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1963 Ford Thunderbird Deutsches Exportmodell

Themenstarteram 6. April 2012 um 19:59

Hallo Leute,

ich bin neu hier im Forum. Bislang habe ich einige Mopeds restauriert und nun bin ich über einen Freund an dieses Fahrzeug gekommen:

 

Ich habe für eine dreistellige Summe :-) einen 63er Thunderbird erstanden. Er ist einigermaßen in Schuss und soll in den nächsten Jahren komplett restauriert werden. Das besonders interessante an dem Wagen ist, dass er ein Exportfahrzeug für den deutschen Markt zu sein scheint! Auf dem Typenschild steht folgendes:

 

FORD MOTOR Co. Dearborn/Vertrieb FORD-KÖLN

 

Auf der Haube des Wagens sind Zusatzblinker installiert, die offensichtlich von Ford USA stammen und wohl (meine Vermutung) für einen Export nach Deutschland notwendig waren um mit der StVZO konform zu gehen. Ich habe solche Blinker noch bei keinem weiteren Thunderbird sehen können. Ein Bild habe ich mal angehängt. Weis jemand von euch, wieviele 63er Birds damals in Deutschland verkauft wurden, bzw. kennt jemand einen Bird mit diesen Blinkern?

Weiterhin sind auf einigen Motorteilen (Öleinfülldeckel, Luftfilterkasten) die Bezeichnungen auf Deutsch eingeprägt. Das Fahrzeug verfügt über einen originalen km/h Tacho und zählt Kilometer statt Meilen!

Gruß, Ralf

Beste Antwort im Thema

Gratulation zu dem Wagen und dem "Schnäppchen"!

Vor Dir dürfte ein weiter Weg liegen...

Eines dürfte sicher sein: was Du da hast, ist wohl ein ganz seltenes Vögelchen. Ford exportierte damals zwar ganz offiziell Autos nach Europa, aber die Anzahl war eher homöopathisch. Die Autos waren recht teuer und nur wenige konnten sich so etwas leisten. Möglich wäre, daß es ein Direktionsfahrzeug von Ford aus Köln war oder auch ein Wagen einer wohlhabenden Persönlichkeit. Normalsterbliche fuhren 1963 keinen Thunderbird!

Was die Blinker angeht, bin ich ziemlich sicher, daß die nicht von Ford da hingebaut wurden. Ford hätte keine Blinker von Konkurrenzfahrzeugen so offensichtlich an so unprofessionell ausgewählte Stellen gebaut. Da wäre man diskreter vorgegangen und hätte ins eigene Teileregal gegriffen. Eher ist zu vermuten, daß die Borgward-Blinker bei einer Wiederzulassung oder einer Bauratabnahme vom Neubesitzer angebaut wurden oder eine Maßnahme zweifelhaften optischen Tunings in den 70ern war.

Ich habe damals ende der 70er mal in Hamburg einen ebensolchen Thunderbird komplett in telekom-pinkem Metalflake gesehen, der oben auf den Kotfügeln oder der Haube die vorderen Aufputzblinker eines Mercedes G-Modells hatte und diese auch noch mit einem verchromten Gitter überschirmt waren. Geschmacklosigkeiten waren damals total angesagt!

Wenn es meiner wäre, würden die Dinger schon heute Abend ab sein!:D

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Das sind nachträglich aufgesetzte Zubehörblinker, wie sie auch bei der Borgward Isabella Verwendung fanden.

Wahrscheinlich haben den Behörden die weißen Originalblinker nicht gepaßt, und damals gab es die Glühlampenlacke noch nicht.

Ich würde diese Scheusale schnellstens herunternehmen (und in der allebekannten Bucht verkloppen), und dann orange lackierte Glühlampen in die Originalblinker setzen, und die Löcher mit verchromten Karosseriestopfen (erstmal) verschließen.

Themenstarteram 7. April 2012 um 6:10

Ah, vielen Dank für die Info! Fanden genau die gleichen Blinker bei der Borgward Isabella Anwendung? Oder sind das speziell angefertigte Teile für den Vogel? Die Blinker sind genau dem Radius der Haube angepasst. Hersteller ist Hella. Die Glaseinsätzen (Streuscheiben) der Frontscheinwerfer sind übrigens auch von Hella.

Ich bin noch im Zwiespalt ob ich die Blinker im Zuge der Restaurierung abnehme oder nicht. Die Leute, denen ich das Fahrzeug bislang gezeigt habe, waren sich da auch nicht einig. Dafür und dagegen war 50:50 :-)

Und da ich noch kein anderes Deutsches Exportmodell gesehen habe, sollte ich es vielleicht so Original erhalten?

Naja, ich habe ja noch viel Zeit mit dieser Entscheidung :-)

Gruß

Themenstarteram 7. April 2012 um 6:17

Habe grade gegoogelt:Ja, Du hast recht, bei der Isabella sind es genau die gleichen Blinker! Na da sie ja dann nicht so außergewöhnlich sind, nehme ich sie wohl doch runter...... ;-)

Borgward Isabella Blinker

Gratulation zu dem Wagen und dem "Schnäppchen"!

Vor Dir dürfte ein weiter Weg liegen...

Eines dürfte sicher sein: was Du da hast, ist wohl ein ganz seltenes Vögelchen. Ford exportierte damals zwar ganz offiziell Autos nach Europa, aber die Anzahl war eher homöopathisch. Die Autos waren recht teuer und nur wenige konnten sich so etwas leisten. Möglich wäre, daß es ein Direktionsfahrzeug von Ford aus Köln war oder auch ein Wagen einer wohlhabenden Persönlichkeit. Normalsterbliche fuhren 1963 keinen Thunderbird!

Was die Blinker angeht, bin ich ziemlich sicher, daß die nicht von Ford da hingebaut wurden. Ford hätte keine Blinker von Konkurrenzfahrzeugen so offensichtlich an so unprofessionell ausgewählte Stellen gebaut. Da wäre man diskreter vorgegangen und hätte ins eigene Teileregal gegriffen. Eher ist zu vermuten, daß die Borgward-Blinker bei einer Wiederzulassung oder einer Bauratabnahme vom Neubesitzer angebaut wurden oder eine Maßnahme zweifelhaften optischen Tunings in den 70ern war.

Ich habe damals ende der 70er mal in Hamburg einen ebensolchen Thunderbird komplett in telekom-pinkem Metalflake gesehen, der oben auf den Kotfügeln oder der Haube die vorderen Aufputzblinker eines Mercedes G-Modells hatte und diese auch noch mit einem verchromten Gitter überschirmt waren. Geschmacklosigkeiten waren damals total angesagt!

Wenn es meiner wäre, würden die Dinger schon heute Abend ab sein!:D

Themenstarteram 24. April 2012 um 19:19

Hallo!

Ich habe beim Stöbern im Netz einen Vergleichstest zwischen dem 63er Thunderbird und dem MB 220SE Coupe gefunden. Der Vergleichstest wurde offensichtlich mit einem Deutschen Exportmodell durchgeführt denn:

Der Wagen auf dem Fotos hat genau die gleichen Aufsatzblinker wie mein Fahrzeug!

Offensichtlich wurde der Vogel doch durch Ford mit diesen Blinkern in Deutschland ausgestattet. Meine Entscheidung steht also fest, die Dinger bleiben drauf. Auch wenn die Blinker von der Isabella stammen sollten: Manches Kuriosum ist meiner Meinung nach erhaltenswert.

Gruß, Ralf

Du hast anscheinend recht und das wurde wirklich so modifiziert. Das ist zwar extrem kurios und ungewöhnlich und auf jeden Fall stellt es einen vor die Entscheidung ob das da nun bleiben sollte oder nicht.

Mich würde es stören, aber das ist sicher Geschmackssache.

Hat jemand den gezeigten Test aus der Zeitschrift HOBBY in Gänze? Den würde ich gern mal lesen...:D

Zitat:

Original geschrieben von spechti

Hat jemand den gezeigten Test aus der Zeitschrift HOBBY in Gänze? Den würde ich gern mal lesen...:D

Würde mich auch interessieren. Hab leider nur das hier gefunden, nach unten hin wird's irgendwann schwierig mit dem Lesen... :D

http://www.doernmann.de/fotos/Test-VerglTBirdDB220SE.jpg

Der Teil, den man lesen kann, ist hochinteressant! Ein Test mit dem Zeitgeist von 1963. Aber den Typen, der das gescannt hat, müßte man vermöbeln...:rolleyes:

Themenstarteram 25. April 2012 um 18:50

Hallo Spechti,

genau das ist der Zwiespalt in dem man steckt... ohne die Blinker sieht der Wagen einfach cleaner aus.

Aber andererseits ist es so "original" und wird auf Treffen sicher jedesmal für Gesprächsstoff sorgen ;-) und deshalb werde ich die Blinker drauflassen.

Ich habe den Test übrigens in ordentlicher Qualität gefunden:

Thunderbird vs. 220 SE Coupe

Viel Spaß beim Lesen!

Eine mutige Entscheidung, die Respekt verdient!

Danke für den Test.

Ich finde so schlimm sieht es nun auch wieder nicht aus und vor allem wie viele originale Thunderbirds als deutsche Importe fahren hier schon rum?

Ich glaube das macht den Wagen zu etwas besonderem und hat bisschen Seltenheitswert.

Ich kann die Entscheidung gut verstehen ;)

Der Test ist echt genial, schaut euch das Bild mit dem Kofferraum an :D

am 26. April 2012 um 12:15

Witzig, wieviel moderner und cleaner der Ford aussieht.

Ich würde die Teile auch dranlassen. Wenn Sie original waren, macht dies den Wagen schon zu etwas sehr sehr speziellem.

Den alten Test finde ich sehr gut geschrieben. Die Vorurteile die in dem Artikel aus dem Weg geräumt werden, werden von anderen Testern in neuen Zeitschriften wieder genüsslich aufgewärmt. :rolleyes:

Zitat:

Die Vorurteile die in dem Artikel aus dem Weg geräumt werden, werden von anderen Testern in neuen Zeitschriften wieder genüsslich aufgewärmt.

Deswegen finde ich ihn so interessant. Da kann man sehr gut erkennen wie die Lobbies die heutige Auto-Presse manipulieren.

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