190E 2.0 Automatik Springt nicht mehr an.
Hallo Ihr Lieben,
da dies mein erster Thread ist möchte ich mich kurz vorstellen.
Ich heiße Rob, bin 26 Jahre alt und stolzer Besitzer eines 190ers. Ein 2.0 Automatik aus dem Jahre 91 in Rauchsilber mit einen Stoffausstattung in beige und elektrischen Fensterhebern vorn. 2014 habe ich das gute Stück mit 245.000 km für 950€ gekauft und habe heute ca 336.000 km auf der Uhr stehen. Was soll ich sagen... ein tolles Auto! Für meine Begriffe hat das Auto über die Jahre zu wenig Liebe bekommen und hat mich nie im Stich gelassen. Völlig überladen mit Kumpels in den Urlaub, Vollgasfahrten zum Flughafen und schwere Anhänger hat er mitgemacht.
Vor ca einem Jahr musste ich ihn mangels Geld für den TÜV abmelden.
Vor ca 1 Monat habe ich begonnen ihn für den TÜV fertig zu machen. Nun ist er soweit, aber plötzlich springt er nicht mehr an.
Ich hatte eine neue Betterie eingebaut. Es waren ca minus 3 Grad und das komplette Auto eingefroren. Zu dem Zeitpunkt stand das Auto wieder eine Woche oder länger. Nachdem die Batterie drin war sprang er sofort an. Ich fuhr in die Halle um das Zündschloss zu wechseln und als ich das erledigt hatte drehte zwar der Anlasser aber er sprang seeehr schlecht an. Viele Fehlzündungen und viele Umdrehungen hat es gebraucht bis er lief. Er lief aber auch sehr unruhig und war immer wieder kurz davor auszugehen als ich ihn wieder rausstellen wollte. Es war übrigens sehr nass im Motorraum nachdem das Auto aufgetaut war.
2 Tage später das gleiche Spiel. Ich drehte den Schlüssel und er sprang sofort an. Daraufhin ließ ich ihn mal richtig warm laufen und fuhr dann in die Halle. Ich hab dann eine neue Hupe eingebaut und als ich wieder starten wollte sprang er gar nicht mehr an. Der Motor dreht und man hat das Gefühl er will anspringen aber mehr passiert bis heute nicht. Habe dann einfach mal die Verteilerkappe mit dem Läufer, alle Zündkabel und Zündkerzen getauscht, das hat aber auch nichts gebracht.
Was könnten die möglichen Fehlerquellen sein? Ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen.
Vielen Dank im Voraus.
Liebe Grüße
Beste Antwort im Thema
Zitat:
@TopRob93 schrieb am 16. Dezember 2019 um 12:03:51 Uhr:
[...]Ich hatte mal die Benzinleitungen abgenommen und aus der Leitung für das Kaltstartventil kam das Benzin regelrecht rausgeschossen und aus den normalen Leitungen kam eher wenig.[...]
Hallo,
Du müsstest ein wenig mehr dazu schreiben, wie Du gemessen hast. Es klingt ein wenig so, als ob Du einfach die Leitungen gelöst und dann versucht hast, den Motor zu starten.
Wann ist der Kraftstoff an der Leitung zum Kaltstartventil ausgetreten?
Wie bzw. wann hast Du gemessen, als Du festgestellt hast, dass aus den vier Leitungen vom Mengenteiler zu den Einspritzventilen wenig Kraftstoff austrat? Prinzipbedingt sollte es mehr werden, je weiter man die Stauscheibe auslenkt.
Die letzte Messung kann man bei gebrücktem Kraftstoffpumpenrelais und betätigter Staubscheibe durchführen. Zur Prüfung des Kaltstartventils hingegen muss man anders vorgehen, da dieses bei Deinem 190er vom Kraftstoffpumpenrelais in Abhängigkeit der Kühlmitteltemperatur angesteuert wird.
Wie bereits weiter oben geschrieben wurde, muss im ersten Schritt geprüft werden, ob das Problem auf Seiten der Zündung oder auf Seiten der Kraftstoffversorgung liegt. Anschließend prüft man dann Stück für Stück die betreffenden Bauteile. Läuft beim Drehen des Zündschlüssels auf Stellung II die Kraftstoffpumpe für ein bis zwei Sekunden an?
Ein Punkt noch, vor allem in Anbetracht des Fahrzeugalters und des Wartungszustands:
Damit die Stauscheibe betätigt wird, muss der Motor die Luft durch den Luftmengenmesser ansaugen. Zieht der Motor nun an einer oder mehreren Stellen Falschluft, dann ist das unter Umständen nicht der Fall. Ergo wird die Stauscheibe nicht (oder nicht ausreichend) ausgelenkt, somit wird der Steuerkolben im Mengenteiler nicht oder nicht ausreichend betätigt und dann kommt als Konsquenz kein bzw. zu wenig Kraftstoff an den Einspritzventilen an. Fehlzündungen können eine Folge eines zu mageren Gemischs sein.
Neben den Schläuchen im Bereich des Ventildeckels sind vor allem diese beiden Teile relevant:
Der Schlauch zwischen Luftmengenmesser und Leerlaufsteller sowie die Unterseite des Luftmengenmessers (großes Formteil aus Gummi). Diese Teile sind von oben nicht oder nur mit vielen Verrenkungen zu sehen und häufig kann man Risse dort im eingebauten Zustand nicht erkennen.
Auf diesem Foto sind der Schlauch und die Unterseite des Luftmengenmessers beim M102 zu erkennen:
http://forum.mb124.de/read.php?1,480381,480419#msg-480419
Der Schlauch muss auf jeden Fall aufgesteckt sein und fest sitzen. Ohne diesen Schlauch wird der Motor nicht laufen, weil kein oder zu wenig Kraftstoff von den Einspritzventilen eingespritzt wird.
Der Schlauch ist bei diesen Motoren häufig die Ursache dafür, dass sie nicht starten. Daher solltest Du vor einer weiteren Fehlersuche einmal unter das Saugrohr greifen und prüfen, ob der Schlauch noch an seinem Platz sitzt.
Für das Verständnis der KE-Jetronic:
-> http://media0.webgarden.cz/.../Bosch%20KE-Jetronic.pdf
Gruß
Innensechskant
PS: Wenn die Einspritzanlage in Ordnung ist, dann läuft der Motor auch ohne ÜSR. Er hat dann zwar bis zum Erreichen von ca. 60°C Kühlmitteltemperatur einen schlechten Motorlauf (und muss teilweise mit dem Gaspedal am Ausgehen gehindert werden) aber prinzipiell läuft er. Ein defektes oder nicht vorhandenes ÜSR sorgt im Falle der Einspritzanlage für eine fehlende elektronische Gemischanpassung und Leerlaufregelung. Einen intakten Motor, bei dem die Grundeinstellung der Einspritzanlage nicht völlig verstellt ist, kann es aber eigentlich nicht vollständig lahmlegen.
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6 Antworten
Moin,
probier mal
- (gilt für alle Autos): Andere / neue Zündspule
- speziell beim 190-er: ÜSR (bitte ggf. Sufu benutzen und einlesen)
Ganz normale Standard Fehlersuche Kraftstoffversorgung ? zündversorgung ? Und zwar immer am Ende der Fahnenstange sprich Kraftstoff aus den Einspritzdüsen ( Druck stimmt ? Gemessen nicht geschätzt ! ) Zündung ( an der Spitze der Zündkerze ) und das ganz an allen 4 Zylindern . dann kann man weitersehen .Alles andere ist Glaskugel lesen und spekulativ . Ansonsten einfach mal einen Fachmann fragen , die Art der Fehlersuche lernt der KFZ Mechatroniker im 1. Lehrjahr , da wird man wohl einen kennen der das schon mal gesehen hat im Bekanntenkreis .
gruss Dieter
Hallo,
Danke für eure schnellen Antworten.
Das ÜSR wurde bereits getauscht, da die ABS-Leuchte an war und er schlecht ansprang. Danach war erstmal alles gut.
@OldieDieter
Aktuell versuche ich die Kosten noch im Rahmen zu halten, aber ich ich denke es macht auch keinen Sinn Teile auf Verdacht zu tauschen, wenn man es prüfen lassen kann.
Ich hatte mal die Benzinleitungen abgenommen und aus der Leitung für das Kaltstartventil kam das Benzin regelrecht rausgeschossen und aus den normalen Leitungen kam eher wenig. Das hätte ich evtl schon vorher erwähnen können, aber um die Uhrzeit hat mein Gehirn wohl auf relevante Infos verzichtet. ??
LG
Und nochmal das Benzin muss aus den Einspritzdüsen kommen und der Benzindruck muss stimmen ! Gemessen mit Benzindruckmesser . Eine K-Jettronik kann man nicht mit Kamm und Spiegel diagnostizieren. Dazu braucht man Messgeräte und Fachwissen .sinnloses auf Verdacht Teile tauschen kostet weit aus mehr als mal eine Stunde einen Fachmann zu bezahlen . Einfach mal drüber nachdenken . Wenn das aber schon zu teuer ist , hat man vielleicht auch das falsche Fahrzeug !
Gruss Dieter
@OldieDieter
Habe dir doch bereits beigepflichtet.
Die Info habe ich der Vollständigkeit halber erwähnt.
Danke trotzdem.
Zitat:
@TopRob93 schrieb am 16. Dezember 2019 um 12:03:51 Uhr:
[...]Ich hatte mal die Benzinleitungen abgenommen und aus der Leitung für das Kaltstartventil kam das Benzin regelrecht rausgeschossen und aus den normalen Leitungen kam eher wenig.[...]
Hallo,
Du müsstest ein wenig mehr dazu schreiben, wie Du gemessen hast. Es klingt ein wenig so, als ob Du einfach die Leitungen gelöst und dann versucht hast, den Motor zu starten.
Wann ist der Kraftstoff an der Leitung zum Kaltstartventil ausgetreten?
Wie bzw. wann hast Du gemessen, als Du festgestellt hast, dass aus den vier Leitungen vom Mengenteiler zu den Einspritzventilen wenig Kraftstoff austrat? Prinzipbedingt sollte es mehr werden, je weiter man die Stauscheibe auslenkt.
Die letzte Messung kann man bei gebrücktem Kraftstoffpumpenrelais und betätigter Staubscheibe durchführen. Zur Prüfung des Kaltstartventils hingegen muss man anders vorgehen, da dieses bei Deinem 190er vom Kraftstoffpumpenrelais in Abhängigkeit der Kühlmitteltemperatur angesteuert wird.
Wie bereits weiter oben geschrieben wurde, muss im ersten Schritt geprüft werden, ob das Problem auf Seiten der Zündung oder auf Seiten der Kraftstoffversorgung liegt. Anschließend prüft man dann Stück für Stück die betreffenden Bauteile. Läuft beim Drehen des Zündschlüssels auf Stellung II die Kraftstoffpumpe für ein bis zwei Sekunden an?
Ein Punkt noch, vor allem in Anbetracht des Fahrzeugalters und des Wartungszustands:
Damit die Stauscheibe betätigt wird, muss der Motor die Luft durch den Luftmengenmesser ansaugen. Zieht der Motor nun an einer oder mehreren Stellen Falschluft, dann ist das unter Umständen nicht der Fall. Ergo wird die Stauscheibe nicht (oder nicht ausreichend) ausgelenkt, somit wird der Steuerkolben im Mengenteiler nicht oder nicht ausreichend betätigt und dann kommt als Konsquenz kein bzw. zu wenig Kraftstoff an den Einspritzventilen an. Fehlzündungen können eine Folge eines zu mageren Gemischs sein.
Neben den Schläuchen im Bereich des Ventildeckels sind vor allem diese beiden Teile relevant:
Der Schlauch zwischen Luftmengenmesser und Leerlaufsteller sowie die Unterseite des Luftmengenmessers (großes Formteil aus Gummi). Diese Teile sind von oben nicht oder nur mit vielen Verrenkungen zu sehen und häufig kann man Risse dort im eingebauten Zustand nicht erkennen.
Auf diesem Foto sind der Schlauch und die Unterseite des Luftmengenmessers beim M102 zu erkennen:
http://forum.mb124.de/read.php?1,480381,480419#msg-480419
Der Schlauch muss auf jeden Fall aufgesteckt sein und fest sitzen. Ohne diesen Schlauch wird der Motor nicht laufen, weil kein oder zu wenig Kraftstoff von den Einspritzventilen eingespritzt wird.
Der Schlauch ist bei diesen Motoren häufig die Ursache dafür, dass sie nicht starten. Daher solltest Du vor einer weiteren Fehlersuche einmal unter das Saugrohr greifen und prüfen, ob der Schlauch noch an seinem Platz sitzt.
Für das Verständnis der KE-Jetronic:
-> http://media0.webgarden.cz/.../Bosch%20KE-Jetronic.pdf
Gruß
Innensechskant
PS: Wenn die Einspritzanlage in Ordnung ist, dann läuft der Motor auch ohne ÜSR. Er hat dann zwar bis zum Erreichen von ca. 60°C Kühlmitteltemperatur einen schlechten Motorlauf (und muss teilweise mit dem Gaspedal am Ausgehen gehindert werden) aber prinzipiell läuft er. Ein defektes oder nicht vorhandenes ÜSR sorgt im Falle der Einspritzanlage für eine fehlende elektronische Gemischanpassung und Leerlaufregelung. Einen intakten Motor, bei dem die Grundeinstellung der Einspritzanlage nicht völlig verstellt ist, kann es aber eigentlich nicht vollständig lahmlegen.