit keine andere Option. Ich vermisse keine Automatik, das DSG in einem späteren Cabrio hatte mich aber nicht umgeworfen. Klar ist eine Automatik eine feine und angenehme Sache.

Mich hatte aber gestört, dass das DSG kein untertouriges und somit Diesel sparendes Fahren zulässt. Es schien mir so, dass der Motor nicht unter 1.500 Umdrehungen haben darf. Man kann aber ohne Probleme in der Stadt auch im 5. Gang unterwegs sein.

Das Fahrwerk

Absolute Serie ist bei mir verbaut. Wer normale Limousinen und Kombis fährt, findet die Abstimmung sportlich straff, aber noch komfortabel. Das S-Line-Fahrwerk ist da wesentlich härter und bietet nicht so viel Schluckvermögen, die Lenkpräzision ist dafür um Welten besser und verbindlicher.

Die Serie ist dabei aber keineswegs schlecht. Vielmehr ist die Bewegung der Karosserie vorhersehbar. Wenn man sie kennt, ist man nicht wirklich langsamer als mit einem sportlich abgestimmtes Fahrwerk. Kurvenhatz macht tierisch Laune, das könnt ihr mir ruhig glauben. Bei Schlägen macht der Wagen keinen Satz und ist unter widrigen Straßenzuständen besser und vor allem schneller zu fahren, ohne feuchte Handflächen zu bekommen.

Reifen

Original ausgestattet wurde der A5 mit Bridgestone Potenza. Den genauen Typ kann ich leider nicht mehr sagen, da ich mir das nicht aufgeschrieben hatte. Grundsätzlich war dieser Satz ein sehr verbindlicher Reifen. Er fuhr sehr gut geradeaus und lief erst gegen Ende seines Lebenszyklus jedem Grashalm hinterher. Allerdings sind 245er nicht wirkliche Schmalspur-Räder und im abgefahren Zustand auch recht eckig. Mit dieser Tatsache sollte man klar kommen.

Der Reifen machte keine Anstalten, Unruhe in das Fahrwerk zu bringen im Gegensatz zu anderen (dazu später mehr). Er fuhr sich sehr sicher im Trockenen wie im Nassen. Der von mir immer genutzte höhere Reifendruck änderte nichts an der Präzision, der Verbrauch war auch nicht übermäßig hoch. Wenn man gerne Kurven zügiger nimmt, ist klar, dass so ein Gummi keine 100.000 km hält.

Im Anschluss daran kaufte ich in Ermangelung an Alternativen einen Goodyear Efficient Grip. Dieser Reifen soll eine sehr gute Lebensdauer haben und dabei wenig Sprit durch geringeren Rollwiderstand bieten. Zum Verbrauch kann ich nur sagen, dass er nicht merklich niedriger war. Vielleicht sind es ja 0,3 Liter gewesen. Genau nachgemessen habe ich es nicht, das dieses im Alltag schwer praktikabel ist, aber einen Unterschied konnte ich nicht wirklich feststellen.

Wesentlich im Vergleich zu Bridgestone war aber seine Unruhe in Kurven bei hohem Tempo. Wie gesagt fahre ich gerne mit erhöhtem Luftdruck, und dieses war so gar nicht die Domäne des Goodyear. Auf der Hinterhand war das Auto viel unruhiger. Wer die Kasseler Berge schon gerne mal etwas schneller nimmt, merkt recht fix, dass das Auto zum Versetzen neigt und der Beifahrer äquivalent zum Fahrwerk unruhiger wird. Die Handflächen werden etwas feucht und man muss sehr konzentriert fahren und hektische Reaktionen vermeiden.

Das war also nicht die optimale Entscheidung gewesen. Der Reifen war schlechter als der Brückenstein, nicht merklich sparsamer, dafür aber anspruchsvoller bei der Konzentration. Ein unliebsamer Kontakt mit einem Randstein beendete abrupt das erwartete lange Leben der Reifen auf der rechten Seite, wobei sich der Trennungsschmerz des Fahrers in überschaubaren Grenzen hielt. Es lebe die Reifengarantie, die mir, weil der Reifen nicht schnell genug lieferbar war, kostenlos vier neue Gummis bescherte...

Es mussten neue her und die Wahl fiel auf die Continental SportContact. Dieser Reifen hat wieder Ruhe ins Fahrwerk zurückgebracht. Ob er besser ist als der Pneu aus dem Hause Bridgestone kann ich nicht sagen. Der zeitliche Abstand war zu groß, um einen Vergleich aufzusetzen, aber auf alle Fälle gefällt der Conti und bleibt auch auf der Hinterhand mit erhöhtem Luftdruck ruhig und kontrolliert. Beim Verschleiß habe ich aber ein wenig das Gefühl, dass der Conti nicht zu den Langstreckenmeistern gehört. Ob es stimmt, wird die Zeit beantworten.

Generell fällt es schwer, Reifen direkt zu vergleichen. Das Fahrwerk des A5 hat sich bestimmt nicht verbessert über die Laufzeit. Aber die Unterschiede beim Wechsel der Reifen waren doch so merklich, behaupten zu können, dass mir der Goodyear nicht so gut gefallen hat wie die anderen beiden Reifen.

Der erste Satz Winterreifen, nur um die Infos zu vervollständigen, war ein Dunlop WinterSport. Dieser verhielt sich unauffällig und sorgte für ordentlichen Vortrieb auch bei starkem Schnee. Tiefschnee, sofern das mit dem Schneeschieber A5 überhaupt möglich ist, meisterte er hervorragend. Wenn die Fuhre auch mal ein wenig aufsaß, schaufelte sich der Wagen dennoch immer frei. Klar haben wir Allrad, aber bei einem schlechten Gummi hilft der auch nicht wirklich weiter.

Mit dem neuen, einem Continental WinterContact TS 810, habe ich auf Schnee noch keine weltbewegenden Erfahrungen machen dürfen. Die weiße Pracht verweigert sich diesen Winter leider und macht sich sehr rar.

Somit kann ich auch nicht sagen, ob es am Auto oder am Reifen liegt, dass der A5 unwillig um eine Kurve fährt, solange man mit eingelegtem Gang rollt. Gibt man Gas, biegt er ab, im Schiebebetrieb schiebt der Wagen aber im wahrsten Sinne des Wortes über die Vorderräder.

Bleibt man am Gas, macht das Auto einen unglaublichen Spaß im Schnee und zwingt einen, immer die Gewissheit im Hinterkopf zu behalten, dass es sehr fix schneller voran geht, aber verdammt lange dauern kann, bis das Tempo abgebaut wird. Bis jetzt ging es gut und ich hoffe, dass es auch immer so bleibt.

Die Bremsen

Jetzt kommen wir zu einem etwas leidigen Thema. Im Forum hinlänglich bekannt hat der Diesel da so seine liebe Mühe mit. Wie es scheint, ist der A5 zu schwer für die in Serie verbauten Anker, oder aber die Qualität der Scheiben ist eher durchschnittlicher als der durch das Audi-Marketing angesetzte Premium –Anspruch.

Haltbar sind sie, standfest sind sie ebenfalls. Bislang habe ich die Bremse nicht bis zum Fading gebracht, obwohl sie schon hin und wieder gequält werden. Wo liegt also das Problem? In den Vibrationen, Stupid! Die Dinger bringen das Auto zum Wackeln, dass sich die komplette Karosse schüttelt.

Der erste Satz fing bei 15.000 an zu wackeln. Im Jahr 2008 bemühte sich das Werk redlich, sich aus der Sache rauszuhalten und die Händler als Prellbock zwischen sich und Kunden zu stellen. Eine Strategie, die man durchaus als fragwürdig bezeichnen darf.

Naja, bei 60tkm hatte ich eigentlich keine Lust mehr. Aber der Meister, der gemeinsam mit mir die Phase der Auswuchterei und Rädertauscherei durchlitt, meinte, lange würden sie nicht mehr halten, den Rest könnte man also vielleicht noch fahren. Die Bremse würde sich melden.

Das tat ich dann auch so und war folglich selbst schuld, noch weitere 30tkm durch die Lande zu schütteln... 90tkm haben Scheiben und Beläge gehalten und sie hätten noch immer nicht getauscht werden müssen. Da kann man bei der Haltbarkeit nicht meckern. Das Auto ist kein reines Langstreckenfahrzeug...

Nun denn, die Scheiben wurden getauscht und waren dann nach 8.000 km wieder mal auf das „Schüttel dein Haar für mich“-Programm ungeschwenkt. Nein, noch einmal wollte ich dieses Spiel nicht mitmachen. Erfreulicherweise hat Audi den Tausch auf Gewährleistung anstandslos übernommen. Vielleicht haben sie nach vieler Schelte auch die Strategie gewechselt, auf alle Fälle ist es so kundenfreundlich.

Defekte

Außer der Bremse blieb ich vor größeren Problemen verschont. Der Anfang ließ zwar nicht darauf schließen, die Wasserpumpe wurde bereits nach wenigen Wochen getaucht. Aber dann verhielt sich das Auto so, wie es sein sollte: anstandslos.

Dass mir vergangenen Winter an der Fahrertür der Fensterheber kaputt ging, war das einzige Ärgernis, das (abgesehen von den Bremsen) noch folgen sollte. Mit leicht geöffnetem Fenster bei Minustemperaturen und Schneefall durch die Gegend zu fahren, hielt den Fahrer aber frisch.

Ausstattungen

Als Freiluftparker erfreue ich mich an der tollen Funktionalität der Standheizung. Auch wenn sie nur den kleinen Heizkreislauf bedient, habe ich es mollig warm, muss nicht kratzen und der Motor wird recht zügig warm.

Als Navigation ist noch das MMI 2G verbaut. Es kann alles, was ein Navi können MUSS, die Karte ist aber nicht mehr ganz aktuell. Der einzige kleine Wehrmutstropfen ist das störrische „Fahr da lang, wie ich es will“-Gehabe. Fährt man eine Strecke bewusst anders als das Navi vorschlägt, stellt man fest, dass die Dame sehr lange an der vorgegebenen Route festhält. Das führte dann schon soweit, dass das Zurückfahren und der geplanten Strecke folgen 20km länger gewesen wäre als die vom Fahrer angesetzte Route. Hier könnte die Überarbeitung der Streckenplanung etwas fixer verlaufen, weil das ständige Wenden wollen des Rechenknechtes sehr auf den Nerv gehen kann.

Bang & Olufsen

Das High End des kleinen Mannes. Es kann Bass, sieht toll aus und klingt für meine fachlich unterprivilegierten Lauscher wie die Philharmoniker. Als System der ersten Stunde ist die Leistung nicht reduziert worden und meine Hutablage klappert auch nicht. Insofern erfüllt das System absolut meine Wünsche.

Das AMI ist eine tolle Sache. Aber, entgegen meinen früheren Behauptungen, hat auch der CD-Wechsler, der mit dem Navi geliefert wurde, seine Daseinsberechtigung. Denn ein paar CDs sind immer drin, nie aktuell, aber doch besser als der zuhause vergessene iPod... ;-)

Lichtpaket

Ein tolles Feature für die Optik und ich möchte es nicht missen. Der eigentliche Grund für meine Bestellung aber war, dass ich gerne Licht im Handschuhfach habe. Ein Schelm, der Böses in der Strategie von Audi zu erkennen scheint.

Das Ablagepaket ist ganz nett. Für klapperfreies Material wie Schwamm, Tuch und diversen Papierkram sind die Fächer unter den Sitzen praktisch, aber auch sehr klein. Die Netze an den Vordersitzen sind Ablagemöglichkeiten für die hinten sitzenden Gäste. Bei der seltenen Nutzung dieser Bestuhlung.... naja, sie sind eben da.

Sportsitze

Die Sitze von Audi werden überall gelobt. Dem kann ich nichts Weltbewegendes hinzufügen. Langstrecken von bis zu 1.300 km am Tag habe ich entspannt und locker ausgehalten. Was will man mehr?

Ich kann es sagen: die Sitzwangen vor allem an der Rückenlehne würde ich gerne schmaler einstellen, das geht bei den (manuell verstellbaren) Sportsitzen aber nicht. So ist in den Kurven der Seitenhalt zwar schon gut, aber bei meiner Statur könnte mehr Rückenunterstützung nicht schaden.

Assistenzsysteme

Außer dem Tempomat findet man in meinem Auto nichts. Spurhalte-, Fernlicht- und sonstige Hilfsmittel habe ich bis heute nicht vermisst.

 

Fazit

Hat das Auto Schwächen? Durchaus. Aber sie machen es mir sympathisch.

Begeistert es? Mich noch heute und mein Umfeld immer wieder.

Macht das Auto Spaß? Oha, jede Menge.

Ich würde den A5 jederzeit wieder kaufen. Ob ich den bestehenden gegen einen neuen Wagen tausche.... wozu? Der Neue wird nicht besser sein. Somit bleibt MIR diese Frage erspart.

Mal schauen, ob ich nach weiteren 100.000 km noch genauso denke. Das Bessere ist des Guten Feind. Ob es mir dieses Geld allerdings wert ist, kann ich heute mit einem Nein beantworten.

 

Das Beste an dem Auto aber ist, auf dieser Plattform weitere infantile Genießer kennengelernt zu haben. Mit diesen Jungs und Mädels durch die Lande zu düsen, Berge zu erklimmen, Seen zu umfahren, ganze Länder an einem Tag zu bereisen (ok, mit Luxemburg nicht ganz so schwer) und viele geistreiche Gespräche bei geistreichen Getränken und leckerstem Essen zu erleben, ist doch etwas Besonderes.

Ob der A5 etwas dazu kann? Und wie! Vor vier Jahren war er so etwas außergewöhnliches, dass man Hunderte Kilometer fuhr, um mit Gleichgesinnten eine Ausfahrt zu machen. Mit einem Punto, Passat, Astra oder i30 wäre mir das sicherlich nicht passiert.

Und würde so einige hier nie kennengelernt haben – Danke, Walter de Silva, für dieses tolle Design, das das erst möglich machte.

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schöner Bericht!

weiterhin GUTE FAHRT

am 18. Januar 2012 um 18:50

Ja Baastscho,

kann ich nur Zustimmen. Ausser bei meiner Motor/Getriebe Kombination. ;) Aber das ist eine andere Geschichte.

Ich werde meinen nächste Woche mit über 109000Km abgeben und gegen einen S5 eintauschen. Mal sehen was der so bringt. Wir sehen uns auf einer der nächsten Touren.

Danke für den schönen Beitrag.

Das mit den Bremsen war bei mir genauso, auch beim selben Kilometerstand. ;o)))))

Kompliment, sehr schöner Bericht und eine tolle Liebeserklärung an ein Auto.

Vielen Dank für die Mühe und viel Spaß bei den nächsten 100 TKM. Wenn man

so zufrieden mit einem Auto ist, muss man auch nicht über einen Nachfolger

nachdenken. Ist doch auch eine schöne Erfahrung. Gute Fahrt!

Toller Bericht!

 

Vielen Dank dafür ;)

 

Und noch viel Spaß mit dem A5 auf den nächsten 100.000, 200.000, 300.000, ......... km :D

 

 

Gruß Olli

wow....toller Bericht !!!

PS: Falls ich mir den A7 nicht leisten werden kann, würde ich den A5 auch wieder kaufen :)

 

Toller Bericht echt klasse! Mein 3.0 TDI hat auch in den nächsten wochen die 100 Tkm geschafft :-)

am 20. Januar 2012 um 17:44

Wirklich schöner Bericht, den ich so auch zu 100% unterschrieben kann...auch wenn ich erst bei knapp 80.000 bin.

Eine Frage hab ich aber doch noch:

Wie ging das mit den Bremsen aus? Wurden nach dem Tausch wieder die Originalbremsen eingebaut oder hast du zu einem Nachrüster gegriffen?

und

Hast du eine praktikable Lösung für das Scheiben-Anfrier-Problem gefunden?

am 20. Januar 2012 um 20:06

Hätte ich nach 80k selbst gefahrenen und 120k km insgesamt in fast allen Belangen auch so schreiben können. Hab ich ja quasi auch ;-)

Fahrwerk

Hab mich für S-Line entschieden. Auch wenn es zugegebenermaßen grenzwertig ist, ich bereue es nicht. Die Ruhe vor allem in schnellen Autobahnkurven ist schlicht sensationell, das fällt oft auch Mitfahrern auf.

Reifen

Sehr interessant was du schreibst. Mit den Conti Sport Contact, ebenfalls in 18" habe ich ebenfalls hervorragende Erfahrungen gemacht. Allerdings werden die jetzt, kurz vor der gesetzlichen Verschleißgrenze zuhnemend zickig, Aquaplaning und ABS Regeln sind Dinge die ich bei dem Auto bisher nicht kannte. Werde nächste Saison drauf achten wieder zu den Conti zu greifen, auch vom Verschleiß her sind die absolut ok, haben bei mir etwa 60k km gehalten. Danke für den Tip.

Bremsen

Das die unterdimensioniert sind steht ausser Frage. Hatte das extrem heftige Rütteln ebenfalls, wobei ich keine Ahnung hab was der Vorbesitzer die ersten 40t km damit angestellt hat. Nach dem Wechsel (bei 90k km) ist seit 30k km aber Ruhe. Keine Ahnung wieviel der Fahrstil beiträgt, dazu gabs schon zuviel unglaubliche aber trotzdem seriös klingende Beiträge hier. Ich für meinen Teil fahre das Auto sehr vorrausschauend, bin kein Binärfahrer (Gas / Bremse - Null oder Eins) und bin auch sonst nicht mehr so der Landstraßenheizer. Ich glaube die Bremsen werden mit sehr harten Bremsungen aus sehr hohen Tempi gekillt.

Bei 90TKM erst neue Bremsscheiben und -beläge:eek:

Ich hab schon die dritten mit 90TKm drin - was mache ich falsch ;)

 

Das mit dem Kinderwaagen finde ich cool, Baastscho:D

Ich kann Gesslein 4blabla empfehlen, der geht komplett ins Cabi hinten rein.

 

Bis auf Reifen und Bremsen stimme ich zu - ach ja, Verbrauch... lt. Bordcomputer 9,5 - aber ich bin heute mal wieder nach 530KM an die Tanke mit 55 Litern, das ist eher realistisch - okay jeden Tag 150 Km über die Autobahn.

 

Eigentlich das perfekte Auto, trotzdem suche ich nach einem anderen - zwei mal das gleiche Auto widerstrebt mir - außer ich muss kein Diesel mehr fahren, dann mal ein V8.

 

Aber wahrscheinlich wirds wieder ein A5 - allein schon wegen der Truppe:)

am 20. Januar 2012 um 23:12

Hallo,

ein toller Bericht,den ich voll bestätigen kann.

Habe meinen A5 im Dezember nach 4 Jahren und 197.000km schweren Herzens abgegeben.

Fahre jetzt den neuen A6 Avant.

In der Summe der Eigenschaften das für mich bessere Auto.

Allerdings wird er bei mir niemals die Emotionen hervorrufen wie mein A5.

Der A6 ist ein tolles Auto,welches ich nach 3 Jahren aber ziemlich emotionslos zurückgeben werde.

Beim A5 bin ich noch 10 Minuten ums Auto geschlichen,mir wurde fast ganz warm ums Herz.

Es war schon Wahnsinn welche Aufmerksamkeit der Wagen 2007 und 2008 hervorgerufen hat.

Manchmal war es mir schon zu extrem.

Bis zum Schluß habe ich mich immer wieder gefreut,wenn ich das Auto aus der Garage geholt habe.

Normalerweise werden mir meine Autos nach spätestens 2 Jahren langweilig,nicht so der A5.

Also,ich wünsche hier allen noch viel Spaß mit euren Autos.

PS: meine Beschreibung gilt natürlich für das Coupe.

Mit dem Sportback(nicht böse sein) kann ich nun gar nichts anfangen.

am 21. Januar 2012 um 9:06

Zitat:

Original geschrieben von TTliebtBMW

Bei 90TKM erst neue Bremsscheiben und -beläge:eek: Ich hab schon die dritten mit 90TKm drin - was mache ich falsch ;)

Zu dem Zeitpunkt hatte ich selbst 50k km draufgefahren, was vorher gemacht wurde kann ich nicht sagen. Hinten sind übrigens jetzt bei 120k km immer noch die gleichen Scheiben und Beläge wie beim Kauf drauf. Mit der falsch / richtig Diskussion (die unweigerlich beim Fahrstil endet) beginnen wir hier nicht;-)

am 21. Januar 2012 um 9:12

Zitat:

Original geschrieben von PK2010

Hast du eine praktikable Lösung für das Scheiben-Anfrier-Problem gefunden?

Penibles Auskehren des Schnees aus der Dichtung mit einem Handfeger hilft bei mir.

am 21. Januar 2012 um 11:16

Naja, meiner steht in einem Carport, bekommt also keinen direkten Schnee ab.

Trotzdem hab ich im Winter (diesen noch nicht...wohne in der warmen Pfalz :) ) häufig angefrohrene Scheiben.

Habs schon mit so Silikon-/Teflon-Spray versucht, hat aber nix gebracht.

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